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König Ludwig IX. von Frankreich

König Ludwig IX. von Frankreich

männlich 1214 - 1270  (56 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Ludwig IX. von Frankreich 
    Titel König 
    Geburt 25 Apr 1214  Poissy, FR Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1226 bis 1270  Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Frankreich 
    Tod 25 Aug 1270  Karthago Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7543  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 8 Jul 2023 

    Vater König Ludwig VIII. von Frankreich, der Löwe ,   geb. 5 Sep 1187, Paris, France Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 8 Nov 1226, Montpensier Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 39 Jahre) 
    Mutter Königin Blanka von Kastilien,   geb. vor dem 4 Mär 1188, Palencia Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Nov 1252, Paris, France Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 64 Jahre) 
    Eheschließung 23 Mai 1200  Port-Mort Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F3509  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Königin Margarete von der Provence,   geb. 1221, Brignoles Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 20 Dez 1295, Paris, France Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 74 Jahre) 
    Notizen 
    • Die Kinder von Ludwig IX. und Margarete der Provence sind:
      • Blanche (* 4. Dezember 1240; † 29. April 1243),
      • Isabelle (* 2. März 1242; † 27. April 1271 in Hyères),
      • ∞ am 6. April 1255 in Melun mit König Theobald II. von Navarra († 4. Dezember 1270, als Theobald V. Graf der Champagne),
      • Ludwig (* 21. oder 24. Februar 1244; † 11. Januar 1260),
      • Philipp III. der Kühne (* 1. Mai 1245 in Poissy; † 5. Oktober 1285 in Perpignan), späterer König von Frankreich,
      • Johann (* 1246; † 10. März 1247),
      • Johann Tristan (* 8. April 1250 in Damiette; † 3. August 1270 vor Tunis), Graf von Nevers und Valois,
      • Peter (* 1251; † 7. April 1284 in Salerno), Graf von Alençon,
      • Blanche (* 1253 in Jaffa; † 17. Juni zwischen 1320 und 1323),
      • ∞ am 30. November 1268 in Burgos mit Infante Ferdinand de la Cerda († 1275),
      • Margarete (* 1255; † 1271),
      • ∞ 1270 mit Herzog Johann I. dem Siegreichen von Brabant († 1294),
      • Robert (* 1256; † 7. Februar 1317), Graf von Clermont-en-Beauvaisis, Stammvater des Hauses Bourbon und
      • Agnes (* 1260; † 19. Dezember 1325 oder 1327 in Lantenay),
      • ∞ 1273 mit Herzog Robert II. von Burgund († 1306).
    Kinder 
     1. Prinzessin Isabella von Frankreich,   geb. 2 Mrz 1242   gest. 27 Apr 1271, Îles d’Hyères Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 29 Jahre)
     2. König Philipp III. von Frankreich (von Navarra) (Kapetinger), der Kühne ,   geb. 3 Apr 1245, Burg Poissy Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 5 Okt 1285, Perpignan Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre)
     3. Prinzessin Margarete von Frankreich,   geb. 1254/1255   gest. Jul 1271 (Alter 16 Jahre)
    +4. Prinz Robert von Frankreich (Clermont),   geb. 1256   gest. 7 Feb 1317 (Alter 61 Jahre)
     5. Prinzessin Agnes von Frankreich,   geb. 1260   gest. 19.12.1325/1327, Schloss Lantenay (Côte-d’Or) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Familien-Kennung F3511  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 8 Jul 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 25 Apr 1214 - Poissy, FR Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Frankreich - 1226 bis 1270 - Frankreich Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 25 Aug 1270 - Karthago Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Ludwig-IX-Frankreich-der-Heilige
    Ludwig-IX-Frankreich-der-Heilige
    Der heilige Ludwig in einer um 1235 gefertigten Miniatur.
    (New York, Pierpont Morgan Library)
    Ludwig IX. von Frankreich & Tochter Isabella
    Ludwig IX. von Frankreich & Tochter Isabella
    Königin Isabella von Navarra (rechts) nimmt Geschenke ihres Vaters, König Ludwig IX. von Frankreich, entgegen. Darstellung aus der Mitte des 13. Jahrhunderts.

