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König Heinrich IV. von England (Lancaster) (Bolingbroke)

König Heinrich IV. von England (Lancaster) (Bolingbroke)

männlich 1367 - 1413  (46 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Heinrich IV. von England (Lancaster) (Bolingbroke) 
    Titel König 
    Geburt Apr od Mai 1366 od 1367  Bolingbroke Castle, Lincolnshire Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) König von England (1399 bis 1413), Ritter des Hosenbandordens, Duke of Hereford, Earl of Derby, Earl of Northampton, Earl of Lincoln und Earl of Leicester 
    Tod 20 Mrz 1413  London, England Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I8936  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

    Vater Herzog John von Lancaster (Plantagenêt), of Gaunt ,   geb. 6 Mrz 1340, Gent Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 3 Feb 1399, Leicester Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 59 Jahre) 
    Mutter Blanche von Lancaster,   geb. 25 Mär 1341 od 1345   gest. 12 Sep 1368, Bolingbroke Castle, Lincolnshire Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 23 Jahre) 
    Eheschließung 1359 
    Familien-Kennung F4327  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Mary de Bohun,   geb. cir 1369   gest. 4 Jun 1394 (Alter 25 Jahre) 
    Eheschließung 1380 
    Notizen 
    • Heinrich IV. und Mary hatten fünf Söhne und zwei Töchter.
      • Eduard (* April 1382) starb früh
      • Heinrich V. (1387–1422), König von England
      • Thomas of Lancaster (1388–1421), Herzog von Clarence
      • John (1389–1435), Herzog von Bedford, Earl of Kendal und Richmond
      • Humphrey (1390–1446), Herzog von Gloucester
      • Blanca, auch Blanche (1392–1409) ∞ Ludwig III. von der Pfalz
      • Philippa (1394–1430) ∞ 1406 Erich von Pommern, König von Dänemark, Norwegen und Schweden
    Kinder 
     1. Heinrich V. von England (Lancaster),   geb. 16 Sep 1387, Monmouth Castle, Wales Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 31 Aug 1422, Schloss Vincennes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre)
     2. Thomas Lancaster,   geb. 29 Sep 1388, Kenilworth Castle Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 22 Mrz 1421, bei Baugé in Anjou Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 32 Jahre)
     3. Blanca von England
    Familien-Kennung F4326  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

    Familie 2 Johanna von Navarra,   geb. 1370   gest. 9 Jul 1437, Havering-atte-Bower Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 67 Jahre) 
    Eheschließung 1402 
    Notizen 
    • Heinrich IV. und Johanna hatten keine Kinder.
    Familien-Kennung F4555  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - Apr od Mai 1366 od 1367 - Bolingbroke Castle, Lincolnshire Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 20 Mrz 1413 - London, England Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Heinrich-IV-England-Lancester
    Heinrich-IV-England-Lancester
    Heinrich IV.
    Phantasiedarstellung aus dem späten 16. Jahrhundert[1]
    Heinrich-IV-England-Lancester-Unterschrift
    Heinrich-IV-England-Lancester-Unterschrift
    Unterschrift von Heinrich IV.

    Wappen, Siegel, Münzen
    Heinrich IV. von England (Lancester) - Wappen
    Heinrich-IV-England-Lancester-Wappen
    Königliches Wappen von Heinrich IV.

  • Notizen 
    • Der erste englische König aus dem Hause Lancaster
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(England)

      Heinrich IV. KG (engl.: Henry IV., auch Henry Bolingbroke) (* April oder Mai 1366 oder 1367 auf Bolingbroke Castle, Lincolnshire; † 20. März 1413 in London), war, nachdem er zuvor Richard II. entthront hatte, König von England von 1399 bis 1413. Er war der Sohn und Erbe von John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster, und der erste englische König aus dem Hause Lancaster, welches später in den sogenannten Rosenkriegen um seinen Machterhalt kämpfte.
      Seine weiteren Titel waren: Ritter des Hosenbandordens, Duke of Hereford, Earl of Derby, Earl of Northampton, Earl of Lincoln und Earl of Leicester.

