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König Ottokar II. Přemysl von Böhmen (Přemysliden)

König Ottokar II. Přemysl von Böhmen (Přemysliden)

männlich 1232 - 1278  (46 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Ottokar II. Přemysl von Böhmen (Přemysliden) 
    Titel König 
    Geburt cir 1232  Městec Králové, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 1253 bis 1278  Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    König von Böhmen 
    • Ottokar II. Přemysl nutzte die Schwäche der babenbergischen Herzogin und ihres Sohnes zur Aneignung deren Herrschaftsgebietes: Schon vor seiner Krönung zum König von Böhmen (1253) wurde er 1251 Herzog von Österreich. 1261 wurde er Herzog der Steiermark, 1269 auch von Kärnten und Krain.
      Damit erreichte die přemyslidische Herrschaft ihre größte Ausdehnung. In seiner Rivalität zu Polen unterstützte er die Eroberungen des Deutschen Ordens. Zum Dank wurde Königsberg nach ihm benannt.
      Im Machtkampf zwischen ihm und dem 1273 gewählten römisch-deutschen König Rudolf I. von Habsburg besiegte dieser ihn 1278 in der Schlacht auf dem Marchfeld.
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Böhmens (Aug 2023)
    Tod 26 Aug 1278  Dürnkrut, in Niederösterreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8178  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 23 Aug 2023 

    Vater König Wenzel I. Přemysl von Böhmen (Přemysliden),   geb. cir 1205   gest. 23 Sep 1253, Počaply Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 48 Jahre) 
    Mutter Königin Kunigunde (Cunegundis) von Schwaben (Staufer),   geb. Jan/Mär 1202   gest. 13 Sep 1248 (Alter 46 Jahre) 
    Familien-Kennung F3540  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Königin Margarete von Österreich(Babenberger),   geb. 1204 / 1205   gest. 29 Okt 1266, Burg Krumau am Kamp Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 61 Jahre) 
    Eheschließung 11 Feb 1252  Burgkapelle von Hainburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Erste Ehe des Ottokar II. war mit Margarete von Babenberg.
    Scheidung 1261 
    Notizen 
    • Als 50-Jährige war Margarete außerstande, mit Ottokar II. Erben zu zeugen.
    Familien-Kennung F3783  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 29 Sep 2023 

    Familie 2 Königin Kunigunde von Halitsch,   geb. cir 1245   gest. 9 Sep 1285, Krummau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre) 
    Eheschließung Okt 1261  Burg Pozsony (heute Bratislava) Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    • Zweite Ehe des Ottokar II. war mit Kunigunde von Halitsch.
    Notizen 
    • Nachkommen:
      • Heinrich, (* 1262; † 1263)
      • Kunigunde (* 1265; † 27. November 1321) ∞ Herzog Boleslaw von Masowien, nach der Scheidung 1302 Äbtissin von St. Georg zu Prag
      • Agnes (1269–1296) ∞ Rudolf II. (1271–1290), Herzog von Österreich (Bruder von Albrecht I.)
      • Wenzel II. (1271–1305), König von Böhmen
    Kinder 
    +1. Herzogin, Äbtissin Kunigunde von Böhmen (Přemysliden),   geb. Jan 1265   gest. 27 Nov 1321 (Alter 56 Jahre)
    +2. Agnes von Böhmen (Přemysliden),   geb. 1269   gest. 1296 (Alter 27 Jahre)
    +3. König Wenzel II. von Böhmen (Přemysliden),   geb. 27 Sep 1271   gest. 21 Jun 1305, Prag, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 33 Jahre)
    Familien-Kennung F3900  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 23 Aug 2023 

