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Titel Ludwig II. (Karolinger), der Deutsche

Titel Ludwig II. (Karolinger), der Deutsche

männlich 806 - 876  (70 Jahre)

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  • Name Ludwig II. (Karolinger) 
    Titel König 
    Suffix der Deutsche 
    Geburt cir 806 
    Geschlecht männlich 
    Englischer Name Louis the German, also known as Louis II. 
    Französischer Name Louis II de Germanie, ou de Bavière 
    Titel (genauer) Unterkönig von Baiern (ab 817), König von Baiern (ab 826), König des Ostfrankenreiches (von 843 bis 876) 
    Titel (genauer) King of East Francia (the first) 
    Titel (genauer) Duc de Bavière sous le règne de Louis le Pieux, Roi de Francie orientale (de 843 à sa mort 876) 
    Tod 28 Aug 876  Frankfurt am Main, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I4585  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 8 Mai 2018 

    Vater Titel Ludwig I. (Karolinger), der Fromme,   geb. 778   gest. 20 Jun 840, Mainz - Worms Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre) 
    Mutter Titel Irmingard von Haspengau,   geb. cir 780   gest. 3 Okt 818, Angers, FR Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 38 Jahre) 
    Eheschließung 794 
    Familien-Kennung F559  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Hemma (Welfen),   geb. 808   gest. 31 Jan 876 (Alter 68 Jahre) 
    Eheschließung 827 
    Kinder 
     1. Titel Hildegard (Karolinger),   geb. 828   gest. 23 Dez 856 oder 859, Fraumünster, Zürich, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 31 Jahre)
     2. Karlmann (Karolinger),   geb. cir 830, Altötting Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22-29.9.880, Altötting Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
     3. Titel Bertha (Karolinger),   geb. zw 833 und 839   gest. 26 Mrz 877, Fraumünster, Zürich, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 38 Jahre)
    Familien-Kennung F771  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 7 Mai 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 28 Aug 876 - Frankfurt am Main, DE Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Ludwig der Deutsche - Siegel
    Ludwig-der-Deutsche-Siegel

  • Notizen 
    • English: Louis the German also known as Louis II
      https://en.wikipedia.org/wiki/Louis_the_German

      Français: Louis II de Germanie, dit le Germanique ou de Bavière
      https://fr.wikipedia.org/wiki/Louis_II_de_Germanie

    • https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_der_Deutsche

      Ludwig II. der Deutsche (* um 806; † 28. August 876 in Frankfurt am Main) aus dem Adelsgeschlecht der Karolinger wurde 817 von seinem Vater Ludwig dem Frommen als Unterkönig von Baiern eingesetzt, das er ab 826 selbstständig regierte. Von 843 bis 876 war Ludwig König des Ostfrankenreiches.
      Nach langwierigen Auseinandersetzungen mit seinem Vater und seinen Brüdern erhielt Ludwig 843 im Vertrag von Verdun das ostfränkische Reich. Seine Versuche, 858/59 das westfränkische Reich seines Halbbruders Karl des Kahlen zu erobern, blieben erfolglos. Die 860er Jahre waren durch eine schwere Krise mit den ostfränkischen Großen und Rebellionen der Söhne geprägt. Im Vertrag von Meerssen gelang es ihm 870, das östliche Lotharingien für das ostfränkische Reich zu gewinnen. Um das Kaisertum und Italien bemühte er sich hingegen vergeblich. Im Osten konnte Ludwig nach jahrzehntelangen Konflikten mit den Mährern 874 einen längerfristigen Friedensschluss erreichen. Durch einen Rückgang der Schriftlichkeit in Verwaltung und Regierung sowie eine Zunahme von Ritualen weist Ludwigs Herrschaftszeit bereits in die Ottonenzeit voraus.
      Im 19. und frühen 20. Jahrhundert wurde oftmals die Aufteilung des Fränkischen Reichs durch den Vertrag von Verdun als Beginn der deutschen Geschichte angesehen. Seit den 1970er Jahren hat sich die Auffassung durchgesetzt, dass das deutsche Reich nicht durch einen Akt, sondern in einem langen Prozess entstand. Gleichwohl wird Ludwigs ungewöhnlich lange Herrschaftszeit als wichtige Etappe in dieser Entwicklung angesehen. Unter seiner Regierung und der seiner Brüder Karl im Westfrankenreich und Lothar I. im sogenannten Mittelreich begann der Zerfall des fränkischen Großreiches, der letztlich die Voraussetzung für die Entstehung der späteren Nationalstaaten Deutschland, Frankreich und Italien war.

