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Harald I. von Dänemark, Blauzahn

Harald I. von Dänemark, Blauzahn

männlich 910 - 987  (77 Jahre)

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  • Name Harald I. von Dänemark 
    • Der Funkstandard Bluetooth, welcher in modernen Mobiltelefonen weit verbreitet ist, wurde nach Harald Blauzahn benannt. Das Logo zeigt die Initialen HB in Form eines Monogramms der Runen Hagalaz und Berkano
    Suffix Blauzahn 
    Geburt cir 910  Königreich Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) cir 936/958 bis 987  Königreich Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Dänemark 
    Titel (genauer) 970 bis 987  Norwegen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Norwegen 
    Tod 1 Nov 987  Jomsburg oder Jumne Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung
    Personen-Kennung I7477  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 14 Mrz 2020 

    Vater König Gorm von Dänemark, der Alte ,   geb. vor 900   gest. ca 936/958 (Alter 58 Jahre) 
    Mutter Königin Thyra von Dänemark, Danebod ,   geb. cir 880   gest. cir 935, Jelling, Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 55 Jahre) 
    Familien-Kennung F3475  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Gunhild N. 
    Familien-Kennung F3473  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 Tove von Mecklenburg   gest. nach 980 
    Kinder 
     1. König Sven I. von Dänemark, Gabelbart ,   geb. cir 965   gest. 3 Feb 1014, Gainsborough, England Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre)
    Familien-Kennung F3471  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 3 Gyrthe (Gyrid) von Schweden 
    Familien-Kennung F3474  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - cir 910 - Königreich Dänemark Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Dänemark - cir 936/958 bis 987 - Königreich Dänemark Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Norwegen - 970 bis 987 - Norwegen Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Dom Roskilde
    Dom Roskilde
    Laut Saxo Grammaticus errichtete Harald Blauzahn 985 die erste Kirche auf dem Hügel von Roskilde über der Bucht und wurde dort auch bestattet. Es ließen sich allerdings keine Überreste dieser Kirche nachweisen. Im 11. Jahrhundert ließ Estrid, die Schwester von Knut dem Großen und Mutter von Sven Estridsson, an derselben Stelle eine steinerne Kirche bauen.

    Bild: Wikipedia; CucombreLibre from New York, NY, USA - Dieses Bild wurde digital nachbearbeitet. Folgende Änderungen wurden vorgenommen: cropped and straightened.
    © CC BY-SA 4.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/

    Gräber, Denkmäler
    Harald-I-Blauzahn-Grab-Roskilde
    Harald-I-Blauzahn-Grab-Roskilde
    Grab von Harald Blauzahn im Dom von Roskilde
    Harald-I-Blauzahn-Runenstein
    Harald-I-Blauzahn-Runenstein
    Runenstein von Blauzahn, Schriftseite
    Runen-Inschrift auf Deutsch:
    „König Harald gebot, dass dieses Denkmal seinem Vater Gorm und seiner Mutter Tyra gemacht wurde; dér Harald, der sich ganz Dänemark und Norwegen unterwarf und die Dänen zu Christen machte.“

  • Notizen 
    • Harald I. „Blauzahn“ Gormson (altnordisch Haraldr blátǫnn, dänisch Harald Blåtand

      * um 910 in Dänemark; † 1. November 987 in Jomsburg)[1] war König von Dänemark (ca. 936/958–987) und von Norwegen (970–987).

      Leben
      Harald war ein Sohn Gorms des Alten und dessen Frau Thyra Danebod. Nach dem Tod seines Vaters folgte Harald ihm als König nach. Der betreffende Zeitpunkt ist in der Forschung umstritten. Teilweise wird aufgrund von Quellenaussagen die Zeit um 936 angenommen, doch deuten dendrochronologische Untersuchungen einer Holzkammer in Gorms vermutetem Grab in Jelling auf 958 hin.[2]
      Harald fiel als Wikingerführer mehrmals in die Normandie ein, wo er 945 Richard den Furchtlosen unterstützte, indem er Ludwig IV. gefangen nahm und ihn zwang, Richards Herrschaft anzuerkennen. Harald erkannte 948 die Oberhoheit Ottos I. an und gründete die Bistümer Aarhus, Ripen und Schleswig, wodurch die Christianisierung Skandinaviens begann. 950 gründete er Jomsburg (auch bekannt unter Julin, Jumne, Wollin) im späteren Pommern.
      Harald ließ sich um 960 am Poppostein taufen. 974 fiel er nach dem Tod Ottos I. in Holstein ein.[3] In einem Gegenschlag Ottos II. verlor er Schleswig an den Kaiser.
      Harald verbündete sich mit den Söhnen des von Håkon dem Guten vertriebenen Erik Blodøks. Nach dem Tode Håkons des Guten besetzte er Süd-Norwegen und wurde König von Norwegen.[4] Unter seiner Herrschaft setzte er die Söhne von Erik Blodøks zu Jararlen ein, unter anderem Harald Gråfell. Diese töteten Sigurd Ladejarl, den ehemaligen Verbündeten von Håkon dem Guten. Damit begann die lange Feindschaft zwischen dem Geschlecht Harald Hårfagres und den Ladejarlen. Als sie aber zu selbstherrlich wurden, wechselte Harald Blauzahn die Partner und verbündete sich mit Håkon Sigurdsson, Sohn des ermordeten Sigurd Ladejarl, und dieser wurde sein Vasall. Im Jahre 983 eroberte Harald das 974 verlorene Schleswig zurück.
      Harald hatte Dänemark erstmals unter einer Krone geeint. Für diesen Einigungsprozeß nahm er als Christ die Hilfe der Kirche in Anspruch. Dadurch kam es zu Konflikten mit seinem Sohn Sven I. Gabelbart, der sich weiterhin als ein Wikinger sah. Eine auf der Ostsee geführte Auseinandersetzung zwischen Vater und Sohn, der legendären Seeschlacht von Helgenes um 986, wahrscheinlich bei Bornholm, endete zugunsten des Königssohnes Sven, da er von den Jomswikingern unterstützt wurde. Nach nordischen Quellen, so der Jómsvíkinga saga, Knýtlinga saga und Heimskringla, traf während einer nächtlichen Kampfpause an Land den König ein Pfeil aus dem Hinterhalt, der ihn schwer verwundete. Harald Blauzahn konnte mit Getreuen aus der Schlacht entkommen und sich am südlichen Teil der Ostseeküste im späteren Pommern retten. Allerheiligen 985 oder 986 starb er in Jomsburg oder Jumne.[5] Sein Sohn trat als König von Dänemark die Nachfolge an.[6] Haralds Leichnam wurde nach Adam von Bremen (II/25, S. 106f) nach Roskilde in die von ihm erbaute Kirche überführt.

