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König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England

König Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England

männlich 1068 - 1135  (67 Jahre)

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  • Name Heinrich I. (Henry Beauclerc) von England 
    Titel König 
    Geburt 1068  Selby in Yorkshire Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1100 bis 1135  England Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von England (Normannische Dynastie) 
    • Besiegte seinen Bruder Robert Kurzhose 1106 in der Schlacht bei Tinchebray und vereinte so wieder das anglo-normannische Reich seines Vaters. Verteidigte sein Reich gegen die Ansprüche seines Neffen Wilhelm Clito, den er 1119 in der Schlacht von Brémule besiegte. Etablierte ein „administratives Königtum“ mit einer effizienten Verwaltung und Rechtsprechung. Nach dem Tod seines Erbsohnes beim Untergang des Weißen Schiffs 1120 bestimmte er seine Tochter zur Erbin.
      Mehr: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Herrscher_Englands
    Tod 1 Dez 1135  Lyons-la-Forêt, Normandie Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Starb an einer Lebensmittelvergiftung durch faule Neunaugen.
    Beerdigung Reading Abbey in Reading Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7043  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Vater König Wilhelm I. von England (von der Normandie), der Eroberer ,   geb. zw 1027 und 1028   gest. 9 Sep 1087, Rouen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 59 Jahre) 
    Mutter Gräfin Mathilde von Flandern,   geb. cir 1032   gest. 2 Nov 1083 (Alter 51 Jahre) 
    Eheschließung 1053 
    Familien-Kennung F1775  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Königin Matilda (Edith) von England (von Schottland)   gest. 1118 
    Eheschließung Datum unbekannt 
    Notizen 
    • Mit Matilda, die während des Königs Abwesenheit Regentenaufgaben übernahm und sich um den Ausbau Londons verdient machte („good queen Maud“), hatte Heinrich I. zwei Kinder, bevor sie 1118 verstarb:
      - Matilda, geboren 1102
      - William Ætheling, geboren 1103
      Beide sollten die einzigen ehelichen Kinder Heinrichs bleiben.

    • Tod von William Ætheling im Weissen Schiff
      Das Weiße Schiff (normannisch Blanche-Nef; englisch: White Ship) war ein Normannisches Nef, bei dessen Untergang am 25. November 1120 vor der Küste der Normandie bei Barfleur der englische Thronfolger William Ætheling und viele weitere Menschen ums Leben kamen. Durch den Tod des einzig legitimen Sohns von König Heinrich I. blieb die Thronfolge in England ungeklärt. Dies wiederum hatte einen von 1135 bis 1154 dauernden, The Anarchy genannten Erbfolgekrieg zwischen Williams Schwester Matilda und ihrer beider Cousin Stephan von Blois zur Folge.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Weißes_Schiff
    Kinder 
     1. Kaiserin Matilda von England,   geb. 7 Feb 1102   gest. 10 Sep 1167, Rouen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
    Familien-Kennung F3214  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 19 Jul 2023 

    Familie 2 Adelheid von Löwen 
    Eheschließung 29 Jan 1121 
    Notizen 
    • Heinrich I. und Adelheid hatten keine Kinder.
    Familien-Kennung F3215  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2018 

