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Markgraf Otto von Meissen (Wettiner)

Markgraf Otto von Meissen (Wettiner)

männlich 1125 - 1190  (65 Jahre)

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  • Name Otto von Meissen (Wettiner) 
    Titel Markgraf 
    Spitzname der Reiche 
    Geburt 1125 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1156 bis 1190  Markgrafschaft Meissen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Markgraf von Meissen 
    • Die Markgrafschaft Meißen war ein mittelalterliches Fürstentum im Gebiet des heutigen Bundeslandes Sachsen, des eigentlichen Obersachsens bzw. des Meißnischen Kreises, das im Zuge der Deutschen Ostsiedlung entstand.
      Die Mark wurde im 10. Jahrhundert gegründet, stand ab 1089 unter der wettinischen Herrschaft, und ging 1423 (durch kaiserliche Belehnung Friedrichs des Streitbaren für sein Einsatz gegen die Hussiten) im Kurfürstentum Sachsen auf.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Markgrafschaft_Meißen (Sep 2023)
    Tod 18 Feb 1190 
    Beerdigung Kloster Altzella, Nossen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I7939  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 29 Sep 2023 

    Vater Markgraf Konrad I. von Wettin (Meissen),   geb. cir 1098   gest. 5 Feb 1157, Kloster auf dem Lauterberg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 59 Jahre) 
    Mutter Luitgard von Ravenstein,   geb. cir 1104   gest. 19 Jun 1146, Kloster Gerbstedt, dann Augustinerchorherrenstift auf dem Lauterberg bei Halle Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 42 Jahre) 
    Familien-Kennung F3117  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Markgräfin Hedwig von Brandenburg (von Ballenstedt),   geb. cir 1140   gest. Mrz 1208 (Alter 68 Jahre) 
    Eheschließung cir 1155 
    Kinder 
     1. Albrecht I. von Meissen, der Stolze ,   geb. 1158   gest. 24 Jun 1195, Krummenhennersdorf Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 37 Jahre)
    +2. Markgraf Dietrich von Meissen (Wettiner),   geb. 1162   gest. 18 Feb 1221 (Alter 59 Jahre)
    +3. Adelheid von Meissen,   geb. nach 1160   gest. 2 Feb 1211, Meissen, Sachsen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre)
    Familien-Kennung F3753  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Markgraf von Meissen - 1156 bis 1190 - Markgrafschaft Meissen Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Kloster Altzella, Nossen, DE Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Albrecht-I-Meissen-Fürstenzug
    Albrecht-I-Meissen-Fürstenzug
    Otto der Reiche (1156–1190) und Albrecht der Stolze (1190–1195); Fürstenzug, Dresden

    Gräber, Denkmäler
    Otto-Meissen-der-Reiche
    Otto-Meissen-der-Reiche
    Otto der Reiche auf dem Brunnendenkmal des Freiberger Obermarktes

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_(Meißen)

      Otto der Reiche, (* 1125; † 18. Februar 1190) aus dem Hause der Wettiner war von 1156 bis 1190 Markgraf von Meißen. Er war der älteste Sohn Konrads I., des Großen, von Meißen und der Ostmark/Lausitz.

      Name
      Sein Beiname der Reiche ist nicht zeitgenössisch. Zu Ottos Lebzeiten galt der Großvater seiner Frau, Herzog Otto von Ballenstedt als Otto der Reiche. Erst Jahrhunderte später erhielt er, wegen der reichen Silberfunde bei Freiberg, diesen Beinamen.

