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König Władysław I. von Polen (Piasten), Ellenlang

König Władysław I. von Polen (Piasten), Ellenlang

männlich 1260 - 1333  (73 Jahre)

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  • Name Władysław I. von Polen (Piasten) 
    Titel König 
    Suffix Ellenlang 
    Geburt 1260 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Princeps von Polen (ab 1306), König von Polen als Władysław I., (ab 1320) 
    Tod 2 Mrz 1333  Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8411  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2022 

    Vater Kasimir I. von Kujawien (von Masowien) (Piasten),   geb. cir 1211   gest. 14 Dez 1267 (Alter 56 Jahre) 
    Mutter Euphrosyne von Oppeln (von Ratibor)   gest. 1292 
    Eheschließung 1257 
    Familien-Kennung F4042  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Herzogin Hedwig von Kalisch,   geb. cir 1266   gest. 10 Dez 1339, Stary Sącz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre) 
    Eheschließung 6 Jan 1293 
    Notizen 
    • Nachkommen:
      • Kunigunde (ca. 1295–1331/33), Prinzessin von Polen, verheiratet ca. 1310 mit dem schlesischen Herzog Bernard von Schweidnitz, ab 1328 mit Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg
      • Stefan (1296/1300–1306), Prinz von Polen
      • Władysław (1297–1311/1312), Prinz von Polen
      • Elisabeth (1305–1380), Prinzessin von Polen, als Gattin von König Karl I., Königin von Ungarn
      • Hedwig (1306/1309–1320/1325), Prinzessin von Polen
      • Kasimir (1310–1370), Prinz von Polen, ab 1333 König von Polen
    Kinder 
     1. Kunigunde von Polen,   geb. cir 1293   gest. 1333/1335 (Alter 42 Jahre)
     2. Prinzessin Elisabeth von Polen,   geb. 1305   gest. 29 Dez 1380, Budapest Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre)
    +3. König Kasimir III. von Polen (Piasten),   geb. 30 Apr 1310, Kowal Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 5 Nov 1370, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 60 Jahre)
    Familien-Kennung F4040  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 11 Feb 2022 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 2 Mrz 1333 - Krakau, Polen Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Wappen des Herzogtums Großpolen (Königreich Polen)
    Wappen des Herzogtums Großpolen (Königreich Polen)

    Bild: Wikipedia; Bastian (vector version) - Diese W3C-unbestimmte Vektorgrafik wurde mit Inkscape erstellt . - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Bastianow
    © Gemeinfrei

    Gräber, Denkmäler
    Władysław-I-Polen
    Władysław-I-Polen
    Sarkophagbildnis König Władysławs I. Ellenlang in der Wawelkathedrale

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Władysław_I._Ellenlang

      Władysław I. Ellenlang (polnisch Władysław I Łokietek, lateinisch Ladislaus; * 1260; † 2. März 1333 in Krakau, Polen), war als Władysław IV. ab 1306 Princeps von Polen (dux Regni Poloniae), und ab 1320, als Władysław I., König von Polen (rex Poloniae); aus der Dynastie der kujawischen Piasten.
      Vor seiner Krönung zum polnischen König 1320 stand Herzog Władysław mit anderen männlichen Vertretern der Piastenlinie und dem böhmischen Königshaus der Přemysliden bei der Einigung des Königreichs Polen in Konkurrenz. Den Beinamen Ellenlang oder der Ellenlange (polnisch Łokietek, Diminutiv von łokieć, zu deutsch Elle oder Ellenbogen) erhielt er aufgrund seiner kurzen Statur.

