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Hugo von Breitenlandenberg

Hugo von Breitenlandenberg

männlich vor 1269 - 1315  (46 Jahre)

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  • Name Hugo von Breitenlandenberg 
    • Dienstmann der Grafen von Habsburg-Laufenburg in Rapperswil; Ritter;1269-1315 urkundlich bezeugt; von ihm stammt das älteste bekannte Siegel der Landenberg.
    Geburt vor 1269 
    Geschlecht männlich 
    Tod 15 Nov 1315  Morgarten, Zug, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Gefallen in der Schlacht zu Morgarten
    Personen-Kennung I5380  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren, Zwyer Katharina - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 28 Jun 2018 

    Vater Beringer von Landenberg (von Breitenlandenberg) 
    Mutter Adelheid von Hasli-Freienstein,   geb. Freienstein Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F1187  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie N Schafli,   geb. Zürich, ZH, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
     1. Adelheid von Breitenlandenberg,   geb. vor 1328   gest. 15 Okt 1360 (Alter 32 Jahre)
    +2. Hermann von Breitenlandenberg   gest. lat 1377
    Familien-Kennung F2330  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 3 Jul 2018 

  • Ereignis-Karte
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    Orte
    Breitenlandenberg - Brunnen mit Wappen
    Breitenlandenberg - Brunnen mit Wappen
    Wappen der Landenberg auf einem Brunnen bei der Ruine Breitenlandenberg

    Schlachten
    Morgarten - Schlacht
    Morgarten - Schlacht
    Darstellung der Schlacht am Rathaus von Schwyz, Fresko von Ferdinand Wagner (1891)

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_am_Morgarten

      Schlacht am Morgarten

      Die Schlacht am Morgarten am 15. November 1315 war die erste Schlacht zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern. In welcher Form sie stattgefunden hat, ist nicht eindeutig belegt.

      Quellenlage und Historizität
      Die Quellenlage zur Schlacht am Morgarten ist dürftig. Es ist zwar wahrscheinlich, dass es um das Jahr 1315 herum tatsächlich in irgendeiner Form einen Konflikt zwischen den Eidgenossen und Herzog Leopold von Habsburg gegeben hat, ob es aber zu einer eigentlichen Schlacht gekommen ist, wird heute eher angezweifelt. Bis heute sind keinerlei archäologische Spuren gefunden worden, die auf eine grössere Schlacht hinweisen würden, und auch das weitgehende Fehlen zeitgenössischer schriftlicher Quellen lässt eine Schlacht mit den kolportierten katastrophalen Verlusten auf adliger Seite zweifelhaft erscheinen. Dennoch spielte die Schlacht am Morgarten vor allem im 19. und 20. Jahrhundert für den Gründungsmythos der Schweiz eine zentrale Rolle.

      Die einzige wirklich zeitgenössische Quelle findet sich in der Königsaaler Chronik. Darin hält Peter von Zittau in einem kurzen Eintrag vom Winter 1315/16 fest: Ein «sozusagen unbewaffnetes, bedeutungsloses Volk» in einem Land, das «Sweicz et Uherach» (Schwyz und Uri) genannt werde, habe fast 2000 Krieger getötet und der Herzog sei dem Massaker nur knapp entronnen.

      Eine nächste Erwähnung findet sich erst wieder in der Oberrheinischen Chronik von 1337/38, allerdings nur in sehr kurzer Form: Zu dieser Zeit „geschag der grosse strit ze Switz und verlůren die herzogen gros folk.“

      Ausführlicher beschreibt der Abt Johannes von Viktring in seiner 1340–1344 verfassten Chronik das Ereignis. Dieser Text ist aber weniger auf eine historisch korrekte Geschichtsschreibung denn auf eine religiöse und moralische Belehrung bedacht. Johannes stellt denn auch immer wieder einen Bezug zu biblischen Textstellen her.

      Den ausführlichsten Bericht über die Schlacht verfasste der Minorit Johannes von Winterthur zwischen 1340–1348. Darin schildert er bildgewaltig und dramatisch, weshalb es zum Kampf kam und wie dieser verlief. Der Schlachtbericht ist aber in noch stärkerem Masse als derjenige von Johannes von Viktring mehr Predigt denn historischer Text und bezieht sich noch viel mehr auf Bibelstellen.

