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Prinzessin Dagmar (Markéta) von Böhmen

Prinzessin Dagmar (Markéta) von Böhmen

weiblich 1186 - 1212  (26 Jahre)

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  • Name Dagmar (Markéta) von Böhmen 
    Titel Prinzessin 
    Geburt cir 1186 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Prinzessin von Böhmen, Königin von Dänemark 
    Tod 24 Mai 1212  Ribe, Dänemark Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung St.-Bendts-Kirche, Ringsted Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8020  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater König Ottokar I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden),   geb. cir 1155, Königstädtel ? Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 15 Dez 1230 (Alter 75 Jahre) 
    Mutter Adelheid von Meissen,   geb. nach 1160   gest. 2 Feb 1211, Meissen, Sachsen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre) 
    Familien-Kennung F3803  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Waldemar II. von Dänemark,   geb. 28 Jun 1170   gest. 28 Mrz 1241 (Alter 70 Jahre) 
    Eheschließung 1205  Lübeck Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Waldemar II. war in erster Ehe mit Margarete Dagmar, einer Tochter Ottokars I. von Böhmen und Adelheids von Meißen, verheiratet.
    Notizen 
    • Aus dieser Ehe stammten folgende Kinder:
      • Waldemar von Schleswig (* 1209; † 1231), Mitregent seit 1215, Krönung im Schleswiger Dom 1218[2], ∞ 1229 Eleonore von Portugal (* 1211; † 1231)
      • Sohn, Totgeburt († 1212)
    Kinder 
     1. Herzog Waldemar von Schleswig (von Dänemark),   geb. 1209   gest. 28 Nov 1231, Refsnæs Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 22 Jahre)
    Familien-Kennung F3802  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsBeerdigung - - St.-Bendts-Kirche, Ringsted Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Gräber, Denkmäler
    Dagmar-Böhmen-Ribe
    Dagmar-Böhmen-Ribe
    Dronning Dagmar auf der Riberhus Slotsbanke

  • Notizen 
    • Margarete Dagmar und Waldemar II. hatten neben einem totgeborenen Sohn einen Sohn.

      • Waldemar von Schleswig (* 1209; † 1231), Mitregent seit 1215, Krönung im Schleswiger Dom 1218[2], ∞ 1229 Eleonore von Portugal (* 1211; † 1231)
      • Sohn, Totgeburt († 1212)
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Dagmar_von_Böhmen

      Dagmar von Böhmen (auch Dagmar von Dänemark, tschechisch Markéta Přemyslovna, dänisch Dronning Dagmar; * etwa 1186; † 24. Mai 1212 in Ribe, Dänemark) war böhmische Prinzessin und dänische Königin. Sie starb sieben Jahre nach ihrer Ankunft in Dänemark im Kindbett. Ihre Lebensgeschichte besingen mehrere traditionelle Balladen. Als gute und barmherzige Herrscherin fand sie Eingang in die Volkskultur, und ein Kreuz aus ihrem Grab ist bis in die Gegenwart ein populäres Schmuckstück.

      Leben
      Sie wurde als Markéta, Tochter des Přemysliden-Fürsten und späteren Königs Ottokar I. Přemysl und der Adelheid von Meißen (Adléta Míšeňská) aus dem Geschlecht der Wettiner geboren. Sie hatte zwei leibliche Schwestern: Božislava wurde mit dem baiirischen Heinrich I. von Ortenburg vermählt, Hedwika (1211–1282) wurde Ordensschwester in Gernrode und Prag. Weitere vier Halbschwestern stammten aus der zweiten Ehe ihres Vaters. Markéta erlebte in ihrer Jugend zweimal die Vertreibung. Das erste Mal zusammen mit ihren Eltern, als der König vor seinem Verwandten Heinrich Břetislav III. nach Meißen flüchten musste. 1197 kehrte die Familie zurück. Kurz darauf verstieß der König die Mutter, die erneut Schutz bei ihrem Bruder auf dem markgräflichen Hof in Meißen fand.
      1204 besuchten dänische Gesandte den Meißner Hof und trugen Markéta den Heiratswunsch des seit 1202 regierenden dänischen Königs Waldemar II. an. Dies führte zu langwierigen diplomatischen Bemühungen. Nun bekannte sich Ottokar I. wieder stolz zu seiner Tochter, da er nach einem geeigneten politischen Verbündeten suchte. Während Adelheid nach einigen Jahren des Exils 1205 auf den böhmischen Thron zurückkehren durfte, wurde die achtzehnjährige Markéta 1205 in Lübeck vermählt. Mit der Hochzeit erhielt sie auch den neuen Namen Dagmar (Tagesjungfrau bzw. Morgenrot), der ihre Schönheit und adelige Gestalt symbolisieren sollte. 1209 schenkte sie ihrem Mann den Sohn Waldemar. Sie starb nach sieben Jahren Ehe bei der Geburt des zweiten Kindes und wurde in der von Waldemar 1163 -1170 errichteten St.-Bendts-Kirche zu Ringsted auf Seeland bestattet. Der Verbleib ihrer Gebeine ist unbekannt.

