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Titel Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange

Titel Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten), der Lange

männlich 1127 - 1201  (74 Jahre)

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  • Name Boleslaw I. von Schlesien (von Polen) (Piasten) 
    Titel Herzog 
    Suffix der Lange 
    Geburt 1127 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Schlesien 
    Tod 18 Dez 1201 
    Beerdigung Kloster Leubus Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8158  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Władysław von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Vertriebene,   geb. 1105, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 30 Mai 1159, Altenburg, Thüringen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre) 
    Mutter Agnes von Österreich (Babenberger) 
    Eheschließung cir 1126 
    Familien-Kennung F3343  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Wenzlawa (Zvinislava Anastasia), von Kiew 
    Eheschließung 1163 
    Familien-Kennung F3887  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

    Familie 2 Adelheid von Sulzbach 
    Kinder 
     1. Titel Heinrich I. von Polen (von Schlesien) (Piasten), der Bärtige,   geb. cir 1165, Glogau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Mrz 1238, Crossen an der Oder Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre)
    Familien-Kennung F3888  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Boleslaw-I-Schlesien
    Boleslaw-I-Schlesien
    Rekonstruktion der Grabplatte Boleslaus' des Langen in der Klosterkirche Leubus

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Boleslaw_I._(Schlesien)

      Boleslaw I. (auch: Boleslaus der Lange; Boleslaus I. von Schlesien; polnisch: Bolesław I. Wysoki; * 1127; † 18. Dezember 1201) war Herzog von Schlesien mit Sitz in Breslau.

      Herkunft und Familie
      Boleslaw entstammte der polnischen Herrscherdynastie der Piasten. Sein Vater Władysław II. „der Vertriebene“ († 1159) war Begründer der Linie der schlesischen Piasten. Boleslaws Mutter war Agnes von Babenberg (ca. 1111–1163), Tochter des österreichischen Markgrafen Leopold III. Boleslaws Brüder waren:
      • Mieszko I. († 1211), Herzog von Schlesien, ab 1202 Herzog von Oppeln
      • Konrad I. († nach 1178), Herzog von Schlesien
      • Boleslaws Schwester Richeza war seit 1152 mit König Alfons VII. von Kastilien verheiratet.
      1163 heiratete Boleslaw Wenzlawa (Zvinislava/Anastasia) von Kiew. Dieser Ehe entstammte:
      • Jaroslaw († 1201), Herzog von Oppeln, ab 1198 Bischof von Breslau.
      Nach Wenzlawas Tod vermählte sich Boleslaw mit Adelheid, Tochter des Pfalzgrafen Berengar von Sulzbach. Dieser Ehe entstammten vier Söhne und zwei Töchter, darunter:
      • Heinrich I. († 1238), Herzog von Schlesien und Herzog von Polen
      • Adelheid, verheiratet mit Markgraf Diepold III. von Mähren

      Leben
      Boleslaw wurde 1146 zusammen mit seinen Eltern und seinem Bruder Mieszko von seinem Onkel Bolesław Kraushaar († 1173) vertrieben. Nachdem die Familie am Hof des römisch-deutschen Königs Konrad III. Aufnahme fand, verbrachte Boleslaw seine Jugend auf der kaiserlichen Pfalz Altenburg in Thüringen. Zusammen mit König Konrad III. nahm Boleslaw 1147 am Zweiten Kreuzzug teil. 1154/1155 und 1158/1162 begleitete er den Kaiser Friedrich I. Barbarossa auf dessen Italienzügen.
      Erst vier Jahre nach dem Tode ihres Vaters durften Boleslaw und Mieszko mit Hilfe Kaiser Friedrichs I. 1163 nach Schlesien zurückkehren, das ihnen ihr Onkel Herzog Bolesław IV. „Kraushaar“ herausgeben musste. Sie erhielten ihr Gebiet innerhalb der polnischen Senioratsverfassung als selbständiges Herzogtum und waren gegenüber dem Kaiser tributpflichtig. Ihr Herrschaftsgebiet, das Mittel- und Niederschlesien sowie das Oppelner Land umfasste, regierten sie zunächst gemeinsam. 1172 wurde Boleslaw von seinem Onkel Boleslaw Kraushaar erneut verbannt, kehrte jedoch 1173 wiederum mit Hilfe des Kaisers Barbarossa zurück.
      Nachdem es zwischen den Brüdern zu Streitigkeiten kam, wurde das Land geteilt. Boleslaw erhielt Mittel- und Niederschlesien mit den Gebieten von Liegnitz, Breslau und Oppeln. Das Glogauer Land regierte er vermutlich als Vormund seines minderjährigen Bruders Konrad. Mieszko erhielt die oberschlesischen Gebiete von Ratibor und Teschen. Da Boleslaw als Oberhaupt der älteren Piastenlinie den Krakauer Thron wiedergewinnen wollte, beteiligte er sich 1177 an der Verschwörung gegen den damaligen Senior Mieszko III. „den Alten“, weshalb er von diesem vertrieben wurde. Erst mit Hilfe des neuen Seniorherzogs, Kasimir des Gerechten, konnte Boleslaw zurückkehren. Mieszko erhielt von Kasimir die Gebiete von Beuthen, Auschwitz, Zator, Sewerien und Pleß.
      Nachdem Boleslaw seinen Sohn Heinrich zum alleinigen Erben bestimmt hatte, empörte sich Jaroslaw, der Sohn aus Boleslaws erster Ehe, gegen seinen Vater. Zusammen mit seinem Onkel Mieszko kämpfte Jaroslaw gegen seinen Vater, der ihm schließlich 11180 auf Lebenszeit das Oppelner Gebiet als Herzogtum zuwies. Als Gegenleistung musste sich Jaroslaw verpflichten, in den geistlichen Stand zu treten. Nach Jaroslaws Tod am 22. März 1201 fiel das Herzogtum Oppeln vertragsgemäß an Boleslaw zurück. Da Boleslaw seinem Sohn Jaroslaw schon am 18. Dezember desselben Jahres im Tode folgte, eroberte sein Bruder Mieszko wenige Monate später das Oppelner Land und verband es auf Dauer mit seinem Herrschaftsgebiet.
      Während seiner Regierungszeit setzte sich Boleslaw für den Landesausbau ein und förderte die Kolonisation des Landes mit deutschen Siedlern. Dabei mag sein 17-jähriger Aufenthalt in der Verbannung auf der kaiserlichen Pfalz in Altenburg eine Rolle gespielt haben. 1175 stellte er die Stiftungsurkunde für das Kloster Leubus aus, das bereits ab 1163 mit Zisterziensern aus Pforta in Sachsen besiedelt worden war. Er soll dazu vorher mit päpstlicher Genehmigung polnische Benediktiner aus Leubus vertrieben haben.[1] Mit Boleslaws Einwilligung wurde das Breslauer Vinzenzstift an der Elbing an die Prämonstratenser übergeben. Er wurde im Kloster Leubus bestattet.



      Literatur
      • Colmar Grünhagen: Boleslaw, der Lange. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 98–100.
      • Hans Jürgen Rieckenberg: Boleslaw I., der Lange, Herzog von Schlesien. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 2, Duncker & Humblot, Berlin 1955, ISBN 3-428-00183-4, S. 430 (Digitalisat).
      • Historische Kommission für Schlesien (Hrsg.): Geschichte Schlesiens, Bd. 1, Sigmaringen 1988, ISBN 3-7995-6341-5, S. 86–91
      • Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten: Schlesien. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 2. verbesserte Auflage 2003.
      Einzelnachweise
      1 Hugo Weczerka: Handbuch der historischen Stätten: Schlesien. S. 277