      Aegidius Tschudi (1505–1572) deutete in seinem Werk Chronicon Helveticum die Schlacht erstmals patriotisch, indem er sie zu einem Teil der eidgenössischen Befreiungstradition machte. Seither und insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert wurde Morgarten zur «ersten Freiheitsschlacht» der Eidgenossenschaft stilisiert.[1][2]

      Vorgeschichte
      Die vier Theorien, die als Ursachen des Konfliktes in der historischen Forschung diskutiert werden, sind der «Schwyzer Freiheitsdrang», die «habsburgischen Hausmachtansprüche» in den eidgenössischen Gebieten sowie der «Marchenstreit mit dem Kloster Einsiedeln» und der «deutsche Thronstreit von 1314–1322». Die eigentliche Schlacht am Morgarten ist unter Historikern umstritten. Die ersten Geschichten über die Schlacht wurden erst Jahre danach aufgeschrieben. Auch wurden am Morgarten bis heute keine Indizien dafür gefunden, dass die Schlacht stattgefunden hat. Es wird davon ausgegangen, dass es sich um wahre Gegebenheiten handelt – aber eine Schlacht, wie die Chroniken schreiben, hat mit grosser Wahrscheinlichkeit so nicht stattgefunden.

      Der Schwyzer Freiheitsdrang und die habsburgischen Hausmachtansprüche
      Die Theorie der «habsburgischen Hausmachtansprüche» geht davon aus, dass die Eidgenossenschaft im Kampf gegen die Machtpolitik des aufstrebenden Adelsgeschlechts der Habsburger entstanden sei. Diese hätten im 13. Jahrhundert versucht, im Kontext des zerfallenden Heiligen Römischen Reiches ein einheitlich organisiertes und geschlossenes Herrschaftsgebiet zwischen Oberrhein und den Alpen aufzubauen. Dabei sei der Gotthardpass ihr Hauptziel gewesen. Gegen diesen Anspruch hätten sich die Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden zusammengeschlossen, um ihre alten Rechte der Reichsunmittelbarkeit zu verteidigen, die ihnen noch zu Zeiten der staufischen Kaiser gewährt worden waren. Die Dokumente, durch die die Reichsunmittelbarkeit verliehen wurde, werden in der traditionellen Schweizer Geschichtsschreibung deshalb als «Freiheitsbriefe» bezeichnet (Uri 1231, Schwyz 1240, Unterwalden 1309). Die Echtheit einiger dieser Dokumente ist jedoch zweifelhaft. Inwiefern bei der direkten Herrschaft durch den Kaiser bzw. den König von Freiheit gesprochen werden kann, ist umstritten.

      Als der habsburgische König Rudolf I. 1291 starb, kam es der Legende nach zur historisch nicht verbürgten Vertreibung der Vögte aus der Innerschweiz und der Bildung des ersten eidgenössischen Bundes (Bundesbrief von 1291). Rudolfs Sohn Albrecht konnte sich erst 1298 wieder als deutscher König durchsetzen. Er ging wie Rudolf aber nie militärisch gegen die Innerschweiz vor. Beide führten stattdessen einen politischen, wirtschaftlichen und kirchenrechtlichen «kalten» Krieg gegen die Waldstätte. Militärisch waren beide Herrscher an anderen, für ihre Macht wichtigeren Fronten gebunden: Rudolf in Böhmen und Österreich, Albrecht in Thüringen und Sachsen. Die Ermordung Albrechts I. 1308 bedeutete für die Machtpolitik der Habsburger einen schweren Rückschlag, da sein Sohn Friedrich «der Schöne» die Königswürde an Heinrich VII. von Luxemburg verlor. Nur als deutsche Könige hatten die Habsburger nämlich Rechte und Befugnisse über die reichsunmittelbaren Gebiete Uri, Schwyz und Unterwalden gehabt. Die luxemburgischen Könige bestätigten die Freiheitsbriefe der Innerschweizer auch deshalb, um ihren habsburgischen Konkurrenten diese Gebiete zu entziehen. Unter Heinrich VII. wurde sein Gefolgsmann Graf Werner von Homberg um 1309 zum Reichsvogt der Waldstätte. Graf Werner war als Kriegsunternehmer in der Lombardei tätig und spielte möglicherweise eine wichtige Rolle in der Schlacht am Morgarten auf Seiten der Schwyzer. Die Stellung dieses lokalen Adligen mit Sitz in Rapperswil schlüsselte der Historiker Roger Sablonier in seinem Buch «Gründungszeit ohne Eidgenossen» auf.