    Familie 3 Hofdame Anna (?Margarete, ?Agnes) von Chuenring (Kuenring) 
    Notizen 
    • Die Hofdame Anna hatte mit Ottokar II. etwa sieben illegitime Kinder.
      - Nikolaus I. ⚭ 1283 Adelheid von Habsburg. Begründer der letzten männlichen Přemysliden-Linie, die 1521 ausstarb.
      - Johann, (Ješek), Propst zu Vyšehrad bis 1296
      - Agnes ⚭ Bavor III., Herr von Strakonitz
      - N.N. (Tochter) ⚭ Markwart von Trnava
      - N.N. (Tochter) ⚭ 1276 mit Wok, Herr von Beneschau und Krawarn
      - Elisabeth ⚭ Vikard, Herr von Polna, Burggraf von Brünn
      - N.N. (Tochter) ⚭ 1277 mit Heinrich, Herr von Weitra
    Kinder 
    +1. Herzog Nikolaus I. von Troppau,   geb. cir 1255   gest. 26 Jul 1318, Brünn, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 63 Jahre)
    Familien-Kennung F3899  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 23 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - cir 1232 - Městec Králové, Tschechien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 11 Feb 1252 - Burgkapelle von Hainburg Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - Okt 1261 - Burg Pozsony (heute Bratislava) Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - König von Böhmen - 1253 bis 1278 - Fürstentum, Herzogtum, Königreich Böhmen Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 26 Aug 1278 - Dürnkrut, in Niederösterreich Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Ottokar-II-Böhmen-Krone
    Ottokar-II-Böhmen-Krone
    Beisetzungskrone Ottokars in der Prager Burg

    Wappen, Siegel, Münzen
    Ottokar-II-Böhmen
    Ottokar-II-Böhmen
    Siegel Přemysl Otakars II.
    Wappen der Přemysliden
    Wappen der Přemysliden
    Coat of arms of the Přemyslid royal dynasty from Bohemia.

    Bild: Wikipedia: Erb_Přemyslovců.png: copy of Daniel Zeman's upload derivative work: Petr Wudi (talk) - Erb_Přemyslovců.png - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Erb_Přemyslovců.png - https://cs.wikipedia.org/wiki/Wikipedista:Zeman
    © Gemeinfrei

    Karten
    Böhmen - Karte - Einflussgebiet Ottokar II. von Böhmen
    Ottokar-II-Böhmen-Einflussgebiet
    Karte mit dem Einflussbereich Ottokars II. zwischen 1253 und 1271

    Gräber, Denkmäler
    Ottokar-II-Böhmen-Grab
    Ottokar-II-Böhmen-Grab
    Tumba Ottokars II. im Prager Veitsdom

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Ottokar_II._Přemysl (Feb 2022)

      Ottokar II. Přemysl oder Přemysl Ottokar II.[1], tschechisch Přemysl Otakar II. (* um 1232; † 26. August 1278 in Dürnkrut, in Niederösterreich) aus der tschechischen Dynastie der Přemysliden, war von 1253 bis 1278 König von Böhmen.
      Ab 1251 war er auch Herzog von Österreich, ab 1261 Herzog der Steiermark und ab 1269 Herzog von Kärnten und Krain. Damit hatte er eine für einen Přemysliden zuvor und später nie erreichte Machtfülle erlangt, was sich auch in seiner mehrfachen Bewerbung um die Krone des Heiligen Römischen Reiches zeigt.