    Louis IX envoyant des cadeaux+Isabelle de Navarre recevant des cadeaux

    Bild: Wikipedia; Guillaume de Saint-Pathus (Vie et miracles de Saint Louis) - http://visualiseur.bnf.fr/ConsulterElementNum?O=IFN-08003804&E=JPEG&Deb=1&Fin=1&Param=C
    © Gemeinfrei

    Wappen, Siegel, Münzen
    Frankreich - Königswappen alt
    Frankreich - Königswappen alt
    Mittelalterliches Wappen, Königlicher Wappenschild in blau besät mit goldenen Lilien.

    Bild: Wikipedia; Sodacan - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Sodacan
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

    Stammtafeln
    Ludwig IX. von Frankreich (der Heilige) - Vorfahren, Stammtafel
    Ludwig-IX-Frankreich-Vorfahren

    Gräber, Denkmäler
    Ludwig-IX-Frankreich-der-Heilige-Reliquien-San-Domenico
    Ludwig-IX-Frankreich-der-Heilige-Reliquien-San-Domenico
    Reliquien des heiligen Ludwig in San Domenico, Bologna

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_IX._(Frankreich)

      Ludwig IX. von Frankreich (* 25. April 1214 in Poissy, vermutlich auf der Burg Poissy; † 25. August 1270 in Karthago[1]) war von 1226 bis 1270 König von Frankreich aus der Dynastie der Kapetinger. Alternativ wird er Ludwig der Heilige beziehungsweise in Frankreich Saint Louis genannt. Arabisch-muslimische Chronisten nannten ihn schlicht Raydāfrans.[2]
      Der heilige Ludwig zählt zu den bedeutenden europäischen Monarchen des Mittelalters. Seine Herrschaft blieb in Frankreich als ein goldenes Zeitalter (le siècle d’or de St. Louis) in Erinnerung, in dem das Land einen ökonomischen wie auch politischen Höhepunkt erreichte. Er war Anführer zweier Kreuzzüge und wurde seit dem Tod des römisch-deutschen Kaisers Friedrich. II unter den europäischen Herrschern als primus inter pares angesehen, dessen moralische Integrität ihn zu einem Schiedsrichter ihrer Streitigkeiten erhob.
      Ludwigs Handeln als Mensch und König war einer tiefen christlichen Frömmigkeit (amour de Dieu) verpflichtet. In mittelalterlichen Königslisten wurde er auch mit dem Beinamen „Prud’homme“ genannt, in Anspielung auf seine Lebensführung, die der sogenannten prud’homie entsprach, wobei es sich um eine Mischung aus Mäßigung, Vernunft, Tapferkeit und ritterlicher Höflichkeit handelte.[3] Von Zeitgenossen gelegentlich auch als „Mönchskönig“ getadelt, gelangte er bereits zu Lebzeiten in den Ruf der Heiligkeit, der mit seiner Heiligsprechung 1297 auch von der katholischen Kirche anerkannt wurde. Seither gilt Ludwig als Idealtypus eines christlichen Herrschers. Sein Todestag, der 25. August, ist zugleich auch sein Gedenktag.

