Notizen |
Das Kollaturrecht in Sattel wurde der Familie Reding, bzw. Rudolf von Reding und seinem Sohne Recta, von Papst Bonifaz IX. (1389-1404) im Jahre 1400 verliehen, nachdem sie unter dem Titel der Hl. Dreifaltigkeit, der Heiligen
Maria und Katharina in der Leutkirche auf dem Sattel einen Altar gestiftet hatten. Die Familie überließ aber 1589 das Patronats- und Präsentationsrecht den Kirchgenossen von Sattel gegen eine jährliche Gedächtnisfeier, die heute noch gehalten wird. Ital der Aeltere siedelte schon im Jahre 1400 nach Oberarth über. Dieser Ital d. Ae., einer der Größten aus dem Hause Reding, erscheint in der Geschichte des Standes Schwyz und der Eidgenossenschaft von 1412-1447. Als Landammann und Tagsatzungsbote leitete er von 1412-1444 die schwyzerische Politik fast ununterbrochen als Standeshaupt und trug in der eidgenössischen Politik bleibende Erfolge für das Land davon.
So amtete Ital am 17. März 1413 als Schiedsrichter in den Streitigkeiten zwischen den Freien von Rhäzüns und dem Bischof von Chur. Weiter schlichtete Ital den Streit zwischen den Freiherren von Rhäzüns und dem Grafen Hans von Sax-Misox. 1448 trat er als Mittler im Krieg Savoyens und Berns gegen Freiburg auf. In den Urkantonen trat Ital Reding sehr selbständig auf, denn Schwyz nahm in den Jahren 1416-1417 an den Landrechten von Luzern, Uri und Unterwaiden mit den Wallisern nicht teil und stellte sich im Raronkrieg auf die Seite Rarons. 1448 wurden für den verstorbenen Pfarrer von Nuolen zwei Nachfolger eingesetzt.
Der Generalvikar von Konstanz entschied sich am 27. September des gleichen Jahres für Heinrich Geißinger, der von Schultheiß und Rat von Rappetswil
zu Recht als Pfarrer von Nuolen eingesetzt worden war, und empfahl Ital Reding, den andern Kandidaten abzuweisen. Auch außenpolitisch spielte Ital d. Ae. eine bedeutende Rolle. Im Jahre 1414 war er Abgeordneter der Eidgenossenschaft an das Konzil von Konstanz, wo er vor der Versammlung der Kirchenfürsten eine lateinische Rede hielt.20 1417 hieß Ital König Sigismund in Luzern im Namen des Standes Schwyz willkommen. Er begleitete den König nach Schwyz, Einsiedeln und Zürich bis nach Konstanz. In Schwyz übertrug ihm Sigismund die March als Lehen. Bei diesem königlichen Verleihungsakt handelte es sich nicht um ein Mannlehen eines zusammenhängenden Gebietes, sondern nur um einzelne Lehen von Kirchensätzen, Gefällen, Höfen und dergleichen, die dem Lande Schwyz überlassen wurden. Unter March ist auch nicht eine geschlossene Lehensherrschaft zu verstehen. Sie entspricht in keiner Weise dem heutigen Bezirk March im Kanton Schwyz. Die March besaß übrigens in jener Zeit weder Siegel noch Wappen. Die schriftliche Bestätigung dieses Lehensaktes erfolgte jedoch erst am io. Februar 1424 in Ofen. Zugleich erwarb Reding am 6. Februar 1424 die Schirmvogtei über das Kloster Einsiedeln. Bei der Kaiserkrönung Sigismunds in Rom 1433 vertrat Ital d. Ae. die Eidgenossenschaft.
Im alten Zürichkrieg spielte Ital die führende Rolle auf Schwyzerseite. So nabm er 1436 gleich die Obermarch in Besitz, schloß samt Glarus Landrechte mit Toggenburg, Uznach und Gaster und erreichte 1438 die Verpfändung der Landschaften Uznach und Gaster an Schwyz und Glarus. Im Jahre 1440 leitete er den Krieg gegen Zürich und erfocht bei Freienbach und auf dem Sihlfelde vor Zürich glänzende Siege. 1443 zog er nochmals vor Zürich und im Jahr darauf stand er vor Greifensee. Wir glauben kaum, daß man Ital die alleinige Verantwortung für den Mord von Greifensee zuschreiben kann, da diesem Blutbad doch alle beteiligten Eidgenossen zustimmten.