      Jugend
      Ottokar Přemysl war der zweite Sohn von König Wenzel I. von Böhmen und Kunigunde von Schwaben. Sein Geburtsjahr ist nicht bekannt. Es werden jedoch die Jahre 1230, Herbst 1232 oder Anfang 1233 in Betracht gezogen.[2] Ottokar Přemysl wurde nach seinem Großvater Ottokar I. Přemysl benannt. Zum Erzieher Ottokar Přemysls wurde möglicherweise Philipp von Kärnten, Kanzler von Böhmen, gemacht. Seine Schulbildung beschränkte sich vermutlich auf das Erlernen von Geschichte sowie vielleicht etwas Latein und Deutsch. Der Zeit entsprechend dürfte er jedoch noch Analphabet gewesen sein. Sollte er als Zweitgeborener zum Geistlichen erzogen worden sein, wäre sein Bildungsniveau höher anzusetzen.
      Das erste gesicherte Ereignis aus dem Leben Ottokar Přemysls ist die Erhebung zum Markgrafen von Mähren durch seinen Vater am 27. März 1247. Dem vorausgegangen war der Tod seines älteren Bruders Vladislav. Ottokar Přemysl weilte in Mähren zumeisist in der Residenz Brünn. Seine politischen Maßnahmen waren auf eine Stärkung der Wirtschaftskraft Mährens nach den Zerstörungen des Mongoleneinfalls 1241 ausgerichtet. 1247 widersetzte er sich seinem Vater, indem er sich gegen die Amtsenthebung des Olmützer Bischofs Konrad stellte. Im folgenden Jahr plante Wenzel I. auf Wunsch der Kurie einen Feldzug nach Österreich und löste dadurch einen pro-staufischen Aufstand einiger mit seiner Regierungsführung unzufriedenen Adeligen aus. Dieseen gelang es in kurzer Zeit einen Großteil des přemyslidischen Herrschaftsgebiets zu besetzen. Ottokar Přemysl, der wohl nicht zu den eigentlichen Urhebern der Revolte gezählt werden kann, ließ sich am 31. Juli 1248 in Prag von den Aufständischen zum „jüngeren König“ wählen und wurde somit zu ihrem nominellen Führer. Einer Niederlage der Aufständischen vor Brüx folgte ein Abkommen mit Wenzel I. Anfang November 1248, in dem Ottokar Přemysl eine dem Vater zumindest gleichberechtigte Stellung eingeräumt wurde. Nach weiteren kriegerischen Auseinandersetzungen wurde Ottokar Přemysls Stellung als Mitregent im März 1249 in Verhandlungen bestätigt.
      Im April 1249 exkommunizierte Papst Innozenz IV. Ottokar Přemysl wegen der stauferfreundlichen Ausrichtung des Aufstands. Daraufhin verlor dieser einen Teil seines Anhangs und musste sich nach der Eroberung Prags durch Wenzel I. seinem Vater im August desselben Jahres unterwerfen, wofür er erneut mit der Markgrafschaft Mähren belehnt wurde. Während des weiteren Verlaufs der Verhandlungen ließ Wenzel seinen Sohn für einige Monate in der westböhmischen Burg Pfraumberg festsetzen. In der Folgezeit konnte Ottokar Přemysl aufgrund des vermehrten Rückzugs seines Vaters von der Politik zugunsten seiner Jagdleidenschaft seinen Einfluss ausbauen.

      Thronanwärter und Herzog von Österreich
      Diese Auseinandersetzung endete, als Wenzel begann, sich in die Entwicklung in Österreich einzuschalten. Mit Friedrichs II. Tod in der Schlacht an der Leitha waren dort 1246 die Babenberger in männlicher Linie ausgestorben. Dieser hinterließ eine Nichte Gertrud und eine Schwester Margarete. Gertrud heiratete nach dem Tod ihres Onkels zunächst Ottokars Bruder Vladislav und nach dessen Tod Anfang 1247 den Markgrafen Hermann VI. von Baden, der sich ebenso wenig wie der Reichsverweser im Land jedoch nicht durchsetzen konnte und 1250 starb. Im selben Jahr fiel Wenzel in das Land ein. Anderen Quellen zufolge wurde er von den österreichischen Ständen gerufen, um die Wirren zu beenden. Mit Zustimmung des Adels setzte Wenzel seinen SoSohn Ottokar als Statthalter ein. Gleichzeitig schlossen Wenzel und Ottokar einen Friedensvertrag, der den Sohn 1251 auch zum Markgrafen von Mähren machte. Ottokar hatte damit die klassische Herrschaftsposition der böhmischen Thronfolger inne. IIm gleichen Jahr zog Ottokar in Österreich ein und wurde von den Ständen bald als Herzog anerkannt. Zu einer Belehnung durch König Konrad IV. kam es hingegen nicht. Um seine Würde zu legitimieren, heiratete er am 11. Februar 1252 die fast dreißig Jahre ältere Margarete in der Burgkapelle von Hainburg.

      Böhmischer König
      1253 starb König Wenzel I. und Ottokar übernahm die Krone. Sein ausdrückliches Ziel war die Kaiserwürde des Heiligen Römischen Reiches. An der Wahl nahm er jedoch nicht persönlich teil. Er war überzeugt, dass sein Reichtum genüge, diesen Titel übertragen zu bekommen.