    Familie 3 Ansfriede 
    Notizen 
    • Aus der Verbindung mit Ansfride, Witwe von Anskill stammen die unehelichen Kinder:
      1 Richard, * vor 1101; † ertrunken 25. November 1120 (White Ship), Earl of Suffolk
      2 Fulk, † klein
      3 Juliane, nach 1119 Geistliche in der Abtei Fontevrault; ∞ 1103 Eustache de Pacy, Herr von Breteuil und Pacy, † 1136 (FitzOsbern)
    Familien-Kennung F6350  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Familie 4 Edith 
    Notizen 
    • Aus der Verbindung mit Edith, 1130 bezeugt stammt die uneheliche Tochter:
      1 Maud † ertrunken 25. November 1120 (White Ship); ∞ 1103 Rotrou III., Graf von Perche, † 20. Januar/23. April 1144
    Familien-Kennung F6351  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Familie 5 Edith (Sigulfsson) 
    Notizen 
    • Aus der Verbindung mit Edith, Tochter von Forn Sigulfsson stammt der uneheliche Sohn:
      1 Robert FitzEdith, † 31. Mai 1172; ∞ Mathilde d’Avranches, Herrin von Le Sap, Lady of Okehampton, † 21. September 1173, Erbtochter von Robert d’Avranches, Witwe von William de Courcy
    Familien-Kennung F6352  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Familie 6 Sybil Corbet 
    Notizen 
    • Aus der Verbindung mit Sibyl Corbet, Tochter von Robert, Lord of Alcester (Warwickshire) sind folgende 5 unehelichen Kinder:
      1 Reginald de Dunstanville, † 1. Juli 1175, um April 1141 Earl of Cornwall, ∞ Beatrice FitzRichard, Tochter des William
      2 Rochese, † wohl 1176, ∞ vor 1146 Henry de la Pomerai, † vor 1167
      3 William, 1120/87 bezeugt
      4 Gundred, wohl 1130 bezeugt
      5 Sibyl, † 12/13. Juli 1122; ∞ Alexander I., † 23. April 1124, 1107 König von Schottland
    Kinder 
     1. Reginald de Dunstanville, 1. Earl of Cornwall ,   geb. cir 1110   gest. 1 Jul 1175, Chertsey, Surrey Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
    Familien-Kennung F6353  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Familie 7 Nest von Deheubarth ferch Rhys 
    Notizen 
    • Aus der Verbindung mit Nest ferch Rhys, Tochter von Rhys ap Tewdwr von Deheubarth (südwestliches Wales) (Haus Gwynedd) sind diese unehelichen Kinder:
      1 Henry, X 1157; ∞ NN
      2 2 Söhne
    Familien-Kennung F6354  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Familie 8 Isabel von Beaumont,   geb. cir 1113   gest. nach 1172 (Alter 59 Jahre) 
    Notizen 
    • Mit der Geliebten, Isabel de Beaumont, Tochter von Robert de Beaumont, Graf von Meulan, 1. Earl of Leicester, und Elisabeth von Vermandois stammt die uneheliche Tochter:
      - Isabel
    Familien-Kennung F6355  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Notizen 
    • Aus der Verbindung mit unbekannten Frauen hatte Heinrich I. folgende unehelichen Kinder:
      1 Robert de Caen, * wohl 1100; † 31. Oktober 1147, 1122 1. Earl of Gloucester; ∞ Maud (Mabel/Sibyl), † 1157, Tochter von Robert FitzHamon, Lord of Tewkesbury and Glamorgan, und Sibyl de Montgomery
      2 William de Tracey, † wohl 1135 oder 1140; ∞ NN
      3 Gilbert, 1142 bezeugt
      4 Maud; ∞ Conan III. Herzog von Bretagne, † 1148 (Haus Cornouaille)
      5 Richilde; ∞ Guillaume III Gouet, Lord of Montmirail, * vor 1080
      6 Constance (Maud); ∞ Roscelin de Beaumont, Vizegraf von Maine 1145
      7 Alice; ∞ 1126 Mathieu I. de Montmorency, † 1160, 1138 Connétable von Frankreich (Stammliste der Montmorency)
    • Eine weitere uneheliche Tochter, (Elizabeth?) wird ihm im Bericht über Fergus of Galloway zugesprochen..?
      -(Elizabeth?), heiratet Fergus of Galloway
    Kinder 
    +1. Robert de Caen, 1. Earl of Gloucester ,   geb. cir 1100, Caen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 31 Okt 1147 (Alter 47 Jahre)
    +2. Mathilde (Maud) von England   gest. nach 1128
    +3. Mabile (Mabel, Eustachia, Richilde) von England,   geb. cir 1105
     4. Constance von England
    +5. Alix von England
    +6. (Elizabeth?) von England
    Familien-Kennung F3776  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 1068 - Selby in Yorkshire Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von England (Normannische Dynastie) - 1100 bis 1135 - England Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 1 Dez 1135 - Lyons-la-Forêt, Normandie Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Heinrich-I-England
    Heinrich-I-England
    Porträt Heinrichs I. aus der Chronik von Matthäus Paris