      Lokaler Kontext: Der Marchenstreit zwischen Schwyz und dem Kloster Einsiedeln
      Die geburtenreichen Schwyzer lagen wegen einiger Alpweiden seit längerem im Streit mit dem Kloster Einsiedeln, das unter dem Schutz der Habsburger stand. Dieser Konflikt wird als Marchenstreit – das heisst «Grenzkonflikt» – bezeichnet. Zudem hatten sich schwyzerische Siedler im Laufe der Jahre in von Einsiedeln nicht genutzten Urwäldern niedergelassen und diese urbar gemacht. Im Sommer 1314 besiedelten erneut Schwyzer Bauern illegal dem Kloster gehörende Almen und Wälder, worauf der Abt von Einsiedeln sie beim Bischof von Konstanz verklagte, der über die Schwyzer den Kirchenbann verhängte. Aus Rache überfielen die Schwyzer in der Dreikönigsnacht am 6. Januar 1314 unter der Führung ihres Landammanns Werner Stauffacher das Kloster, plünderten es, schändeten die Klosterkirche und nahmen die Mönche für mehrere Monate in Geiselhaft. Dem Abt jedoch gelang die Flucht in das Statthalteramt Pfäffikon, von wo er den Bischof und den Schirmherrn alarmieren konnte. Der Bischof von Konstanz verhängte den Kirchenbann nun auch über die Urner und Unterwaldner. Der Kirchenbann verbot jedoch nur Gottesdienste «auf» Gottes Erde; heute noch zu sehen ist die alte Schwyzer Dorfkirche, die daher im hinteren Teil zwei Meter in den Boden eingegraben ist.

      «Internationaler» Kontext: Der deutsche Thronstreit 1314–1322
      Als Schirmherren über das Kloster Einsiedeln amteten die Habsburger. Im Frühjahr 1314 konnten sie jedoch nicht gegen Schwyz vorgehen, da sie seit dem Tod des deutschen Königs Heinrich VII. von Luxemburg damit beschäftigt waren, sich in der nächsten Königswahl die Krone zu sichern. Durch die Kur im Oktober 1314 kam es aufgrund der Spaltung der Kurfürsten in eine luxemburgische und eine habsburgische Partei zu einer Doppelwahl, in der sowohl Herzog Ludwig von Bayern aus dem Haus Wittelsbach durch das luxemburgische Lager als auch Herzog Friedrich I. von Österreich und Steiermark aus dem habsburgischen Lager von ihrer jeweiligen Partei zum König gewählt wurden. Friedrich von Habsburg liess sich vom Erzbischof von Köln in Bonn zum deutschen König krönen, Ludwig von Wittelsbach in Aachen durch den Erzbischof von Mainz. Bis zur Entscheidung in der Schlacht bei Mühldorf 1322 spaltete der Konflikt um die Königskrone das Reich in zwei Parteien. Die Waldstätte stellten sich dabei auf die Seite des Wittelsbachers, Ludwigs IV., da sie sich die Aufhebung des Kirchenbanns und Unterstützung gegen die habsburgische Hausmachtpolitik erhofften. Der Habsburger Friedrich nutzte auf der anderen Seite seine Befugnisse als König und sprach die Reichsacht über die Friedensbrecher aus den Waldstätten aus. Er beauftragte gleichzeitig seinen jüngeren Bruder Herzog Leopold I. von Habsburg, dem die Verwaltung der habsburgischen Besitzungen auf dem Gebiet der heutigen Schweiz (Vorderösterreich) oblag, gegen die Waldstätte vorzugehen.

      Kriegsvorbereitungen
      Herzog Leopold zog im Herbst 1315 im habsburgischen Stammland im Aargau in den Städten Baden, Brugg und Aarau ein Heer zusammen und sammelte es am 14. November in Zug. Zur Truppe gehörte auch der gesamte süddeutsche Adel beidseits des Rheins mit seinem Gefolge sowie starke Abordnungen aus den habsburgischen Städten Luzern, Winterthur, Zug und Zürich. Es sollen ungefähr 9000 Mann, darunter 2000 Ritter mit berittenem Gefolge, gewesen sein. Diese Zahlen sind jedoch nicht belegbar.

      Die Waldstätte hatten bereits seit längerem Befestigungen erbaut, um sich vor möglichen Angriffen der Habsburger zu schützen. Diese Sperranlagen wurden damals Letzi genannt und bestanden aus Erdwällen und Palisaden, die an Engnissen im Gelände so angelegt wurden, dass der technisch und zahlenmässig unterlegene Verteidiger im Vorteil war. Im Herbst 1315 waren der Hauptzugang in die Innerschweiz bei Arth, der Pass bei Rothenthurm sowie der Brünigpass und der Renggpass mit Letzimauern gesichert. Auch der Zugang über den Vierwaldstättersee war durch Palisaden im Wasser bei Brunnen, Stansstad und Buochs verwehrt. Nicht gesichert war nur der Weg von Ägeri über den Sattel zwischen dem Rossberg und dem Morgarten. Ob dies eine bewusst gelegte Falle war oder ob die Zeit zum Bau einer Letzi nicht ausgereicht hatte, ist unklar. Im Jahr 1322 wurde jedenfalls auch hier noch eine Letzi angelegt, was immerhin die Theorie widerlegt, dass die Schwyzer geglaubt hätten, dass der dicht bewaldete Übergang leicht zu verteidigen gewesen wäre.

