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Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)

Königin Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz)

weiblich 1262 - 1313  (51 Jahre)

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  • Name Elisabeth von Kärnten (Tirol-Görz) 
    Titel Königin 
    Geburt cir 1262  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Herzogin von Österreich und der Steiermark durch Heirat (ab 1283), Römisch-Deutsche Königin (ab 1298) 
    Tod 28 Okt 1313  Königsfelden, Brugg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Zuerst Kloster Königsfelden, 1770 in das Kloster St. Blasien, 1809 nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8114  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 25 Sep 2023 

    Vater Graf Meinhard II. von Kärnten (Meinhardiner),   geb. cir 1239   gest. cir 30 Okt 1295, Greifenburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre) 
    Mutter Elisabeth von Bayern (Wittelsbacher),   geb. cir 1227, Burg Trausnitz in Landshut Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Okt 1273 (Alter 46 Jahre) 
    Eheschließung 1258  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F3812  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Albrecht I. von Österreich (von Habsburg),   geb. Jul 1255, Rheinfelden, AG, Schweiz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Mai 1308, Königsfelden, Brugg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 52 Jahre) 
    Eheschließung 20 Nov 1274  Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
    +1. Anna von Habsburg,   geb. 1275/80   gest. 1326, 1327 oder 1328 (Alter 48 Jahre)
     2. Agnes von Habsburg (von Ungarn),   geb. cir 1281   gest. 11 Jun 1364, Königsfelden, Brugg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 83 Jahre)
     3. Graf Rudolf VI. (I.) von Habsburg (von Böhmen),   geb. 1282   gest. 4 Jul 1307, bei Horaschdowitz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 25 Jahre)
     4. Herzogin Elisabeth von Österreich (von Habsburg),   geb. cir 1285, Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Mai 1352, Nancy, FR Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 67 Jahre)
     5. Herzog Albrecht II. (VI.) von Österreich (Habsburg),   geb. 12 Dez 1298   gest. 20 Jul 1358, Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre)
    +6. Herzog Leopold I. von Österreich (von Habsburg),   geb. 4 Aug 1290, Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Feb 1326, Strassburg, Elsass, Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 35 Jahre)
    Familien-Kennung F3862  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Mai 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - cir 1262 - München, Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 20 Nov 1274 - Wien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 28 Okt 1313 - Königsfelden, Brugg Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Gräber, Denkmäler
    Elisabeth-Kärnten-Görz-Tirol
    Elisabeth-Kärnten-Görz-Tirol
    Bronzestatue in der Hofkirche zu Innsbruck

  • Notizen 
    • Elisabeth hatte mit Albrecht I. 21 Kinder.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Kärnten,_Görz_und_Tirol

      Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol (* um 1262 in München; † 28. Oktober 1313 in Königsfelden) war durch Heirat mit dem Habsburger Albrecht ab 1283 Herzogin von Österreich und der Steiermark und ab 1298 erwählte römisch-deutsche Königin.