      Biografie
      Wladyslaw war der Sohn von Herzog Kasimir von Kujawien. Seit 1267 befand sich der minderjährige Władysław unter der Vormundschaft seiner Mutter Euphrosyne, dann der älteren Brüder Leszek und Siemomysław. Bei seiner Volljährigkeit, 1275, erhielt Władysław Südkujawien mit Brześć Kujawski als Teilherzogtum. 1288 erbte Władysław nach dem Tod des Halbbruders Leszek, der seit 1279 die Seniorherzogswürde trug, das Land von Sieradz und nahm am Krieg um Kleinpolen gegen Heinrich IV., Herzog von Schlesien-Breslau, auf der Seite Bolesławs, des Herzogs von Masowien-Płock teil. 1289 besetzte Władysław vorübergehend Krakau, musste in Kleinpolen schließlich Heinrich IV. weichen, behielt aber das Land von Sandomir. Nach dem Tod Heinrichs IV., 1290, begann der Kampf um Krakau erneut. König Wenzel II. von Böhmen besetzte 1291 Kleinpolen, verdrängte 1292 Władysław aus Sandomir und zwang ihn zur Lehnshuldigung. Als 1294 Kasimir II., Herzog von Łęczyca, starb, erbte Wladyslaw sein Herzogtum.
      Die Ermordung des Königs Przemysław von Polen, des Herrn über die Herzogtümer Großpolen und Pommerellen, Anfang 1296, verursachte Kämpfe um die Nachfolge in Polen. Władysław wurde zwar zum Herzog und Nachfolger dieser Gebiete gewählt, verlor aber im Abkommen von Krzywin vom 10. März 1296 einen Teil Großpolens an der Netze mit den Hauptburgen Santok, Drezdenko und Wałcz an die Mark Brandenburg, während die südwestlichen Gebiete Großpolens zwischen Międzyrzecz und Gostyń an Herzog Heinrich von Glogau fielen. 1297 verzichtete Władysław auf seine Ansprüche auf Krakau und huldigte 1299 in Kłęka erneut König Wenzel II., der ihn nach seiner Krönung zum polnischen König, 1300, aufgrund der ständigen Vertragsbrüche ganz aus Polen vertrieb.
      1304 kehrte Wladyslaw mit Hilfe des ungarischen Magnaten Aba zurück in die Heimat. Mit dem Tod Wenzels II. 1305 und der Ermordung seines Sohns Wenzel III. 1306, war das böhmische Königsgeschlecht der Přemysliden im erbberechtigten Mannesstamm ererloschen. Der Tod beider böhmischer Herrscher erleichterte nun die Durchsetzung von Władysławs Herrschaft in Kleinpolen, im Land von Sieradz und Łęczyca, sowie in Kujawien und Pommerellen, während man in Großpolen Heinrich von Glogau herbeiriefef. Władysław konnte 1308 Pommerellen nicht vor einem Angriff der Markgrafen von Brandenburg schützen, die bestrebt waren, ihre strittigen Lehnsrechte an Pommerellen durchzusetzen. Er bat den Deutschen Orden um Hilfe gegen Entgelt. Das Ausbleiben der für den Hilfsdienst vereinbarten Entschädigung führte zur Übernahme von Danzig durch den Deutschen Orden 1308. Im Vertrag von Soldin 1309 teilten die Askanier aus der Mark Brandenburg mit dem Deutschen Orden das polnische Herzogtum Pommerellen untereinander auf. Die Übernahme Pommerellens einschließlich Danzigs durch den Deutschen Orden verursachte langwierige Auseinandersetzungen mit Polen, die das deutsch-polnische Verhältnis für mehrere Jahrhunderte belastete. Im Winter 1311 führten Interessenunterschiede zwischen Krakau, im Bündnis mit einigen anderen kleinpolnischen Städten, und dem Adel zum sog. Aufstand des Vogtes Albert, den Władysław niederschlug. Seine Niederlage verhinderte langfristig die Realisierung der poolitischen Ansprüche insbesondere des deutschsprachigen Bürgertums in Polen. 1314 rebellierte der großpolnische Adel gegen die Herrschaft der Herzöge von Glogau und rief Władysław zu Hilfe, der diese Provinz seinem Reich angliederte. Im Jahr 1315 schloss Polen mit den slawischen Herrschern von Mecklenburg und Pommern, sowie den skandinavischen Mächten Dänemark und Schweden, ein gegen die Mark Brandenburg gerichtetes Bündnis. Es brach ein Krieg aus, der allerdings ohne Erfolg für Władysław endete und in der brandenburgischen Neumark nur ein verwüstetes Gebiet hinterließ. In der nun eingeleiteten Wiedervereinigung Polens errang der Adel eine dominierende Stellung. Obwohl Johann von Luxemburg, der neue König von Böhmen, Ansprüche auf den polnischen Thron erhob, erlangte Władysław die Zustimmung Papst Johannes' XXII. in Avignon zu seiner Krönung am 20. Januar 1320 in Krakau. 1321 verurteilte ein Kurialgericht in Inowrocław und Brześć Kujawski den Deutschen Orden zur Herausgabe Pommerellens und zur Zahlung einer Entschädigung; der Urteilsspruch blieb jedoch wirkungslos.
      Die polnisch-ungarische Allianz wurde 1320 durch die Heirat Elisabeths, einer Tochter Władysławs, mit Karl Robert von Anjou bekräftigt. 1323 setzten polnisch-ungarische Hilfstruppen den Sohn des Piasten Trojden, Herzog von Masowien-Czersk, Bolesław-Trojdenowicz (als Fürst der westlichen Rus, Georg bzw. Jurij II. genannt), auf den Thron von Halytsch-Wolhynien, der über seine Mutter Maria, Prinzessin und Erbin von Halytsch-Wolhynien, aus dem Haus Roman, einer männlichen Seitenlinie der Rurikiden, abstammte. 1325 führte der Bündnisvertrag mit Gedimin, Großfürst von Litauen, zur Heirat von dessen Tochter Aldona-Anna mit dem polnischen Thronfolger Kasimir. 1326 verwüstete Władysław mit litauischer Unterstützung die Neumark. Im Winter 1327 zog König Johann von Böhmen gegen Krakau. Zwar kehrte er unter ungarischem Druck zurück, doch huldigten ihm viele Piasten-Herzöge Schlesiens, und bis 1329 erkannten fast alle Herzöge die böhmische Lehnshoheit über Schlesien an. Im Sommer 1327 brachen offene Kämpfe Władysławs mit dem Deutschen Orden aus, der mit König Johann verbündet war. Die gegnerischen Truppen besetzten das Land von Dobrin, währenddessen sah sich Herzog Wenzel von Masowien-Płock gezwungen dem böhmischen Herrscher für sein Teilherzogtum 1329 zu huldigen (böhmische Lehnsabhängigkeit bis 1351). Bei neuen Kämpfen 1330 und 1331 verwüsteten Truppen des Deutschen Ordens Großpolen und besetzten trotz einer unentschiedenen Schlacht bei Plowce am 27. September 1331 im folgenden Jahr ganz Kujawien. Während des Waffenstillstands, der im Sommer 1332 auf Vermittlung des päpstlichen Legaten Peter von Alvernia für ein Jahr zustande kam, starb König Władysław. Er hinterließ seinem Sohn und Nachfolger Kasimir nur zwei alte Herrschaftsregionen der Piasten, Großpolen mit der Hauptburg Posen und Kleinpolen mit der Hauptstadt Krakau, sowie einige mittelpolnische Länder um Sieradz und Łęczyca.