      Herzog Leopold zog in der ritterlichen Überzeugung in den Kampf, dass nur Ritter gegen Ritter kämpfen dürfen. Im Wissen, dass das Land Schwyz nur von Bauersleuten und wenigen adligen Ministerialen bevölkert war, zog er mit einem schwer gepanzerten Ritterheer ohne genaue vorherige Aufklärung zu dieser Strafaktion gegen Schwyz. Den Rittern war klar, dass sie keinen eigentlichen Gegner hatten und also nicht in einen Krieg zogen, sondern zu einer Strafaktion gegen widerspenstige und aufmüpfige Bauern. Die Schwyzer jedoch waren Bauern und mussten sich nicht an die ständischen Regeln des Rittertums halten, die sie vermutlich auch gar nicht kannten. Für Habsburg gab es zwei Möglichkeiten: Entweder Krieg gegen andere Edle, wobei man sich auf dem Schlachtfeld traf und nach einem Signal mit der Schlacht begann und diese zur Bergung der Toten und Verletzten auch zwischendurch unterbrach. Oder aber eine disziplinarische Massnahme gegen Bauern, etwa, indem man einen Hof oder ein Dorf plünderte oder niederbrannte. Nach zeitgenössischer Auffassung stand den einfachen Leuten kein Recht zu kämpfen zu – ausser sie wurden von ihrem Herrn als Fussvolk dafür eingezogen. Allerdings muss hier auch deutlich gemacht werden, dass am Morgarten auf Schwyzer Seite nicht nur Bauern gekämpft haben. Sehr wohl war der schwyzerische Adel ebenfalls auf dem Schlachtfeld vertreten. Ausserdem waren die Schwyzer kampferprobte Söldner und keine wehrlosen Bauern.

      Die Schlacht

      Die Schwyzer erwarteten den Angriff an der Letzi bei Arth. Herzog Leopold zog jedoch von Zug aus mit seiner Hauptmacht den Ägerisee entlang und plante über Morgarten in das Land Schwyz vorzustossen. Wahrscheinlich wusste er von lokalen Informanten, dass dieser Zugang nicht befestigt war. Der Plan sah wohl einen überraschenden Vorstoss auf den Hauptort Schwyz vor, um anschliessend die Schwyzer bei Arth im Rücken anzugreifen. Um die Schwyzer zu täuschen, liess Leopold gleichzeitig verschiedene Ablenkungsangriffe durch sein Fussvolk ausführen, so gegen die Letzi bei Arth, unter dem Grafen Otto von Strassberg über den Brünig und aus dem Entlebuch gegen Obwalden sowie einen Angriff der Luzerner über den See auf Stansstad und Buochs.

      Die Armee der Schwyzer und ihre Verbündeten liessen den Gegner ebenfalls über ihre Absichten im Unklaren. Ihre Hauptmacht war bei Steinen versammelt, damit sie je nach Bedarf Zuzug an eine der möglichen Einbruchstellen leisten konnten. Nach einer Legende wurde der Plan Leopolds durch Ritter Heinrich von Hünenberg verraten, der einen Pfeil mit der Botschaft «Hütet euch am Morgarten am Tage vor St. Othmar» über die Befestigung von Arth zu den Schwyzern schoss. St. Othmar ist die Datumsangabe. Wahrscheinlich erfuhren die Schwyzer aber durch Kundschafter vom Vorstoss Leopolds gegen den Morgarten und versammelten ihre ganzen Kräfte dort zur Abwehr.

