Notizen |
- https://de.wikipedia.org/wiki/Ermengarde_de_Beaumont
Ermengarde de Beaumont († 11. Februar 1233) war eine schottische Queen Consort.
Herkunft und Verheiratung mit dem schottischen König
Ermengarde de Beaumont war eine Tochter des normannischen Barons Richard I., Vicomte de Beaumont-sur-Sarthe, dessen Mutter Constance eine uneheliche Tochter des englischen Königs Heinrich I. war. Wohl diese Abstammung veranlasste König Heinrich II. im Mai 1186, sie als Braut für den schottischen König Wilhelm I. vorzuschlagen, obwohl sie als Tochter eines kleinen Barons keine standesgemäße Frau für den schottischen König war. Dazu wurde sie zu diesem Zeitpunkt noch als Mädchen beschrieben, so dass sie vielleicht gerade erst das nach kanonischem Recht für eine Hochzeit erforderliche Alter von zwölf Jahren hatte. Die Ratgeber des schottischen Königs stimmten auch nur widerwillig der Heirat zu, die am 5. September 1186 in Wooddstock stattfand. Der englische König übernahm die Kosten für die viertägige Hochzeitsfeier und übergab den Schotten das seit dem Vertrag von Falaise 1174 in englischer Hand befindliche Edinburgh Castle als Teil der Mitgift. Der schottische König übergab ihr im Gegenzug jährliche Einkünfte in Höhe von £ 100 sowie Grundbesitz in Schottland, so dass Ermengarde später einen eigenen Haushalt unterhalten konnte. Zu ihren Besitzungen gehörten Crail und Haddington. Nach der Heirat geleitete Erzbischof Jocelin von Glasgow die Braut nach Schottland, während die beiden Könige nach Marlborough reisten, wo sie vermutlich gemeinsam auf die Jagd gingen.
Queen Consort von Schottland
Aus ihrer Ehe mit Wilhelm hatte Ermengarde mehrere Töchter, und schließlich gebar sie am 24. August in Haddington den Thronfolger Alexander. Nachdem es im Juli 1209 zu einer diplomatischen Krise zwischen England und Schottland gekommen war, wurdrde im August im Vertrag von Norham vereinbart, dass zwei ihrer Töchter Verwandte des englischen Königs heiraten sollten. Wenige Tage später wurden die beiden Töchter zusammen mit weiteren Geiseln nach Carlisle gebracht und dem Justiciar Geoffrey fitz Peter übergeben. Bei den Verhandlungen war Ermengarde vermutlich nicht beteiligt gewesen, doch bei weiteren Verhandlungen mit England in Durham Anfang 1212 vermittelte sie erfolgreich zwischen den englischen und schottischen Gesandten. Ihr Ehemann war an diesen Verhandlungen nicht beteiligt, doch Ermengarde gelang es, König Johann Ohneland zum Verzicht auf weitere Geiseln zu bewegen und ihren Sohn zum Ritter zu schlagen. Durch diese erfolgreichen Verhandlungen blieb die Unabhängigkeit von Schottland weiter gewahrt. Mehrere Jahre später heiratete Alexander eine Tochter Johann Ohnelands.
Königinwitwe und Beraterin ihres Sohnes Alexander II.
Nach dem Tod ihres Ehemanns Anfang Dezember 1214 blieb Ermengarde in Trauer in Stirling zurück und nahm nicht an der Krönung ihres Sohns in Scone teil. Danach begleitete sie häufig ihren jungen Sohn und diente ihm wohl als Ratgeberin, vor allem bei den Beziehungen zu England, wo Johann Ohneland sich gegen eine Adelsopposition behaupten musste. 1215 musste Johann Ohneland die Magna Carta anerkennen, dennoch kam es ab Herbst 1215 zum Ersten Krieg der Barone gegen den König. Die Schotten unterstützten ab Oktober 1215 die rebellischen englischen Barone, weshalb Ermengarde zusammen mit anderen schottischen Baronen 1215 exkommuniziert wurde. Erst 1217 erhielt sie die Absolution. Ab 1225 plante sie zusammen mit ihrem Sohn die Gründung einer Zisterzienserabtei in Balmerino, die 1229 erfolgte. Die Abtei wurde dem heiligen Eduard der Bekenner geweiht. Dieser war ein englischer König gewesen, so dass das Patrozinium für Schottland ungewöhnlich war. Es ging wohl auf den Wunsch von Ermengarde zurück, die diesen Heiligen besonders verehrte. Daneben gründete sie ein dem heiligen Eduard geweihtes Hospital in Berwick.
Nach ihrem Tod wurde sie in ihrer Stiftung Balmerino beigesetzt.
Nachkommen
Ermengarde hatte aus ihrer Ehe mehrere Kinder, darunter:
• Margarete (vor 1195–1259)
• Isabella († nach 1263)
• Alexander II., König von Schottland (1198–1249)
• Marjorie († 1244)
Weblinks
• W. W. Scott: Ermengarde (d. 1233). In: H. C. G. Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X, oxforddnb.cm (Lizenz erforderlich), Stand: 2004 (englisch)
• Ermengarde de Beaumont auf thepeerage.com, abgerufen am 15. September 2016 (englisch)
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