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Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León

Gräfinn von Portugal Teresa Alfónsez von León

weiblich - 1130

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  • Name Teresa Alfónsez von León 
    Titel Gräfinn von Portugal 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) 1112 bis 1128  Grafschaft Portugal Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Gräfin von Portucale 
    • 1112 starb Heinrich von Burgund. In Portugal übernahm zunächst seine Witwe Theresia die Regentschaft für den noch minderjährigen Sohn Alfons I. Theresia wird als herrschsüchtige Frau beschrieben, die 1117 den Titel „Königin“ (Portugalensis Regina) annahm, was von kastilischer Seite nicht anerkannt wurde. In Kastilien herrschte zu diesem Zeitpunkt ihre Halbschwester Urraca. Gegen diese führte Theresia Feldzüge, ohne allerdings einen entscheidenden Erfolg zu erringen. In Portugal versuchte sie, ihren Sohn zugunsten ihres Liebhabers, des Grafen Ferdinand, von der Thronfolge auszuschließen. Dies und der Misserfolg gegenüber Kastilien – 1127 unterlag sie Alfons VII., einem Sohn der Urraca – zwang sie, die kastilische Lehnshoheit anzuerkennen, was für den Sohn schließlich das Signal für eine Rebellion gegen die Mutter war.
    Tod 1130 
    Personen-Kennung I7074  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 17 Aug 2023 

    Vater König Alfons VI. von León (von Kastilien),   geb. 1037   gest. 1 Jul 1109, Toledo, Spanien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 72 Jahre) 
    Mutter Jimena Muñoz   gest. 1156 
    Familien-Kennung F3235  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Graf Heinrich von Burgund (von Portugal),   geb. 1069   gest. 1 Nov 1112 (Alter 43 Jahre) 
    Notizen 
    • Aus der Ehe von Heinrich von Burgund mit Theresia stammen die Kinder:
      • Afonso Enríquez (1094–1108)
      • Urraca Enríquez (* 1095); ∞ 1120 mit Vermudo Péres de Traba, Graf von Trastámara.
      • Sancha Enríquez (1097–1163); ∞ 1. mit Sancho Núñes de Celanova; 2. ∞ (ca. 1147) mit Fernando Mendes, Herr von Bragança.
      • Teresa Enríquez (* 1098)
      • Henrique Enríquez (1106–1110)
      • Alfonso Enríquez (Alfons I.) (1109–1185), Graf und ab 1139 König von Portugal.
    Kinder 
     1. König Alfons I. Henriques von Portugal,   geb. 25 Jul 1109, Guimarães oder Viseu oder Coimbra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 6 Dez 1185, Coimbra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre)
    Familien-Kennung F3236  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Aug 2023 

    Familie 2 Fernando Pérez de Traba   gest. nach 1155 
    Notizen 
    • Aus ihrem Verhältnis mit Fernando Pérez de Traba hatte Theresa zwei Töchter:
      - Sancha
      - Teresa, mit Graf Nuño Pérez de Lara († 1177) verheiratet.
    Familien-Kennung F21072  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Gräfin von Portucale - 1112 bis 1128 - Grafschaft Portugal Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Urraca-Leon
    Urraca-Leon
    Miniatur aus dem 13. Jahrhundert. Rechts Theresia, in der Mitte ihre Schwester Urraca, links ihr Geliebter Fernando Pérez de Traba.

    Wappen, Siegel, Münzen
    Königreich Léon - Wappen
    Königreich Léon - Wappen
    Bild: Wikipedia; Proof02 - Own work - https://www.heraldicahispanica.com
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
    Das Wappen der ersten Herrscher von Portugal
    Das Wappen der ersten Herrscher von Portugal
    Bild : Wikipedia; Eigenes Werk
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Theresia_von_León (Okt 2017)

      Theresia von León (portugiesisch Teresa de Leão, spanisch Teresa de León; * 1080; † 11. November 1130) war eine Gräfin und selbsternannte Königin von Portugal aus dem Haus Jiménez. Im Kampf gegen ihre Halbschwester, Königin Urraca von León-Kastilien, versuchte sie als Herrin des damals noch zum Feudalgefüge des Königreichs León gehörenden Portugal ihre Souveränität zu erkämpfen.

