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Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche

Herzog Leopold VI. von Österreich (Babenberger, der Glorreiche

männlich 1176 - 1230  (54 Jahre)

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  • Name Leopold VI. von Österreich (Babenberger 
    Titel Herzog 
    Suffix der Glorreiche 
    Geburt 1176 
    • Leopold war der jüngere Sohn des Herzogs Leopold V.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1194–1230  Herzogtum Steiermark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Steiermark 
    Titel (genauer) 1198–1230  Herzogtum, Erzherzogtum Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Österreich 
    Tod 28 Jul 1230  San Germano Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I5101  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 29 Sep 2023 

    Vater Herzog Leopold V. von Österreich, der Tugendhafte ,   geb. 1157   gest. 31 Dez 1194, Graz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 37 Jahre) 
    Mutter Ilona (Helena) von Ungarn,   geb. 1158   gest. 1199 (Alter 41 Jahre) 
    Eheschließung 12 Mai 1177 
    Familien-Kennung F3401  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Theodora Angela von Byzanz,   geb. zw 1180 und 1185   gest. 22/23 Jun 1246 (Alter 61 Jahre) 
    Eheschließung
    • Leopold war mit Theodora Angeloi, Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II., verheiratet.
    Notizen 
    • Sie hatten vier Töchter und drei Söhne:
      • Margarethe (* um 1205; † 1266) ∞ I) Heinrich (VII.), römisch-deutscher König, König von Sizilien ∞ II) Ottokar II. Přemysl, König von Böhmen, Markgraf von Mähren;
      • Agnes (* 1206; † 1226) ∞ Albrecht I., Herzog von Sachsen
      • Heinrich der Grausame (* 1208; † 29. November 1228) ∞ Agnes, Tochter von Hermann I., Landgraf von Thüringen
      • Gertrud (* 1210; † 1241) ∞ Heinrich Raspe IV., Landgraf von Thüringen, römisch-deutscher Gegenkönig;
      • Constantia (* 1212; † 1243) ∞ Heinrich III., Markgraf von Meißen und Lausitz;
      • Friedrich II. (* 1211; † 1246), Nachfolger seines Vaters als Herzog von Österreich und der Steiermark.
      • Leopold († 16. August 1216)
    Kinder 
     1. Königin Margarete von Österreich(Babenberger),   geb. 1204 / 1205   gest. 29 Okt 1266, Burg Krumau am Kamp Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 61 Jahre)
     2. Agnes von Österreich,   geb. 1206   gest. 29 Aug 1226 (Alter 20 Jahre)
     3. Herzog Heinrich von Österreich (Babenberger),   geb. 1208   gest. 29 Nov 1227/1228 (Alter 20 Jahre)
     4. Constantia von Österreich (Babenberger),   geb. 6 Mai 1212   gest. vor 5 Jun 1243 (Alter 31 Jahre)
    Familien-Kennung F3149  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 29 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Steiermark - 1194–1230 - Herzogtum Steiermark Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Österreich - 1198–1230 - Herzogtum, Erzherzogtum Österreich Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Leopold-VI-Österreich-Babenberg
    Leopold-VI-Österreich-Babenberg
    Herzog Leopold VI. (der Glorreiche). Ausschnitt aus dem Babenberger-Stammbaum, Stift Klosterneuburg.

    Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen der österreichischen Babenberger (Bindenschild), das ursprünglich auf die Eppensteiner zurückgeht.
    Wappen der österreichischen Babenberger (Bindenschild), das ursprünglich auf die Eppensteiner zurückgeht.
    Bild: Wikipedia; Scheiblersches Wappenbuch, älterer Teil, um 1450–1480
    © Gemeinfrei

    Gräber, Denkmäler
    Leopold-VI-Österreich-Babenberg-Sarkophag
    Leopold-VI-Österreich-Babenberg-Sarkophag
    Kenotaph Leopolds vor dem Hochaltar der Stiftskirche in Lilienfeld

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_VI._(Österreich) (Okt 2017)

      Leopold VI., der Glorreiche (* 1176; † 28. Juli 1230 in San Germano) stammte aus dem Geschlecht der Babenberger. Er war Herzog von Österreich (1198–1230) und der Steiermark (1194–1230).

