Notizen |
- https://de.wikipedia.org/wiki/Judith_von_Bayern_(925–985)
Judith (* 925; † 29. Juni bald nach 985), war Herzogin von Bayern und eine der bedeutendsten Frauengestalten der politischen Geschichte Bayerns im Mittelalter.
Judith war älteste Tochter des Herzogs Arnulf des Bösen von Bayern und dessen Frau Judith von Friaul. Sie war Gemahlin des Herzogs Heinrich I. von Bayern († 955). Durch diese Ehe wurde die Zugehörigkeit des Herzogtums Bayern zum entstehenden deutschen Reich befördert.
Judith war Mutter nicht nur von Heinrich dem Zänker, für den sie ab 955 für ein Jahrzehnt die Vormundschaft führte, sondern auch von Hadwig, die bereits mit 15 Jahren Herzogin von Schwaben wurde, und von Gerberga, die Äbtissin im Stift Gandersheim wurde.
Nach einer Pilgerreise ins Heilige Land lebte sie ab 974 im Kloster Niedermünster in Regensburg. Dort wurde sie auch, wie bereits ihr Ehemann, begraben.
Literatur
• Wilhelm Störmer: Judith. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 10, Duncker & Humblot, Berlin 1974, ISBN 3-428-00191-5, S. 640 f. (Digitalisat).
• Alois Schmid: Herzogin Judith von Bayern. In: Zeitschrift für Bayerische Landesgeschichte 76 (2013), S. 389-406.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Stift_Niedermünster_(Regensburg)
Das Stift Niedermünster ist ein ehemaliges Kanonissenstift in Regensburg und war als Reichsabtei Niedermünster im Bayerischen Reichskreis vertreten. Es liegt in Regensburgs Altstadt, in der Niedermünstergasse 6 unweit des Doms.
Vom Klosterstift zur Reichsabtei
Das Maria Himmelfahrt und St. Erhard geweihte Stift wurde von dem bairischen Herzog Tassilo III. vor seiner Abdankung im Jahr 788 gegründet und ist um 889 erstmals erwähnt worden.
Es entwickelte sich zu einem der wichtigsten Frauenstifte Deutschlands, das 1002 durch Heinrich II. als Reichsabtei Niedermünster zum Reichsstift erhoben und dessen Reichsunmittelbarkeit 1216 durch Friedrich II. bestätigt wurde. Im 11. Jahrhundert erlebte das Stift zudem eine kulturelle Blüte, die sich noch heute an zahlreichen erhaltenen Kunstwerken wie dem Giselakreuz und dem Uta-Codex ermessen lässt.
1802 wurde das Klosterstift der Administration des Fürstentums Regensburg unterstellt und bei dessen Auflösung 1810 säkularisiert.[1][2]
Nach der Säkularisation
Ab 1820 wurde das Stift teilweise vermietet. 1821 bekam der Bischof Räume als Wohnung zugewiesen, auch das Ordinariat wurde in Räume des ehemaligen Stifts verlegt.
Äbtissinnen von Niedermünster
• Wildrade von Lernberg 900–928
• Tutta I. von Reidenburg 928–942
• Himetrade von Hohenburg 942– < 974
• Judith von Bayern 974–990
• Richenza I. von Limburg 990–994
• Kunigunde I. von Kirchberg 994–1002
• Uta I. von Kirchberg 1002–1025
• Heilka I. von Rothenburg 1025–1052
• Gertrud I. von Hals 1052–1065
• Mathilde I. von Luppurg 1065–1070
• Heilka II. von Franken 1070–1089
• Uda II. von Marburg 1089–1103
• Richenza II. von Zolling 1103–1109
• Mathilde II. von Kirchberg 1109–1116
• Richenza III. von Abensberg 1116–1126
• Richenza IV. von Dornburg 1126–1130
• Heilka III. von Kirchberg 1130–1136
• Kunigunde II. von Kirchberg 1136–1177
Mehr Äbtissinnen unter obenstehendem Link..
Bauwerke
Profangebäude
Unter der Niedermünsterkirche befindet sich das document niedermünster, das in fotorealistischen, dreidimensionalen Rekonstruktionen den Originalbefund des römischen Regensburg mit dem Lager der Legio III Italica, den ersten sakral genutzten Bau aus römischem Steinmaterial, die Kirchenbauten der Karolingerzeit sowie der Ottonik, die Herzogsgräber und die Grabstelle des Heiligen Erhard im Vergleich mit dem realen Gang durch die Ausgrabungen zeigt.
Sakralgebäude
Die Niedermünsterkirche wurde 1152 nach dem Brand eines vermutlich bereits um 700 zu Zeiten von Herzog Theodo II. bestehenden Kirchengebäudes im romanischen Stil neu errichtet. Seit 1821 wird sie als Dompfarrkirche genutzt.
Literatur
• Anke Borgmeyer, Achim Hubel, Andreas Tillmann, Angelika Wellnhofer: Stadt Regensburg, Denkmäler in Bayern. Band III.37, Regensburg 1997, S. 406–416, ISBN 3-927529-92-3.
• Claudia Märtl: Die Damenstifte Obermünster, Niedermünster, St. Paul. In Peter Schmid (Hrsg.): Geschichte der Stadt Regensburg, Bd. 2, Friedrich Pustet, Regensburg 2000, S. 745–763, ISBN 3-7917-1682-4.
• Heinz Wolfgang Schlaich: Das Ende der Regensburger Reichsstifte St. Emmeram, Ober- und Niedermünster (VHVO 97) 1956, S. 163–376.
• Max Spindler (Hg.): Geschichte der Oberpfalz. Handbuch der Geschichte Bayerns, Bd. III/3, München 1995, S. 271–286.
Weblinks
Commons: Stift Niedermünster (Regensburg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
• Stift Niedermünster (Regensburg), Basisdaten und Geschichte:
• Peter Morsbach: Niedermünster - Die Grablege der Ottonen in Regensburg in der Datenbank Klöster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte
• Archäologisches Untergeschoss
• Digitalisat einer Handschrift eines Regelbuchs aus dem Niedermünster in Regensburg der Staatsbibliothek Bamberg
Einzelnachweise
1 Alois Schmid. Regensburg. Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 60, München 1995, S. 236
2 Max Spindler (Hg.): Geschichte der Oberpfalz. Handbuch der Geschichte Bayerns, Bd. III/3, München 1995, S. 284
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