      Leben
      Ottos Vater Konrad I. verzichtete im November 1156 auf Druck Kaiser Friedrich Barbarossas auf seine Herrschaftsrechte und ging ins Kloster. Die folgende Länderteilung führte zu einer Aufsplitterung der wettinischen Macht in fünf Linien. Otto, der das ganze Erbe seines Vaters beansprucht hatte, bekam nur die Mark Meißen, verlor das Bautzener Land an Böhmen und einiges mehr. Seine Brüder Dietrich und Dedo erhielten die Ostmark/Lausitz sowie die Grafschaft Groitzsch-Rochlitz. Die beiden Jüngsten Heinrich und Friedrich mussten sich mit kleineren Gebieten, den Grafschaften Wettin und Brehna zufriedengeben. Politisch hatte Otto keine besonders glückliche Hand: das Verhältnis zum Herrscher blieb kühl. Dem Auf- und Ausbau des Pleißennlandes durch kaiserliche Lehns- und Dienstmannen um Altenburg, Chemnitz und Zwickau konnte er wenig entgegensetzen. Im Osterzgebirge und am Dresdner Elbübergang zog er gegen die königlichen Burggrafen von Dohna den Kürzeren. Er nahm 1179–1181 an der Seite seines Verwandten, des Erzbischofs Wichmann von Magdeburg, und seiner Brüder an den Kämpfen gegen den Sachsenherzog Heinrich den Löwen teil, profitierte dann aber nicht von dessen Niederlage.
      Erfolge verzeichnete er im inneren Ausbau seiner Besitzungen, wo er u. a. Bauern im Erzgebirgsvorland ansiedelte. Zwischen 1156 und 1170 verlieh er dem Ort Leipzig als erstem in der Mark Meißen das Stadtrecht. Im Jahr 1176 gründete er die Kirche St. Nicolai als zweite Stadtkirche Leipzigs.
      Um 1168 wurde im Gebiet des von Otto gestifteten Klosters Altzella in der Nähe vom jetzigen Nossen an der Freiberger Mulde Silber gefunden. Es gelang ihm, vom Herrscher mit dem Bergregal belehnt zu werden. Das sicherte Otto das Recht auf Abbau aaller Bodenschätze in seiner Mark. An der Fundstelle entstand Freiberg, das sich bald zur bedeutendsten Bergstadt im Meißner Land entwickelte. Die reichen Freiberger Silbervorkommen zogen die Gründung der Freiberger- und Leipziger Münze durch den Markgrafen nach sich, belegt durch die repräsentativen Brakteaten Ottos.
      Sein Lebensende wurde von einem schweren innerfamiliären Erbstreit überschattet. Die Absicht, entgegen vorheriger Absprachen seinen jüngeren Sohn Dietrich zu bevorzugen, veranlasste den älteren Albrecht zur Gefangennahme Ottos. Albrecht wurde dabei von den Verwandten Dedo, Markgraf der Ostmark/Lausitz, und dessen Sohn Konrad unterstützt. Auf Befehl des Kaisers Friedrich I. Barbarossas musste Otto zwar wieder freigelassen werden, der Ansehensverlust der Familie aber war immens und führte schon 1195 zur Katastrophe.

      Grablege
      Die Gebeine des Markgrafen Otto des Reichen waren einst im Hohen Chor des Hausklosters der Meißner Wettiner, in der Stiftskirche Altzella, bestattet. Markgraf Friedrich II., der Ernsthafte, ließ sie im Jahr 1340 in eine eigene Begräbniskapelle vverbringen, welche 1599 abbrannte. 1787 veranlasste Kurfürst Friedrich August III. die Neuerrichtung der Kapelle zum Gedenken an seine Vorfahren. 1983 wurden die Grabplatten Ottos des Reichen, seiner Gemahlin Hedwig von Meißen und beider Söhne am ursprünglichen Ort im Chor der Stiftskirche wieder im Boden eingelassen.[1]

      Nachkommen
      1147 heiratete Otto Hedwig († 1203), eine Tochter des Markgrafen von Brandenburg Albrecht dem Bären. Aus dieser Ehe entstammten
      • Albrecht der Stolze (1158–1195)
      • Adelheid (1160–1211) – verheiratet mit Ottokar I. Přemysl, König von Böhmen
      • Dietrich der Bedrängte (1162–1221)
      • Sophia – verheiratet mit Udalrich II., Herzog von Mähren



      Literatur
      • Stefan Pätzold: Die frühen Wettiner. Adelsfamilie und Hausüberlieferung bis 1221. Böhlau-Verlag 1997 ISBN 3-412-08697-5
      • Michael Lindner: Eine Frage der Ehre. Markgraf Konrad von Wettin und Kaiser Friedrich Barbarossa. in: Im Dienste der historischen Landeskunde. Festgabe für Gerhard Billig zum 75. Geburtstag. hg. von Rainer Aurig / Reinhardt Butz / Ingolf Gräßer und André Thieme, 2002, S. 105–121
      • Grabplatte Otto des Reichen und Grablege der Wettiner in Altzella. in: Helga Wäß: Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Band 1: Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kuriosa in Sahsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Hessen, Ost-Westfalen und Südniedersachsen in zwei Bänden. Band 2: Katalog ausgewählter Objekte vom hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts. Bristol u. a. 2006, Bd. 2, S. 27 ff. und Kat. Nr. 5-9 mit Abb. ISBN 3-86504-159-0
      • Heinrich Theodor Flathe: Otto der Reiche. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 24, Duncker & Humblot, Leipzig 1887, S. 704 f.
      • Karlheinz Blaschke: Otto der Reiche, Markgraf von Meißen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, ISBN 3-428-00200-8, S. 689 f. (Digitalisat).
      Weblinks
       Commons: Otto (Meißen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Einzelnachweise
      1 Wäß 2006, S. 27 ff. und Kat. Nr. 5-9