      Leben
      Elisabeth, deren Geburtsdatum von keinem der zeitgenössischen Chronisten verzeichnet wurde, war die zweite gemeinsame Tochter des Herzogs Meinhard II. von Kärnten, Görz und Tirol aus dem Geschlecht der Meinhardiner und seiner Ehefrau Elisabeth von Bayern, der ältesten Tochter des Herzogs Otto II. aus dem Geschlecht der Wittelsbacher. Mütterlicherseits war Elisabeth eine Halbschwester Konradins.
      Um 1272 verlobte Meinhard seine Tochter Elisabeth mit Herzog Albrecht von Habsburg (1255–1308), dem ältesten Sohn des nachmaligen römisch-deutschen Königs Rudolf I. und dessen erster Ehefrau Gertrud von Hohenberg. Diese Verlobung sollte zur Besttätigung der Freundschaft zwischen Meinhard und Rudolf dienen, die alte Parteigänger der Staufer und gleichgesinnte Territorialherren waren. Beide strebten erfolgreich nach einer Ausweitung ihrer Hausmacht, unterstützten sich gegenseitig in ihren politischen Zielen und verschwägerten sich nach Rudolfs Wahl zum König (1273) definitiv durch die am 20. November 1274[1] in Wien erfolgte Heirat zwischen Elisabeth und Albrecht.
      Die Ehe Elisabeths verlief glücklich. An der Seite ihres Gatten stieg sie politisch auf und wurde zunächst 1283 Herzogin von Österreich und Steiermark. Sie besaß große Einsicht in die politischen Verhältnisse und einen bedeutenden Einfluss auf Albrecht. So bewährte sie sich als ausgleichende Persönlichkeit bei vielen Auseinandersetzungen ihres Gemahls mit lokalen Landesherren. Unter anderem wirkte sie vermittelnd beim Aufstand der Wiener gegen den Herzog, bei dessen Kampf gegen den Erzbischof von Salzburg sowie im Streit gegen den steirischen und österreichischen Adel. Ihr tiefes Verständnis für die Ausübung der Landesherrschaft erhellt sich auch aus ihren zahlreichen Stiftungen und den von ihr verliehenen Privilegien, mit denen sie vor allem die Güter ihrer Morgengabe förderte. Von Albrecht wurde sie wegen ihres politischen Talents öfters als seine Statthalterin eingesetzt. So führte sie in den schwierigen Jahren des nach dem Tod Rudolfs I. (1291) anfangs vergeblichen Ringens um die deutsche Königskrone das Regiment in den Herzogtümern für ihren abwesenden Gatten. Nach der Königswahl ihres Ehemanns wurde sie am 16. November 1298 in Aachen zur römisch-deutschen Königin gekrönt. In dieser Stellung konnte sie auch auf die große Politik Einfluss nehmen. Deshalb zog sie sich ebenso wie ihr Gemahl den Zorn des Papstes Bonifatius VIII. zu. Als Königin weilte sie oft am Hof ihres Sohns Rudolf in Wien.
      Am 1. Mai 1308 wurde König Albrecht bei Brugg an der Aare von seinem Neffen Johann Parricida (1290–1313) ermordet, da Johann sich wegen der Nichterfüllung von Ansprüchen aus der Rheinfelder Hausordnung von Albrecht hintergangen sah. Über den gewaltsamen Tod ihres Gatten war Elisabeth tief bestürzt. Außerdem hatte sie Angst, dass die Habsburger nun ihrer Stammlande verlustig gehen könnten. Sie ließ die für den Tod Albrechts Verantwortlichen und deren Unterstützer so lange gnadenlos verffolgen, bis es im September 1309 zu einer Einigung ihrer Söhne mit dem neuen König Heinrich VII. kam, woran sie eifrig mitgewirkt hatte. Mit diesem Arrangement wähnte sie Herrschaft der Habsburger gesichert. In dieser Dynastie feindlich gesinnten Quellen wird Elisabeth wegen ihrer unerbittlichen Haltung gegenüber den Mördern ihres Ehemanns als rachsüchtige Furie gekennzeichnet.
      Ihre politische Autorität konnte Elisabeth auch noch als Witwe wahren. 1311 trug sie wesentlich dazu bei, dass sich Österreich und Bayern einigten. Außerdem wurde sie im gleichen Jahr dazu bestimmt, den Schiedsspruch im Konflikt zwischen ihrem Sohn Friedrich den Schönen und Heinrich von Kärnten zu fällen.
      Das Wittum Elisabeths lag im Salzkammergut; ihr gehörten Gmunden und Lauffen, in Bad Aussee und Bad Ischl übte sie mit ihren Söhnen gemeinsame Rechte. Als kluge und geschäftstüchtige Frau, die gewisse kaufmännische Talente besaß, hatte sie den Bau der Salinenanlage im Hallstatt angeregt. Die Bürger Hallstatts erlangten Marktfreiheit und das Recht, mit dem gewonnenen Salz zu handeln.
      Elisabeth hatte an der Stelle, wo Albrecht ermordet worden war, das Kloster Königsfelden errichten lassen, in das sie sich gegen Ende ihres Lebens zurückzog und wo sie 1313 im Alter von etwa 50 Jahren starb und bestattet wurde. Durch die Feierliiche Übersetzung der kaiserlich-königlichen-auch-herzoglich-österreichischen höchsten Leichen wurden ihre sterblichen Überreste 1770 in das Kloster St. Blasien überführt; 1809 kamen ihre Gebeine nach Stift St. Paul im Lavanttal in Kärnten, wo sie in der Stiftskirche beigesetzt wurden.