      Der Ungarnkönig Béla IV. fühlte sich durch diesen Machtzuwachs des benachbarten Reiches bedroht. Gemeinsam mit den bayerischen Wittelsbachern ging er gegen Ottokar vor. Die Kurie vermittelte schließlich einen Frieden (Frieden von Ofen), in dem eein großer Teil der Steiermark Ungarn zugeschlagen wurde. Die folgende vorübergehende Friedensphase nutzte Ottokar II., um den Deutschen Orden bei zwei Preußenfahrten (Kreuzzügen) im Baltikum gegen die Pruzzen zu unterstützen. Im Winter 1254 zozog er nach Samland, um den Aufstand der Samen zu unterdrücken. Nach dem Sieg trug er dazu bei, die Bevölkerung um die später nach ihm benannte Stadtgründung Königsberg zu christianisieren. Mit diesen Handlungen wollte er vor allem seine Stellung gegenüber der Kurie festigen.
      1260 schlug er die Ungarn in der Schlacht bei Kressenbrunn erneut, was Ungarn zum Frieden von Wien (1261) zwang und Ottokar den Besitz und die Herzogswürde der Steiermark sicherte. Um diese Einigung zu bekräftigen, ließ er sich von Margarete scheiden und heiratete Kunigunde von Halitsch, eine Enkelin des Königs von Ungarn. Auch auf Reichsebene machte er großen Einfluss geltend, da sich die Könige Alfons X. und Richard von Cornwall jeweils seiner Unterstützung zu versichern suchten. 1266 besetzte er das reichsunmittelbare Egerland. 1267 brach er zu einem Kreuzzug nach Litauen auf.

      In dieser Zeit schloss er auch einen Erbvertrag mit dem kinderlosen Herzog Ulrich III. von Kärnten. 1269 starb Ulrich und Ottokar erbte Kärnten und Krain. Damit zog er sich allerdings die Feindschaft des dortigen Adels zu. Auch die Mehrzahl der Reichsfürsten begann sich über den Machtzuwachs des böhmischen Königs Sorgen zu machen.

      Ihren Ausdruck fand diese Haltung 1273, als es zu einer neuen Königswahl im Reich kam. Ottokar war den Kurfürsten wegen seiner Machtfülle suspekt, sie wählten den vermeintlich „armen Grafen“ Rudolf von Habsburg. Ottokar erkannte die Wahl und den neuen König nicht an. Dieser forderte im Gegenzug die Rückgabe angeeigneter Reichsterritorien, was vor allem auf Ottokar und Österreich, die Steiermark und das Egerland gemünzt war. In einer Reichsgerichtsverhandlung zu dieser Anschuldigung unnterlag Ottokar, worauf Rudolf die Reichsacht gegen ihn verhängte. Dadurch verlor Ottokar die letzte Unterstützung innerhalb des Reiches und in den benachbarten Territorien. Auch innerhalb Böhmens verweigerte eine starke Adelsopposition dem Köninig die Unterstützung. Im Süden seines Territoriums brach sogar ein offener Aufstand aus, an dem sich einflussreiche böhmische Geschlechter wie die Witigonen, angeführt durch Zawisch von Falkenstein und Boresch von Riesenburg beteiligten. Ottokar war gezwungen, 1276 in Wien (Frieden von Wien) auf alle Erwerbungen zu verzichten. Ihm blieben nur Böhmen und Mähren. Als er kurz darauf versuchte, seinen Herrschaftsraum mit Waffengewalt wiederherzustellen, kam es am 26. August 1278 zur Schlacht auf dem Marchfeld. Ottokar wurde auf dem Schlachtfeld getötet, vermutlich durch einen Racheakt eines Kärntner Ritters; Rudolf ging aus der Schlacht als Sieger hervor.

      Nach seinem Tod wurde er zunächst in der Wiener Minoritenkirche 30 Wochen lang aufgebahrt und 1279 in der Krypta der Klosterkirche des Znaimer Minoritenklosters beigesetzt. Erst 1297 wurden seine sterblichen Überreste nach Prag überführt.[3]
      Kampf um die Nachfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      Nach seinem Tod übernahm Rudolf von Habsburg die Macht in Mähren. Mit der Verwaltung wurde der Olmützer Bischof Bruno von Schauenburg beauftragt. In Böhmen bat Königswitwe Kunigunde den Verbündeten der Premysliden, Otto V., Markgraf von Brandenburg, um Hilfe.