      Familie
      Theresia war eine uneheliche Tochter des Königs Alfons VI. von León-Kastilien und seiner Mätresse Jimena Muñoz, wurde aber dessen ungeachtet als vollwertige Angehörige des Königshauses behandelt. Dem Umstand der unehelichen Abstammung wurde in den damals geltenden gesellschaftlichen Konventionen der christlichen Königreiche Spaniens noch keine besondere Relevanz beigemessen. Kurz vor oder im Jahr 1094 wurde Theresia mit Heinrich von Burgund verheiratet, einem nachgeborenen Sohn des fraranzösischen Herzogshauses von Burgund aus der Dynastie der Kapetinger, zu dem das leónesische Königshaus zuvor schon enge Beziehungen pflegte.[1] Ein Schwager Heinrichs, Raimund von Burgund, war bereits mit Theresias älterer Halbschwester Urraca verheiratet gewesen. In einer von Raimund ausgestellten Urkunde, datiert auf den 11. Februar 1095, werden Theresia und Heinrich erstmals als verheiratetes Paar genannt.[2] Noch im selben Jahr übertrug Raimund die ihm als Lehen seines Schwiegervaters gehörende Grafschaft Portugal bereitwillig an Heinrich. Diese Grafschaft umfasste damals das Land zwischen dem Rio Miño im Norden und Santarem im Süden.[3] Als Grenzland zum muslimischen Al-Andalus war sie regelmäßig den Überfällen der Mauren ausgesetzt. Das Paar konnte hier schnell seine Herrschaft konsolidieren, indem es die Grenze zu den Mauren stabilisierte und die Anerkennung des erzbischöflichen Status der Kirchenprovinz Braga seitens Papst Paschalis’ II. erreichte.

      Frühe Jahre
      Die Frage bezüglich der Thronfolge ihres Vaters Alfons VI. sollte sich sowohl für Theresia wie auch für ihre Halbschwester als entscheidende Weichenstellung ihrer Biographien erweisen. Als Ehemann der älteren und legitim geborenen Urraca hatte Raimund von Burgund die besten Aussichten, eines Tages den Thron besteigen zu können, wofür er schon im Jahr 1094/95 in einem vereinbarten privaten Pakt die Unterstützung Heinrichs zugesagt bekam, noch bevor dieser Theresia geheiratet hatte.[4] Die Geburt des Infanten Sancho Alfónsez 1093 und dessen Einsetzung zum Thronerben im Frühjahr 1107 machte dieses Vorhaben zwar zunichte, aber der Tod Raimunds noch im selben Jahr rückte Heinrich augenblicklich in die Position des designierten Seneniors der Königsfamilie, mit der Aussicht auf eine dominierende Position gegenüber dem jungen Infanten. Im Mai 1108 schien sich die Machtposition Heinrichs noch einmal zu erweitern, als der junge Infant in der Schlacht von Uclés gegen die Mauren fiel und nun der Sohn der Urraca, Alfonso Raimúndez, zum potentiellen Thronfolger aufrückte. Weil dieser nur wenige Jahre alt war, zeichnete sich eine Regentschaftsregierung ab, zu deren Führung Heinrich als einziges männliches Familienmitglied prädestiniert schien. Diese Aussicht wurde aber von dem alternden Alfons VI. zunichtegemacht, der Urraca zu seiner Thronerbin ernannte und ihre Verheiratung mit König Alfons I. von Aragón arrangierte, der somit zum zukünftigen Regenten und Beschützer des Alfonso Raimúndez auserkoren wurde. Die Familie Theresias war damit von der zukünftigen Machtverteilung weitgehend ausgeschlossen, was letztlich einen lebenslangen Bruch mit ihrer Schwester heraufbeschwor.
      Der Thronbesteigung Urracas und deren Hochzeit mit dem König von Aragón im Jahr 1109 blieben Theresia und Heinrich demonstrativ fern. Stattdessen ignorierten sie ihre lehnsrechtliche Unterordnung unter die neue Königin und gingen in Portugal daran, eine möglichst eigenständige Herrschaft zu errichten. Profitieren konnten sie dabei von dem schnell eintretenden Zerwürfnis zwischen Urraca und Alfons I. von Aragón, der die auch vom Papst verfügte Annullierung ihrer Ehe nicht kampflos akzepeptieren wollte. Heinrich verbündete sich zunächst mit dem Aragónesen und besiegte Urraca am 26. Oktober 1111 in der Schlacht von Candespina, ging dann aber für den Preis bedeutender Gebietsschenkungen auf ihre Seite über. Als Urraca im folgenden Jahr ihren früheren Ehemann endgültig aus dem Königreich vertreiben konnte, hatte sich die Familie Theresias bereits fest in der Grafschaft Portugal und den angrenzenden Gebieten etabliert und gegenüber der Krone ein regionales Gegengewicht gebildet. Der überraschende Tod Heinrichs im Sommer 1112 stellte aber Theresias Position in Frage.