      Das Heer Leopolds rückte entlang des Ägerisees in einer mehrere Kilometer langen Kolonne vor. Die Reihenfolge der Truppe wurde durch den adligen Rang gegeben. Die 2000 Ritter bildeten die Spitze der Kolonne, das Fussvolk rückte dahinter vor. Der Angriff erfolgte zwar nachts, allerdings war der Himmel klar, und der Mond ermöglichte eine gute Sicht. Der Weg am See entlang ist eine enge Strecke zwischen Hang und dem versumpften Seeufer des Ägerisees. Er führte damals in eine steile hohle Gasse um die Figlenfluh und Richtung Sattel. Bei Schafstetten errichteten die Schwyzer mit den verbündeten Urnern einen Hinterhalt. Der Angriff erfolgte erst, als die Kolonne der Ritter über eine fast 2 Kilometer lange Strecke zwischen dem Engnis am Ägerisee und Schafstetten gefangen war und die Kolonnenspitze bei Schafstetten auf eine Sperre aufgelaufen war. Vom Hang her wurde die Reiterei mit Stämmen gefällter Bäume an verschiedenen schmalen Stellen aufgehalten. Mit faustgrossen Steinen wurden die Pferde scheu gemacht und mit Hellebarden die Ritter angegriffen. Die Ritter hatten im engen Gelände kaum Raum zur Gegenwehr, und die Schlacht endete mit einer vernichtenden Niederlage der Habsburger. Am Engnis beim Ägerisee (Standort des Morgartendenkmals) kam es zum Gedränge, bei dem zurückweichende Ritter und nachrückendes Fussvolk in den See und in die Sümpfe getrieben und erschlagen wurden. Das nachrückende Fussvolk konnte überhaupt nicht in die Kämpfe eingreifen und wandte sich mit den Rittern zur Flucht. Herzog Leopold konnte sich dank der Ortskenntnis seines Begleiters ebenfalls retten.

      Der Berner Chronist Konrad Justinger ging in seiner Schilderung besonders auf die damals neuartige Waffe der Schwyzer und Urner ein, die Hellebarde, die sich im Nahkampf der Infanterie gegen die Reiterei bewährte:

      «Es hatten auch in der schwizer in den händen gewisse überaus furchtbare mordwaffen, die in jener volkssprache auch helnbarten genannt werden, mit denen sie die stärkst bewaffneten gegner wie mit einem schermesser zerteilten und in stücke hieben. da war nicht eine schlacht, sondern wegen der angeführten ursachen sozusagen nur ein schlachten des volkes herzogs Lüpolds durch jene bergleute, wie einer zur schlachtbank geführten herde. Niemanden verschonten sie noch auch bemühten sie sich zu fangen, sondern sie schlugen alle tot ohne unterschied.»

      Auf der Seite der Habsburger seien über 2000 Tote liegen geblieben, vornehmlich Ritter, während auf Seiten der Schwyzer und Urner nur 12 Männer gefallen sein sollen. Diese Zahlen könnten zwar übertrieben bzw. untertrieben sein, es ist aber anzunehmen, dass es unter der habsburgischen Reiterei zu grossen Verlusten gekommen ist.

      Taktische Erkenntnisse
      Unerwartet für die Angreifer, wandten die Eidgenossen eine neue Taktik an: Nicht das ritterliche Kräftemessen nach klar festgelegten Regeln der Fairness, sondern die Vernichtung des Gegners war ihr Ziel. Darauf war das Ritterheer der Habsburger nicht vorbereitet, und dies begründete die psychologische (und faktische) Überlegenheit der Eidgenossen für die kommenden Jahrhunderte. Somit stellt diese Schlacht eine klare Wende in der Kriegführung dieser Zeit dar. Morgarten gilt als mustergültiges Beispiel der geschickten Ausnützung des Geländes. Der Kampf wird dort gesucht und dem Gegner aufgezwungen, wo das Gelände den Verteidiger begünstigt und den zahlenmässig, materiell und technisch überlegenen Gegner schwächt. Die Schwyzer erlaubten den Rittern bei Morgarten beispielsweise nicht, Formen des Reiterkampfes anzuwenden, sondern zwangen ihnen den Nahkampf auf. Ein wesentliches Element der Kriegführung bestand zudem im Überraschungseffekt. Die Schlacht wird in der militärhistorischen Debatte als ein wichtiger Meilenstein in einem langen Prozess betrachtet, der als Aufstieg der Infanterie, also der «Fusssoldaten», bezeichnet wird.

      Bezüglich der Lage, wo die Auseinandersetzung stattfand, bestehen Parallelen zur Schlacht am Trasimenischen See und zur Varusschlacht, wo ebenfalls militärisch hoch überlegene Heere an einer Engstelle zwischen einem See bzw. Sumpf und einem Höhenzug vernichtend geschlagen wurden.

      Die Figur des Hofnarren Kuony von Stocken

      Eine der Eigentümlichkeiten der Schlacht von Morgarten war nach der Legende die Befragung des Hofnarren Kuony von Stocken durch Herzog Leopold. Dieser riet seinem Herrn:

      «Ihr geratet wohl, wie ihr wollt in das Land Schwyz hinein kommen, jedoch geratet keiner, wie ihr wieder wollt heraus kommen.»