      Herkunft und Jugend
      Ludwig der Deutsche entstammte dem Geschlecht der Karolinger, die seit 751 die fränkische Königswürde innehatten. Als Sohn Ludwigs des Frommen war er ein Enkel Karls des Großen. Er ging aus der ersten Ehe seines Vaters mit der Fränkin Irmingarard von Hespengau hervor. Von den Kindern aus dieser Ehe erreichten neben Ludwig noch zwei Söhne, Lothar I. und Pippin I., sowie zwei Töchter, Rotrud und Hildegard, das Erwachsenenalter. Seine ersten Lebensjahre verbrachte Ludwig in Aquitanien am Hof seines Vaters. Laut Wilfried Hartmann sind die Quellen für Kindheit, Erscheinungsbild und Persönlichkeit durch topische Herrscherpanegyrik verzerrt. Dennoch ließen sich individuelle Züge aus dem Quellenmaterial erschließen, darunter Ludwigigs Begeisterung für Waffen und seine „besondere Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, die sich in den Konflikten mit seinen Söhnen bewährte“.[1] Außerdem sei Ludwig sehr fromm gewesen und habe eine besondere Verehrung für die Mönche sowie Interesse an theologischen Fragen gezeigt.[2]
      Im Jahr 814 machte Ludwig der Fromme seine beiden älteren Söhne Lothar und Pippin zu Unterkönigen in Baiern und Aquitanien. Ludwig der Deutsche blieb als jüngster Sohn noch mehrere Jahre am Hof seines Vaters in Aachen. In der Ordinatio imperii tteilte Ludwig der Fromme 817 sein Reich unter den Söhnen auf. Lothar I. erhielt als ältester Sohn den größten Teil des Reiches, die jüngeren Söhne mussten sich mit Aquitanien und Baiern abfinden. Ludwig der Deutsche erhielt neben Baiern, Kärnteten und Böhmen noch weitere Grenzgebiete im Osten. In seinem Reich sollte er aber nicht selbständig herrschen, sondern seinem Bruder Lothar Rechenschaft ablegen. Ohne dessen Einwilligung sollte er weder Krieg führen noch Frieden schließen dürfen. Im Innern konnte er aber geistliche und weltliche Ämter eigenverantwortlich vergeben. 824 nahm er an einem Kriegszug in die Bretagne teil.[3]
      Erst 826 kam Ludwig erstmals in sein Königreich Baiern.[4] 827 ehelichte er mit der Welfin Hemma eine Schwester der Kaiserin Judith, seiner Stiefmutter, die sein Vater in zweiter Ehe geheiratet hatte. 828 und 829 unternahm er ohne großen Erfolg zwei Feldzüge gegen die Bulgaren, die in Pannonien eindringen wollten. Während seiner Zeit als Unterkönig versuchte er seine Herrschaft auf das Rhein-Main-Gebiet auszudehnen.

      Kampf um das Erbe Ludwigs des Frommen
      Im Juni 823 ging aus der Ehe Ludwigs des Frommen mit Judith noch der Sohn Karl (der Kahle) hervor. In Worms wies Ludwig 829 dem sechsjährigen Karl Alemannien, Rätien, das Elsass und einen Teil Burgunds zu. Daraufhin verbündeten sich die drei ältteren Söhne und rebellierten gegen ihren Vater, um ihre Reichsteile zu sichern. Auf dem Lügenfeld von Colmar setzten sie sich im Juni 833 kampflos durch, da Ludwig der Fromme von seinem Heer verlassen wurde. Nach diesen Ereignissen änderte Ludwiwig der Deutsche seine Herrschertitulatur. Zuvor hatte er den Titel eines Königs in Baiern geführt und in der Datierung seiner Urkunden die Herrscherjahre seines Vaters mitgezählt. Ab Oktober 833 titulierte er sich rex in orientali Francia (König im östlichen Frankenreich).[5] Im ostfränkischen Reich behielt aber Ludwig der Fromme bis zu seinem Tod die Prärogative bei der Einsetzung von Äbten und Bischöfen; Ludwig der Deutsche konnte diese Ämter nur mit kaiserlicher Zustimmung vergeben.[6] Auf einer Bischofsversammlung im Oktober 833 wurde Ludwig der Fromme abgesetzt. Die rebellischen Söhne konnten sich allerdings nicht über die Herrschaftsgebiete einigen. Lothar I. versuchte sich einen Vorrang gegenüber seinen Brüdern zu verschaffen. Ludwig der Deutsche und Pippin I. betrieben daraufhin die Wiedereinsetzung ihres Vaters. Im März 834 wurde Ludwig der Fromme wieder als Kaiser anerkannt. In den kommenden Jahren versuchte Judith ihrem heranwachsenden Sohn Karl einen möglichst großen Anteil am Reich zu verschaffen. Neue Möglichkeiten zur Versorgung ihres Sohnes ergaben sich für Judith durch Pippins Tod im Dezember 838. Pippins ältester Sohn Pippin II. meldete Ansprüche auf das Erbe seines Vaters an, gestützt auf starken Rückhalt in Aquitanien. Aquitanien wurde aber Karl dem Kahlen zugesprochen.
      Nach dem Tod Pippins I. beabsichtigte Ludwig der Fromme eine Zweiteilung zwischen Lothar I. und Karl entlang der Linie Maas-Saône-Rhone. Ludwig der Deutsche sollte auf Baiern beschränkt bleiben, was ein schwerer politischer Rückschlag für ihn geewesen wäre, zumal er nach der Rebellion von 833/34 wieder die Gunst seines Vaters besessen und ihn auch unterstützt hatte.[7] Der erneute Verlust der väterlichen Gunst hing auch mit den Interessen mehrerer ostfränkischer Großer zusammen, die vovon denen Ludwigs des Deutschen abwichen.[8] Anfang 840 unternahm Ludwig der Deutsche einen Feldzug gegen seinen Vater nach Alemannien. Er trat aber kampflos den Rückzug an, als der Kaiser mit einem Heer anrückte. Am 20. Juni 840 starb Ludwig der Fromme in Ingelheim.[9]

      Familie
      Die spärlichen Quellen bieten keine nähere Information über Ludwigs persönliche Beziehung zu seiner Gemahlin Hemma oder über deren Einfluss. Aus der Verbindung gingen mit Karlmann, Ludwig und Karl drei Söhne und mit Hildegard, Irmingard, Gisla und Bertha vier Töchter hervor. Durch die Söhne war der Fortbestand der Dynastie gesichert. Zu Lebzeiten hat Ludwig der Deutsche im Unterschied zu seinem Vater Ludwig dem Frommen und Großvater Karl dem Großen seine drei Söhne weder zu Unterkönigen gemacht noch ihnen einen Reichsteil überlassen. Er vergab nur „militärische Kommandos und deutlich untergeordnete Positionen“.[64] Ludwigs ältester Sohn Karlmann übernahm 856 die Herrschaft über Kärnten. Seinem jüngsten Sohn Karl hat Ludwig Ende der 850er Jahre mit Alemannien einen eigenen Herrschaftsbereich zugewiesen. Keiner seiner Söhne wurde für den geistlichen Stand bestimmt. Im Westreich hat sein Stiefbruder Karl der Kahle hingegen zwei Söhne kategorisch von der Herrschaft ausgeschlossen und für sie eine geistliche Laufbahn angeordnet.[65] Seine Söhne verheiratete Ludwig mit Töchtern aus den einflussreichsten und vornehmsten Adelsfamilien in ihrer jeweiligen Region. Die Heiratsverbindungen sollten die Akzeptanz der Königsherrschaft und den Rückhalt der führenden Adelsfamilien gewährleisten.[66] Karlmann vermählte sich 861 mit einer Tochter des Markgrafen Ernst. Karl heiratete im Folgejahr Richardis, Tochter des elsässischen Grafen Erchanger. Ludwig der Jüngere ehelichte 869 oder vielleicht auch erst 874 Liutgard, die Tochter des sächsischen Grafen Liudolf.
      Anders als sein Stiefbruder Karl, und auch anders als die Herrscher der ottonisch-salisch-staufischen Zeit, verheiratete Ludwig seine Töchter dagegen nicht mit Angehörigen bedeutender Adelsfamilien.[67] Sie mussten vielmehr eine geistliche Laufbahn einschlagen. Seiner ältesten Tochter Hildegard wurde das Kloster Schwarzach bei Würzburg übergeben. 853 übernahm sie die Leitung von St. Felix und Regula in Zürich. Dort starb sie bereits im Dezember 856. Ludwigs jüngster Tochter Bertha wurde in der Nachfolge ihrer Schwester 853 das Kloster Schwarzach und 857 auch das Zürcher Kloster bis zu ihrem Tod 877 übertragen. Die dritte Tochter Irmingard ist in zeitgenössischer Überlieferung als Inhaberin des Klosters Buchau am Federsee belegt, nach späteren Quellen auch von Kloster Frauenchiemsee. Über Ludwigs Tochter Gisla ist nichts bekannt.[68] Die Rechtsstellung dieser Frauen im Kloster bleibt unklar. Der gewöhnlich in der Fachliteratur anzutreffende Titel Äbtissin ist für Ludwigs Töchter nicht zeitgenössisch belegt.[69]

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