Notizen |
- https://de.wikipedia.org/wiki/Poppo_von_Thüringen
Poppo von Thüringen wird von 878/880 bis 906 als Graf im Volkfeld bezeugt. Er war von 880 bis 892 Markgraf der Sorbenmark und wurde bei seiner Absetzung 892 als „dux Thuringorum“, Herzog der Thüringer, bezeichnet.
Er war der jüngere Sohn des Grafen Poppo (I.) im Saalgau und der Bruder des princeps militiae und dux Austrasiorum Heinrich, des Heerführers Kaiser Karls III. und damit einer der wichtigsten Angehörigen der Familie der älteren oder fränkischen Babenberger, die eine der wesentlichen Stützen Karls des Dicken war und damit im Gegensatz zu Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten.
880 – nachdem sein Bruder Heinrich in den Dienst des Königs getreten war – wird er nach einem Sieg über die Sorben als comes et dux Sorabici limes erwähnt (Annales Fuldenses), als Graf und Herzog der Sorbenmark, als der er von Karl dem Dicken eingesetzt worden war. Er hatte sich mit dem Grafen Egino um die Herrschaft in Thüringen auseinanderzusetzen, einen Kampf, den er zwar verlor, was ihn aber – vermutlich aufgrund des Eingreifens Karls des Dicken, auf jeden Fall aber, weil Egino sich ab 885 als Graf im Badanachgau anderen Aufgaben widmete – nicht seine Stellung dort kostete.
Im Jahr 892 wurde er von Karls Nachfolger Arnulf von Kärnten wegen Untreue angeklagt (Hauptanklagepunkt war der gescheiterte Slawenfeldzug Bischof Arns) und deshalb von seinen Aufgaben in Thüringen entbunden (und dabei von Regino von Prüm als dux Thuringorum bezeichnet). Arnulf nutzte die Gelegenheit, in Thüringen seinen Verwandten und Verbündeten, den Konradiner Konrad der Ältere zu installieren, was einer seiner Schritte zur Entmachtung der Babenberger war und mittelbar die Babenberger Fehde (902–906) auslöste, an der sich Poppo jedoch offenbar nicht beteiligte. Die im Zusammenhang mit dem Prozess konfiszierten Güter erhielt Poppo im Jahr 899 zurück.
Im Jahr 903 wird er als Markgraf im bayerischen Nordgau genannt, 906 als Graf im Volkfeld.
Weblinks
• Poppo bei genealogie-mittelalter - http://www.manfred-hiebl.de/mittelalter-genealogie/babenberger_aeltere/poppo_2_markgraf_der_sorbischen_mark_906.html
- Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Popponen
Der älteste bekannte Ahn der fränkischen Babenberger war Poppo, der wahrscheinlich von dem Robertiner Cancor abstammt. Insofern sind die Popponen eine frühe Nebenlinie der Robertiner, aus denen das französische Königsgeschlecht der Capetinger hervorging. Nach Poppo wird das Geschlecht auch Popponen genannt. Poppo war im frühen 9. Jahrhundert Graf im Grabfeld, das heute im Grenzgebiet zwischen Bayern und Thüringen liegt. Einer seiner Söhne war Heinrich, der zunächst unter Ludwig dem Jüngeren das Amt des princeps militiae bekleidete. Zur Zeit Karls des Dicken, der die Familie bevorzugte, wurde Heinrich marchio francorum (Markgraf der Franken) und dux Austrasiorum (Herzog der Austrasier). Er fiel 886 im Kampf gegen die Normannen. Sein Bruder Poppo (II.) war zur gleichen Zeit Markgraf von Thüringen (880–892), wurde aber von Karls Nachfolger Arnulf abgesetzt. Dieser begünstigte statt der Popponen die aus dem Lahngau stammenden Konradiner, die mit seiner Frau Oda verwandt waren.
Die Rivalität zwischen den beiden fränkischen Grafengeschlechtern der Konradiner und fränkischen Babenberger wurde von ihren Bemühungen verstärkt, ihre jeweilige Autorität im mittleren Maingebiet zu intensivieren. Dieser Streit, bekannt als die Babenberger Fehde, erreichte seinen Höhepunkt Anfang des 10. Jahrhunderts während der unruhigen Regierungszeit des Ostfrankenkönigs Ludwig IV., des Kindes. Führer der fränkischen Babenberger waren die drei Söhne von Herzog Heinrich – Adalbert, Adalhard und Heinrich –, die sich nach der Babenburg (Castrum babenberch) auf dem Bamberger Domberg benannten, in deren Umgebung ihre Besitzungen lagen.
Als die fränkischen Babenberger im Jahre 902 ihrem Herrschaftsbereich kleine Gebietsteile des Bistums Würzburg einverleibten, entzog ihnen König Ludwig IV. im Gegenzug mehrere Güter und gab sie an Bischof Rudolf von Würzburg, einen Konradiner. Das führte zu jahrelanger Fehde zwischen den beiden Geschlechtern. Zunächst vertrieb Graf Adalbert den Bischof aus Würzburg, woraufhin dessen Brüder, die Grafen Konrad, Gebhard und Eberhard, diesem zu Hilfe kamen und der Streit sich bis nach Hessen ausweitete. 906 schließlich, bei einem Überfall der Babenberger auf die Konradiner bei Fritzlar, fielen sowohl Konrad als auch Heinrich von Babenberg im Kampf. Adalhard wurde bald darauf von Gebhard aus Blutrache für den Tod seines Bruders Eberhard getötet.
Der einzig Überlebende der Babenberger Brüder, Adalbert, wurde vom Kanzler und Regenten Hatto I., Erzbischof von Mainz, einem Förderer der Konradiner, an den königlichen Hof gerufen. Er weigerte sich zu erscheinen und hielt für einige Zeit seine Burg Theres (heute Obertheres bei Haßfurt) gegen das königliche Heer, ergab sich aber noch im Jahre 906 und wurde, trotz Hattos Versprechens auf freies Geleit, verurteilt und enthauptet. Der Sohn des oben erwähnten Konrad, Konrad der Jüngere, wurde unangefochtener Herzog von Franken (und im Jahre 911 König des ostfränkischen Reichs), während die Babenberger einen Großteil ihrer Besitzungen und Ämter in Franken verloren. Die Popponen zogen sich auf den nordöstlichen Teil ihres Stammlandes zurück, wo sie um die Burgen Struphe und Henneberg die Grafschaft Henneberg begründeten. Auf dem Boden des ehemaligen babenbergischen Kernlandes, das als erledigtes Reichslehen eingezogen wurde und das Kaiser Otto II. 973 seinem streitbaren Vetter Herzog Heinrich den Zänker schenkte, entstand 1007 das Bistum Bamberg.
Adalberts Sohn Heinrich von Babenberg überlebte die Fehde. Es wird vermutet, dass er der Stammvater der Schweinfurter Grafen und der jüngeren Babenberger Linie war.
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