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Titel Sven Estridsson von Dänemark

Titel Sven Estridsson von Dänemark

männlich 1020 - 1076  (56 Jahre)

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  • Name Sven Estridsson von Dänemark 
    • Svend Estridsen, Sven Ulfsson
    Titel König 
    Geburt cir 1020 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Königreich Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Dänemark 
    Tod 28 Apr 1076 
    Beerdigung Dom Roskilde Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7267  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 14 Mrz 2020 

    Vater Jarl Ulf von Dänemark   gest. 25 Dez 1026, Dreifaltigkeitskirche, Roskilde Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Mutter Estrid Svendsdatter von Dänemark 
    Eheschließung cir 1015 
    Familien-Kennung F3464  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Gunhild Svendsdatter 
    Familien-Kennung F3351  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 Aussereheliche Beziehungen 
    Eheschließung Typ: Ausserehelich 
    Kinder 
    +1. Titel Knut IV. von Dänemark, der Heilige,   geb. cir 1043   gest. 10 Jul 1086, Odense Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 43 Jahre)
     2. Titel Niels Svennson von Dänemark,   geb. cir 1064   gest. 25 Jun 1134 (Alter 70 Jahre)
    +3. Erik I. (Ejegod) von Dänemark,   geb. cir 1070, Slangerup Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Jul 1103, Paphos, Zypern Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 33 Jahre)
    Familien-Kennung F3350  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 14 Mrz 2020 

  • Ereignis-Karte
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    Link zu Google MapsBeerdigung - - Dom Roskilde Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Sven-II-Estridsson-Dänemark
    Sven-II-Estridsson-Dänemark
    Sven Estridsson im Jahr 1074 (Kupferstich, 17. Jahrhundert)
    Dom Roskilde
    Dom Roskilde
    Laut Saxo Grammaticus errichtete Harald Blauzahn 985 die erste Kirche auf dem Hügel von Roskilde über der Bucht und wurde dort auch bestattet. Es ließen sich allerdings keine Überreste dieser Kirche nachweisen. Im 11. Jahrhundert ließ Estrid, die Schwester von Knut dem Großen und Mutter von Sven Estridsson, an derselben Stelle eine steinerne Kirche bauen.

    Bild: Wikipedia; CucombreLibre from New York, NY, USA - Dieses Bild wurde digital nachbearbeitet. Folgende Änderungen wurden vorgenommen: cropped and straightened.
    © CC BY-SA 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

  • Notizen 
    • Sven Estridsson, dän. Svend Estridsen (Metronym), nor. Sven Ulfsson (Patronym), auch Sweyn II.

      (* um 1020; † 28. April 1076[1]) war ab 1047 König von Dänemark.

      Sven Estridsson − Sohn des dänischen Jarls Ulf Thorgilsson von Skåne und der Estrid Svendsdotter, Tochter von Sven Gabelbart − wuchs bei König Anund Jakob von Schweden auf. Sven stand in Diensten von König Hardeknut in England und wurde von König Magnus dem Guten zum Jarl über Dänemark ernannt und folgte ihm im Krieg gegen die Wenden, wo er die Jomsburg zerstörte, wobei der Obodritenkönig Ratibor, ein Nakonide, fiel.
      Später kündigte Sven seine Loyalität zu König Magnus auf und ließ sich auf einem Thing in Viborg selbst zum König wählen. Daraufhin zog König Harald der Harte von Norwegen (König von 1047 bis 1066) nach Dänemark zerstörte 1050 Haithabu und vertrieb Sven nach Schweden, wo er wieder von König Anund Jakob aufgenommen wurde. Von dort unternahm er immer wieder Rückeroberungsversuche. Er erlitt eine schwere Niederlage zur See.
      Harald hatte an der Küste Hallands geheert, und Sven stellte ihn an der Mündung des Flusses Niså 1062 mit einer dänischen Flotte von 300 Schiffen, während Harald über allenfalls die Hälfte verfügte. Doch diese Übermacht führte zu keinem Sieg. Naach Snorris Bericht trug Harald den Sieg davon. Harald glaubte, Sven sei gefallen, doch dieser hatte sich an Land gerettet und Unterschlupf bei einem Bauern gefunden. Nach Snorri soll Sven, der von den Bauersleuten nicht erkannt worden sei, dabei von der Niederlage der Dänen berichtet haben, worauf die Bäuerin erwidert habe, der König hinke nicht nur, sondern sei auch feige. Feige sei er nicht, habe Sven erwidert, nur nicht siegreich.
      Sven Estridsson war Zeitgenosse von Adam von Bremen und ist mit diesem auch zusammengetroffen. Dabei hat er diesem von seinen Kriegen und Erlebnissen und seinen Vorfahren erzählt. Adam berichtet in seiner Geschichte Gesta Hammaburgensis ecclesiae pontificum von Sven Estridsson und zeigt ihn in einem positiven Licht, insbesondere, weil er sehr gastfreundlich gewesen sei und sich sehr für die Ausbreitung des Christentums in Schweden und Dänemark eingesetzt habe. Unter seiner Herrschaft wwurde das Christentum in Dänemark und besonders in Skåne fest etabliert. Kirche und König hatten in der Aufbauphase der Organisation von Kirche und Staat noch gemeinsame Interessen. Der Gegensatz kam erst auf, als Dänemark in die nordeuropäische Interessensphäre des römisch-deutschen Kaisers geriet. Sven versuchte daher, Dänemark vom Erzbistum Hamburg zu lösen, dem sich Adam von Bremen widersetzte. Das Bestreben, auch gegenüber Norwegen Selbständigkeit zu erwirken, führte dazu, dass er als Gegengewicht zum norwegischen Nationalheiligen Olav versuchte, seinen Urgroßvater Harald Blauzahn zum dänischen Nationalheiligen aufzubauen.[2] Als weitere Maßnahme kann seine starke Annäherung an den deutschen Kaiser gesehen werden, die Erzbischof Adalbert von Bremen 1053 vermittelte und in englischen Quellen den Verdacht begründete, er sei sogar Lehnsmann des Kaisers geworden. Zur Regelung seiner Nachfolge sandte er wahrscheinlich um 1072 seinen außerehelichen Sohn Magnus zur KKönigsweihe nach Rom. Dieser starb aber unterwegs. Auch hier ist das Bemühen um eine stärkere Bindung an die Kirche als Element seiner Selbständigkeitspolitik zu erkennen. Das Verhältnis zwischen Dänemark und Schweden scheint gut gewesen zu sein. Im Streit mit Norwegen fand Sven immer schwedische Unterstützung. Es soll auch zu einer Grenzregelung zwischen den beiden Ländern durch König Sven und den schwedischen König Emund den Alten gekommen sein.[3]
      Sven Estridsson wird als gelehrter Mann beschrieben und als Freund der Kirche, aber nicht als besonders fromm und seine Lebensführung scheint nicht dem entsprochen zu haben, was Adam von Bremen als christliches Ideal verkündete. In der Roskilde-Chronik aus den 30er Jahren des 12. Jahrhunderts heißt es, dass er viele Söhne und Töchter von verschiedenen Frauen gehabt habe. Er hatte zwar geheiratet, aber seine Ehefrau Gunhild Svendsdatter war als Tochter des norwegischen Jarls Svend Håkononsson und Witwe des Schwedenkönigs Anund Jakob mit ihm zu nah verwandt, so dass die Ehe von Adalbert von Bremen kirchlich annulliert wurde. Sigrid die Stolze, Großmutter Sven Estridssons, hatte aus erster Ehe mit König Erik Sägersäll die Tochter Holmfried Eriksdatter. Diese hatte mit dem Ladejarl Svend Håkonsson die Tochter Gunhild, die Sven geheiratet hatte.

