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Herzog Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg (Askanier)

Herzog Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg (Askanier)

männlich um 1250 - 1298  (48 Jahre)

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  • Name Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg (Askanier) 
    Titel Herzog 
    Geburt um 1250 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzogtum Sachsen-Wittenberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Sachsen-Wittenberg (Albert II. war der Gründer dieses Herzogtums) 
    • Das Herzogtum Sachsen-Wittenberg, kurz Sachsen-Wittenberg, war ein historisches Territorium des Heiligen Römischen Reiches. Es entstand 1296 durch die Teilung des askanischen Herzogtums Sachsen und erstreckte sich über Teile der heutigen Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Durch die Goldene Bulle von 1356 erlangten die Herzöge von Sachsen-Wittenberg die Kurwürde.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Sachsen-Wittenberg
    Titel (genauer) 1260 bis 1298 
    Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches  
    • Ein Kurfürst (lateinisch princeps elector imperii oder elector) war einer der ursprünglich sieben, später neun und zuletzt zehn ranghöchsten Fürsten des Heiligen Römischen Reiches, denen seit dem 13. Jahrhundert das alleinige Recht zur Wahl des römisch-deutschen Königs zustand. Mit diesem Königstitel war traditionell der Anspruch auf die Krönung zum römisch-deutschen Kaiser durch den Papst verbunden.
      https://de.wikipedia.org/wiki/Kurfürst
    Tod 25 Aug 1298  Schlachtfeld bei Aken an der Elbe Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Schon vorher hatte der Herzog durch einen Pfeiltreffer am Kopf sich mit starken Schmerzen herumplagen müssen, doch in der Fehde gegen Günther I. von Magdeburg bei Aken an der Elbe wurde er von einer Lanzenspitze tödlich getroffen.
    Beerdigung Franziskanerkloster, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Die Leiche des Herzogs wurde nach Wittenberg überführt und in der inzwischen fertiggestellten Klosterkirche der Franziskaner, der Begräbnisstätte der Askanier, mitten im Chor beigesetzt. Bei der Umbettung der Fürsten im Jahre 1883 war ersichtlich, dass der Herzog in einem groben Leinwandhemd beerdigt worden war. Auf der Brust des Hemdes war der Abdruck eines rostigen Eisenstückes zu erkennen.
    Personen-Kennung I7877  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2022 

    Vater Herzog Albrecht I. von Sachsen (Askanier),   geb. um 1175   gest. 7 Okt 1260 (Alter 85 Jahre) 
    Mutter Helene von Braunschweig,   geb. 18 Mrz 1223   gest. 6 Sep 1273 (Alter 50 Jahre) 
    Eheschließung 1247 
    Familien-Kennung F3701  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Agnes Gertrud (Hagne) von Habsburg,   geb. CIR 1257, Rheinfelden, AG, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 OKT 1322, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre) 
    Eheschließung 1273 
    Notizen 
    • Nachfahren:
      1 Rudolf I. (* um 1284 in Wittenberg; † 12. März 1356 Wittenberg)
      2 Otto († 1349) ∞ Lucie von Dalmatien.
      3 Albert († 19. Mai 1342 Passau) Bischof von Passau (1320–1342)
      4 Wenzel († 17. März 1327 in Wittenberg) Domherr in Halberstadt
      5 Elisabeth († 3. März 1341) ∞ 1317 Obizzo III. d’Este-Ferrara in Italien
      6 Anna († 22. November 1327 in Wismar), 1 ∞ 8. August 1308 in Meißen Markgraf Friedrich der Lahme (* 9. Mai 1293; † 13. Januar 1315) Sohn von Friedrich I. von Meißen, 2 ∞ 6. Juli 1315 mit Herzog Heinrich II. von Mecklenburg genannt der Löwe (* um 1267 in Riga; † 21. Januar 1329 in Doberan)
    Kinder 
    +1. Herzog Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg (Askanier),   geb. 1284, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 12 Mrz 1356, Wittenberg, Sachsen-Anhalt, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 72 Jahre)
    Familien-Kennung F3716  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Albrecht-II-Sachsen-Wittenberg
    Albrecht-II-Sachsen-Wittenberg
    Albrecht-II-Sachsen-Wittenberg-Stadtrechtsurkunde
    Albrecht-II-Sachsen-Wittenberg-Stadtrechtsurkunde
    Stadtrechtsurkunde Wittenbergs 1293, erlassen von Albrecht II. von Sachsen-Wittenberg