      Schwesterkampf
      Für ihren unmündigen Sohn Alfonso Enríquez übernahm Theresia die Regentschaft in Portugal und setzte die auf eine weitgehende Unabhängigkeit bedachte Politik ihres Mannes fort. Begünstigt wurde sie dabei von ständigen Adelsrevolten und Machtkämpfen mit dem Klerus, denen sich Urraca fast ständig ausgesetzt sah. Nicht zuletzt deshalb konnte Theresia im Bündnis mit dem galicischen Grafen Pedro Froilaz de Traba einen ersten Vorstoß ihrer Schwester nach Portugal abwehren, indem sie sie in SSobroso belagerte.[5] Erst als sie selbst im Sommer 1117 nach einem Angriff der muslimischen Almoraviden auf Coimbra schwer bedrängt war, konnte Urraca dies in einem neuerlichen Vorstoß ausnutzen, mehrere Burgen besetzen und einige portugiesische Adelsfamilien zum Seitenwechsel bewegen. Obwohl dadurch stark geschwächt vermochte sich Theresia in Braga zu halten und durch eine Liaison mit Fernando Pérez de Traba ein Bündnis mit der Opposition in Galicien zustande zu bringen, da dessen Vater, Graf Pedro Froilaz de Traba, der ärgste Rivale der Königin in diesem Reichsteil war. In einem von Papst Paschalis II. an den portugiesischen Klerus und Adel gerichteten Brief vom 18. Juni 1116 wurde Theresia erstmals mit dem königlichen Tititel (T reginae) angesprochen.[6] Die Gründe, warum sie von Seiten der römischen Kirche als Königin anerkannt wurde, sind unklar, aber offenbar fasste sie dies als Legitimation ihres Unabhängigkeitsstrebens auf, woraufhin sie sich ab dem November 1117 in ihren eigenen Urkunden „Königin von Portugal“ (Tarasia regina de Portugal) nannte, was einmal mehr einen Affront gegen ihre Schwester darstellte.[7] Aber auch Papst Calixtus II., der ansonsten in guten Beziehungen zu Urraca stand, erkannte Theresia als Königin (regina Tarasia) an und stellte sie dabei auch in der Würde bewusst über ihren verstorbenen Ehemann (comes Henricus).[8] Und der in Sahagún weilende Kardinallegat Boso bezeichnete in einem im selben Jahr an Theresia gerichteten Schreiben diese als „ehrwürdige Königin von Portugal“ (T. uenerabili regine Portugalensium).[9]
      Ungeachtet der päpstlichen Haltung wurde Theresia von Urraca auch weiterhin als rebellische Vasallin betrachtet und als diese bis 1120, auch dank eines Friedens mit Aragón 1117, ihre Herrschaft soweit stabilisieren konnte, war die Machtstellung Theresias zunehmend gefährdet. Dazu trugen auch innerfamiliäre Konflikte bei, deren Ursprung vermutlich in ihrem außerehelichen Verhältnis lag und die zu einem Bruch mit ihrem Sohn Alfonso Enríquez führten, der deshalb auf die Seite seiner Tante Urraca überging. Im Sommer 1120 stieß Urraca schließlich mit Heeresmacht von Galicien aus den Miño überschreitend nach Portugal vor und zog in Braga ein. Die von diesem Zug überraschte Theresia musste sich in die Burg von Lanhoso zurückziehen, wo sie von den Truppen ihrer Schwester belagert wurde.[10] Zwar wurde die Belagerung wenig später wieder aufgehoben, ohne dass Theresia sich ihrer Schwester ergeben musste, doch fand ihre Herrschaft als „Königin“ von Portugal damit ein Ende. Denn in Braga investierte Urraca den jungen Alfonso Enríquez zu ihrem neuen lehnsabhängigen Grafen von Portugal.[11]

