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Herzog Konrad II. von Glogau (von Schlesien) (Piasten)

Herzog Konrad II. von Glogau (von Schlesien) (Piasten)

männlich 1235 - 1274  (39 Jahre)

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  • Name Konrad II. von Glogau (von Schlesien) (Piasten) 
    Titel Herzog 
    Geburt zw 1232 und 1235 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Schlesien, Elekt von Passau(1247/1249), Herzog von Glogau (ab 1249/51), Herzog von Crossen (ab 1251) 
    Tod 06 Aug 1273 oder 1274  Glogau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8145  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Herzog Heinrich II von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Fromme ,   geb. 1196/1207   gest. 9 Apr 1241 (Alter 34 Jahre) 
    Mutter Herzogin Anna von Böhmen,   geb. 1201/1204   gest. 26 Aug 1265 (Alter 61 Jahre) 
    Eheschließung 1217 
    Familien-Kennung F3885  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Salome von Polen 
    Eheschließung 1249 
    Kinder 
    +1. Herzog Heinrich III. von Glogau,   geb. zw 1251 und 1260   gest. 9 Dez 1309 (Alter 49 Jahre)
     2. Anna von Glogau (von Schlesien) (Piasten)
    Familien-Kennung F3879  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 Sophia von Landsberg,   geb. 1258/1259   gest. 14 od 24 Aug 1318, Weissenfels Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 59 Jahre) 
    Familien-Kennung F3881  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen von Glogau
    Wappen von Glogau


    Bild: Wikipedia; Poznaniak - Eigenes Werk - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Poznaniak
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Konrad II. von Schlesien war Begründer der Glogauer Herzogslinie
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Konrad_II._(Schlesien)

      Konrad II. von Schlesien (auch: Konrad I. von Glogau; * zwischen 1232 und 1235; † 6. August 1273 oder 1274 in Glogau) war Herzog von Schlesien und 1247/1249 Elekt von Passau. Er war Begründer der Glogauer Herzogslinie und titulierte ab 1249/51 als Herzog von Glogau und ab 1251 auch als Herzog von Crossen.

      Herkunft und Familie
      Konrad entstammte der Dynastie der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich II. († 1241) und Anna von Böhmen († 1265), Tochter des böhmischen Königs Ottokar I. Přemysl. Konrads Geschwister waren:
      • Boleslaw II. († 1278), Herzog von Schlesien
      • Mieszko († 1242), Herzog von Lebus
      • Heinrich III. († 1266), Herzog von Breslau
      • Wladislaw von Schlesien, Herzog von Schlesien, Kanzler des böhmischen Königs Ottokar II. Přemysl, Erzbischof von Salzburg, Administrator von Breslau
      • Elisabeth, verheiratet mit Herzog Przemysław I. von Großpolen
      1249 heiratete Konrad Salome, eine Schwester des großpolnischen Herzogs Przemysław I. Nach deren Tod vermählte er sich mit Sophia von Landsberg († 1318). Aus seinen Ehen erlebten sechs Kinder das Erwachsenenalter:
      • Heinrich III. († 1309), 1274–1309 Herzog von Glogau, 1289–1289 von Steinau, seit 1289 von Sprottau, seit 1304 von Sagan
      • Konrad III. „Köberlein“ († 1304), Herzog von Sagan
      • Primislaus/Primko I. († 1289), Herzog von Steinau und Sprottau
      • Anna († 26. Juni 1271), heiratete am 24. August 1260 in Heidelberg Ludwig II. „den Strengen“, Pfalzgraf bei Rhein und Herzog zu Bayern
      • Euphemia († vor 29. Mai 1275), verheiratet mit Albert I. von Görz und Tirol
      • Hedwig († 1318), Abtissin des Breslauer Klarissinenklosters