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(England) (Sep 2018)

      Heinrich I., eng.: Henry I, (* um 1068 in Selby in Yorkshire; † 1. Dezember 1135 in Lyons-la-Forêt in der Normandie) wegen seines Interesses an den Wissenschaften Henry Beauclerk oder Henry Beauclerc genannt, war von 1100 bis 1135 König von England.
      Heinrich war der jüngste Sohn Wilhelms des Eroberers und dessen Ehefrau Mathilde von Flandern. Er regierte als Nachfolger seines Bruders, Wilhelm II., genannt William Rufus. Heinrich erhielt den Beinamen Löwe der Gerechtigkeit (eng.: Lion of Jusstice), da seine Herrschaft durch eine selbst auferlegte Machtbeschränkung der Krone gekennzeichnet war. Daneben sind aus seiner Regierungszeit die Beschleunigung der Verwaltung, die Wiedervereinigung der Domänen seines Vaters und die umstrittene Entscheidung, seine Tochter Matilda als seine Erbin einzusetzen, bekannt geworden.

      Jugend
      Heinrich I. wurde zwischen Mai 1068 und Mai 1069, vermutlich in Selby, Yorkshire in England, geboren. Als jüngster Sohn der Familie sollte er eigentlich Bischof werden und bekam eine hervorragende Schulausbildung, so gut, wie sie für junge Adligge gerade möglich war. Allerdings wurde er entgegen der ursprünglichen Planung mit etwa 18 Jahren zum Ritter geschlagen. Vermutlich zählt er zu den wenigen normannischen Regenten, die fließend Englisch sprachen. Überlieferungen zufolge war er von durchschnittlicher Größe, untersetzt, im Alter dickleibig und hatte schütteres, dunkles Haar.
      Sein Vater, Wilhelm der Eroberer, teilte das Land unter den Erben mit seinem Tod 1087 auf:
      • Robert Curthose erhielt das Herzogtum der Normandie.
      • Wilhelm II. erhielt das Königreich England.
      • Heinrich bekam 5.000 Pfund Silber.