    Wappen & Siegel
    Sachsen - Kurfürstenwappen
    Sachsen - Kurfürstenwappen
    Kurwürde-Wappen Sachsen-Wittenbergs

    Bild: Wikipedia; Eigenes Werk - Diese Vektorgrafik wurde von Jimmy44 mit Inkscape erstellt.
    © CC BY 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_II._(Sachsen-Wittenberg)

      Albrecht II., Herzog von Sachsen-Wittenberg, auch: Albert II. (* um 1250; † 25. August 1298 bei Aken, beigesetzt in Wittenberg) aus dem Geschlecht der Askanier war Kurfürst und Erzmarschall des Heiligen Römischen Reiches sowie Gründer des Herzogtums Sachsen-Wittenberg. Er regierte von 1260 bis 1298.

      Leben
      Nach dem Tode Albrechts I. am 7. Oktober 1260 und dessen Beerdigung im Kloster Lehnin, übernahmen dessen Söhne, die Herzöge Johann I. (* um 1247 in Wittenberg; † 30. Juli 1286 in Wittenberg) und Albrecht II. gemeinschaftlich die Rechte eines Erzmarschalls, sowie das obere Lehnrecht über die niedersächsischen Grafschaften. Dabei übernahm Johann I. den Part der Regierung über das spätere Gebiet Sachsen-Lauenburg. Der jüngere Albrecht II. übernahm die Regierungsgeschäfte über den Teil, der später zum Herzogtum Sachsen-Wittenberg wurde.
      Nach dem Erwerb der Burggrafschaft Magdeburg 1269 ist eine endgültige Aufteilung in zwei Herzogtümer Sachsen-Lauenburg unter der Herrschaft Johanns I. und Sachsen-Wittenberg unter der Herrschaft Albrechts II. nachgewiesen. Dessen Kammergüter erstreckten sich auf Gommern, Ranis, Elbenau und Gottau. Die eigentlichen Burggrafenrechte lagen jedoch alleinig bei Albrecht II.

      Heirat mit Agnes von Habsburg
      Im weiteren Herrschaftsverlauf erwies es sich als Vorteil, das Stimmrecht (Kurstimme) als Erzmarschall bei der Königswahl Rudolf I. am 24. Oktober 1273 auszuüben. Dieser gab Albrecht II. dafür die Hand seiner Tochter Agnes am gleichen Tage, was wiederum ein gewisses politisches Wohlwollen des Königs hervorrief. So bekam Albrecht Lübeck als Schutzvogt zugewiesen, wo er seine Pfründe erweitern konnte.
      Johann I. von Sachsen-Lauenburg trat nach rund 20 Jahren seiner unglücklichen Regierung 1282 das Regierungsrecht an seine Söhne ab und setzte während der Zeit ihrer Minderjährigkeit Albrecht II. als Vormund ein. Johann I. wurde nach seiner Amtszeit Vorsteher (Guardian) des Franziskanerklosters Wittenberg und starb am 30. Juli 1285 daselbst.

      Pfalzgrafschaft Sachsen
      Im Jahre 1288 erlangte Albrecht II. für seinen Sohn Rudolf I., von seinem Schwiegervater, dem römisch-deutschen König Rudolf I., die Belehnung der Pfalzgrafschaft Sachsen. Dies erregte den Unwillen der Wettiner, weil sie mit dem Kurrecht versehen war und sie sich hintergangen fühlten, was in der Folge zu ständigen Streitigkeiten führte.
      Als der kinderlose Graf Otto IV. von Brehna auf dem Reichstag zu Erfurt plötzlich starb, fiel dieses Lehen an den deutschen König zurück. Nach altem Recht hätten die Wettiner nun auch den restlichen Teil der erloschenen Grafschaft Brehna bekommemen sollen, doch durch das Eingreifen des Königs ging es 1290 an seinen minderjährigen Enkel Rudolf I. von Sachsen-Wittenberg, dessen Vormund sein Vater Albrecht war. So bestand auch kein Anspruch der Sachsen-Lauenburger Linie mehr auf den Besittz Albrechts II. Kampflos hatte Albrecht II. eine Vergrößerung seines Landes erhalten, das nun Brehna, Bitterfeld, Kemberg und das Gebiet bis zur mittleren Elbe und Elster umfasste. Allerdings muss dieser Vorgang nicht ganz ohne Gelder abgelaufen sein. Denn Albrecht II. verkaufte seine burggräflichen Rechte in der Stadt Magdeburg an die Wettiner, die dann jene an den Erzbischof von Magdeburg weitergaben. Vermutlich aber tat er dies, um die erhitzten Gemüter zu beruhigen.

