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Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner)

Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner)

männlich 1239 - 1295  (56 Jahre)

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  • Name Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner) 
    • Der Stammvater der Linie Tirol-Görz war einer der bedeutendsten Fürsten des 13. Jahrhunderts und gilt als der Begründer Tirols als eigenständiges Land.
    Titel Graf 
    Geburt cir 1239 
    • Sohn des Grafen Meinhard III. von Görz und dessen Frau Adelheid, Tochter von Graf Albert III. von Tirol. Diese Ehe war mit entscheidend für den Erwerb der Grafschaft Tirol (im damaligen Umfang) durch die Görzer, da Graf Albert III. keinen männlichen Nachfolger hatte und Adelheids Schwester Elisabeth ca. 1256 kinderlos verstarb.
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1258–1267  Görz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Görz als Meinhard IV.
     
    Titel (genauer) - Pfandherr des Herzogtums Krain
    - Pfandherr der Windischen Mark (1286–1295)  
    Titel (genauer) Grafschaft Tirol Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Graf von Tirol als Meinhard II. 
    Titel (genauer) Herzogtum Kärnten Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Kärnten 
    Tod cir 30 Okt 1295  Greifenburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8034  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 25 Sep 2023 

    Vater Graf Meinhard I. von Kärnten (Meinhardiner),   geb. ca 1193/1194   gest. 12 Jan. - 18 Feb 1258 (Alter 64 Jahre) 
    Mutter Adelheid von Tirol   gest. Okt/Nov 1278 
    Eheschließung vor 9 Sep 1237 
    Familien-Kennung F3838  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher),   geb. cir 1227, Burg Trausnitz in Landshut Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Okt 1273 (Alter 46 Jahre) 
    Eheschließung 1258  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Notizen 
    • Elisabeth hatte mit Meinhard II. sechs Kinder, vier Söhne und zwei Töchter.
      • Agnes († 14. Mai 1293); (heiratete 1286 Friedrich I. von Meißen)
      • Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (1262–1313) (heiratete Albrecht I. von Habsburg, deutscher König)
      • Otto (um 1265–1310), Graf von Görz und Tirol, Herzog von Kärnten und Krain
      • Heinrich (um 1270–1335), Herzog von Kärnten, Herzog/Markgraf von Krain, Graf von Tirol, König von Böhmen und Titularkönig von Polen
      • Ludwig († 1305)
    Kinder 
     1. Gräfin Agnes von Tirol-Görz (Meinhardiner)   gest. 14 Mai1293
    +2. Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz),   geb. cir 1262, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Okt 1313, Königsfelden, Brugg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre)
     3. Herzog Otto III. von Kärnten (Tirol-Görz, Meinhardiner),   geb. cir 1265   gest. 25 Mai 1310 (Alter 45 Jahre)
     4. Herzog Heinrich VI. von Kärnten (von Böhmen) (Meinhardiner),   geb. cir 1270   gest. 2 Apr 1335, Schloss Tirol Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 65 Jahre)
    Familien-Kennung F3812  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 25 Sep 2023 

    Notizen 
    • Des Weiteren hatte Meinhard II. zahlreiche außereheliche Nachkommen..
    • • Friedrich, Dompropst von Brixen († 13. März 1333), mit Anna von Reichenberg verheiratet
      • Heinrich, Graf von Eschenloch († 1349)
      • Albrecht von Camian und Forst, Burggraf von Tirol († 1335/36), mit Floridiana (Siguna) von Schlandersberg verheiratet
      • und weitere zehn uneheliche Kinder mit bis dato unbekannten Frauen
    Familien-Kennung F21874  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 25 Sep 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsEheschließung - 1258 - München, Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Görz als Meinhard IV. - 1258–1267 - Görz Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Graf von Tirol als Meinhard II. - - Grafschaft Tirol Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Kärnten - - Herzogtum Kärnten Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - cir 30 Okt 1295 - Greifenburg Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Meinhard-II-Meinhardiner
    Meinhard-II-Meinhardiner
    Meinhard II., Graf von Tirol und Görz, Herzog von Kärnten (historisierender Stich aus dem 18. Jahrhundert)

    Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen von Kärnten
    Wappen von Kärnten
    Wappen der Herzöge von Kärnten

    Bild: Wikipedia
    Meinhardiner  - Wappen Görz
    Meinhardiner - Wappen Görz
    Wappen der Meinhardiner als Grafen von Görz

    Gräber, Denkmäler
    Meinhard-II-Meinhardiner-&-Elisabeth-Stiftergrab
    Meinhard-II-Meinhardiner-&-Elisabeth-Stiftergrab
    Stiftergrab vor dem Hochaltar der Stiftskirche in Stams
    Meinnhard-II-Meinhardiner-&-Elisabeth-Grabplatte
    Meinnhard-II-Meinhardiner-&-Elisabeth-Grabplatte
    Grabplatte der Stifter Mainhard II. und Elisabeth
    Meinhard-II-Meinhardiner-&-Elisabeth
    Meinhard-II-Meinhardiner-&-Elisabeth
    Statuen von Meinhard II. und Elisabeth im Österreichischen Grab in der Stiftskirche in Stams

