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Archibald Douglas

Archibald Douglas

männlich 1489 - 1557  (68 Jahre)

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  • Name Archibald Douglas 
    Geburt cir 1489 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) 6. Earl of Angus 
    Tod Jan 1557  Tantallon Castle Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8818  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 29 Aug 2017 

    Familie Königin Margaret von England (Tudor),   geb. 28 Nov 1489, London, England Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 18 Okt 1541, Perthshire Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 51 Jahre) 
    Eheschließung 14 Aug 1514 
    Annullierung 11 Mrz 1527 
    Kinder 
     1. Gräfin Margaret Douglas,   geb. 8 Okt 1515, Harbottle Castle Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Mrz 1578, Hackney Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre)
    Familien-Kennung F4258  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Fotos Mittelalter
    Archibald-Douglas
    Archibald-Douglas
    Archibald Douglas, 6. Earl of Angus

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Archibald_Douglas,_6._Earl_of_Angus

      Archibald Douglas, 6. Earl of Angus (* um 1489; † Januar 1557 auf Tantallon Castle) war ein schottischer Adeliger aus dem Clan Douglas während der Herrschaften von Jakob V. und Maria I. Er war der Sohn von George, Master of Angus, der in der Schlacht von Flodden Field getötet wurde. Nach dem Tode seines Großvaters, Archibald "Bell the Cat" Douglas (the Great Earl), erbte er 1514 die Würde des Earl of Angus.

      Heirat mit Margaret
      1509 heiratete er Margaret, die Tochter von Patrick Hepburn, 1. Earl of Bothwell. Nach ihrem Tod heiratete er 1514 die Witwe König Jakobs IV. und Regentin Margaret Tudor, die Schwester Heinrichs VIII. von England. Diese Heirat löste innerschottische Konflikte aus. Die traditionell mit Frankreich verbündete Seite gewann die Kämpfe und setzte John Stewart, 2. Duke of Albany statt Margaret Tudor als Regenten ein.
      Douglas zog sich auf seinen Landsitz zurück, während John Stewart Margaret in Schloss Stirling belagerte. Es gelang dem Regenten, die königlichen Kinder in seine Gewalt zu bringen, Margaret flüchtete daraufhin nach England. Douglas sah seine Frau noch einmal, als sie nach Schottland kam, um Frieden mit John Stewart zu schließen.
      Während der Trennung von seiner Frau hatte Douglas eine Beziehung mit der Tochter des Laird of Traquair. Margaret rächte sich für die Vernachlässigung durch ihren Ehemann, indem sie Douglas' Machtbestrebungen nicht unterstützte und heimlich mit Hilfe Stewarts die Scheidung von Douglas vorantrieb. In Edinburgh behauptete sich Douglas in einem offenen Straßenkampf gegen James Hamilton, 1. Earl of Arran, der versucht hatte, den Einfluss der Hamilton Familie über Jakob V. auszudehnen.

      Verbannung und Machteroberung
      1517–1520 hielt sich Stewart in Frankreich auf und regierte von dort aus Schottland. Obwohl Stewart während der Zeit seiner Regentschaft Margaret ihre Kinder nur einmal sehen ließ, verbündete sie sich mit ihm gegen ihren Mann. Im Dezember 1521 wwurde Douglas von Stewart des Hochverrats bezichtigt und unter Hausarrest nach Frankreich verbannt. 1524 floh er von dort nach London, wo Heinrich VIII. ihm Unterstützung gewährte. Am 23. November 1524 versuchte er, in Edinburgh einzumarschieren, wurde aber von Margarets Truppen unter Beschuss genommen und musste sich auf Tantallon Castle zurückziehen. Von dort organisierte er eine breite Koalition schottischer Adeliger, mit deren Truppen es ihm im Februar 1525 gelang, Edinburgh zu erobern. Er berief ein Parlament ein, von dem er mit weitreichende Vollmachten ausgestattet wurde.

      Vormund Jakobs
      Douglas wurde im März die Vormundschaft über Jakob gewährt. Als diese im November auslief, weigerte er sich allerdings sie zurückzulegen, stattdessen verjagten seine Truppen Margaret nach England. Douglas nutzte seine Macht, um seine Familienangngehörigen in öffentliche Ämter einzusetzen. und machte sich selbst zum Kanzler. Mehrere Versuche, den König aus der Vormundschaft seines Stiefvaters zu befreien. misslangen, Douglas schlug unter anderem ein 10.000 Mann umfassendes Heer unter der Führung von John Stewart, 3. Earl of Lennox.
      1528 gelang es Margaret, ihre Scheidung von Douglas durchzusetzen. Sie hielt sich mit ihrem Liebhaber Henry Stewart, den sie unmittelbar nach der Scheidung heiratete, in Stirling auf, wo sie prompt von Douglas belagert wurden. Einige Wochen später gelang Jakob V. die Flucht zu seiner Mutter nach Stirling, wo er eine Anordnung erließ, die es allen Mitgliedern der Douglas Familie gebot, sieben Meilen Abstand zu seiner Person einzuhalten.

