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Fürst Raimund von Antiochia (Poitiers)

Fürst Raimund von Antiochia (Poitiers)

männlich 1099 - 1149  (50 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Raimund von Antiochia (Poitiers) 
    • Raimund von Poitiers war ein okzitanischer Adliger und ab 1136 durch Heirat Fürst von Antiochia.
    Titel Fürst 
    Geburt 1099 
    • Er war der jüngste Sohn von Wilhelm IX., Herzog von Aquitanien, Graf von Poitiers und seiner Ehefrau Philippa, Gräfin von Toulouse.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Fürstentum Antiochia Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Fürst von Antiochia (durch Heirat) 
    • Das Fürstentum Antiochia oder Antiochien in Syrien und Teilen der heutigen Türkei war einer der Kreuzfahrerstaaten, die während des Ersten Kreuzzugs entstanden. Das Fürstentum bestand von 1098 bis 1268.
      "Am 27. Juni 1119 wurde Roger in der Schlacht von Ager Sanguinis getötet. Antiochia wurde nun ein Vasallenstaat Jerusalems mit Balduin II. als Regent bis 1126 (obwohl Balduin in dieser Zeit lange in Gefangenschaft in Aleppo war). Bohemund II. regierte nur vier Jahre selbst und hinterließ das Fürstentum 1131 seiner jungen Tochter Konstanze; Balduin II. übernahm erneut die Regentschaft, starb aber selbst kurze Zeit später, und gab die Herrschaft an Fulko weiter. 1136 heiratete Konstanze zehnjährig den 36-jährigen Raimund von Poitiers.
      Raimund griff, wie seine Vorgänger, die byzantinische Provinz Kilikien an. Diesmal jedoch schlug der Kaiser, Johannes II. Komnenos, zurück. Er tauchte 1138 vor Antiochia auf und zwang Raimund den Treueid ab, wurde dann aber durch einen von Joscelin II. von Edessa angestachelten Aufstand zum Rückzug genötigt. Johannes plante weiterhin die Eroberung aller Kreuzfahrerstaaten, starb jedoch bereits am 8. April 1143 im Taurusgebirge."
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Fürstentum_Antiochia (Aug 2023)
    Tod 29 Jun 1149 
    Personen-Kennung I7445  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 24 Sep 2023 

    Vater Herzog Wilhelm VII. (IX.) Aquitanien Aquitanien (von Poitou),   geb. 22 Okt 1071   gest. 10 Feb 1126 (Alter 55 Jahre) 
    Mutter Gräfin Philippa von Toulouse (Raimundiner),   geb. cir 1073   gest. 28 Nov 1118, Abbaye Fontevrault Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 45 Jahre) 
    Familien-Kennung F3451  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Fürstin Konstanze von Antiochia,   geb. 1127   gest. 1163 (Alter 36 Jahre) 
    Eheschließung
    • Raimund wurde am Hof König Heinrichs I. von England erzogen. Dort erreichte ihn die Einladung König Fulkos von Jerusalem, der Regent des Fürstentums Antiochia war, ins Heilige Land zu kommen, um durch Heirat mit der Erbin des verstorbenen Fürsten Bohemund II. Fürst von Antiochia zu werden. Seine Überfahrt ins Heilige Land wurde dadurch behindert, dass König Roger II. von Sizilien, Fürst von Tarent selbst Erbansprüche auf das Fürstentum Antiochia erhob. 1136 gelangte Raimund schließlich nach Antiochia und heiratete dort Konstanze, die erst zehnjährige Erbtochter Bohemunds II. Die Heirat hatte den Segen des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Wilhelm von Mesen, nicht aber den der Mutter Konstanzes, Alice von Jerusalem, die geglaubt hatte, Raimund sei ihr als Ehemann zugedacht gewesen.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_von_Poitiers (Aug 2023)
    Notizen 
    • Aus der Ehe des Raimund mit Konstanze stammen fünf Kinder:
      • Bohemund III., (* 1144, † 1201), 1163 Fürst von Antiochia;
      • Maria (* 1145, † 1182), ⚭ Kaiser Manuel I. Komnenos;
      • Philippa († 1178)[2], ⚭ Humfried II. von Toron;
      • Balduin († 1176);
      • Raimund († vor 1181)
    Kinder 
    +1. Fürst Bohemund III. von Antiochia,   geb. 1144   gest. 1201 (Alter 57 Jahre)
     2. Maria (Xene) von Antiochia (Poitiers),   geb. 1145   gest. 27 Aug 1182 (Alter 37 Jahre)
     3. Philippa von Antiochia
    Familien-Kennung F3450  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 28 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
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  • Fotos Mittelalter
    Joscelin II. von Edessa / Raimund von Poitiers
    Joscelin II. von Edessa / Raimund von Poitiers
    Joscelin II. von Edessa und Raimund von Poitiers beim Schachspielen (Miniatur, ca. 1287)