      Machtbereich des Władysław Ellenlang in den Jahren 1267–1333
      Der Machtbereich Władysławs unterlag in seinem Kampf um die politische Selbstbehauptung gegen konkurrierende Zweige der Piastendynastie, das böhmische Königshaus, sowie den Deutschen Orden einem stetigen Wandel. Es war eine Zeit in der sich die neuen Grenzen des erneuerten polnischen Königreichs herausbildeten.
      • 1267–1300 Herzog von Kujawien in Brześć Kujawski und Dobrin, bis 1275 unter Vormundschaft der Mutter, 1275–1288 gemeinsam mit seinen Brüdern, ab 1288 allein in Brześć Kujawski;
      • 1288–1300 Herzog in Sieradz;
      • 1289–1292 Herzog von Kleinpolen in Sandomir;
      • 1294–1300 Herzog in Łęczyca;
      • 1296–1300 Herzog von Großpolen und Pommerellen;
      • 1300–1304 durch König Wenzel von Böhmen entmachtet, dem er 1292 und 1299 huldigte, im Exil bis 1304;
      • 1304–1333 Herzog von Kleinpolen in Wiślica;
      • 1305–1333 Herzog von Kleinpolen in Sandomir, Herzog in Sieradz und Łęczyca;
      • 1305–1332 Herzog von Kujawien in Brześć Kujawski, 1332 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
      • 1306–1333 Herzog von Kleinpolen in Krakau;
      • 1306–1309 Herzog von Pommerellen, 1309 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
      • 1306–1329 Herzog von Dobrin, 1329 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
      • 1306–1332 Herzog von Kujawien in Inowrocław, 1332 Annexion durch den Deutschen Ritterorden;
      • 1314–1333 Herzog von Großpolen;

      Piastische Gebiete außerhalb der Grenzen des Königreichs Polen unter König Władysław I. Ellenlang
      • Schlesische Herzogtümer, Verlust bis de facto 1945;
      • Herzogtum Masowien-Płock bis 1351, dann direkter Anschluss ins Königreich;
      • Herzogtum Masowien-Warschau bis 1351, dann Lehen der polnischen Krone, direkter Anschluss ins Königreich 1526;

      Ehe
      König Władysław war seit 1293 mit der Prinzessin Hedwig von Kalisch verheiratet.


      Weblinks
      • genealogie-mittelalter.de