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Jutta (Bonne) von Luxemburg

Jutta (Bonne) von Luxemburg

weiblich 1315 - 1349  (34 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Alles

  • Name Jutta (Bonne) von Luxemburg 
    Geburt 20 Mai 1315 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 11 Sep 1349  Maubuisson, Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8756  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 4 Sep 2017 

    Vater König Johann von Luxemburg (von Böhmen), der Blinde ,   geb. 10 Aug 1296, Luxemburg Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 26 Aug 1346, Schlachtfeld bei Crécy-en-Ponthieu Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 50 Jahre) 
    Mutter Königin Elisabeth von Böhmen (Přemysliden),   geb. 20 Jan 1292, Prag, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 28 Sep 1330, Prag, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 38 Jahre) 
    Eheschließung 1310  Speyer, Pfalz, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F3913  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Johann II. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Gute ,   geb. 16 Apr 1319, Schloss Gué de Maulny, Le Mans Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 8 Apr 1364, London, England Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre) 
    Eheschließung 23 Jul 1332 
    Notizen 
    • Die Liste ihrer Nachkommenschaft ist umfangreich:
      • Blanche (1336–1337)
      • Katharina (1337–1337)
      • Karl V. (* 21. Januar 1338; † 16. September 1380)
      • Ludwig von Anjou (* 23. Juli 1339; † 22. September 1384), Begründer des jüngeren Hauses Anjou
      • Johann von Berry (* 30. November 1340; † 15. Juni 1416)
      • Philipp II. (* 17. Januar 1342; † 27. April 1404), Begründer des Hauses Burgund
      • Johanna (* 24. Juni 1343; † 3. November 1373) ∞ 3. November 1353 Karl II., König von Navarra
      • Marie (* 12. September 1344; † 15. Oktober 1404) ∞ 5. Oktober 1364 Robert I., Herzog von Bar (Haus Scarponnois)
      • Agnes (* 9. Dezember 1345; † April 1349)
      • Marguerite (* 20. September 1347; † 25. April 1356)
      • Isabelle (* 1. Oktober 1348; † 11. September 1372) ∞ Juni 1360 Gian Galeazzo Visconti, Herzog von Mailand
    Kinder 
     1. König Karl V. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Weise ,   geb. 21 Jan 1338, Schloss Vincennes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 16 Sep 1380, Schloss Beauté-sur-Marne bei Paris Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 42 Jahre)
     2. Ludwig I. von Anjou,   geb. 23 Jul 1339   gest. 22 Sep 1384, Bisceglie bei Bari Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 45 Jahre)
     3. Herzog Johann (Jean) von Valois (von Berry),   geb. 30 Nov 1340, Schloss Vincennes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 15 Mrz 1416, Hôtel de Nesle in Paris Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 75 Jahre)
     4. Herzog Philipp II. von Burgund (Valois), der Kühne ,   geb. 15 Jan 1342, Pontoise Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Apr 1404, Halle im Hennegau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre)
     5. Johanna von Frankreich (von Valois) (Kapetinger),   geb. 24 Jun 1343   gest. 3 Nov 1373 (Alter 30 Jahre)
    +6. Maria von Frankreich (Valois),   geb. 12 Sep 1344   gest. 15 Okt 1404 (Alter 59 Jahre)
     7. Prinzessin Isabelle von Frankreich (von Valois),   geb. 1 Okt 1348, Schloss Vincennes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Sep 1372, Pavia, Italien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 24 Jahre)
    Familien-Kennung F4223  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Jun 2022 

  • Fotos Mittelalter
    Jutta-Luxemburg
    Jutta-Luxemburg
    Miniatur eines Psalters der Jutta von Luxemburg 1348/49 von Jean Le Noir, Metropolitan Museum of Art, New York

  • Notizen 
    • Jutta und Johann hatten ab 1336 in zwölf Jahren elf Kinder, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten, vier Söhne und drei Töchter.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Jutta_von_Luxemburg

      Jutta vu Lëtzebuerg [Luxemburg: Jutta vu Lëtzebuerg oder Guta vu Lëtzebuerg] (* 20. Mai 1315; † 11. September 1349 in Maubuisson, Frankreich) war die zweitälteste Tochter des böhmischen Königs Johann von Luxemburg und seiner ersten Ehefrau Eliska Premyslovna. Sie war die ältere Schwester von Kaiser Karl IV. In der französischen Geschichtsschreibung figuriert sie unter dem Namen Bonne de Luxembourg.

      Kindheit
      Jutta war mehrere Male Objekt von Eheprojekten, die ihr Vater Johann im Sinne seiner dynastischen Interessen entwickelte. Schon als Sechsjährige wurde sie (wie damals bei Fürstentöchtern nicht unüblich) erstmals verlobt und kam 1321 zu ihrem Gatten in spe, dem Wettiner Friedrich dem Ernsthaften (1310–1349), dem späteren Markgrafen von Meißen, auf die Wartburg. 1323 wurde sie ihrem Vater zurückgeschickt, weil die Wettiner sich der Partei Ludwigs des Bayern angeschlossen hatten und Friedrich nun dessen Tochter Mathilde heiraten sollte, was 1328 geschah. Hiernach wurde Jutta dem späteren Grafen Heinrich IV. von Bar versprochen, aber auch dieses Projekt scheiterte, weil Heinrichs Vater Eduard I. beziehungsweise seit 1336 er selbst und Juttas Vater Johann erst 1343 ihre Interessen ausgleichen konnten. Dafür endeten Verhandlungen mit dem seit 1328 in Frankreich regierenden König Philipp VI. aus dem Haus Valois erfolgreich. Hierbei wurde sogar eine doppelte Eheschließung vvereinbart: Johanns Sohn Karl (der spätere Kaiser) wurde mit Philipps Tochter Blanche von Valois verlobt und Tochter Jutta mit dem französischen Thronfolger Johann von Valois, dem späteren französischen König Johann II. dem Guten (franz. Jean le Bon, 1319–1364).