    Bild: Wikipedia; anonymous 13th-century artist - Boulogne-sur-mer BM mss 142, fol. 153v
    © Gemeinfrei

    Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen des Fürstentums Antiochia ab Bohemund II.
    Wappen des Fürstentums Antiochia ab Bohemund II.
    3D vector SVG coat of arms to use to make coats of arms for Projet:Blasons. Note for historical interest: This file used to contain the tag Flag of Canton of Valais (Wallis), making it likely the reason why this tag is so common.

    Bild: Wikipedia; Ocmey - http://www.armoriale.org/wiki/
    © Gemeinfrei - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Blason_Vide_3D.svg?uselang=de#Lizenz

    Karten
    Kreuzfahrerstaaten - 1135
    Kreuzfahrerstaaten - 1135
    Die Levante, 1135, zwischen den Ersten und Zweiten Kreuzzügen.

    Bild: Wikipedia; MapMaster - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:MapMaster
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Raimund_von_Poitiers (Okt 2017)

      Raimund wurde am Hof König Heinrichs I. von England erzogen. Dort erreichte ihn die Einladung König Fulkos von Jerusalem, der Regent des Fürstentums Antiochia war, ins Heilige Land zu kommen, um durch Heirat mit der Erbin des verstorbenen Fürsteen Bohemund II. Fürst von Antiochia zu werden. Seine Überfahrt ins Heilige Land wurde dadurch behindert, dass König Roger II. von Sizilien, Fürst von Tarent selbst Erbansprüche auf das Fürstentum Antiochia erhob. 1136 gelangte Raimund schließlicch nach Antiochia und heiratete dort Konstanze, die erst zehnjährige Erbtochter Bohemunds II. Die Heirat hatte den Segen des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem, Wilhelm von Mesen, nicht aber den der Mutter Konstanzes, Alice von Jerusalem, die geglaubt hatte, Raimund sei ihr als Ehemann zugedacht gewesen.

      Rechtewahrung gegenüber Byzanz
      Das erste Jahr von Konstanzes und Raimunds gemeinsamer Herrschaft wurde im Streit mit dem Byzantinischen Kaiser Johannes II. Komnenos verbracht, der in den Osten gekommen war, zum einen, um Leo I. von Armenien das Fürstentum Kleinarmenien zu entntreißen, zum anderen, um seine Oberhoheit über Antiochia sicherzustellen. Raimund war zur Huldigung gezwungen, und sogar zu dem Versprechen, Antiochia abzutreten, sobald für ihn ein anderes Lehen gefunden sei, das ihm Johannes aus dem Besitz der Muslime östlich Antiochias zu schneiden versprach. Der Feldzug von 1138, den Raimund und Johannes unternahmen, um dieses Gebiet zu erobern, war ein Fehlschlag. Raimund war nicht begierig darauf, dem Kaiser zu helfen, da diese Erwerbungen für ihn lediglich den Verlust Antiochias bedeuteten. Johannes Komnenos kehrte nach Konstantinopel zurück, ohne sein Ziel erreicht zu haben, und nachdem er – ohne eine Antwort zu erhalten – die Auslieferung der Zitadelle von Antiochia verlangt hatte.