      Wirkung
      In Dänemark war Dagmar beim Volk sehr beliebt. Bereits im 13. Jahrhundert findet sich ihr Name in einem Heiligenverzeichnis.[1] Ihre barmherzigen Taten werden in Volksliedern besungen. Mehrere dieser Lieder zeichnete bereits der Geschichtsschreiber Anders Sørensen Vedel 1591 in seinem Werk Hundredvisebogen auf. Die Lieder sind Balladen, stehen thematisch aber auch der Minnelyrik nahe. Sie schildern unter anderem die Hochzeitsfahrt der böhmischen Prinzessin, die von Waldemars Ritter Strange Ebbeson geworben und begleitet wird, und ihre Bitten an Waldemar, als Morgengabe die Gefangenen freizulassen und die Bauern von Abgaben zu befreien. Als Gegenspielerin tritt dabei ihre Nachfolgerin, die „böse“ Königin Berengaria auf. Die bekannteste dieser Volksweisen heißt Dronning Dagmar ligger udi Ribe syg (Königin Dagmar ist krank in Ribe) und beschreibt ihren Tod. Es ertönt im Dom zu Ribe täglich als Glockenspiel.
      Über ihr Leben schrieben die tschechischen Autoren Václav Beneš Třebízský einen historischen Roman (Královna Dagmar, 1883) und Svatopluk Čech einen Epos (Dagmar, 1885). Der Däne Poul Schierbeck komponierte ihr zu Ehren eine Kantate (Dronning Dagmar). Die Bildhauerin Anne Marie Carl-Nielsen schuf eine Skulptur (Dronning Dagmar, 1914) auf der Riberhus Slotsbanke, den Ruinen der Burg zu Ribe, die der Königin zeitweilig als Wohnsitz diente.
      Ebenfalls auf ihren Namen geht das Dagmarkreuz zurück, das man beim Öffnen der Gräber im Jahr 1695 fand, eine byzantinische Arbeit des 10. oder 11. Jahrhunderts. Eine Nachbildung des Kreuzes ist in Dänemark ein traditionelles Tauf- oder Konfirmationsgeschenk. Auch Bräute in Ringsted tragen eine Nachbildung.[2]



      Literatur und Quellen
      • Jiřina Votočková-Joachimová: Královna Dagmar. In: Zdena Karešová, Jiří Pražák: Královny a kněžny české. Praha X-Egem, Nova Kniž. klub 1996, ISBN 80-7199-010-8, S. 59–68.
      • Die Volkslieder über Königin Dagmar in deutscher Übersetzung bei Wilhelm Grimm: Altdänische Heldenlieder, Balladen und Märchen, Mohr und Zimmer, 1811, S. 337–351. (online)
      Weblinks
      •  Commons: Dagmar of Bohemia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Anmerkungen
      1 Beda Franziskus Dudík: Forschungen in Schweden für Mährens Geschichte. 1852, S. 373
      2 Carolyn Bain, Cristian Bonetto, Andrew Stone: Dänemark. Lonely Planet 2012, S. 112