      Kronprinzessin von Frankreich
      Am 2. Januar 1332 traf Johann von Luxemburg mit Jutta in Paris ein. Am 6. August 1332 fand in Melun die Trauung der mittlerweile 17-jährigen Jutta und des 13-jährigen Johann statt. Dieser war am 17. Februar 1332 für volljährig erklärt worden und hatte die Titel eines Herzogs von Normandie und eines Grafen von Anjou und Maine erhalten. Jutta französisierte ihren Vornamen zu Bonne.
      Aufgrund ihrer Schönheit, ihrer Bildung und ihres Charmes gewann sie schnell Einfluss am französischen Hof. Gegner bezichtigten sie allerdings des Ehebruchs. Der eifersüchtige Johann zweifelte sogar die Vaterschaft seines ältesten Sohnes Karl an und ließ den angeblichen Liebhaber seiner Frau - Raoul II. de Brienne, Graf von Eu - beseitigen.

      Tod
      Am 11. September 1349 wurde Jutta Opfer der Pest. Sie war nicht mehr Königin von Frankreich geworden, denn ihr Gatte kam erst am 22. August 1350 auf den Thron, nach dem Tod seines Vaters Philipp VI.
      Schon kurz nach Juttas Tod kamen Gerüchte auf, Johann habe sie vergiften lassen. Falls dies stimmt, lässt sich nicht mehr klären, ob er aus persönlichen Motiven, z. B. Eifersucht, oder aber aus politischen Gründen handelte.
      Nach der Niederlage des französischen Heeres gegen die englischen Truppen in der Schlacht von Crécy 1346, dem Tod der Blanche von Valois 1348 und der danach erfolgten Annäherung zwischen dem englischen König Eduard III. und dem neuen deutschen KKönig Karl IV. gab es 1349 keine politische Basis für ein französisch-luxemburgisches Bündnis mehr. Beim Tod Herzogs Odo IV. von Burgund (1349) ergaben sich dagegen neue, günstigere Möglichkeiten für die französische Krone in dieser Richtung. AAm 9. Februar 1350 heiratete König Johann Johanna von Boulogne-Auvergne, die Witwe von Odos früh verstorbenem Sohn Philipp, und wurde damit Stiefvater und Vormund Philipps von Rouvre (1344–1361), des letzten Herzogs von Burgund aus dem Geschlecht der Kapetinger. Nach dessen frühem Tod fiel Burgund an die französische Krone und wurde von Johann als Apanage an seinen jüngsten Sohn Philipp vergeben, den späteren Philipp den Kühnen.

      Kinder
      Jutta und Johann hatten ab 1336 in zwölf Jahren elf Kinder, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten:
      • Karl V. der Weise (franz. Charles le Sage, 1338–1380), König von Frankreich ab 1364;
      • Ludwig von Anjou (1339–1384), Graf bzw. Herzog von Anjou ab 1350 bzw. 1360, ab 1382 Titularkönig von Neapel als durch Königin Johanna I. von Neapel eingesetzter Erbe;
      • Johann von Berry (1340–1416), Herzog von Berry und von Auvergne ab 1360;
      • Philipp der Kühne (1342–1404), Herzog von Burgund ab 1364 und Begründer der Dynastie der Burgunderherzöge aus dem Hause Valois, die 1477 beim Tod seines Urenkels Karls des Kühnen erlosch;
      • Johanna von Valois (1343–1373), Gemahlin von König Karl dem Bösen (franz. Charles le Mauvais) von Navarra;
      • Maria (1344–1404), Gemahlin des Herzogs Robert von Bar;
      • Isabella (1348–1372), Gemahlin von Gian Galeazzo Visconti, Herzog von Mailand, und Mutter von Valentina Visconti (1366–1408), die ihrerseits mit dem jüngeren Sohn ihres Onkels Karl V. verheiratet wurde, Herzog Ludwig von Orléans.


      Bibliografie
      • Jörg K. Hoensch: Die Luxemburger - Eine spätmittelalterliche Dynastie gesamteuropäischer Bedeutung 1308–1437. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, ISBN 3-17-015159-2.
      • Ferdinand Seibt: Karl IV. - Ein Kaiser in Europa 1346–1378. 5. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1994, ISBN 3-423-04641-4.
      • Heinz Thomas: Johann II. In: Joachim Ehlers, Heribert Müller, Bernd Schneidmüller: Die französischen Könige des Mittelalters 888–1498. Verlag C.H. Beck, München 1996, ISBN 3-406-40446-4.
      • Joseph Calmette: Die großen Herzöge von Burgund. Eugen Diederichs Verlag, München 1996, ISBN 3-424-01312-9.