Notizen |
Der 113. Landammann von Uri (Amtsperiode 186 & 193) - Karl Franz Schmid von Uri
Karl Franz Schmid, in Altdorf, Landammann 1772—1774 und 1786 bis 1788; geb. 5. Dezember 1735, ✟ 27- Februar 1803, gehört der Linie „ob der Kirche" an.
Eltern: Johann Franz Martin Schmid, Landammann, und Rosa Christina Dominika Bessler.
Gattin: Franziska Vinzenzia Furrer, Tochter des Oberstleutnant Johann Anton, von Ursern, und der Anna Katharina Müller.
K. F. Schmid machte seine Studien auf der Academia dei Nobili in Mailand und der hohen Schule zu Pont à Mousson, trat 1752 in französische Kriegsdienste beim Regiment von Boccard, kehrte auf seine Wahl zum Landesfürsprecher 1755 heim, ward 1758 Landschreiber, 1761 Zeugherr, 1770 Landesstatthalter und 1774, sowie 1788 Landvogt der obern freien Ämter. Seinen Kanton vertrat er als Tagsatzungsgesandter von 1772—1798, als Ehrengesandter zum Syndikat in Lugano und Locarno 1762, 1763, 1771, 1773 und 1786, als Gesandter zur Beschwörung des Bundes mit Frankreich in Solothurn im August 1777. Vom 2. Dezember 1793 bis 22. März 1794 war er eidgenössischer Repräsentant zu Basel.
Landammann Schmid war einer der stärksten Urner seiner Zeit, stand an der Spitze der französischen Partei und verschaffte sich durch die Überlegenheit seiner Talente und Gewandtheit in allen Situationen den entscheidendsten Einfluss bei seinen Landsleuten. Seinen Wohnsitz hatte er im „Vogelsang". Er war der Vater des Historikers Franz Vinzenz Schmid, geb. 1758, f 8. Mai 1799.
Das Wappenbuch der Straussengesellschaft in Altdorf.enthält sein Wappen mit folgenden Tinkturen: 1 und 4: in Blau goldene Lilie, 2 und 3: in Gold schwarzer Bär.
Ein Siegelabdruck von 1788 in meiner Sammlung hat 33 mm Durchmesser. Der Schild von 15X10 mm führt das Wappen: 1 und4: Bär;2 und3: Lilie. Kleinod: stehender Bär. 3 mm hohe Umschrift : ,,❁ CAROL • FR AN • SCHMl D ❁ •:" (Abb. Nr. 32).
Ein Rundsiegel dieses Landammanns (1786) von 33 cm Durchmesser führt im Schild von 14X10 mm das gevierte Wappen: 1 und4: Lilie,2 und3: Bär. Kleinod: Bär. An Stelle der ausgestochenen Umschrift zeigt sich ein 2 mm breiter Wulst (Abb. Nr. 31).
Quelle: [2]
Schmid, Karl Franz
5.12.1735 Altdorf (UR), 28.2.1803 Altdorf, kath., Landmann von Uri. Sohn des Johann Franz Martin ( -> 72). Bruder des Anton Maria ( -> 12). Cousin von Franz Sebastian Crivelli und Karl Alfons Bessler, Schwager des Karl Thaddäus ( -> 102). ∞ 1754 Franziska Vinzentia Furrer, Tochter des Johann Anton, Oberstleutnants und Besitzers einer Eigentumskompanie in neapolitan. Diensten. Umfangreicher Grundbesitz, grosser landwirtschaftl. Betrieb. Stud. am Collegio dei Nobili in Mailand und an deder Univ. Pont-à-Mousson (Lothringen). 1752 Eintritt als Offizier der Familienkompanie in franz. Dienste. 1755 Wahl zum Landesfürsprecher, 1758 Landschreiber. 1761 Zeugherr, 1770-72 Landesstatthalter, 1772-74 und 1786-88 Urner Landammann, 1772-98 Tagsatzungsgesandter. Entgegen alter Gewohnheit verblieb S. im Amt des Zeugherrn. Vom Tod seines Vaters an Pensionenausteiler, bezog er aus Frankreich beträchtl. Jahresgelder und war als Führer der franz. Partei in Uri populär. Kenner der Gartenkunst.
Archive
– StAUR, Teilnachlass
Literatur
– U. Kälin, Die Urner Magistratenfam., 1991
Autorin/Autor: Urs Kälin
Zitat aus: http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D15595.php
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