Notizen |
- Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D14136.php
Gundoldingen, Petermann von
gestorben 9.7.1386 in der Schlacht von Sempach, von Luzern. Sohn des Werner, Schultheissen. ∞ 1) Berchta von Garten, 2) Agnes von Moos. Als Nachfolger seines Vaters war G. Luzerner Schultheiss von 1361 bis zu seinem erzwungenen Rücktritt im Dez. 1384. Sein Wappen (Luzerner Schild mit österr. Schärpe) symbolisiert die polit. Situation seiner Zeit. Unter ihm wurde Luzerns Wandel von einer österr. Landstadt zur Territorialherrin eingeleitet: 1366 übernahm Luzern die Pfandschaft über die Vogtsteuer von den Gf. von Frohburg, was eine Grundlage der städt. Erwerbspolitik bildete; 1379 wurde die Vogtei Ebikon an G. und seinen Sohn als österr. Lehen übertragen; 1380 erwarb er die Vogtei Weggis für Luzern; ab 1380 kam es zu intensivierten Burgrechtserteilungen im nachmaligen Luzerner Gebiet (Sempacherkrieg). G. war ferner als Schiedsrichter für die eidg. Orte und Österreich tätig. Seine Gefangennahme durch Propst Bruno Brun 1370 in Zürich war einer der Gründe für die Abfassung des Pfaffenbriefs. 1386 erhielt er den Oberbefehl über die Luzerner Truppen im Sempacherkrieg gegen Österreich. Unter den eidg. Identifikationsfiguren konnte sich G. gegen die Winkelried-Figur nicht durchsetzen.
Literatur
– T. von Liebenau, «Die Schultheissen von Luzern», in Gfr. 35, 1880, 55-182
– M. Estermann, «Aus der Gesch. der G.», in Das Vaterland, 3.7.1886
– K. Müller, «Petermann von G.», in Innerschweiz. Jb. für Heimatkunde 8-10, 1944-46, 61-74
Autorin/Autor: Gregor Egloff
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Petermann_von_Gundoldingen
Petermann von Gundoldingen (* 14. Jahrhundert in Luzern; † 9. Juli 1386) war Schultheiss von Luzern und nahm an der Schlacht bei Sempach teil.
Leben
Petermann von Gundoldingen war der Sohn des Werner Gundoldingen. Er war in erster Ehe mit Berchta von Garten und später mit Agnes von Moos verheiratet. Werner war vermutlich Gerber und 1352 der grösste Steuerzahler, das heisst, er war reichster Bürger von Luzern. Als Nachfolger seines Vaters war Gundoldingen Luzerner Schultheiss von 1361 bis zu seinem Rücktritt durch eine Verfassungsänderung im Dezember 1384. Unter ihm wurde Luzerns Wandel von einer Landstadt zur Territorialherrin eingeleitet.
1366 übernahm Luzern die Pfandschaft über die Vogtsteuer von den Erben des Grafen Johann von Frohburg, was eine Grundlage der städtischen Erwerbspolitik bildete. 1370 wurde Gundoldingen von Grossmünster-Propst Bruno Brun (Sohn des Rudolf Brun) entführt, was zur Verfassung des sogenannten Pfaffenbriefs führte. 1379 wurde die Vogtei Ebikon an Petermann von Gundoldingen und seinen Sohn als österreichisches Lehen übertragen; im Folgejahr erwarb er die Vogtei Weggis für Luzern; ab 1380 kam es zu Burgrechtserteilungen im nachmaligen Luzerner Gebiet (Sempacherkrieg). Gundoldingen war als Schiedsrichter für die eidgenössischen Orte und Österreich tätig. 1384 wurde er Altschultheiss.
Am 3. Januar 1386 marschierte Gundoldingen mit den Eidgenossen nach Wolhusen, wo sie mit Jubel empfangen wurden. Sie verjagten den Vogt Peter von Thorberg und zerstörten seine beiden Burgen. 1386 erhielt er den Oberbefehl über die Luzerner Truppen, die er mit den Eidgenossen im Sempacherkrieg gegen Österreich führte.
Gemäss der Legende von Sempach fand er seinen Tod während der Schlacht. Dort heisst es: Ein Luzerner nach dem andern stürzte ins Gras. Das stolze Banner von Luzern wankte und fiel. Sechzig Männer lagen in ihrem Blute. Der Luzerner Führer Petermann von Gundoldingen sank sterbend zu Boden, und drohend begann sich jetzt die Speermauer zu bewegen. Petermann konnte sich unter den eidgenössischen Identifikationsfiguren nicht gegen Arnold Winkelried durchsetzen.
Mehr unter dem obenstehendem Link..
|