Als letzten staatsmännischen Akt sollte er das Urteil im Streit des Ammanns, Rates und der Bürger der Stadt Zug mit Ulrich von Hertenstein, Schultheiß von Luzern, fällen. Doch starb Ital d. Ae. vor Beendigung dieses Prozesses, so daß sein Sohn diese Angelegenheit am 26. September 1449 in Ordnung brachte. [1]
Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ital_Reding_der_Ältere
Ital Reding der Ältere
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ital Reding der Ältere (* um 1370 vermutlich in Sattel; † 6. Februar 1447 in Arth) war Schwyzer Landammann, Heerführer der Schwyzer Truppen im Alten Zürichkrieg und gilt als Hauptverantwortlicher für die «Bluttat von Greifensee» am 28. Mai 1444.
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ital Reding stammte aus einer angesehenen Schwyzer Familie. Wie sein Vater Hektor Reding übernahm auch er das Amt des Schwyzer Landammanns und stand in dieser Funktion an die dreissig Jahre (von 1411–1428 und 1432–1445) dem Lande Schwyz vor. Seit 1411 war er wiederholt Tagsatzungsgesandter von Schwyz und übernahm verschiedentlich Vermittlungsrollen in eidgenössischen Angelegenheiten. Am Konzil von Konstanz nahm er als eidgenössischer Gesandter teil. Es gelang Reding, von König Sigismund verschiedene Vorteile für das Land Schwyz zu erwirken. Er konnte so den Herrschaftsbereich des Alten Landes Schwyz erheblich erweitern. 1415 erwirkte er von Sigismund die Blutgerichtsbarkeit in Schwyz, Einsiedeln, der March SZ und im Bezirk Küssnacht. 1424 erwarb er ohne Wissen des Abtes das Schirmprivileg über das Kloster Einsiedeln.
Im Streit um die Erbschaft des Grafen Friedrich VII. von Toggenburg hatte er eine geschicktere Hand als sein Zürcher Gegenspieler Bürgermeister Rudolf Stüssi, der ebenfalls versuchte sein Herrschaftsgebiet zu erweitern. Als der Graf von Toggenburg 1436 kinderlos verstarb, vermochte Schwyz zusammen mit Glarus dessen Erbe anzutreten. Zürich reagierte darauf 1438 mit einer Getreidesperre gegen Schwyz und Glarus. Da eine eidgenössische Vermittlung scheiterte, musste sich Schwyz – wie alle Innerschweizer seit Jahrzehnten – vermehrt im Aargau und im Elsass eindecken. Reding erhielt aber einen Grund, Zürich im Reich anzuschwärzen und militärisch anzugreifen. Im Gefecht am Etzel (Mai 1439) fügte er den Zürchern eine Niederlage zu. Das war der Beginn des Alten Zürichkrieges, der bis 1450 andauern sollte. Im Jahr 1440 eroberte Reding mit Unterstützung der übrigen Truppen der Eidgenossen plündernd die Zürcher Landschaft, sodass Stüssi die Niederlage eingestehen musste und die Lebensmittelsperre aufhob. Im Gegenzug gaben die Schwyzer einen Grossteil der besetzten Gebiete zurück.
Der Frieden hielt nicht lange. Als Zürich sich mit dem deutschen König Friedrich III. absprach und ein Bündnis mit den Habsburgern einging, eskalierte der Konflikt erneut. Erneut drangen eidgenössische Truppen ins Zürchergebiet vor, erneut kam es zu einer Niederlage Zürichs. Nach erfolglosen Friedensverhandlungen in Baden fielen Innerschweizer Heerhaufen unter Ital Reding abermals in das Stadtzürcher Hinterland ein. Am 1. Mai 1444 erreichten sie das Städtchen Greifensee und begannen mit der Belagerung.[1] Die Zürcher Besatzung unter der Führung von Hauptmann Wildhans von Breitenlandenberg musste am 27. Mai 1444 kapitulieren. 62 Mann wurden am 28. Mai 1444 von den siegreichen Innerschweizern auf der «Blutmatte» in Nänikon im Schnellverfahren hingerichtet. Das Massaker, in Konflikten zwischen Eidgenossenschaft noch nie Dagewesenes,[2] ging als „Mord von Greifensee“ in die Geschichte ein. Ob die Bluttat von Greifensee mit dem Rücktritt Redings von seinem Amt als Schwyzer Landammann im Jahr 1445 zusammenhängt, bleibt Spekulation. 1446 trat Reding als Alt-Ammann noch einmal auf, als er beim Schiedsgericht in Kaiserstuhl die Klage der Eidgenossen gegen Österreich besiegelte. Reding starb 1447. Im gleichen Jahr wurde sein Sohn Ital Reding der Jüngere zum Schwyzer Ammann ernannt und blieb es bis 1464.