      Kuony von Stocken habe also mit seiner Aussage auf die Gefahr hingedeutet, wie es denn aussähe, wenn die Habsburger die Schlacht verlieren würden. Sein Ratschlag sei lachend abgetan worden; nach der Schlacht habe sich der Herzog jedoch an den weisen Rat seines Narren erinnert und ihm einen Wunsch gewährt. Dieser habe sich das Privileg erbeten, jährlich in seiner Heimatstadt Stockach ein Narrengericht abhalten zu dürfen, was er allerdings erst 1351 zum ersten Mal getan habe. Der Stockacher Narrenverein, das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken, beruft sich heute auf diese Begebenheit.

      Kuony von Stockens Geschichte war den meisten Chronisten bekannt. Zumindest erscheint der Hofnarr in den meisten Illustrationen zur Schlacht. Im Beispiel der Tschachtlanchronik ist Kuony am linken Bildrand im Heer der Österreicher zu erkennen, standesgemäss in einer langzipfeligen, roten Schellentracht, Gugel und Eselsohren; in der Berner Chronik von Diebold Schilling als fidelnder Narr mit Rebec und negativ konnotiertem gelbem Schellengewand.

      Folgen der Schlacht

      Die Eidgenossen erhielten nach der Schlacht am Morgarten nicht den erhofften Frieden mit Habsburg. Der gemeinsame Sieg verstärkte jedoch den Zusammenhalt zwischen den drei Ländern Uri, Schwyz und Unterwalden, so dass sie frühere Bünde mit dem Bundesbrief vom 12. Dezember 1315 erneuerten. (Erwähnt wird der Bundesbrief von 1291 darin jedoch nicht.) Der Bund von Brunnen führte zur Entstehung und Wachstum der Alten Eidgenossenschaft. In diesem Bündnis, das erstmals in deutscher Sprache verfasst war, rückten die Eidgenossen enger zusammen und verpflichteten sich zu gegenseitiger Hilfe und Friedenswahrung.

      König Ludwig IV., der Bayer, bediente sich des Konflikts in seinem Kampf gegen Friedrich von Habsburg, indem er 1316 durch ein Lehensgericht den Habsburgern alle Rechte über die Waldstätte absprechen liess. Erst 1318 schlossen die Habsburger mit den Eidgenossen im Juli einen zehnmonatigen Waffenstillstand, der mehrfach verlängert wurde. Im Waffenstillstand erhielten die Habsburger zwar die Einkünfte aus ihren Besitzungen in den Waldstätten zurück, die Hoheitsansprüche wurden jedoch nicht erwähnt. Aus Sicht der Eidgenossen waren diese erledigt, nicht aber aus der Sicht Habsburgs. Sobald die politische Konstellation im Reich es zuliess, erreichten die Habsburger vom König die Widerrufung sämtlicher Privilegien der Eidgenossen und nahmen den Krieg wieder auf, der mit mehreren Unterbrechungen bis zur Ewigen Richtung von 1474 andauerte.

      Erinnerungskultur

      Schlachtkapelle und Jahrzeiten
      In seiner Chronik berichtete der Minoritenmönch Johannes von Winterthur um 1348 über die Schlacht. Ausserdem erwähnte er, dass die Schwyzer beschlossen haben, alljährlich in einer Schlachtjahrzeit des von Gott erhaltenen Sieges zu gedenken. 1501 wird die Schlachtkapelle St. Jakob in der Schornen erstmals erwähnt. Wann genau sie errichtet wurde, ist nicht bekannt. Um 1530 erwähnte der St. Galler Bürgermeister und Chronist Joachim Vadian in der «Grösseren Chronik der Äbte» aber, dass mit der Beute eine Kapelle gestiftet worden sein könnte:

      «... und ward ain gross anzahl harnischs und gueter weren da gwonnen, dess glich vil ross und nit wenig geltz, mit demm man ain capell der sach zue gedachtnuss und den erschlagnen (deren by xijc warend) zue guet buewen liess.»