      Leopold war der jüngere Sohn des Herzogs Leopold V.
      Entgegen den Bestimmungen der Georgenberger Handfeste aus dem Jahre 1186 wurde nach dem Tod Leopolds V. 1194 die Herrschaft geteilt: Leopolds älterer Bruder Friedrich I. erhielt Österreich (im heutigen Sprachgebrauch Nieder- und Oberösterreich bzw. Teile der heutigen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich der Republik Österreich), während Leopold selbst die Steiermark übernahm. Als Friedrich nach nur vier Jahren überraschend starb, wurde Leopold auch Herzog von Österreich.
      Leopold VI. nahm an zwei Kreuzzügen teil (1212 am Albigenserkreuzzug und 1217 bis 1219 am Kreuzzug von Damiette). Er erhob gegenüber Richard Löwenherz Ansprüche auf Zypern (wegen seiner Verwandtschaft mütterlicherseits mit Isaak Komnenos, dem letzten griechischen Herrscher der Insel). Diese konnte er aber nicht durchsetzen, da Richard Zypern inzwischen an Guido von Lusignan verkauft hatte.
      Leopold versuchte ebenso wie seine Vorgänger, durch die Gründung neuer Klöster das Land zu erschließen. Seine bekannteste Gründung ist Lilienfeld im niederösterreichischen Tal der Traisen, wo er auch begraben liegt. Daneben begünstigte er aber auch die damals hochmodernen Bettelorden (Franziskaner, Dominikaner). In dieselbe Richtung geht die Gründung neuer Städte (z. B. Freistadt nach 1220) und die Verleihung von Stadtrechten (1212 Enns, 1221 Wien, das unter ihm auch eine bedeutende Erweiterung erfuhr und seine Fläche mehr als verdoppelte).
      Unter Leopold begannen die ersten Einflüsse der Gotik Österreich zu erreichen – die Capella Speciosa in seiner zeitweiligen Residenz Klosterneuburg gilt als erstes gotisch beeinflusstes Bauwerk im Donauraum – nach deren Abbruch 1799 wurden Teile davon für die Kapelle der Franzensburg im Schlosspark von Laxenburg verwendet.
      Unter ihm erreichte das babenbergische Österreich den Zenit seines Ansehens, seine Ehe mit der byzantinischen Prinzessin Theodora Angeloi gibt davon Zeugnis, ebenso wie sein Vermittlungsversuch zwischen dem Kaiser Friedrich II. und dem Papst, während dem er 1230 in Italien starb.
      Leopold VI. hatte sieben Kinder, unter anderen die Töchter Margarethe von Babenberg, Gertrud von Babenberg und Constantia von Österreich. Sein einziger noch lebender Sohn war aber Friedrich II., der auch seine Nachfolge antrat.
      Bekannt ist sein Hof als Zentrum des Minnesangs, hier wirkten unter anderem Walther von der Vogelweide, Neidhart von Reuental und Ulrich von Liechtenstein. Auch das Nibelungenlied wurde möglicherweise hier geschrieben.
      Unter Herzog Leopold VI. fand die Ketzerverfolgung um 1210 Einzug in Österreich. In einem Briefwechsel (1207) mit Papst Innozenz III., in dem er die Einrichtung eines zweiten Bistums neben Passau fordert, führt er vor allem die Pest ketzerischeher Verderbtheit an, die sich in dem großen Bistum schnell ausbreiten könne. Das Bistum Passau umfasste zur damaligen Zeit etwa 42.000 km² und war damit das größte im Heiligen Römischen Reich. Leopolds Plan, der vor allem darauf ausgerichtet war, ein Gleichgewicht zum Passauer Bischof zu schaffen schlug allerdings fehl. Im weiteren Verlauf kommt es dann im Jahre 1210 aber zur ersten belegten Ketzerverfolgung in Österreich. Diese wird sowohl in den Annalen von Klosterneuburg, als auch im Wälschen Gast des Thomasîn von Zerclaere erwähnt.

      Andenken
      Das Laxenburger Fenster in der Steyrer Stadtpfarrkirche enthält eine Darstellung Leopolds von um 1300 mit einem Kirchenmodell zu Füßen und der Inschrift Dux Leupoldus. Diese Doppelscheibe stammt gemeinsam mit dem benachbarten Scheiben mit auferstehendem Christus und Markgräfin Agnes aus der Capella speciosa.[1]
      Am Wiener Rathausplatz befindet sich ein Denkmal Leopold VI. von Johann Preleuthner. Eine Gedenktafel für ihn fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg.