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Königin von Aragonien Maria von Montpellier

Königin von Aragonien Maria von Montpellier

weiblich 1182 - 1213  (31 Jahre)

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  • Name Maria von Montpellier 
    Titel Königin von Aragonien 
    Geburt 1182 
    • Maria von Montpellier war die Tochter des Wilhelm VIII., Herr von Montpellier, und der Eudokia Komnena, einer Nichte des byzantinischen Kaisers Manuel I.
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Herrschaft Montpellier Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herrin von Montpellier
    https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier  
    Titel (genauer) Aragonien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Königin von Aragonien durch Heirat 
    Tod Apr 1213  Rom, Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7614  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 18 Sep 2023 

    Vater Wilhelm VIII. (Guilhems, Guillem) von Montpellier,   geb. cir 1172   gest. Sep 1203 (Alter 31 Jahre) 
    Mutter Eudokia Komnena (Byzanz, Komnenen) 
    Eheschließung cir 1181 
    Familien-Kennung F3556  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Titel Raimund Gottfried II. (Barral) von Marseille   gest. 1192 
    Notizen 
    • Nicht sicher ob Maria von Montpellier die Mutter ist..?
    Kinder 
    +1. Vizegräfin Barrale von Marseille
    Familien-Kennung F6681  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Aug 2023 

    Familie 2 Titel Bernard IV. von Comminges   gest. 22 Feb 1225 
    Eheschließung 1197 
    Scheidung 1201 
    Notizen 
    • Bernard und Marie hatten zwei Töchter:
      - Mathilde, ⚭ um 1212 Vizegraf Sancho III. von La Barthe
      - Petronille, ⚭ Centulle I., Graf von Astarac
    • Weiterhin hatte Bernard aus seinen Ehen noch zwei Töchter deren Mütter allerdings nicht bestimmt werden können.
      - Delphine, Äbtissin von L’Esclache
      - Mascarose
    Familien-Kennung F6682  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 12 Nov 2018 

    Familie 3 Peter II. von Aragón, der Katholische,   geb. 1178   gest. 13 Sep 1213, vor Muret Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 35 Jahre) 
    Eheschließung 15 Jun 1204 
    • Seit dem 15. Juni 1204 war Peter II. als deren dritter Ehemann mit Maria von Montpellier verheiratet gewesen.
    Notizen 
    • Ihre gemeinsamen Kinder waren:
      • Sancha (* Herbst 1205, † Frühjahr 1206), gleich nach ihrer Geburt mit Raimund VII. von Toulouse verlobt, war sie schon kurz darauf gestorben.
      • Jakob I. der Eroberer (* 1. Februar 1208, † 27. Juli 1276).
    Kinder 
     1. Sancha von Aragón,   geb. 1205   gest. 1206 (Alter 1 Jahr)
    +2. Titel Jakob I. von Aragón,   geb. 1 Feb 1208, Montpellier, FR Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Jul1276, Valencia Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort
    Familien-Kennung F3555  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 6 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herrin von Montpellier https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_Montpellier - - Herrschaft Montpellier Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Königin von Aragonien durch Heirat - - Aragonien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - Apr 1213 - Rom, Italien Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Montpellier - Wappen
    Montpellier - Wappen
    Wappen der Stadt Montpellier, Frankreich

    (Bild: Wikipedia; Pierre Audité, Eigenes Werk - © CC BY-SA 3.0 / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0 -)

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Maria_von_Montpellier (Nov 2018)

      Nach dem Ehevertrag von Marias Eltern sollte das erstgeborene Kind, unabhängig vom Geschlecht, nach dem Tod Wilhelms VIII. in der Herrschaft über die Stadt Montpellier folgen. Doch Marias Vater verstieß bereits 1187 seine Gattin und heiratete Agnes von Kastilien, die ihm einen Sohn, Wilhelm IX. von Montpellier, und sieben weitere Kinder gebar. Damit war Marias Erbrecht schon, als sie noch ein kleines Kind war, in Frage gestellt.
      Zuerst wurde als Ehemann für Maria König Alfons II. von Aragón ins Auge gefasst; dieser hatte aber bereits geheiratet. Daraufhin wurde sie 1192 mit Vizegraf Raimund Gottfried (Barral) von Marseille verheiratet. Doch diese erste Ehe Marias dauertrte nur kurz, da ihr Gatte alt war und noch im gleichen Jahr starb. Auch ihre 1197 geschlossene zweite Ehe mit Graf Bernhard IV. von Comminges stand unter keinem guten Stern, da er noch mit einer (oder nach anderen Quellen zwei) weiteren lebenden Frauen verheiratet war. Auch musste Maria auf ihr Erbrecht auf Montpellier verzichten. Zwar gebar sie ihrem zweiten Gemahl zwei Töchter, Mathilde und Petronilla, doch verstieß er sie 1201.[1]