      Der heutige Bau der Kapelle stammt von 1604. Der Schwyzer Maler Hans Schilter (1918–1988) hat sie mit Wandbildern angereichert.[3]

      Schlachtdenkmal
      Als Folge der 600-Jahr-Feier der Eidgenossenschaft 1891 kam die Idee auf, ein Schlachtdenkmal zu errichten. Es sollte dort stehen, wo die Schlacht stattgefunden hatte. In den Chroniken gab es dazu verschiedene Angaben, und auf Karten wurde Morgarten für unterschiedliche Orte verwendet. Sowohl der Kanton Zug als auch der Kanton Schwyz beanspruchten den Schlachtort für sich. Mit Unterstützung der Schweizerischen Offiziersgesellschaft verfolgte auf Zuger Seite der Arzt und Tourismuspromotor Josef Hürlimann aus Unterägeri Pläne für ein Denkmal im Buechwäldli am Ufer des Ägerisees.[4] Dieser Standort lag im Dorf Hauptsee, welches 1905 in Morgarten umbenannt wurde. 1906 wurde der Bau des vom Architekten Robert Rittmeyer entworfenen Schlachtdenkmals in Angriff genommen. Eingeweiht wurde es am 2. August 1908. Die Schwyzer Regierung war weiterhin davon überzeugt, dass der Schlachtort in der Nähe der Schlachtkapelle lag. Sie weigerte sich, eine offizielle Delegation an die Eröffnungsfeier zu schicken.

      Morgartenschiessen
      Der Morgartenschützenverband veranstaltet seit 1912 jährlich am 15. November ein Morgartenschiessen. Die Anstösse für die von der Standschützengesellschaft Zug begründete Tradition kamen von der Einweihung des Denkmals und dem ebenfalls im November ausgetragenen Rütlischiessen. Wie auf dem Rütli wurde beim Schlachtdenkmal eine patriotische Feier mit einem feldmässig-militärischen Schiessen verknüpft, zu dem Sektionen aus dem Kanton Zug und Gastsektionen eingeladen wurden. Die Schützen schiessen jeweils im Gelände beim Denkmal liegend auf 300 Meter entfernte Zielscheiben. Als Preise werden Silberbecher, Kranzabzeichen und Medaillen abgegeben.[5]

      1957 führte der Unteroffiziersverein Schwyz ein Pistolenschiessen über eine Distanz von 50 Metern ein. Begründet wurde dieser zweite Schiessanlass am Morgartentag mit der Bedrohung nach dem Aufstand in Ungarn im Vorjahr. Er findet auf Schwyzer Gebiet in der Schornen statt, nahe bei der Schlachtkapelle.

      Gedenkfeiern 1915, 1965 und 2015
      Eine erste Zentenarfeier fand schon 1815 in der Pfarrkirche von Schwyz als Kombination von Totengedenken und weltlicher Feier mit Unterhaltung statt. Die 600-Jahr-Feier der Schlacht von 1915, während des Ersten Weltkriegs, war die erste solche Feier von nationaler Bedeutung. Die Feierlichkeiten waren zweigeteilt und fanden sowohl bei der Schlachtkapelle als auch beim Morgartendenkmal statt. Teilnehmer waren unter anderem Bundespräsident Giuseppe Motta, Bundesrat Felix Calonder und General Ulrich Wille. Dem Widerstandswillen der alten Eidgenossen wurde eine Vorbildfunktion für die Gegenwart zugeschrieben.

      1940, während des Zweiten Weltkriegs, fürchtete die neutrale Schweiz wiederum um ihre Sicherheit und Unabhängigkeit. An der Gedenkfeier nahm General Henri Guisan teil. Vor dem Hintergrund der Geistigen Landesverteidigung wurde erstmals durch den Pfarrer von Sattel ein «Schlachtbrief» verlesen. Der in pseudomittelhochdeutscher Sprache geschriebene Brief, verfasst vom Einsiedler Pater Rudolf Henggeler, schildert ein heldenhaftes Schlachtgeschehen. Inhaltlich beruht er aus Jahrzeitbüchern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bis heute wird er an der jährlichen Schlachtjahrzeit verlesen. 1941 wurde Morgarten schliesslich auch verfilmt. Der Film «Landammann Stauffacher» mit Heinrich Gretler in der Hauptrolle veranschaulichte den Widerstand gegen eine feindliche Übermacht anhand der historisch belegten, zugleich aber auch legendenumwobenen Familie Stauffacher.

      Vor der 650-Jahr-Feier 1965 sammelten Schüler für den Erhalt des Schlachtfeldes, um es vor Überbauung zu schützen, was zuvor schon für zwei andere Stätten der Tell- und der Befreiungsgeschichte, die Rütliwiese und die Hohle Gasse, geschah. Mit dem gesammelten Geld der Schuljugend wurde die Morgartenstiftung eingerichtet, welche vom Kanton Schwyz Grundstücke in der Schornen erwarb. Am 21. Oktober 1965 kamen Schulkinder aus allen Kantonen zu einer Jugendlandsgemeinde in Morgarten zusammen, um den Erwerb des Schlachtgeländes zu feiern. An der Gedenkfeier vom 15. November sprach Bundespräsident Hans-Peter Tschudi. In Schwyz wurde das Ereignis zudem mit einem Festspiel auf dem Hauptplatz begangen.