Ital Reding in Chroniken und Dichtung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Welche Rolle Reding bei dem Gemetzel von Greifensee spielte, war schon in zeitgenössischen Quellen umstritten. Der Schwyzer Chronist Hans Fründ, der eine ausführliche Beschreibung der Belagerung hinterliess, widmete der Hinrichtung nur wenige Zeilen und erwähnte Reding überhaupt nicht.[3] In der Chronik des Zürcher Gerold Edlibach wird Reding eine entscheidende Rolle zugesprochen. Von ihm sei der Befehl ausgegangen, alle, ausser den in Schwyz geborenen Ueli Kupferschmid, mit dem Schwert hinzurichten.[4] Auch in der nichtzürcherischen Eidgenössischen Chronik von Werner Schodoler (entstanden zu Beginn des 16. Jahrhunderts) wird Reding durchaus eine harte Haltung zugesprochen. In der Luzerner Bilderchronik des Diebold Schilling wird von Reding behauptet, dass er die Hinrichtung selber ausführen werde, falls der Scharfrichter sie nicht vornehmen sollte.[5] Theodor von Liebenau konnte allerdings in zwei Briefen von Augenzeugen nachweisen, dass die Hinrichtung keineswegs Redings alleiniger Entschluss war, sondern von allen Vertretern aller beteiligten Orte beschlossen wurde.[6]
Die Vorgänge von Greifensee wurden wiederholt auch literarisch verarbeitet. Im historischen Roman «Der Freihof von Aarau» (1823) schildert Heinrich Zschokke die Ereignisse und Zusammenhänge der Zerstörung von Greifensee aus Sicht seines Protagonisten, Ritter Marquard von Baldegg. Zschokke lässt Reding als unbarmherzigen Rächer auftreten, der Teufel hat den Itelhans [Ital Reding] durstig gemacht nach der armen Leute Blut![7] Gottfried Keller flocht den Mord von Greifensee in seine Salomon Landolt gewidmete Erzählung Der Landvogt von Greifensee (1878) ein und erwähnt dabei die starre Unbarmherzigkeit der Mehrheit und ihres Führers Itel Reding.[8] Ital Redings Schicksal stellte Albrecht Emch in seinem Kleintheaterstück «Ital Reding, der Eisenkopf von Greifensee oder Die Mordtat von Greifensee» dar.
Mehr unter dem Link oben..
Zitat aus: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/019007/2010-08-05/
Autorin/Autor: Franz Auf der Maur
1370 Sattel (?), 6.2.1447 Arth (?), Landmann von Schwyz. Sohn des Hektor, Landammanns. 1) Katharina Spilmatter, von Stans, Tochter des Anton, Nidwaldner Landammanns, 2) Katharina ab Yberg. Ratsherr zu Schwyz, um 1411-28 und 1432-45 Schwyzer Landammann, 1411-46 wiederholt Tagsatzungsgesandter. R. trat 1413 in den Zwistigkeiten der Rhäzüns, Toggenburg und Matsch mit dem Bf. von Chur, dem Abt von Disentis und den Herren von Sax-Misox als Schiedsrichter auf und vermittelte auch in den bern.-solothurn. Händeln. 1414 war er eidg. Gesandter an das Konzil von Konstanz, erlangte 1415 von Kg. Sigismund für Schwyz die Verleihung der Blutgerichtsbarkeit in Schwyz, Einsiedeln, der March und Küssnacht (SZ). 1424 erhielt R. von Kg. Sigismund die Bestätigung der ihm 1417 übergebenen kaiserl. Lehen in der March und war ab dem gleichen Jahr Kollator der Pfarrkirche Galgenen. 1424 erwarb er für Schwyz die Schirm- und Kastvogtei über das Stift Einsiedeln. 1436 nahm er nach Versprechungen des letzten Gf. von Toggenburg die Obermarch in Besitz und schloss gemeinsam mit Glarus Landrechte mit den Grafschaften Toggenburg, Uznach und Sargans sowie der Landschaft Gaster ab; 1438 erreichte er die Verpfändung von Uznach und Gaster an Schwyz und Glarus. Als Hauptmann und polit. Führer im Alten Zürichkrieg 1440-44 soll er 1444 an der Bluttat von Greifensee beteiligt gewesen sein. 1446 besiegelte er beim Schiedsgericht in Kaiserstuhl die Klage der Eidgenossen gegen Österreich. R. leitete von 1412-44 praktisch ununterbrochen und sehr selbstständig die Schwyzer Politik und erreichte in der eidg. Politik bleibende Vorteile für das Land Schwyz.
|