      Ehe mit König Peter II. von Aragón
      Nach dem Tod Wilhelms VIII. (1202) übernahm Marias illegitimer Halbbruder Wilhelm IX. die Herrschaft über Montpellier, doch verjagte ihn die städtische Oberschicht 1204 und erkannte Maria als Herrin an. Sie heiratete am 15. Juni 1204 den politisch einflussreichen König Peter II. von Aragón in der Hoffnung, durch diese Ehe ihr Recht auf die Regierung in Montpellier besser gegen ihre illegitimen Stiefgeschwister verteidigen zu können. Doch sofort nach der Hochzeit verpfändete Peter II. den Hafen von Montpellier mit dem Schloss von Lattes und 1205 gleich die ganze Stadt. Als Maria im Oktober 1205 ihre Tochter Sancha zur Welt brachte, musste sie alle Rechte an ihrer Stadt an ihren Gemahl abtreten. Dieser verlobte seine neugeborene Tochter ohne Zustimmung seiner Gattin mit dem ebenfalls im Babyalter stehenden Sohn des Grafen Raimund von Toulouse und sicherte Montpellier als Mitgift zu. Nach dem Tod seiner Tochter (1206) wandte sich Peter II. an Papst Innozenz III., um die Annullierung seiner Ehe zu erreichen, drang damit aber nicht durch. Dennoch wollte sich der aragonesische König nicht fügen.
      Maria konnte durch List die Zeugung eines Sohnes, den späteren Jakob I. von Aragón (* 2. Februar 1208), mit ihrem Gatten erreichen. Nach einer Quelle täuschte sie ihm um Mitternacht vor, seine aktuelle Geliebte zu sein, lockte ihn dadurch ins BeBett und verriet ihm einige Zeit danach triumphierend, dass sie schwanger sei. In seinem Jahrzehnte später verfassten Buch Libre dels feuts (= Buch der Taten) berichtet Jakob selbst, dass seine getrennt lebenden Eltern auf die Bitte eines Adligeen eine Nacht zusammen verbracht und ihn dabei gezeugt hätten; dies sei der Wille des Herrn gewesen. Nach seiner Geburt habe seine Mutter zwölf gleich große, mit den Namen der Apostel versehene Kerzen angezündet und ihn nach jener benannt, die am längsten brannte.
      Obwohl der neugeborene Sohn in Montpellier bejubelt wurde, drängte Peter II. weiterhin auf die Scheidung und wollte auch seine Ansprüche auf die Stadt nicht aufgeben. Als während des blutigen Albigenserkreuzzuges nordfranzösische Truppen gegen ssüdlicher gelegene Reiche marschierten und auch das Reich Peters II. bedrohten, nahm er Maria ihren kleinen Sohn weg, verlobte ihn 1211 mit einer Tochter des Simon IV. de Montfort, dem Anführer der Kreuzzügler, und sandte ihn diesem praktisch als Geisel zu. 1212 suchte Peter II. dann, gestützt auf ein päpstliches Dekret, sich Montpelliers zu bemächtigen und Marias Halbbruder Wilhelm IX. zurückzugeben. Wegen Marias Beliebtheit lehnte die Stadtregierung eine Übergabe ab, und es entstanden Rebellionen, in deren Verlauf das Schloss zerstört und die Güter katalanischer Kaufleute geplündert wurden. Trotzdem verlor Maria Anfang 1213 schließlich die Herrschaft über Montpellier.
      Daraufhin ging Maria nach Rom und wandte sich an den Papst, um die Annullierung ihrer Ehe zu verhindern. Da die Eheleute für eine Heirat nicht zu nahe miteinander verwandt waren, musste Peter II. seine Nichtigkeitsbeschwerde der Ehe anders begründen. Er brachte vor, dass er eine außereheliche Beziehung mit einer Verwandten Marias gehabt hätte und daher als Ehemann Marias nicht in Frage käme und dass sie durch ihre Heirat mit ihm Ehebruch begangen habe, da sie sich nicht von ihrem zweiten Gatten Bernhard IV. habe scheiden lassen. Das erste Argument wurde sogar von der durch männliche Moralauffassungen dominierten mittelalterlichen Kirche verworfen, während das letztere Argument von Marias Anwälten dadurch entkräftet wurde, dass ihre Ehe mit Bernhard IV. wegen dessen gleichzeitiger Ehe mit einer anderen Frau ungültig sei. Am 19. Jänner 1213 lehnte Innozenz III. den Scheidungsantrag Peters II. mit der Begründung ab, dass er keine zu enge Verwandtschaft zu Maria hatte nachweisen können und dass sich Bernhard IV. vor seiner Heirat mit Maria nicht von seiner bisherigen Gattin, der Adligen Beatrice, hatte scheiden lassen. Außerdem verordnete der Papst am 18. April 1213, dass der Erzbischof von Narbonne dafür Sorge zu tragen hatte, dass die Regierung von Montpellier wieder Maria als rechtmäßige Herrscherin anerkennen müsse und dass das durch die widerrechtliche Verpfändung der Stadt eingenommene Geld ihr zurückerstattet werden müsse. Zur Durchsetzung seieiner Forderungen sollte der Erzbischof auch Kirchenstrafen androhen. Aus diesem Fall kann man schließen, dass hochgestellte Frauen trotz der männlich geprägten Herrschaftsstrukturen auch im Mittelalter durchaus ihre Rechte gerichtlich mit Erfolg verteidigen konnten.
      Am 20. April 1213 verfasste Maria ihr Testament, in dem sie ihren Sohn Jakob zum Erben einsetzte, und starb bald darauf. Ihr Gatte, Peter II., fiel am 13. September 1213 im Kampf gegen Simon IV. de Montfort, dem er den kleinen Jakob anvertraut hatte. Dieser erbte Montpellier und Aragón und wurde als Jakob I. einer der bedeutendsten Könige von Aragón. Er behauptete, dass seine Mutter Maria nach ihrem Tod Wunder bewirkt habe: Kranke, die Staub von ihrem Grab gekratzt und ihn in Wasser oder Wein aufgelöst getrunken hätten, wären geheilt worden.