Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen

Prinzessin Elisabeth von Polen

weiblich 1305 - 1380  (75 Jahre)


Angaben zur Person    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Elisabeth von Polen 
    Titel Prinzessin 
    Geburt 1305 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Prinzessin von Polen, Königin von Ungarn und Kroatien durch Heirat (1320-1342), Regentin von Polen im Namen ihres Sohnes Ludwig (ab 1370) 
    Tod 29 Dez 1380  Budapest Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8281  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater König Władysław I. von Polen (Piasten), Ellenlang ,   geb. 1260   gest. 2 Mrz 1333, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre) 
    Mutter Herzogin Hedwig von Kalisch,   geb. cir 1266   gest. 10 Dez 1339, Stary Sącz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre) 
    Eheschließung 6 Jan 1293 
    Familien-Kennung F4040  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Karl I. Robert (Carobert) von Ungarn (von Anjou),   geb. 1288, Neapel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 16 Jul 1342, Visegrád, Ungarn Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre) 
    Eheschließung 6 Jul 1320 
    Kinder 
     1. König Ludwig I. von Ungarn (von Anjou), der Grosse ,   geb. 5 Mrz 1326, Visegrád, Ungarn Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Sep 1382, Trnava Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre)
    Familien-Kennung F3962  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 29 Dez 1380 - Budapest Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 

  • Notizen 
    • Elisabeth und Karl I. Robert hatten fünf Söhne.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Polen

      Elisabeth von Polen (polnisch Elżbieta Łokietkówna; * 1305; † 29. Dezember 1380 in Budapest) war von 1320-42 Königin von Ungarn, Kroatien sowie im Namen ihres Sohnes Ludwig ab 1370 Regentin von Polen. Sie stammte aus dem Adelsgeschlecht der kujawischen Piasten.

      Leben
      Elisabeth wurde als Tochter des polnischen Königs Władysław I. Ellenlang und dessen Gemahlin Hedwig von Kalisch geboren.
      Am 6. Juli 1320 wurde sie mit Karl I. Robert, König von Ungarn, Kroatien und Dalmatien verheiratet, nachdem dessen erste beiden Frauen Maria von Beuthen und Beatrix von Luxemburg nach kurzer Ehe verstorben waren. Aufgrund dieser Ehe bahnte sich zwischen Ungarn und Polen ein Bündnis an, das ein Gegengewicht zu den Luxemburgern in Böhmen und im Reich darstellte und einige Zeit die politischen Zustände in Mitteleuropa mitbestimmte.[1]
      Das Paar hatte fünf Söhne:
      • Karl (* 1321)
      • Ladislaus (1324–1329),
      • Ludwig I. (1326–1382), König von Ungarn und Polen
      • Andreas, Fürst von Kalabrien und Neapel (1327–1345),
      • Stephan, Fürst von Slawonien (1332–1354).
      Elisabeths Bruder Kasimir, nachmaliger König Polens, suchte 1330 eine ihrer Hofdamen, Clara, Tochter des Magnaten Felicián Zách, zu verführen, wurde von dieser aber abgewiesen und entehrte sie daraufhin gewaltsam. Danach reiste er ab. Claras enttrüsteter Vater verdächtigte Elisabeth der Beihilfe, stürzte eines Tages mit gezücktem Säbel in das Zimmer, wo die Königsfamilie bei Tafel saß, und ging mit seiner Waffe auf die Königin los. Diese wollte den Streich mit der rechten Hand abwehrenen, verlor dabei aber vier Finger. Ihr Gemahl wurde beim Eingreifen ebenfalls verletzt, Felicián Zách jedoch schließlich von der Dienerschaft niedergemacht. Elisabeths Hofdame Clara wurden Nase, Lippen und Ohren abgeschnitten; danach wurde sie in diesem Zustand dem Volk präsentiert.[2]
      Als Karl I. Robert 1342 starb, folgte ihm sein Sohn Ludwig als ungarischer König. Elisabeths zweiter Sohn Andreas hatte Johanna I. von Neapel geheiratet, doch diese lehnte es ab, ihn zum König Neapels zu machen und an der Regierung zu beteiligen. Johanna erhielt für ihre Vorgangsweise auch die Unterstützung des Papstes Clemens VI. Andreas fürchtete um sein Leben und schrieb seiner Mutter, dass er unwürdige Behandlung erfahre. Elisabeth reiste daher 1343 zu ihm nach Süditalien. Angeblich bestach sie den Papst, damit dieser ihren Sohn doch zum König kröne. Am 18. September 1845 wurde Andreas, möglicherweise mit Wissen seiner Gemahlin, erdrosselt.
      Elisabeth war sehr fromm, stiftete und förderte mit ihrem Sohn Ludwig mehrere ungarische Kirchen und Klöster und begünstigte insbesondere den Franziskanerorden.[3] Ihr Bruder hatte als Kasimir III. 1333 den polnischen Thron bestiegen, doch er bekam keine Söhne. Nach seinem Ableben im November 1370 folgte ihm gemäß einem Sukzessionsvertrag Elisabeths Sohn Ludwig, der damit nicht nur in Ungarn, sondern nun auch in Polen die Herrschaft ausübte. Er ernannte seine dominante Mutter zur Regentin in Polen.[1] Elisabeth war beim polnischen Adel und Klerus unbeliebt; auch wurde Ludwig die Vernachlässigung polnischer Interessen vorgeworfen. Im Dezember 1376 kam es in Krakau zu einem Aufstand gegen Elisabeth, dem über Hundert ihrer ungarischen Gefolgsleute zum Opfer fielen. Die Regentin selbst musste die Flucht ergreifen und begab sich nach Ungarn.[4]
      Elisabeth von Polen verstarb Ende 1380 und wurde im Klarissinnenkloster in Budapest beigesetzt.



      Literatur
      • Brigitte Sokop: Stammtafeln europäischer Herrscherhäuser. 3. Aufl. Wien 1993.
      • G. Labuda: Elisabeth 11. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3, Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 1835.
      Anmerkungen
      1 G. Labuda: Elisabeth 11. In: Lexikon des Mittelalters (LexMA). Band 3, Artemis & Winkler, München/Zürich 1986, ISBN 3-7608-8903-4, Sp. 1835.
      2 A. Herrmann: Elisabeth (in Ungarn) 1. In: Johann Samuel Ersch, Johann Gottfried Gruber (Hrsg.): Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, 1. Sektion, 33. Bd. (1840), S. 372 (online); Élisabeth, in: Louis Gabriel Michaud (Hrsg.):iographie universelle, 2. Auflage, 1843 ff., Bd. 12, S. 363 f.
      3 Ludger Lieb, Klaus Oschema, Johannes Heil: Abrahams Erbe : Konkurrenz, Konflikt und Koexistenz der Religionen im europäischen Mittelalter, 2015, S. 344 (online auf Google Books).
      4 Jörg K. Hoensch: Kaiser Sigismund. Herrscher an der Schwelle zur Neuzeit 1368-1437, C. H. Beck Verlag, München 1996, S. 45 und 48.