      Ausübung der Kurwürde
      Nach dem Tode seines Schwiegervaters griff Albrecht II. 1291 wiederum in die große Reichspolitik ein, als er sich nicht – wie erwartet – auf Seiten seines Schwagers Albrecht von Österreich schlug, sondern durch die Bemühungen und Versprechungen des Erzbischofs von Mainz bei der Königswahl dem Verwandten des Erzbischofs, Adolf von Nassau, seine Stimme gab. Als römischer König regierte nun dieser Fürst von 1292–1298, dann wurde er nicht zuletzt durch seinen eigenen Gönner, den Erzbischof von Mainz, durch eine Fürstenversammlung in Mainz abgesetzt und fiel bei Göllheim. Auch Albrecht II. hatte seine Kurrechte wahrgenommen und wählte nun doch noch seinen Schwager Albrecht I. von Österreich (1298 bis 1308) zum römischen König. So nahm er an dessen Krönung in Aachen teil. Wie bei einer Königswahl üblich, wog auch Albrecht II. ab und gab dem die Stimme, von dem er sich die meisten Vorteile versprach.

      Tod
      Um seine Residenz Wittenberg weiter zu stärken, verlieh er dieser am 27. Juni 1293 das Stadtrecht und versprach sich davon weiteren Nutzen. Albrecht II. hatte nicht wie sein Vater schwere Kämpfe um die Erhaltung des Herzogtums durchstehen müssen. Dennoch gab es immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen, vor allen Dingen mit dem Erzbischof Günther I. von Magdeburg. So war es auch 1298, als es zu einer Fehde mit dem Erzbischof von Magdeburg kam. Schon vorher hatte der Herzog durch einen Pfeiltreffer am Kopf sich mit starken Schmerzen herumplagen müssen, doch in dieser Fehde bei Aken an der Elbe wurde er von einer Lanzenspitze tödlich getroffen. Die Leiche des Herzogs wurde nach Wittenberg überführt und in der inzwischen feertiggestellten Klosterkirche der Franziskaner, in der Begräbnisstätte der Askanier, mitten im Chor beigesetzt. Bei der Umbettung der Fürsten im Jahre 1883 war ersichtlich, dass der Herzog in einem groben Leinwandhemd beerdigt worden war. Auf der Brust des Hemdes war der Abdruck eines rostigen Eisenstückes zu erkennen.

      Ehe
      1273 Agnes (Hagne) von Habsburg (* um 1257 in Rheinfelden; † 11. Oktober 1322 in Wittenberg), Tochter des späteren Königs Rudolf von Habsburg.


      Literatur
      • Johann Franzl: Rudolf I. Der erste Habsburger auf dem deutschen Thron. Verlag Styria, Graz 1986, ISBN 3-222-11668-7
      • Helmut Assing: Die frühen Brandenburger und ihre Frauen.
      • A. M. Meyner: Geschichte der Stadt Wittenberg. Hermann Neubürger, Dessau 1845
      • Ernst Zitzlaff: Die Begräbnisstätten Wittenbergs und ihre Denkmäler. P.Wunschmann, Wittenberg 1896
      • Samuel Schalscheleth: Historisch-geographische Beschreibung Wittenbergs und seiner Universität. Frankfurt und Leipzig 1795
      • Richard Erfurth: Geschichte der Stadt Wittenberg. Fr. Wattrodt Verlag, Wittenberg 1910
      • Heinrich Kühne: Die Askanier. Drei Kastanien Verlag, 1999, ISBN 3-933028-14-0
      • Georg Hirschfeld: Geschichte der Sächsisch-Askanischen Kurfürsten. Julius Sittenfeld, Berlin 1884
      • Gottfried Wenz: Das Franziskanermönchskloster in Wittenberg. In: Fritz Bünger, Gottfried Wentz: Die Bistümer der Kirchenprovinz Magdeburg. 3. Bd. Das Bistum Brandenburg 2. Teil. Walter de Gruyter & Co, Berlin, 1963, (Nachdruck von 1941) S. 32 f
      • Lorenz Friedrich Beck: Herrschaft u. Territorium der Herzöge von Sachsen-Wittenberg (1212–1422). Verlag für Berlin-Brandenburg, Potsdam 2000, ISBN 3-932981-63-4