      Herrschaftsübernahme
      Die beiden älteren Brüder schlossen den Pakt, dass wenn einer der beiden ohne Erben sterben würde, beide Domänen ihres Vaters unter dem überlebenden Bruder wiedervereinigt würden. Als Wilhelm II. 1100 jedoch starb, kehrte Robert gerade vom Ersten Kreuzzug zurück. Seine Abwesenheit, gepaart mit seinem schlechten Ruf unter den adligen Normannen, ebneten Heinrich den Weg, die Schlüsselgewalt über das königliche Anwesen in Winchester zu ergreifen. Er wurde von den führenden Baronen als König akzeptiert und am 5. August, drei Tage später, in Westminster gekrönt. Er sicherte seine Macht durch die Charta der Freiheiten, einer Vorgängerin der Magna Charta, die er den Adligen zugestand.
      Am 11. November 1100 heiratete Heinrich I. Edith, eine Tochter von König Malcolm III. von Schottland. Da Edith zugleich die Nichte Edgar Æthelings war, verschmolz mit der Heirat die normannische Linie mit der alten englischen Linie der Könige. Die Heirat missfiel den normannischen Baronen jedoch, und als Konzession ihnen gegenüber änderte Edith ihren Namen in Matilda, als sie Königin wurde.
      Im folgenden Jahr, 1101, versuchte Robert Curthose die Krone mit einem Feldzug zurückzuerobern. Dies scheiterte, und im Vertrag von Alton erkannte Robert Heinrich I. als König von England an und kehrte zunächst friedlich in die Normandie zurück.
      1105 führte Heinrich, um die dauernde Bedrohung durch Robert Curthose zu bannen, ein Expeditionsheer über den Ärmelkanal. 1106 besiegte er das normannische Heer in der vernichtenden Schlacht bei Tinchebray. Er ließ seinen Bruder einkerkern und gliederte das Herzogtum der Normandie als Besitztum Englands ein. So vereinigte er die alten Domänen seines Vaters. Nachdem er sich gegen seinen Bruder durchgesetzt hatte, unterstützte Heinrich die normannische Eroberung von Wales. Dabei musste eer sich teilweise gegen die mächtigen anglonormannischen Barone der Grenzregionen durchsetzen, wobei sich der König nicht scheute, sich im Kampf gegen seine Barone mit walisischen Fürsten zu verbünden. Nachdem seine Barone bereits große Teile von Südwales unter normannische Herrschaft gebracht hatten, führte Heinrich 1114 und 1121 selbst zwei Feldzüge gegen die walisischen Fürstentümer. Unter dem Eindruck dieser Feldzüge blieb Wales zu weiten Teilen unter direkter normannischer Herrschchaft oder zumindest Oberherrschaft. Erst unter König Eduard I. erreichte die anglonormannische Herrschaft über Wales die Ausdehnung und das Ausmaß der normannischen Herrschaft wie zur Zeit von Heinrich.[1] Nach dem Tod Heinrichs kam es in weiten Teilen von Wales zu einem Aufstand gegen die normannische Herrschaft. Nach Norden erreichte Heinrich I. 1124 durch die Thronbesteigung seines Schwagers David in Schottland eine Absicherung. Dagegen verlor er in Frankreich 1113 das Fürstentum Maine an Fulko, Graf von Anjou, und verhielt sich in seinen normannischen Territorien auch ansonsten defensiv.

      Reichsorganisation
      Als König bemühte sich Heinrich I. um Sozial- und Justizreformen:
      • die Charter of Liberties (die Charta der Freiheiten)
      • die Wiederherstellung der Gesetze von König Eduard dem Bekenner.
      Auf dem Feld der Kirchenpolitik geriet Heinrich I., ebenso wie einige Jahre zuvor im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation Kaiser Heinrich IV., in den Investiturstreit hinein. Während diese Auseinandersetzung auf dem Kontinent tobte, konnte sie in England trotz immer wieder aufflammender Streitigkeiten lange in ihrer vollen Schärfe vermieden werden. Hauptkontrahent Heinrichs war Anselm von Bec, der Erzbischof von Canterbury und damit höchster Kleriker Englands. Heinrich bestand auf dem Recht zur Einsetzung (Investitur) von hochrangigen Geistlichen sowie auf der Oberaufsicht des Königs über alle Verlautbarungen von Synoden und über den Kontakt zwischen englischen Geistlichen und dem Papst. Anselm von Bec, der unter Wilhelm II. aus England geflohen war, kehrte unter Heinrich zurück, weigerte sich aber, das Erzbistum aus des Königs Händen zu empfangen und ihm Gefolgschaft zu leisten. Heftige Auseinandersetzungen folgen, auf deren Höhepunkt Anselm dem König mit Exkommunikation drohte. Auf der Synode von London 1107 versprach Heinrich I. daraufhin, keine Bischöfe und Äbte mehr einzusetzen. Allerdings unterstützte der König die Kirchenreform auf anderen Gebieten. So versah er die neuen monastischen Reformorden, vor allem die Augustiner-Chorherren und zum Ende seiner Herrschaft hin die Zisterzienser, mit reichen Schenkungen. Entschlossen setzte er sich gegen die noch weit verbreitete Priesterehe und für die Durchsetzung des Zölibats ein.
      Was die Reichsorganisation betrifft, so setzte erst Heinrich I. die unter Wilhelm dem Eroberer begonnene Verbesserung wirklich um. Der Exchequer (Fiskus), jeweils einer für England und für die Normandie, wurde zum Knotenpunkt der Reichsverwaltung. Auf den englischen Exchequer bezogen sich die Sheriffs, die in jeder Grafschaft die königlichen Abgaben eintrieben und in steigendem Maß auch Verwaltungsaufgaben wahrnahmen. Die königliche Rechtsprechung weitete sich über das ursprüngliche FeFeld der Schwerkriminalität auch auf Prozesse aus, bei denen es um Grundbesitz ging. Darüber hinaus stützte sich die königliche Verwaltung auch auf die Kirchenstruktur mit Bischöfen und Äbten als wichtigen Lehensnehmern. Auch schriftliche Erlasse des Königs, so genannte writs, spielten eine immer größere Rolle. Die pipe rolls, Rechnungslisten des Exchequers, gehören heute zu den wichtigsten Dokumenten der englischen Geschichtsschreibung. Die ältesten Exemplare stammen aus der Zeit Heinrichs I.