      Exil in England
      Douglas floh auf seine Burg Tantallon. Seine Ländereien wurden konfisziert, alle Titel aberkannt. Mehrere Versuche Jakobs, die Burg einzunehmen, scheiterten jedoch. Nach einiger Zeit erfolgloser Belagerung gab Douglas im Mai 1529 die Burg im Gegenzug für einen Waffenstillstand zwischen Schottland und England auf und floh zu Heinrich nach England, wo er bis 1542 blieb. Mehrfach nahm er an Feldzügen der Engländer gegen Schottland teil, auch weil Mitglieder seiner Familie, die nicht geflüchtet waren, von Jakob V. ihres Besitzes enteignet oder sogar hingerichtet wurden.

      Rückkehr nach Schottland
      Als Jakob V. 1542 starb, kehrte Douglas nach Edinburgh zurück, seine Ländereien und Titel wurden restituiert. Heinrich VIII. trug ihm auf, die Heirat zwischen Maria Stuart und Eduard VI. voranzutreiben. 1543 handelte er den Friedens- und Heiratsvertrag zwischen England und Schottland aus. Im selben Jahr heiratete er Margaret, Tochter von Robert, Lord Maxwell.
      1545 wurde Douglas wegen eines Streites mit dem Regenten James Hamilton, 2. Earl of Arran, kurzzeitig inhaftiert. Die Überfälle englischer Truppen unter Führung von Edward Seymour, die auch Douglas Ländereien betrafen, ließen Douglas erstmals die Partei der Schotten ergreifen. Er verbündete sich mit Hamilton und unterstützte Versuche, Maria Stuart mit Franz II. zu verheiraten. Im Juli 1544 wurde er zum Befehlshaber der Truppen an der Grenze zu England ernannt, 1545 schlugen seine Truppen die Engländer in der Schlacht von Ancrum Moor.
      Douglas korrespondierte zwar immer noch mit Heinrich VIII., unterzeichnete aber dennoch das Gesetz, das den Friedens- und Heiratsvertrag außer Kraft setzte.

      Tod
      Während der Regentschaft von Maria Stuarts Mutter Marie de Guise waren sein ruheloser und ambitionierter Charakter immer wieder Grund zur Sorge, vor allem da er eine sehr große Anzahl von Männern unter Waffen hielt. Am 21. August 1547 gab er seinen Adelstitel auf, erhielt aber das Recht den Titel weiterzuvererben. Douglas starb im Januar 1557. Er hinterließ eine legitime Tochter, Margaret Douglas, die den Earl of Lennox heiratete und Mutter von Lord Darnley wurde. Douglas Neffe David wurde sein Nachfolger als 7. Earl of Angus.



      Literarische Rezeption
      Theodor Fontane verfasste 1854 die Ballade Archibald Douglas. [1]
      Die Begebenheit um „Archibald Douglas“ ist historisch verbürgt – zumindest fast. Fontane erfuhr davon bei Walter Scott (“Ministrelsy of the Scottish border”), der sie wohl seinerseits von dem schottischen Historiker David Hume (1558–1629) hatte. Jedoch handelt es sich beim historischen Vorbild des Balladenhelden wohl nicht um Archibald Douglas, den 6. Earl von Angus (1490–1557), wie vielfach genannt, sondern um Archibald Douglas of Kilspindie (1475–1536), dessen Onkel.
      Der Earl von Angus war zeitweise der Vormund des bereits mit 17 Monaten gekrönten James V. und hatte den jungen König gefangen gesetzt, um seine eigene Macht zu sichern. Zur Aufsicht und Betreuung des Jungen hatte der Earl seinen Onkel bestimmtmt, ebendiesen Archibald Douglas of Kilspindie. Wiewohl der junge König diesen mochte, so verbannte der 16-Jährige nach seiner Flucht im Jahr 1528 doch ausnahmslos alle mit Namen Douglas aus dem Land. Der Earl ging nach England, sein Onkel jedoch nach Frankreich. Von dort aus unternahm er Jahre später den Versuch, den Fontane in seiner Ballade beschreibt – doch er fand keine Gnade.
      Literatur
      • Kenneth O. Morgan (Hrsg.): The Oxford Illustrated History of Britain. Oxford University Press, Oxford u. a. 1984, ISBN 0-19-822684-5, S. 254ff.
      • Simon Schama: A History of Britain. Band 1: 3000 BC – AD 1603. At The Edge of The World? BBC Books, London 2003, ISBN 0-563-38497-2, S. 354ff.
      Einzelnachweise
      1 Alexander Bandilla: Englische und schottische Balladen aus der Feder Theodor Fontanes