      Unter dem Motto «700 Jahre Morgarten – Abenteuer Geschichte» wurde das Jubiläumsjahr 2015 begangen. Das Projekt wurde von den beiden Kantonen Zug und Schwyz gemeinsam getragen und wurde unter das Dach der Morgartenstiftung gestellt. Schon Monate vor der traditionellen Feier mit dem Morgartenschiessen fand vom 19. bis 21. Juni ein Volksfest mit Armeeausstellung im ganzen Ägerital statt, das von Bundesrat Ueli Maurer besucht wurde. Im Sommer führten Laiendarsteller beim Denkmal ein musikalisches Freilichtspiel auf. Mit einem Informationszentrum, der Rekonstruktion eines mittelalterlichen Holzhauses und einem Lehrpfad investierte die Morgartenstiftung ausserdem in eine nachhaltige Informationsvermittlung, welche wie die heutige Forschung im Zusammenhang mit den Ereignissen um 1315 scharf zwischen Geschichte und Mythos unterscheidet.

      Siehe auch
      Liste von Schweizer Schlachten
      Filmdokumentationen
      1942 Landammann Stauffacher; Praesens-Film
      Morgarten findet statt, Film von Erich Langjahr über die Schlachtfeiern (1978)
      Werner Stauffacher – Die Schlacht am Morgarten, Folge 1 des Doku-Dramas Die Schweizer (2013)
      Literatur
      Michael Hess: Die Schlacht am Morgarten 1315. Ursachen und Folgen der kriegerischen Auseinandersetzung zwischen Schwyz und Habsburg Anfang des 14. Jahrhunderts. In: Militärgeschichte zum Anfassen. Jg. 11, Nr. 15. Militärakademie an der ETH Zürich, Bern 2003.
      Hans Rudolf Kurz: Schweizerschlachten. Zweite, bearbeitete und erweiterte Auflage. Francke, Bern 1977, ISBN 3-7720-1369-4, S. 165–171.
      Thomas Maissen: Schweizer Heldengeschichten – und was dahintersteckt. Hier und Jetzt, Verlag für Kultur und Geschichte, Baden 2015, ISBN 978-3-03919-340-0 (Print); ISBN 978-3-03919-902-0 (eBook)
      Annina Michel: Die Schlacht am Morgarten. Geschichte und Mythos. SJW Schweizerisches Jugendschriftenwerk, Zürich 2014, ISBN 978-3-7269-0654-2.
      Roger Sablonier: Gründungszeit ohne Eidgenossen. Politik und Gesellschaft in der Innerschweiz um 1300. Baden 2008, ISBN 978-3-03919-085-0 (bis dato vollständigste Zusammenstellung von historischen Fakten zu den Gründungsmythen der Schweiz, Sonderkapitel zu Morgarten).
      Schwyzer Erinnerungsorte. In: Schwyzer Hefte. Band 100. Verlag Schwyzer Hefte, Schwyz 2013, ISBN 978-3-909102-62-4.
      Weblinks
      Commons: Schlacht am Morgarten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Josef Wiget: Morgartenkrieg. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
      Stiftung der Schweizer Schuljugend zur Erhaltung des Morgartengeländes
      Projekt Morgarten 2015 – 700 Jahre Abenteuer Geschichte
      Die Kämpfe am Morgarten in den Jahren 1315 und 1798. Festschrift für die Jahresversammlung der schweiz. Officiersgesellschaft in Zug im August 1868 in der Google-Buchsuche
      Marc Tribelhorn: 700 Jahre Schlacht am Morgarten: «Wie ein zürnendes Ungewitter», Neue Zürcher Zeitung, 17. Juni 2015.
      Was ist dran am Mythos von Morgarten?, 20 Minuten, 15. November 2015
      Einzelnachweise
      1 www.morgarten2015.ch
      2 Historisches Lexikon der Schweiz
      3 Oliver Landolt: Morgarten. In: Schwyzer Erinnerungsorte, S. 22 f.
      4 Pirmin Moser: Ein langer Weg: von der Idee zum Denkmal. In: 100 Jahre Morgartendenkmal, Schwyz 2008, S. 19.
      5 Ralf Jacober: Morgartenschiessen. In: Schwyzer Erinnerungsorte, S. 142 f.