      Leben
      Nach dem frühen Tod seines Vaters 1241 übernahm Konrads ältester Bruder Boleslaw die Regierung zugleich für seine unmündigen jüngeren Brüder. Konrad wurde für den geistlichen Stand bestimmt und zum Studium nach Paris geschickt. Für 1247 ist er aals Propst des Glogauer Kapitels belegt. Vermutlich 1248 wurde er vom Passauer Domkapitel zum Nachfolger des abgesetzten Bischofs Rüdiger von Bergheim gewählt. Da die Wahl ohne die Zustimmung der Kurie erfolgte, wurde ihm am 15. Februar 1249 diie päpstliche Bestätigung versagt. Konrad hatte zu diesem Zeitpunkt weder das kanonische Alter erreicht, noch konnte er eine Priesterweihe nachweisen. Trotzdem führte er bis etwa September 1249 in schlesischen Urkunden den Titel eines Elekten von Passau. Obwohl er Passau nie betreten hatte und niemals zum Bischof geweiht wurde, wurde er vom Passauer Kanoniker Albert Behaim im Passauer Bischofskatalog für 1250–1251 als Bischof verzeichnet.
      Da Konrad und seine Brüder mit der verschwenderischen Wirtschaft ihres ältesten Bruders Boleslaw nicht einverstanden waren, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Nachdem der zweitgeborene Heinrich 1248 die Volljährigkeit erlangt hatte, wurde das Herzogtum geteilt. Boleslaw erhielt Liegnitz und Heinrich Breslau. Um eine weitere Zersplitterung zu vermeiden, übernahmen sie die Verpflichtung, Konrad und Wladislaw aus ihren Teilgebieten auszustatten bzw. abzufinden. Boleslaw verpflichtete sich für Konrad.
      Als Boleslaws Mitregent forderte Konrad schon bald die Zuteilung eines eigenen Teilgebietes, was ihm jedoch sowohl von Boleslaw als auch von Heinrich verweigert wurde. Deshalb kam es wiederum zu Streitigkeiten, die dazu führten, dass Konrad Endde 1249 auf das Passauer Bischofsamt resignierte und sich unter den Schutz des großpolnischen Herzogs Przemysław I. begab. Kurz darauf heiratete er dessen Schwester Salome. Mit Unterstützung seines nunmehrigen Schwagers Przemysław I. fiel er 1251 in das Gebiet Boleslaws ein und eroberte die Burg Beuthen an der Oder, die er befestigte. Boleslaw, der zum Entsatz der Burg heranrückte, wurde von Konrad gefangen genommen und zur Abtretung des Glogauer Gebietes genötigt. Obwohl Boleslaw entfliehen konnte, verlor er bis Ende 1251 auch noch das Crossener Gebiet sowie die Burgen Sandewalde, Steinau und Sagan mit den dazugehörigen Bezirken an Konrad. Im September 1253 fiel Konrad zusammen mit Przemysław I.erneut in das Breslauer Land ein und verwüstete die Gebiete um Trebnitz, Zirkwitz und Lissa.
      Erst 1254 kam es zur Anerkennung der Gebietsansprüche Konrads. Er wählte Glogau, dem er bereits 1253 das Magdeburger Recht verliehen hatte, zu seiner Residenz und nannte sich schon ab 1249/51 „Herzog von Glogau“. Er förderte die deutsche Besiedlung seines Landes. Für Grünberg stiftete er eine Kirche, die der heiligen Hedwig, deren Enkel er war, geweiht wurde. Er starb in Glogau und wurde in der dortigen Kollegiatskirche bestattet.



      Literatur
      • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens. Band 1: Ludwig Petry, Josef Joachim Menzel, Winfried Irgang (Hrsg.): Von der Urzeit bis zum Jahre 1526. 5., durchgesehene Auflage. Thorbecke, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-641-5, S. 112–116.
      • Alois Schmid: Konrad (1232/35–1273/74). In: Erwin Gatz (Hrsg.): Die Bischöfe des Heiligen Römischen Reiches. 1198–1448. Ein biographisches Lexikon. Duncker & Humblot, Berlin 2001, ISBN 3-428-10303-3, S. 553–554.
      Weblinks
      • Genealogie