  • Notizen 
    • Zitat aus: Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Meinhard_II. (Okt 2017)

      Ab 1253 war Meinhard zusammen mit seinem jüngeren Bruder Albert (I.) auf der Burg Hohenwerfen in Geiselhaft des Salzburger Erzbischofs Philipp von Spanheim. In diese missliche Lage waren die Brüder im Austausch für ihren gefangenen Großvater Albert III. gekommen, nachdem dieser und ihr Vater eine Auseinandersetzung gegen den Erzbischof verloren hatten. 1259 kam Meinhard frei und konnten das Erbe des im Jahr davor gestorbenen Vaters antreten. Zwischenzeitlich hatte die Mutter Adelheid vvon Tirol die Geschäfte geführt, die ein eigenes Siegel hatte. Graf Albert I. kam erst im Jahre 1261 frei. Am 4. März 1271 teilten die Brüder auf Schloß Tirol die weitverstreuten Besitzungen und Rechte auf: Meinhard übernahm die Grafschaft Tirol, die sich seinerzeit noch im Vinschgau und Engadin erstreckte, sein Bruder erhielt die Besitzungen in Friaul, Istrien, Kärnten und im Pustertal.[1] 1276–1279 übernahm er die Landhauptmannschaft in Kärnten.
      Meinhard hatte am 6. Oktober 1259 Elisabeth von Bayern geehelicht, die zehn Jahre ältere Witwe des römisch-deutschen Königs Konrad IV. Diese war die Mutter des letzten legitimen Staufers, Konradin. Jener galt als aussichtsreicher Prätendent auf den Kaiserthron. Als Konradin 1267 nach Italien zog, um das staufische Erbe in Süditalien anzutreten, unterstützte Meinhard seinen Stiefsohn lediglich mit Weggeleit und Geld. Konradin wurde bei seinem Italienzug am 23. August 1268 in der Schlacht bei Tagliacozzo von Karl von Anjou entscheidend geschlagen und im Oktober 1268 in Neapel hingerichtet.

      Meinhard unterstützte in der Folge Rudolf I. von Habsburg, dem er seit dem Italienzug freundschaftlich eng verbunden war, in der Auseinandersetzung mit König Ottokar II. von Böhmen und wurde dafür 1286 zum Reichsfürsten erhoben und mit dem Herzogtum Kärnten belehnt. Außerdem wurde die Verehelichung ihrer beiden Kinder beschlossen: Meinhards Tochter Elisabeth heiratete Albrecht I., den deutschen König von 1298 bis 1308, und wurde zur Stammmutter aller späteren Habsburger. Durch diesen Ehebund fiel späterhin Tirol an Habsburg.
      Meinhard erwarb, teils durch politische, teils durch kriegerische Aktion, etliche weitere Territorien, so kaufte er im Mai 1284 dem Grafen Gebhard von Hirschberg alle Besitzungen im Inntal ab, besiegte später die Herren von Enn und kaufte auch den Grafen von Eschenlohe-Hertenberg und den Herren von Salurn ihre Güter ab. Meinhard war ein Machtmensch, der seine Interessen häufig rücksichtslos durchsetzte. Die Fürstbistümer Trient und Brixen unterstellte er seiner Gerichtsbarkeit, daher ggilt er als der eigentliche Begründer des Landes Tirol (formal kamen diese Territorien erst 1803 an Tirol). Er führte eine moderne, auf bezahltem Beamtentum – anstatt Lehensherrschaft – gegründete Verwaltung ein (den Familiaren, oft nichtadligen Leuten), er schuf Gerichtsbezirke und ein straffes Steuerwesen. Ab 1286 ist auch die Abfassung eines eigenen deutschsprachigen, wenngleich nur fragmentarisch überlieferten Tiroler Landrechts bezeugt, was als Hinweis auf die abgeschlossene Territorialisierung des meinhardinischen Herrschaftsbereichs zu werten ist.[2]

      Weite Verbreitung fand der von Meinhard in Meran geprägte Adlergroschen (Aquilini grossi) im oberitalienischen Wirtschaftsraum mit einer Reihe von Nachahmungen. Noch bedeutender wurde der ab ca. 1271 in Meran gefertigte Kreuzer oder Zwainziger (entsprach wertmäßig zwanzig Bernern), der später nach Einführung durch Kaiser Friedrich III. in Österreich die dortige Entwicklung des Münzwesens mit prägte. Die seit 1280 geführten Tiroler Raitbücher (Rechnungsbücher) gehören zu den bedeutendsten Dokumenten der Landesgeschichte.

      Gemeinsam mit seiner Gemahlin hatte Meinhard 1272 das Zisterzienserkloster Stams in Tirol gestiftet, wo er 1295 beigesetzt wurde. Seine bereits am 9./10. Oktober 1273 verstorbene Frau Elisabeth wurde nach Einweihung der Stiftskirche im November 1284 in diese übertragen. Eine weitere Ehe Meinhards ist nicht bekannt.