      Leben
      Heinrich IV. war der einzige überlebende Sohn von John of Gaunt, dem dritten überlebenden Sohn von Edward III., aus dessen erster Ehe mit Blanche of Lancaster, Tochter und Erbin von Henry of Grosmont, 1. Duke of Lancaster. Damit gehörte er einer Nebenlinie des Königshauses Plantagenet an und war der Erbe des Herzogtums Lancaster mit seinen umfangreichen Ländereien. Über die Geburt von Heinrich lässt sich mit Sicherheit nur sagen, dass er auf Bolingbroke Castle das Licht der Welt erblickte, weshalb er auch Henry Bolingbroke genannt wurde. Das genaue Geburtsdatum ist allerdings nicht überliefert. Am häufigsten findet man allerdings Angaben, welche seine Geburt im April oder Mai des Jahres 1366 beziehungsweise 1367 ansiedeln.[2]
      Während der Auseinandersetzungen seines Cousins Richard II. mit den Parlamenten befand sich Heinrich zunächst wie die Mehrheit des englischen Adels auf der Seite der Opposition gegen den König. Im Gnadenlosen Parlament von 1388 gehörte Heinrich zu den Appelanten, die mehrere Todesurteile gegen Parteigänger Richards durchsetzten. Als der König in den folgenden Jahren wieder an Macht gewann, wechselte Heinrich auf die Seite von Richard II. 1390/91 und 1392 unternahm er Preußenfahrten,[3] 1392/93 pilgerte er nach Jerusalem.
      Im Jahr 1398 wurde Heinrich nach einer Hofintrige und im Rahmen einer allgemeinen Prozesswelle auf zehn Jahre verbannt. Als kurz darauf John of Gaunt starb, verlängerte der König diese Verbannung auf Lebenszeit, um sich das reiche Erbe Heinrichchs anzueignen. Als Richard jedoch zu einem Irland-Feldzug aufbrach, landete Heinrich Bolingbroke in Yorkshire und erhielt sofort einen gewaltigen Zulauf aus nahezu dem gesamten englischen Adel. Richard II. kehrte umgehend aus Irland zurück, docch sein Heer löste sich auf und lief zum Großteil zu Heinrich über. Dieser nahm Richard gefangen und schaffte ihn nach London. Im Tower eingekerkert, wurde Richard II. gezwungen, die Krone abzugeben und Heinrich Bolingbroke, der sich nun Heinrich IV. nannte, als Nachfolger einzusetzen. Das einberufene Parlament erklärte Richard der Krone für unwürdig. Am 13. Oktober 1399 wurde Heinrich IV. gekrönt.
      Mit der Absetzung des Königs war die Thronfolge aber noch keineswegs klar. Bei strenger Auslegung des Erbrechts hätte Edmund Mortimer, 5. Earl of March, in der Erbfolge vor Heinrich gestanden. Dies war für Heinrich und den Kronrat jedoch nicht akzeptabel, da angesichts der Minderjährigkeit Edmunds die Gefahr bestand, dass Richard, der zu diesem Zeitpunkt noch lebte, den Thron zurückerobern würde oder dass ein minderjähriger König erneut zu Bürgerkrieg und zu Anarchie geführt hätte. Heieinrich gelang es, den eigenen Herrschaftsanspruch, mit Bezugnahme auf seine enge Verwandtschaft zu seinem Vorgänger, durch Parlamentsbeschlüsse und mit Verweis auf das Gottesgnadentum durchzusetzen. Angesichts dieser fadenscheinigen Begründungeen blieben während seiner gesamten Regierungszeit massive Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Thronfolge bestehen, die vor allem durch Kritik und Intrigen aus dem Klerus entstanden, der Heinrich gegenüber wegen der antiklerikalen Einstellung seines Vaters John of Gaunt eher feindlich gesinnt war. Er versuchte eine politische Annäherung an den deutschen König Ruprecht, indem er die Vermählung seiner ältesten Tochter Blanca mit dessen ältestem Sohn Ludwig III. dem Bärtigen, in die Wege leitete. Die „englische Heirat“ fand am 6. Juli 1402 in Köln statt.