      Nachkommen
      Folgende Personen wurden ihm als außereheliche Kinder zugerechnet:
      • Thorgils
      • Harald Hen (1041–1080)
      • Knut der Heilige (1043–1086)
      • Olaf Hunger (1052–1095)
      • Erik Ejegod (1056–1103)
      • Niels (1064–1134)
      • Bjørn, Jarl in Schleswig
      • Knud Magnus
      • Sven, † 1097 auf dem Ersten Kreuzzug ∞ Florine von Burgund
      • Thorgils
      • Sigurd
      • Benedikt (1048–1086), zusammen mit Knut dem Heiligen 1086 in Odense erschlagen
      • Guttorm
      • Ømund
      • Ulf
      • Svend
      • Ingrid (1068– ?) ∞ Olav Kyrre von Norwegen.
      • Gunhild
      • Sigrid ∞ Gottschalk, Samtherrscher der Abodriten
      • Ragnhild

      Grab in Roskilde
      Untersuchungen an Svens Skelett, das in einem Pfeiler im Hochchor des Doms zu Roskilde eingemauert war, im Jahre 1911 haben ergeben, dass Sven zwar stattlich und hochgewachsen, aber seine linke Hüfte nicht so entwickelt war wie seine rechte, so dass er einen unregelmäßigen watschelnden Gang gehabt haben muss, was die Glaubwürdigkeit der Saga erhöht. Lange glaubte man, es handele sich bei dem Grab daneben um das Grab seiner Mutter Estrid. Dies konnte aber nach der DNA-Analyse 2003 ausgeschlossen werden. Wer die Frau ist, weiß man nicht. Es gibt Vermutungen, es handele sich um Margarethe Estrid, die Frau von Svens Sohn Harald Hen.


      Siehe auch
      • Stammtafel der dänischen Könige
      Literatur
      • Lars O. Lagerqvist: Sverige och dess regenter under 1000 år. Norrtälje 1976. ISBN 91-0-041538-3.
      • N. Lund: „Sven Estridsen“ in: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 30. de Gruyter 2005. S. 178–180.
      • T. Nyberg: „S. Estridsen“ in: Lexikon des Mittelalters, Band 8, München 1997. Spalte 342–343.
      • Johannes C. H. R. Stenstrup: „Svend Estridsen“ in: Dansk biografisk lexikon Bd. 17. Kopenhagen 1903. S. 3–5.
      • Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, Stammtafel der dänischen Königsgeschlechter; Abt. I (1050–1200).
      Einzelnachweise
      1 Stenstrup: „Svend Estridsen“ in: Dansk biografisk lexikon Bd. 17. Kopenhagen 1903. S. 4. Das Todesjahr wird in früheren Chroniken auch mit 1074 angegeben, was nach Stenstrup »»»»»»»»mit Sicherheit unrichtig«««««««« sei.
      2 Wolfgang Seegrün: Das Erzbistum Hamburg in seinen älteren Papsturkunden. Böhlau, Köln/Wien, 1976, S. 66 f.
      3 Linqvist S. 27. Bolin in „Emund Gamle“ im Svensk Biografisk Lexikon verweist dabei auf das Äldre Västgötalagens kungakrönika (Königschronik des Älteren Västgöta-Gesetzes) und die Angaben eines Erlasses.

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Sven_Estridsson