      Familie und Kindheit
      Ludwig war ein Sohn des Königs Ludwig VIII. des Löwen († 1226) und dessen Gemahlin Blanka von Kastilien († 1252). Sein älterer Bruder Philipp starb 1219 überraschend, wodurch Ludwig zum designierten Erben des Thrones aufrückte. Seine jüngeren Geschwister waren Robert von Artois (1216–1250), Johann Tristan (1219–1232), Alfons von Poitiers (1220–1271), Philipp Dagobert (1222–1232), Isabella von Longchamp (1224–1270) und Karl von Anjou (1227–1285).
      Ludwig wurde im Jahr der Schlacht bei Bouvines geboren, in welcher sein Großvater Philipp II. August über ein englisch-welfisches Heer siegte und den Aufstieg des französischen Königtums zur vorherrschenden Macht Westeuropas begründete. Ludwiggs Vater war als Prinz selber im Kampf gegen die Plantagenets engagiert und besetzte zeitweise den größten Teil Englands. In Asien begann zur selben Zeit Dschingis Khan den Eroberungszug der Mongolen, der bald auch auf China und Europa übergriff. Von 1217 bis 1221 führten französische Ritter unter der Führung des päpstlichen Legaten Pelagius einen Kreuzzug gegen Ägypten, der allerdings nach der Einnahme der Hafenstadt Damiette scheiterte. Unter dem Eindruck eines allgemein steigenden ökonomischen Wohlstandes im Abendland flaute allerdings die Kreuzzugsbegeisterung der Ritterschaft immer weiter ab. Der Wohlstand hatte auch die römische Kirche ergriffen, die sich immer tiefer in weltliche Machtkämpfe verstrickte. Diese Entwicklung rief die von Dominikus und Franz von Assisi angestoßene Armutsbewegung hervor, welche die Christenheit zu einer geistigen Erneuerung aufrief. Ebenfalls in dieser Zeit fand in Südfrankreich der so genannte Albigenserkreuzzug statt, der die Bekämpfung der als häretisch eingestuften Sekte der Katharer und deren Unterstützer zum Ziel hatte. Nach anfänglichen Erfolgen gerieten dort die Kreuzfahrer nach dem Tod ihres Anführers Simon IV. de Montfort in die Defensive. 1226 führte Ludwigs Vater selber einen Kreuzzug in den Süden an, der den Anfang zur Unterwerfung dieser Region unter die französische Krone markierte. Auf diesem Kreuzzug starb der Vater nach einer Ruhrerkrankung am 8. November 1226 in Montpensier.