      Kampf gegen den Sohn
      Theresias Herrschaftsbereich beschränkte sich fortan auf das Tal des Miño im südlichen Galicien mit den Hauptorten Tui und Orense, wo sie sich nur dank ihrer Verbindung zum Hause Traba halten konnte. Um diese Allianz zu festigen, verheiratete sie ihre Tochter aus erster Ehe mit einem Bruder ihres Geliebten Fernando Pérez de Traba. Mit ihm an ihrer Seite stritt sie nun mit wechselseitigem Erfolg gegen ihren Sohn und der hinter ihm stehenden Königin Urraca um die Rückeroberung der Herrschaft in Portugal. Bis zum Sommer 1122 gelang es ihr, die Bischöfe von Coimbra und Porto auf ihre Seite zu ziehen und den zu ihrem Sohn haltenden Erzbischof von Braga gefangen zu nehmen.[12] Die Reaktion Urracas erfolgte im März 1123, als sie Theresias „Schwiegervater“ Pedro Froilaz de Traba und einige seiner Söhne verhaften und deren Besitzungen konfiszieren ließ, womit Theresia ihre wichtigsten Unterstützer verlor.[13] Einen drohenden Übergang des Bischofs von Tui auf die Seite Urracas konnte sie im September 1125 nur durch die Zusicherung, ihm die kirchliche Administration des nördlichen Portugals zwischen dem Miño und Limia zu überlassen, verhindern.[14] Allerdings hatte sich ihr Sohn am 17. Mai 1125 in Zamora die Schwertleite verleihen und sich damit die Mündigkeit attestieren lassen, womit er sich gegenüber seiner Mutter nun vollends emanzipiert hatte.[15]
      1126 starb Königin Urraca und deren Sohn Alfons VII. (Alfonso Raimúndez) folgte ihr nach. Mit diesem trafen sich Theresia und ihr Geliebter noch im April dieses Jahres in Ricobayo und verständigten sich auf einen Frieden.[16] Nicht mit einbezogegen war darin Alfonso Enríquez, den Theresia zugunsten ihres Geliebten aus der Macht zu verdrängen suchte. Beide Fraktionen trugen diesen Konflikt militärisch aus, den Alfonso am 24. Juni 1128 mit einem Sieg in der Schlacht von São Mamede südlich von Guimarães für sich entscheiden konnte. Theresias Herrschaft in Portugal war damit endgültig beendet; mit ihrem Geliebten musste sie sich auf dessen Familienbesitzungen in Galicien zurückziehen, wo sie am 11. November 1130 starb.[17] Sie wurde in der Kathedrale von Braga neben ihrem Mann bestattet, wo ihr zu einem späteren Zeitpunkt ein Sarkophag samt Liegefigur gestaltet wurde.
      Auch wenn Theresias persönlicher Kampf um eine unabhängige Herrschaft in Portugal zuerst gegen ihre Schwester und zuletzt gegen den eigenen Sohn gescheitert war, so machte dieser sich ihre Politik im Kampf gegen seinen Cousin Alfons VII. „dem Kaiser“ zu eigen. Im Vertrag von Zamora 1143 musste der leónesische Monarch die Unabhängigkeit Portugals als eigenständiges Königreich anerkennen, mit Alfonso Enríquez als Alfons I. als seinem ersten König.