      Beiname
      Die Herkunft des Namenszusatzes „Blauzahn“ oder „Schwarzzahn“ ist unklar und daher Gegenstand zahlreicher Spekulationen und Volksetymologien. Dass sich die Bezeichnung auf die Farbe der Zähne des Königs bezog, ist unwahrscheinlich. Nichtsdestoweniger verarbeitete der schwedische Schriftsteller Frans G. Bengtsson das Zahnmotiv in einem Kapitel seines Romans Die Abenteuer des Röde Orm.
      Der erste Bestandteil des Kompositums kann sicher auf die altnordische Farbbezeichnung blár zurückgeführt werden, die sowohl für „dunkelblau“ als auch für „schwarz“ bzw. „bleifarben“ steht.
      Unsicherheit besteht bezüglich des Bestandteils -tönn „Zahn“. Plausibel erscheint die Auffassung als sogenannte Heiti-Metapher für ein Schwert. Andere Historiker vermuten, dass er mit dem Wort þegn „Freisasse, Untertan; Dolch“ (vgl. englisch thane und chieftain) in Verbindung zu bringen ist.

      Liste der Ehefrauen und Kinder
      Ehefrauen:
      • Gunhild
      • Tove oder deren Mutter, Mistiwojs Witwe.
      • Gyrthe von Schweden (Gyrid)
      Kinder:
      • Hakon
      • Gunhild († 13. November 1002, Opfer des großen St. Brice’s Day Massaker in England)
      • Sven I. Gabelbart
      • Thyra


      Siehe auch
      • Stammtafel der dänischen Könige
      • Harald Blauzahns Goldscheibe
      Quellen
      • Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte. Geschichte der Erzbischöfe von Hamburg. Reihe: Historiker des deutschen Altertums. Herausgegeben von Alexander Heine. Übersetzt von J.C.M. Laurent und W. Wattenbach. Phaidon Verlag, Essen/Stuttart 1986.
      Literatur
      • Erich Hoffmann: Beiträge zur Geschichte der Beziehungen zwischen dem deutschen und dem dänischen Reich für die Zeit von 934 bis 1035. In: 850 Jahre St.-Petri-Dom zu Schleswig 1134–1984. (= Schriften des Vereins für Schleswig-Holsteinische Kirhengeschichte. Reihe I, Band 33). Schleswig 1984, ISBN 3-88242-086-3, S. 105–132.
      • Arnulf Krause: Welt der Wikinger. Campus, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-593-37783-4
      • Lutz Mohr: Die Jomswikinger – Mythos oder Wahrheit. Nordische Sagas zusammengestellt, kommentiert und herausgegeben. Edition Pommern, Elmenhorst 2009, ISBN 978-3-939680-03-1.
      • Lutz Mohr: Drachenschiffe in der Pommernbucht. Die Jomswikinger, ihre Jomsburg und der Gau Jom. Reihe: Edition Rostock maritim, hrsg. von Robert Rosentreter. Rostock: Ingo Koch Verlag 2013. ISBN 978-3-86436-069-5
      • Birgit Sawyer, Peter Sawyer: Die Welt der Wikinger. Die Deutschen und das europäische Mittelalter. Übersetzt aus dem Englischen von Thomas Bertram. Siedler, Berlin 2002, ISBN 978-3-88680-641-6
      Weblinks
       Commons: Harald Blåtand – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Treffpunkt-Howaldt – Runensteine in Jelling (DK)
      • Fontanes Gedicht „Gorm Grymme“
      Einzelnachweise
      1 Lexikon des Mittelalters, Band 4, Sp. 1929.
      2 Knut Helle (Hrsg.): The Cambridge History of Scandinavia. Band 1. Cambridge 2003, S. 174. Für 936 etwa Lexikon des Mittelalters, Band 4, Sp. 1561.
      3 Edith Marhold: Haithabu in der altisländischen Literatur In: Klaus Düwel, Edith Marold, Christiane Zimmermann (Hrsg.): Von Thorsberg nach Schleswig. (= Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Ergänzungsband 25). de Gruyter, 2001, ISBN 3-1-016978-9. S. 85. A. Krause: Haraldr Blátönn. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde Bd. 13. de Gruyter 1999 ISBN 3-11-016315-2 S. 639.
      4 Palle Lauring: Geschichte Dänemarks. Wachholtz, Neumünster 1964, S. 47f.
      5 Palle Lauring: Geschichte Dänemarks. Wachholtz, Neumünster 1964, S. 48.
      6 Robert Bohn: Dänische Geschichte. Beck, München 2010, S. 10f.
      7 Bluetooth: Fact or Fiction www.bluetooth.com

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Harald_Blauzahn