      Die Regentschaft der Mutter
      Ludwig wurde am 29. November 1226 in Reims durch den Bischof von Soissons, Jacques de Bazoches, zum König gesalbt und gekrönt. Auf eine traditionelle Weihe durch den Erzbischof von Reims musste verzichtet werden, da seit dem Tod des Erzbischofs Guillaume de Joinville vier Monate zuvor dieses Kirchenamt noch vakant war. Der neue König war erst zwölf Jahre alt, was das Königtum in eine kritische Situation führte. Denn der Lehnsadel Frankreichs hatte unter der Herrschaft von Ludwigs Großvater und Vater erheblich an Macht verloren, weshalb sich bereits unter seinem Vater eine breite Opposition der Vasallen gegen die Krone gebildet hatte. In der Frage der Vormund- und Regentschaft für den jungen König versuchte nun diese Opposition, ihre Interessen und Positionen gegenüber der Krone zu stärken, indem sie die Rechtmäßigkeit der Regierungsübernahme durch Ludwigs Mutter, als Frau und zudem Landesfremde, bestritten.
      Die maßgeblichen Köpfe der Opposition waren Peter Mauclerc, Hugo X. von Lusignan und Graf Theobald IV. von Champagne, die der Krönung Ludwigs demonstrativ fernblieben und damit ihre Revolte offen begannen. Königin Blanche aber ging die Niederwerfung der Barone entschlossen an und fand dabei besonders im Klerus und dem päpstlichen Legaten Romano Frangipani Rückhalt. Zunächst schuf sie sich Verbündete, indem sie den seit Bouvines gefangengehaltenen Grafen Ferrand von Flandern freiließ und ihn wieder in seinem Lehen einsetzte. Einen weiteren potentiellen Unruhefaktor schaltete sie in der Person des Philipp Hurepel aus, eines Halbbruders König Ludwigs VIII. und des Kandidaten der Barone auf die Regentschaft, der jedoch keinen besonders ausgeprägten Ehrgeiz besaß. Blanche stellte ihn ruhig, indem sie ihm die Nachfolge seines in königlicher Haft verstorbenen Schwiegervaters in der Grafschaft Boulogne erleichterte. Einen bedeutenden Erfolg gegen die Barone konnte Blanche bei einer Unterhandlung mit ihnen bei Curçay (Januar 1227) erreichen, indem es ihr durch eine geschickte Verhandlungsführung gelang, den Grafen Theobald von Champagne zu einem Seitenwechsel zu bewegen. Die Partei der Barone wurde dadurch so empfindlich geschwächt, dass sie sich im März 1227 in Vendôme genötigt sah, sich der Regentin zu unterwerfen.
      Der Kampf sollte allerdings weitergehen, nachdem Peter Mauclerc im Herbst 1227 den Versuch unternommen hatte, sich in Montlhéry der Person des Königs zu bemächtigen. Nur ein rechtzeitiger Entsatz der Regentin konnte ihn davon abhalten. Die militärischen Aktionen der Barone verlagerten sich in die Champagne, deren Graf sich als stärkste Stütze der königlichen Sache erwies. Zudem gelang es ihnen, Philipp Hurepel in ihr Lager zu ziehen. Dennoch neigte sich der Kampf zunehmend zugunsten der Krone, besonders nachdem Peter Mauclerc im Oktober 1229 dem englischen König Henry III. gehuldigt und ihn dazu eingeladen hatte, in Frankreich zu landen. Damit hatte sich Mauclerc der Felonie schuldig gemacht, worauf mehrere seiner Anhänger, besonders Hugo von Lusignan, auf die Seite Ludwigs und seiner Mutter übergingen. Im Frühjahr 1228 führte Ludwig persönlich ein Heer gegen die Burg Bellême und zog anschließend in die Champagne, wo er erfolgreich den Grafen Theobald gegen dessen Feinde unterstützte. Ludwig nahm hier trotz seiner Unmündigkeit erstmals Aufgaben eines militärischen Führers wahr, denn die Schwertleite hatte er schon wenige Tage vor seiner Krönung in Soissons erhalten. 1230 zog Ludwig in die Bretagne, wo er mehrere Burgen einnahm. Als sich ihm Clisson ergab, kapitulierte auch Mauclerc, womit der Aufstand der Barone sein Ende fand. Henry III. zog sich kampflos in sein Königreich zurück.
      Die Regentin konnte sich behaupten und damit Ludwig das väterliche Erbe bewahren. Daneben gelang ihr mit der Aushandlung des Vertrages von Meaux-Paris 1229 auch ein bedeutender diplomatischer Erfolg, der den Albigenserkreuzzug formell beendete und die Unterwerfung des Languedoc unter die Hoheit der Krone besiegelte. Dynastisch abgesichert wurde dieser Vertrag durch die Verlobung des Prinzen Alfons mit der Erbin der Grafschaft Toulouse. Durch geschickte Verhandlungen mit Papst Gregor IX. erreichte die Regentin im Februar 1234 die Erteilung der notwendigen Dispens, um Ludwig mit einer Cousine vierten Grades, der Margarete von der Provence vermählen zu können. Die Heirat mit der ältesten Tochter des Grafen Raimund Berengar V. von der Provence und der Beatrix von Savoyen fand am 27. Mai 1234 in der Kathedrale Saint-Étienne in Sens statt.

