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König Koloman von Ungarn (Árpáden), der Buchkundige

König Koloman von Ungarn (Árpáden), der Buchkundige

männlich 1065 - 1116  (51 Jahre)

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  • Name Koloman von Ungarn (Árpáden) 
    Titel König 
    Suffix der Buchkundige 
    Geburt cir 1065 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) König von Ungarn (1095 bis 1116), König von Kroatien und Dalmatien (ab 1102) 
    Tod 1116 
    Personen-Kennung I8304  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire | Stammler Manfred - Vorfahren, Zwyer Katharina - Vorfahren
    Zuletzt bearbeitet am 5 Aug 2023 

    Vater König Géza I. (Geisa) von Ungarn (Árpáden),   geb. zw 1044 und 1048   gest. 24 Apr 1077 (Alter 29 Jahre) 
    Mutter Synadena Synadenos (von Byzanz) 
    Familien-Kennung F2541  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Königin Felizia von Sizilien (von Hauteville)   gest. 1102 
    Eheschließung 1097 
    • Aus der ersten Ehe mit Felizia von Sizilien hatte Koloman vier Kinder:
      • Sophie, ∞ Saul, Gespan von Bihar
      • Stephan II., König von Ungarn (* 1106; † 1131)
      • Ladislaus (* 1101; † 1112)
      • eine Tochter; ∞ um 1117 Wladimirko Wolodarowitsch, Fürst von Halicz (Rurikiden) († 1153)
    Kinder 
     1. von Ungarn
    Familien-Kennung F3977  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Aug 2023 

    Familie 2 Euphemia von Kiew (Rurikiden) 
    Notizen 
    • Aus der zweiten Ehe mit Euphemia von Kiew hatte Koloman einen Sohn:
      • Boris Konrad (ca. 1131), Prätendent von Byzanz; dessen Sohn Koloman begründete die Dynastie der Kolomannoi in Byzanz.
    Familien-Kennung F4967  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 5 Aug 2023 

  • Fotos Mittelalter
    Koloman-Ungarn-Litho
    Koloman-Ungarn-Litho
    Koloman, Lithographie von Josef Kriehuber nach einer Zeichnung von Moritz von Schwind,ca. 1828

  • Notizen 
    • Zitt aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Koloman_(Ungarn) (Okt 2017)

      Koloman, genannt der Buchkundige, (* um 1065; † 1116, ung. Könyves Kálmán) aus dem Geschlecht der Arpaden war ab 1095 König von Ungarn und ab 1102 König von Kroatien und Dalmatien[1]. Er war der älteste Sohn von Géza I. dem Großen, König von Ungarn von 1074 bis 1077 und dessen erster Gemahlin Sophie († 1065), einer Tochter des Grafen Giselbert von Looz.

      Leben
      Koloman erhielt den für Ungarn und insbesondere für einen ungarischen Prinzen völlig ungewohnten Vornamen Koloman und war später der einzige Herrscher dieses Namens, der auf den irländischen Pilger Koloman zurückgeht, der am 17. Juli 1012 in Stockerau in der damaligen Markgrafschaft Österreich als vermeintlicher ungarischer Spion getötet wurde, jedoch durch Wunder an seinem Grab als Märtyrer anerkannt und bald darauf als Heiliger verehrt wurde.[2]
      Ungewöhnlich war auch, dass er als ältester Sohn und Erbe für einen geistlichen Beruf bestimmt war. Dies könnte mit der religiösen Einstellung der Arpaden in Zusammenhang stehen, da er ein Neffe von Ladislaus I. dem Heiligen war, der von 1077 bis 1095 als König von Ungarn regierte und ein Cousin der heiligen Piroska von Ungarn (in Byzanz Irene genannt) († 1134), die durch ihre Ehe mit Johannes II. Komnenos († 1143) zur Kaiserin von Byzanz wurde.
      Der tatsächliche Grund dürfte jedoch ein anderer gewesen sein, nämlich die Tatsache, dass sein Vater König Géza I. um 1065 in zweiter Ehe eine Nichte des byzantinischen Kaisers Nikephoros III. Botaneiates geheiratet hatte, wodurch später der ältere Sohn Koloman der bloß gräflichen Mutter als Thronfolger durch seinen jüngeren Halbbruder Álmos ersetzt wurde, dessen Mutter eine Verwandte des byzantinischen Kaiserhauses war. [3]
      Koloman war zunächst Bischof von Großwardein. Um 1091 floh er nach Polen, weil sein Halbbruder Álmos von seinem Onkel Ladislaus I. als König von Dalmatien und Kroatien eingesetzt worden war. Dies hatte Ladislaus in Konflikt mit Papst Urban II. gebracht, der diese Gebiete als päpstliches Lehen ansah. Ladislaus überredete Koloman jedoch zur Rückkehr nach Ungarn, wo er nach Ladislaus' Tod 1095 gemäß dem Senioratsprinzip die Thronfolge antrat.
      Koloman entthronte Álmos umgehend, wies ihm aber ein Herzogtum in Ungarn zu. Dies verbesserte das Verhältnis zum Papst und führte mittelfristig zur direkten Dominanz des ungarischen Königs in Personalunion über Dalmatien, Kroatien und Bosnien, die 1106 in der Huldigung der dalmatischen Städte ihren Ausdruck fand. Álmos entwickelte sich allerdings zum Führer einer innerungarischen Opposition, bis Koloman ihn und seinen Sohn, den späteren König Béla II., 1113 blenden ließ, worauf sie nach Konstantinopel flohen. 1096 gelang es Koloman, dem Heiligen Stuhl zumindest indirekt den Zugriff auf das Königreich Ungarn zu entziehen, das Stephan I. dem Papst als Lehen übergeben hatte: Nach Kolomans Interpretation hatte es sich dabei lediglich um die Anvertrauung des Schutzes Mariä, der Mutter Jesu gehandelt.
      1099 wurde das ungarische Heer unter Koloman von den Kumanen vernichtend geschlagen.