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Herzog Heinrich I. von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Bärtige

Herzog Heinrich I. von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Bärtige

männlich 1165 - 1238  (73 Jahre)

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  • Name Heinrich I. von Polen (von Schlesien) (Piasten) 
    Titel Herzog 
    Suffix der Bärtige 
    Geburt cir 1165  Glogau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Schlesien (ab 1201), Princeps von Polen (ab 1232) 
    Tod 19 Mrz 1238  Crossen an der Oder Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung vor dem Hauptaltar der Klosterkirche von Trebnitz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8156  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren, Zwyer Katharina - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Herzog Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange ,   geb. 1127   gest. 18 Dez 1201 (Alter 74 Jahre) 
    Mutter Adelheid von Sulzbach 
    Familien-Kennung F3888  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Hedwig von Andechs,   geb. 1174, Andechs Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 15 Okt 1243, Trebnitz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 69 Jahre) 
    Eheschließung 1186 
    Kinder 
     1. Herzog Heinrich II von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Fromme ,   geb. 1196/1207   gest. 9 Apr 1241 (Alter 34 Jahre)
    Familien-Kennung F3886  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 19 Mrz 1238 - Crossen an der Oder Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - vor dem Hauptaltar der Klosterkirche von Trebnitz Link zu Google Earth
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  • Fotos Mittelalter
    Heinrich-I-Polen
    Heinrich-I-Polen
    Heinrich der Bärtige, der Herzog von Schlesien und Princeps von Polen, mit seiner Familie

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_I._(Polen)

      Heinrich I. (auch: Heinrich I. von Schlesien; Heinrich I. von Polen; Heinrich der Bärtige, polnisch: Henryk I Brodaty; * um 1165 in Glogau; † 19. März 1238 in Crossen an der Oder) war ab 1201 Herzog von Schlesien und ab 1232 Princeps von Polen.

      Herkunft und Familie
      Heinrich entstammte der Dynastie der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Bolesław I. „der Lange“ von Schlesien und wahrscheinlich Adelheid von Sulzbach, Tochter des Pfalzgrafen Berengar I. von Sulzbach oder auch Christina [1]. Heinrich hatte drei Brüder und zwei Schwestern, u. a.:
      • Jaroslaw († 1201), Herzog von Oppeln und Bischof von Breslau und
      • Adelheid, verheiratet mit Markgraf Diepold III. von Mähren.
      1186 vermählte sich Heinrich mit Hedwig, Tochter des Andechser Grafen Berthold IV. Der Ehe entstammten vier Söhne und drei Töchter, u. a.
      • Heinrich II. († 1241), Herzog von Schlesien
      • Konrad († 1235/37)
      • Gertrud, verlobt mit dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach, nach dessen Tod wurde sie Äbtissin von Trebnitz.

      Leben
      Nach dem Tode seines Vaters 1201 erbte Heinrich dessen Besitzungen als Alleinerbe. Schon 1202 eroberte sein Onkel Mieszko I. das Gebiet von Oppeln. Mit einem Vergleich vom 22. November d. J. musste ihm Heinrich das Oppelner Land abtreten und gleichzeitig einwilligen, dass zukünftig das gegenseitige Erbrecht zwischen den beiden schlesischen Herzogslinien nicht mehr gelten sollte. Damit trennten sich die Linien in das
      • Herzogtum Schlesien (ducatus Slezie) mit Mittel- und Niederschlesien und
      • Herzogtum Oppeln (ducatus Opol), das aus den Gebieten Oppeln-Ratibor, Teschen, Beuthen, Pleß, Auschwitz und Sewerien bestand.
      Zwischen 1201 und 1206 gewann Heinrich, anscheinend auf friedlichem Wege, einen Teil Großpolens mit Kalisch und erlangte im nächsten Jahrzehnt das Land Lebus. 1222–1223 kämpfte er mit Herzog Konrad I. von Masowien gegen die heidnischen Pruzzenen. Er stand im guten Einvernehmen mit dem Deutschen Ritterorden und soll sich für die Verleihung des Kulmer Landes an diesen eingesetzt haben. Vermutlich wegen eines Konflikts zwischen den Adelsfamilien Grzyfita und Odrowąż zog er 1225 mit einem Heer vor Krakau.
      Nach dem Tod des polnischen Herzogs Leszek I. „der Weiße“ 1227 gelang es Heinrich, Krakau mit Kleinpolen und Sandomir sowie Großpolen bis zur Warthe zu gewinnen und somit große Teile Polens in seiner Hand zu vereinigen. Im Zuge der Kämpfe um Großpolen und den Streit um den Krakauer Thron wurde Heinrich 1229 von Konrad von Masowien während einer kirchlichen Feier in Spytkowice gefangen genommen und auf die Burg Płock in Masowien entführt. Durch Vermittlung der Herzogin Hedwig wurde er freigelassen, musste jedoch auf Krakau verzichten. Ab 1230 führte er die Regentschaft in Oppeln, da ihm die Vormundschaft über die unmündigen Söhne Mieszko II. und Wladislaus I. des Herzogs Kasimir I. übertragen wurde.
      Nach dem Tod Wladislaws III., der 1229 von Konrad I. von Masowien aus Krakau vertrieben worden war, erbte Heinrich 1231 Großpolen und übernahm 1232 die Regentschaft über Krakau. Damit wurde er Princeps von Polen, dessen Wiedervereinigung er anstrebte, wodurch er wiederum in einen Konflikt mit Herzog Konrad I. von Masowien geriet.
      Heinrich förderte die deutsche Ostsiedlung, die bereits von seinem Vater begonnen worden war, und die in der Folge eine Loslösung Schlesiens aus dem polnischen Reichsverband förderte. Er veranlasste umfangreiche Rodungsarbeiten und gründete die Städte Goldberg, Neumarkt sowie Löwenberg. Die kolonisatorische Tätigkeit des Klosters Leubus wurde von ihm unterstützt. Bereits bestehende slawische Siedlungen wurden teilweise nach dem Magdeburger Recht relokalisiert.
      Vermutlich unter dem Einfluss seiner Frau Hedwig, die später heiliggesprochen wurde, gründete er das Zisterzienserinnenkloster Trebnitz und genehmigte die Gründung und Besiedlung des Klosters Heinrichau mit Zisterziensern. Obwohl er selbst tief religiös war, wurde er 1237 exkommuniziert, da er die kirchlichen Forderungen nach Immunität ablehnte. Mit dem Bistum Breslau geriet er in Auseinandersetzungen wegen der Zehntleistungen der deutschen Neusiedler.
      Heinrich starb am 19. März 1238 in Crossen an der Oder. Sein Leichnam wurde vor dem Hauptaltar der Klosterkirche von Trebnitz beigesetzt.



      Literatur
      • Heinrich Appelt: Heinrich I. der Bärtige. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 393 (Digitalisat). (und Stammtafel S. 395)
      • Colmar Grünhagen: Heinrich I., genannt der Bärtige, Herzog von Schlesien. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 602–604.
      • Josef Joachim Menzel: Heinrich I., Herzog von Schlesien (1168/70–1238). In: Joachim Bahlcke (Hg.): Schlesische Lebensbilder. Bd. 9. Insingen 2007. ISBN 978-3-7686-3506-6, S. 15–22.
      • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 88, 91–107, 109, 111, 114, 123–126, 246f. 256, 258f., 304, 327f., 331f., 336, 400, 414, 416, 431.
      Weblinks
       Commons: Heinrich I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      Einzelnachweise
      1 Mutter's Name anstatt Adelheid von Sulzbach evtl Christina