Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)

Graf Heinrich I. von Champagne (Blois)

männlich 1126 - 1181  (55 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Heinrich I. von Champagne (Blois) 
    Titel Graf 
    Spitzname der Freigiebige 
    Geburt 1126 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1151 bis 1181  Grafschaft Champagne Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Champagne (Haus Blois) 
    • Die Grafschaft Champagne ging aus der Vereinigung der Grafschaften von Meaux und Troyes hervor, die den größten Teil des ehemaligen fränkischen Dukats Champagne umfassten. Die Vereinigung wurde durch Robert von Vermandois realisiert, der Meaux von seinem Vater erbte und Troyes durch seine Ehefrau als Mitgift erhielt. Seit 967 war mit dem Besitz von Troyes auch der Titel eines Comes palatinus Francorum regis (Pfalzgrafen der Könige der Franken) verbunden, der von König Lothar an Graf Heribert den Alten vergeben worden war. Graf Hugo I. war der erste der den Titel comes Campanie (Graf von Champagne) trug, den Graf Theobald IV. auf comes palatinus Campanie Brigensis (Pfalzgraf von Champagne-Brie) erweiterte.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Grafen_von_Champagne
    Tod 16 Mrz 1181  Troyes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Kirche Saint-Etienne, Troyes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7241  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 12 Sep 2023 

    Vater Graf Theobald II. (IV.) (Diebold) von Champagne (Blois),   geb. 1093   gest. 10 Jan 1152 (Alter 59 Jahre) 
    Mutter Gräfin Mathilde von Spanheim (von Kärnten)   gest. zw 1160 und 1161 
    Eheschließung 1123 
    Familien-Kennung F276  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Prinzessin Marie von Frankreich (Kapetinger),   geb. 1145   gest. 11 Mrz 1198 (Alter 53 Jahre) 
    Eheschließung 1164 
    Notizen 
    • Die Kinder von Heinrich und Marie waren:
      • Heinrich II. (* 29. Juli 1166; † 10. September 1197 in Akkon), Graf von Champagne und König von Jerusalem (uxor nomine)
      • ∞ am 5. Mai 1192 Königin Isabella I. von Jerusalem († um 1205)
      • Marie (* um 1174; † 9. August 1204 in Palästina)
      • ∞ am 6. Januar 1186 Balduin IX. († 1205), Graf von Flandern und Hennegau, Kaiser von Konstantinopel
      • Theobald III. (* 13. Mai 1179; † 24./25. Mai 1201), Graf von Champagne
      • ∞ 1195 Blanka von Navarra († 1229), Tochter des Königs Sancho VI. von Navarra
      • Scholastika († 1219)
      • ∞ Graf Wilhelm V. von Macon und Vienne († 1224)
    Kinder 
    +1. Graf Heinrich II. von Champagne (Blois),   geb. 29 Jul 1166   gest. 10 Sep 1197, Akkon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 31 Jahre)
     2. Graf Theobald III. von Champagne (Blois),   geb. 13 Mai 1179, Troyes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 24 Mai 1201, Troyes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 22 Jahre)
     3. Kaiserin Marie von Champagne (Blois),   geb. cir 1174   gest. 29 Aug 1204, Schlachtfeld vor Akkon, Israel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 30 Jahre)
    Familien-Kennung F3337  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Champagne (Haus Blois) - 1151 bis 1181 - Grafschaft Champagne Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 16 Mrz 1181 - Troyes Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Champagne - Wappen
    Champagne - Wappen
    Wappen der Grafschaft Champagne

    Bild: Wikipedia
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Champagne)

      Heinrich I. (franz.: Henri; * 1126; † 16. März 1181 in Troyes), genannt der Freigiebige (le Libéral), war seit 1151 ein Graf von Champagne aus dem Haus Blois. Er war der älteste Sohn des Grafen Theobald II. des Großen und dessen Ehefrau Mathilde von Kärnten.