      Erste Regierungsjahre
      Ein Jahr nach seiner Hochzeit erreichte Ludwig mit seinem einundzwanzigsten Lebensjahr die Mündigkeit und übernahm offiziell die Regierung. Dennoch sollte seine Mutter ihm weiterhin bis zu ihrem Tod beratend zur Seite stehen. Zu den bedeutendsten Handlungen Ludwigs in dieser Zeit zählen die Belehnungen seiner jüngeren Brüder mit großen Apanagen, die noch von ihrem Vater testamentarisch verfügt worden waren. Robert erhielt 1237 das Artois, Alfons 1241 das Poitou und Saintonge, sowie Karl 1246 das Anjou und Maine. Formell bedeutete dies den Verlust bedeutender Territorien für die Krondomäne, doch wurde dafür gesorgt, dass wichtige königliche Vorrechte in diesen Lehen, besonders in der Justiz- und Verwaltungshoheit, bestehen blieben.
      1242 wurde Ludwigs Königtum noch einmal gefährdet, als vom englischen König Heinrich III. Plantagenet, gleichzeitig dem Schwager, der Versuch unternommen wurde, die im Jahr 1204 konfiszierten Territorien der Plantagenets (Anjou, Maine, Poitou, Normandie u. a.) zurückzuerobern. Diese Offensive versuchten erneut einige französische Fürsten zu ihrem Vorteil zu nutzen, indem sie ein Bündnis mit dem englischen König eingingen. Namentlich waren dies vor allem Hugo von Lusignan (Stiefvater Heinrichs III. von England) und Graf Raimund VII. von Toulouse (Cousin Heinrichs III. von England, Schwiegersohn Hugos von Lusignan und Schwiegervater des Prinzen Alfons). Der Konflikt hatte sich besonders an der Belehnung des Prinzen Alfons mit dden ehemals den Plantagenets gehörenden, weiterhin von ihnen beanspruchten Territorien entzündet. Da die Mutter des englischen Königs (und Ehefrau des Lusignan), Isabella von Angoulême, mit der Belehnung ihres zweiten Sohnes und Bruders Heinrich III. Richard von Cornwall gerechnet hatte, vermittelte sie nach deren Ausbleiben tatkräftig die Allianz der Verwandtschaft.
      Im April 1242 zog Ludwig bei Chinon ein Heer zusammen, an dessen Spitze er und Alfons in die Saintonge marschierten, wo am 13. Mai der englische König bei Royan landete. Nachdem am 16. Juni erste Unterhandlungen zwischen beiden Monarchen gescheieitert waren, erklärte drei Tage später König Heinrich seinem französischen Schwager den Krieg. Ein Vordringen des englischen Heeres wurde aber von Sire Geoffroy de Rancon verhindert, der auf seiner Burg von Taillebourg den englischen König durch vermeintliche Bündnisverhandlungen aufhielt. Dies ermöglichte Ludwig, das Heer seines Feindes am 21. Juli dort zu überraschen und in die Flucht zu schlagen. Ein erneutes Treffen zwei Tage darauf vor Saintes konnte Ludwig ebenfalls für sich entscheiden, worauf sich ihm der aufständische Adel ergab. Heinrich III. von England floh unter Zurücklassung seiner Habe in die Gascogne, von wo aus er eine Seeblockade gegen La Rochelle organisierte. Nachdem ihm aber Kaiser Friedrich II. ein Bünddnis verweigert hatte, gab er den Kampf auf und zog sich nach England zurück. Beide Monarchen vereinbarten einen fünfjährigen Waffenstillstand, der zuerst durch Ludwigs ersten Kreuzzug und anschließend 1254 um weitere fünf Jahre verlängert wurde. Insgesamt leitete das Ende des so genannten Saintonge-Krieges eine über 40 Jahre währende Friedenszeit in Frankreich ein.
      Auch der Aufstand im Süden wurde schnell niedergeschlagen, nachdem der Graf von Toulouse angesichts zweier großer königlicher Heere die Waffen niedergelegt hatte. Im Vertrag von Lorris (Frühjahr 1243) erkannten er und andere Fürsten des Südens die Bestimmungen von Meaux-Paris erneut an und verpflichteten sich zu weiteren Zugeständnissen. Der letzte militärische Widerstand wurde mit der Einnahme der Ketzerfeste Montségur (März 1244) gebrochen.


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