      Konflikt mit dem Patriarchen von Antiochia
      Die nächste Auseinandersetzung war die zwischen Raimund und Ralf von Domfront dem Lateinischen Patriarchen von Antiochia. Raimund war verärgert über die Huldigung, die er dem Patriarchen 1135 entgegenbringen musste, und die zweifelhaften Umstände bei der Wahl des Patriarchen gaben ihm Gelegenheit zum Widerstand. Raimund hatte Erfolg, der Patriarch wurde 1139 abgesetzt.

      Widerstand gegen Byzanz
      1142 kehrte Johannes Komnenos zurück, doch Raimund verweigerte die Anerkennung und Erneuerung seiner Unterwerfung. Johannes war nicht in der Lage, etwas gegen ihn zu unternehmen, außer die Umgebung von Antiochia zu verwüsten. Als Raimund von Manuel Komnenos, der Johannes 1143 gefolgt war, die Abtretung einiger kilikischen Städte forderte, fand der byzantinische Kaiser, Raimund habe übertrieben. Er zwang ihn zu einem erniedrigenden Besuch in Konstantinopel, bei dem er seine Huldigung erneuerte und versprechen musste, in Antiochia einen orthodoxen Patriarchen anzuerkennen.

      Zweiter Kreuzzug
      Im Frühjahr 1148 besuchte der auf dem Zweiten Kreuzzug befindliche König Ludwig VII. von Frankreich zusammen mit seiner Gattin Eleonore von Aquitanien, einer Nichte Raimunds, Antiochia. Raimund versuchte, Ludwig davon abzuhalten, mit seinem Kreuzzugsheer ins Königreich Jerusalem weiter zu reisen. Stattdessen bat er ihn um Hilfe bei der Eroberung von Aleppo. Angeblich war Ludwig bald eifersüchtig auf das herzliche Verhältnis zwischen Raimund und Eleonore, jedenfalls ließ er sich nicht auf Raimunds Ansinnen ein und brach eiligst nach Akkon auf. Der Zweite Kreuzzug scheiterte schließlich an der erfolglosen Belagerung von Damaskus, die Unur den Buriden-Emir von Damaskus dazu veranlasste, sich mit Nur ad-Din von Aleppo zu verbünden.

      Invasion Nur ad-Dins und Tod
      1149 fiel Nur ad-Din von Aleppo zusammen mit Unur von Damaskus mit einem Heer im Fürstentum Antiochia ein. Er errang einen Sieg gegen Raimunds Truppen bei Baghras und belagerte daraufhin Inab. Raimund sammelte seine Truppen, und brach, verstärkrkt durch ein Kontingent der Assassinen unter Ali ibn-Wafa, zum Entsatz Inabs auf. Am 28. Juni 1149 lagerte Raimund mit seinem Heer beim Brunnen von Murad nahe Inab, als er vom Heer Nur ad-Dins umzingelt wurde. In der am nächsten Morgen folgenden Schlacht von Inab wurde Raimunds Heer vernichtend geschlagen und Raimund getötet. Nur ad-Din ließ Raimunds Kopf in einem Silberkasten als Geschenk an den Kalifen nach Bagdad schicken.

      Nach seinem Tod heiratete seine Witwe den französischen Kreuzritter Rainald von Chatillon, der die Regierung des Fürstentums übernahm.

      Persönlichkeit
      Raimund wurde von Wilhelm von Tyrus, der Hauptquelle für seine Lebensgeschichte, als gut aussehend und umgänglich beschrieben, hervorragend im Gebrauch von Waffen und militärischer Erfahrung; obwohl er selbst nicht lesen konnte, war er einer Förderer der Literatur[3] – er veranlasste die Komposition des Chanson des chétifs; war ein regelmäßiger Kirchgänger und treuer Ehemann, aber eigensinnig, jähzornig, unvernünftig und dem Spiel zu sehr zugeneigt.