      Otto V., entfernt mit dem böhmischen Herrscherhaus verwandt, zog mit seinem Heer nach Böhmen und traf auf intensive innere Machtkämpfe. Vor allem die Gegner der Premysliden, hier vor allem die Witigonen, stürmten königliche Städte und Güter in Südböhmen. Die Herren von Lichtenburg (Nachkommen derer von Ronow) besetzten Deutschbrod und auch in anderen Gegenden herrschten erbitterte Kämpfe. Otto versuchte diese Situation für sich auszunutzen, musste sich aber schließlich gegen die Übermacht der Habsburger geschlagen geben.
      Nachfolger Ottokars II. Přemysl als König von Böhmen wurde sein minderjähriger Sohn Wenzel II. (tschechisch Václav II.), der jedoch erst im Jahr 1288 tatsächlich die Macht übernehmen konnte.

      Nachwirken
      In Österreich gründete Ottokar die Städte Marchegg, Leoben und Bruck an der Mur. Das vom Babenbergerherzog Friedrich II. begonnene romanische Westwerk der Stephanskirche ließ er weiterbauen, sowie auch die Hofburg.
      Auch in Böhmen förderte er die Städte gegenüber dem Adel. Vor allem die Residenzstadt Prag profitierte von der durch ihn angestoßenen regen Bautätigkeit. Ottokar belebte die vorher wenig besiedelten Randgebiete Böhmens, indem er Bauern und Handwerker „aus Schwaben“ zur Ansiedlung einlud und sie mit königlichen Freiheiten ausstattete. Vom Adel verlangte er dagegen die Auslieferung aller unrechtmäßig erworbenen Güter und ließ neue Burgen schleifen. Die erste geschriebene Reimchronik in tschechischer Sprache, die während seiner Regierungszeit entstand, rügte Ottokars Verhalten. Und tatsächlich konnte seine rigide Konfrontationspolitik den allgemeinen Machtzuwachs des böhmischen Adels im 13. Jahrhundert nicht aufhalten.
      1255 soll der Deutsche Orden auf Veranlassung des böhmischen Königs Ottokar II. eine Burg namens Conigsberg errichtet haben. Die umliegende Stadt wurde später als Königsberg berühmt.
      Ottokar war auch verantwortlich für eine neue Grenzziehung innerhalb der österreichischen Länder; die Anfänge des Landes Oberösterreich gehen auf ihn zurück.
      Nach Ottokars Tod fiel Österreich an die Habsburger, die es bis zum Ende der Monarchie 1918 beherrschen sollten.

      Durch Ottokar II. Přemysl gegründete Königsstädte

      Böhmen
      • Písek, 1254
      • Kolín, 1253–1261
      • Gurim, 1253–1261
      • Zittau, 1255
      • Brüx, vor 1257
      • Tschaslau, etwa 1260
      • Chrudim, etwa 1260
      • Klattau, um 1260
      • Hohenmauth, etwa 1260
      • Aussig, um 1260
      • Laun, nach 1260
      • Kaaden, vor 1261
      • Taus, etwa 1262
      • Žatec, 1265
      • Budweis, 1265
      • Polička, 1265
      • Ostrov nad Ohří, 1269
      • Chotieborsch, zwischen 1265–1278
      • Nimburg, vor 1276
      • Tachau, 1253–1278
      • Königinhof an der Elbe, 1253–1278
      • Jaroměř, 1253–1278
      • Melnik, 1253–1274
      • Kuttenberg, vor 1276

      Mähren
      • Olmütz, 1253
      • Ungarisch Hradisch, 13. Oktober 1257
      • Mährisch Kromau, wahrscheinlich 1260
      • Litovel, 1270

      Steiermark
      • Bruck an der Mur, 1260–1263
      • Leoben, 1261–1263
      • möglicherweise Radkersburg, 1261 (wird heutzutage eher als Gründung Albrechts I. bezeichnet)

      Niederösterreich
      • Marchegg, 1268

      Vorlage zum Drama
      Franz Grillparzer nahm 1825 seine tragische Geschichte als Vorlage für das Drama König Ottokars Glück und Ende.