      Nachkommen
      Aus der Ehe Elisabeths und Albrechts gingen 21 Kinder hervor, darunter:
      • Anna (1280–1328)
      1 ∞ 1295 Markgraf Hermann von Brandenburg
      2 ∞ 1310 Herzog Heinrich VI. von Schlesien-Breslau
      • Agnes (1281–1364) ∞ 1296 König Andreas III. von Ungarn
      • Rudolf Kaše, König von Böhmen (1282–1307)
      1 ∞ 1300 Prinzessin Blanka von Frankreich, Tochter König Philipp III.
      2 ∞ 1306 Prinzessin Elisabeth von Polen, Königin-Witwe Wenzel II. von Böhmen
      • Elisabeth (1285–1352) ∞ 1306 Herzog Friedrich IV. von Lothringen
      • Friedrich der Schöne (1289–1330) ∞ 1314 Infantin Elisabeth von Aragonien, Tochter König Jakob II.
      • Leopold der Glorwürdige (1290–1326) ∞ 1315 Prinzessin Katharina von Savoyen
      • Katharina (1295–1323) ∞ 1316 Herzog Karl von Kalabrien aus dem Hause Anjou
      • Albrecht der Weise oder Lahme (1298–1358) ∞ 1324 Gräfin Johanna von Pfirt
      • Heinrich der Freundliche (1299–1327) ∞ 1314 Gräfin Elisabeth von Virneburg
      • Meinhard (1300–1301)
      • Jutta (1300–1329) ∞ 1319 Graf Ludwig VII. von Öttingen
      • Otto der Fröhliche (1301–1339)
      1 ∞ 1325 Prinzessin Elisabeth von Niederbayern
      2 ∞ 1335 Prinzessin Anna von Böhmen
      Neun weitere Kinder des Ehepaares starben unmittelbar nach der Geburt. Sie blieben namenlos und wurden in der Dreikönigskapelle in Tulln in Niederösterreich bestattet.



      Literatur
      • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Elisabeth von Kärnthen. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 163 f. (Digitalisat).
      • Johann Loserth: Elisabeth, Gattin K. Albrechts I. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 8 f.
      • Adolf Gauert: Elisabeth. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 440 f. (Digitalisat).
      • Gottfried Edmund Frieß, Königin Elisabeth von Görz-Tirol, die Stammutter des Hauses Habsburg-Lothringen In: Festgabe des Vereines für Landeskunde von Niederösterreich aus Anlaß des fünfundzwanzigjährigen Jubiläums 1864-1889, Wien 1890, (S. 11–168). (Digitalisat)
      Weblinks
       Commons: Elisabeth von Kärnten, Görz und Tirol – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Elisabeth bei genealogie-mittelalter.de
      Anmerkungen
      1 So Adolf Gauert, NDB, Bd. 4 (1959), S. 440; laut Richard Reifenscheid (König Albrecht I., in: Gerhard Hartmann, Karl Schnith (Hrsg.): Die Kaiser, Verlag Styria, 1996, ISBN 3-222-12421-3, S.384) heirateten Elisabeth und Albrecht um das Jahr 126.