      Biographie
      Stellvertretend für seinen Vater nahm Heinrich im Gefolge König Ludwigs VII. am zweiten Kreuzzug teil, wo er in Konstantinopel von Kaiser Manuel I. Komnenos zum Ritter geschlagen wurde. 1151 unterstützte er gemeinsam mit dem König den Grafen Gottfried VI. von Anjou gegen dessen älteren Bruder Heinrich Plantagenet.
      Beim Tod seines Vaters übernahm Heinrich die Champagne und überließ die anderen Herrschaften, darunter Blois, Chartres, Châteaudun und Sancerre seinen jüngeren Brüdern, womit er für sich den durch die großen Messen wirtschaftlich bedeutenderen Teil des Familienbesitzes auswählte. Durch diese Teilung wurde auch die Personalunion der Territorien der Blois dauerhaft aufgelöst, doch versicherte sich Heinrich weiterhin der ungeteilten Macht seines Hauses indem er seine jüngeren Brüder zur Gefolgschaftspflicht ihm gegenüber verpflichtete. Dieses Lehnsverhältnis sollte auch auf ihre Nachkommen übergehen und wurde erst 1234 durch Heinrichs Enkel Theobald IV. beendet.
      Unter Heinrich vollzog das Haus Blois eine Revision seiner traditionell königsfeindlichen Haltung, was 1160 zur Ehe von Heinrichs Schwester, Adela, mit dem König führte. Durch seine Schwester erlangte das Haus Blois einen dominierenden Einflusss auf den königlichen Hof, da sie schon zu Lebzeiten ihres Mannes die Regentschaft führte. Heinrich selbst heiratete dazu vier Jahre später Prinzessin Marie, eine Tochter des Königs aus dessen erster Ehe mit Eleonore von Aquitanien. In der Rolle eines Vermittlers vertrat Heinrich seinen König in Konflikten mit Heinrich Plantagenet oder Kaiser Friedrich I. Barbarossa. Besonders während des Schismas zwischen Papst Alexanders III. und dem Kaiser, versuchte sich Heinrich als Schlichter unnd bot dem Kaiser die Huldigung an falls es ihm nicht gelinge seinen König, der Papst Alexander unterstützte, mit dem Kaiser zu versöhnen. Tatsächlich scheiterte am 9. August 1162 ein Ausgleich zwischen den beiden Parteien bei Saint-Jean-de-Losne an der Weigerung Alexanders III., wonach Heinrich sich zum Vasallen des Kaisers erklärte.
      1179 zog Heinrich ein zweites Mal in das heilige Land. Auf seiner Rückreise über Kleinasien geriet er in die Gefangenschaft des Seldschuken Kılıç Arslan II., wurde aber nach einer Intervention Kaiser Manuels wieder freigelassen. Seine Abwesenheit hatte zur Folge, dass der Einfluss seiner Familie auf die Krone nach dem Tod König Ludwigs VII. 1180 zusammenbrach. Denn der neue König Philipp II., Heinrichs Neffe, entledigte sich der Bevormundung durch die Familie seiner Mutter und verbündete sich mit dem Grafen Philipp I. von Flandern.
      Heinrich kehrte 1181 in seine Heimat zurück, wo er aber wenig später verstarb und in der von ihm gestifteten Kirche Saint-Etienne zu Troyes bestattet wurde. Er errichtete eine geordnete Herrschaft über den Adel der Champagne und konnte sich auuf die Hilfe von etwa 2000 Vasallen stützen, was ihn wiederum zu einem Adligen machte, dem in Frankreich kaum jemand gleichstand. Die Champagne wurde ein sicherer Ort für Kaufleute, die in der Champagne abgehaltenen Messen ein zentraler Punkt des Handels und der Finanzwelt im mittelalterlichen Europa. Darüber hinaus wurde sein Hof in Troyes ein berühmtes literarisches und geistiges Zentrum, das bedeutende Gelehrte wie Walter Map anzog. Heinrich selbst war eher an geistiger Bildung interessiert und begründete eine große Bibliothek, weiterhin war er von frommer Natur und beschenkte freigiebig religiöse Einrichtungen, was ihm seinen Beinamen einbrachte. Zugleich war seine Frau in Troyes Herrin eines der glänzendsten Höfe des hochmittelalterlichen Frankreichs, an dem bedeutende Dichter wie Chrétien de Troyes oder Conon de Béthune protegiert wurden.