      Familie
      Mit Matilda, die während des Königs Abwesenheit Regentenaufgaben übernahm und sich um den Ausbau Londons verdient machte („good queen Maud“), hatte Heinrich I. zwei Kinder, bevor sie 1118 verstarb. Am 29. Januar 1121 heiratete er Adelheid von Löwen, die Tochter Gottfrieds I., des Grafen von Löwen, doch aus dieser Heirat gingen keine Kinder hervor. Heinrich hatte jedoch zahlreiche uneheliche Kinder, mehr als zwanzig sind bekannt, die im Zeitraum zwischen 1100 und 1120 geboren wurden (siehe unten). Die meisten unehelichen Söhne übernahmen später wichtige Fürstentümer, die Töchter wurden nach politischen Gesichtspunkten verheiratet.
      Heinrich hatte zwei Söhne, die bei der Havarie des White Ship am 25. November 1120 an der Küste der Normandie starben. Einer dieser beiden Söhne, Richard, war unehelich und wird in den Überlieferungen nur sporadisch erwähnt, so dass die Vermutung geäußert wurde, er habe niemals existiert. Mit dem Tode des anderen, William Ætheling, des einzigen ehelichen Sohnes Heinrichs, war das Königreich jedoch in eine Krise geraten.
      Da er ohne männlichen Erben war, verpflichtete Heinrich I. ungewöhnlicherweise seine Barone, seine Tochter Prinzessin Matilda als Erbin anzuerkennen. Sie war die Witwe Kaiser Heinrichs V. des Heiligen Römischen Reiches.
      Heinrich I. starb an einer Lebensmittelvergiftung durch faule Neunaugen im Dezember 1135 bei St. Denis le Fermont in der Normandie und wurde im Kloster Reading Abbey in Reading beigesetzt. Im März 2015 wurde bekannt, dass nach der erfolgreichen Suche nach den Überresten König Richards III. geplant ist, auch die sterblichen Überreste Heinrichs auf dem Gelände des größtenteils im 16. Jahrhundert zerstörten Klosters zu suchen.[2]
      Obwohl Heinrichs I. Barone Loyalität gegenüber seiner Tochter Matilda als ihre Königin geschworen hatten, gaben das Geschlecht Matildas und ihre Wiederverheiratung mit dem Geschlecht der Anjous, Feinden der Normannen, Heinrichs I. Neffen Stephan von Blois die Gelegenheit, um nach England zu kommen und den Thron mit der Unterstützung des Volkes als Stephan I. für sich zu beanspruchen.
      Der Kampf zwischen Matilda und Stephan gipfelte in einem langen Bürgerkrieg, der anomische Zustände hervorrief. Der Streit konnte schließlich beendet werden, nachdem Stephan 1153 Matildas Sohn Heinrich als seinen Erben bestimmte.
      Der wichtigste zeitgenössische Geschichtsschreiber über das Leben und Wirken Heinrichs I. ist Ordericus Vitalis. In seiner Kirchengeschichte wird der König häufig erwähnt.