      Realpolitisch konnte Heinrich IV. in seiner kurzen Regierungszeit eine Reihe von Erfolgen erzielen. Wenige Monate nach der Machtübernahme gelang es ihm, einen Aufstand mächtiger Parteigänger Richards II. niederzuschlagen. Kurz darauf wurde Richaard während seiner Haft im Schloss Pontefract ermordet, vermutlich auf Befehl Heinrichs. In den folgenden Jahren kam es mehrfach zu Revolten der mächtigen nordenglischen Adelsfamilie Percy, die Heinrich kurz zuvor noch bei der Durchsetzung seines Thronanspruchs unterstützt hatte, sowie zu einem ungewöhnlich umfassenden, bis 1410 andauernden Aufstand der Waliser unter Owain Glyndŵr. Der Percy-Aufstand endete mit der Niederlage des aus der Familie stammenden Herzogs von Northumberland 1408 in der Schlacht bei Branham Moor. Aus allen diesen Auseinandersetzungen ging Heinrich als Sieger hervor. Der Erfolg des Königs ist zum Teil auch den militärischen Fähigkeiten seines ältesten Sohnes Heinrich zu verdanken, der später König Heinrich V. wurde. Verbündete fand er vor allem im Klerus, insbesondere in Thomas Arundel, Erzbischof von Canterbury. Dies bedeutete eine Stärkung der Commons im Parlament, die zeitweise ihr Mitspracherecht in der königlichen Haushaltsführung ausweiten konnten. Eine weitere Folge dieser Politik war das harte Vorgehen gegen die Lollarden, eine Bewegung, die grundlegende kirchliche Lehrsätze bezweifelte und vor allem in der Spätphase von Heinrichs Herrschaft als Ketzerei verfolgt wurde.
      1406 nahmen englische Soldaten den späteren Jakob I. von Schottland gefangen, der auf der Reise nach Frankreich war. Jakob blieb Gefangener bis zum Ende von Heinrichs Herrschaft.
      Ab 1405 zeigte der König zunehmende Krankheitssymptome. Sein Gesundheitszustand verschlechterte sich im Winter 1408/09 dramatisch. Dennoch behielt er die Macht fest in der Hand, obwohl ihn sein Sohn, der spätere Heinrich V., zum Rückzug aus deder Politik drängte. Dies führte zu einem Zerwürfnis zwischen Vater und Sohn, das aber kurz vor Heinrichs IV. Tod beendet wurde. Heinrich IV. wurde von verschiedenen Krankheiten heimgesucht, unter anderem auch Epilepsie. Am 20. März 1413 starb er im Jerusalemzimmer im Haus des Abtes von Westminster an einer Hautkrankheit, die wohl Lepra war, und wurde in der Kathedrale von Canterbury begraben. Sollte es sich bei der Todesursache um Lepra gehandelt haben, hatte er sich mit dieser Krankheit wohl bei seiner Pilgerfahrt nach Jerusalem infiziert, der späte Ausbruch ist aufgrund einer längeren Karenzzeit bei dieser Krankheit nicht ungewöhnlich. Eine Exhumierung einige Jahrhunderte später brachte zum Vorschein, dass sein Körper hervorragend einbalsamiert worden war.
      In vielen Chroniken des Mittelalters wird Heinrich IV. als Despot und Usurpator bezeichnet. Dabei handelt es sich wahrscheinlich aber um eine von kirchlichen Kreisen gefärbte Darstellung, mit der der Klerus auf die Einschränkung seiner Macht durch Heinrich, vor allem aber durch seinen Vater, reagierte.

      Ehen
      1380 heiratete Heinrich Mary de Bohun.
      Seine Ehefrau Mary starb am 4. Juni 1394.
      1403 heiratete Heinrich Johanna von Navarra, die Tochter Karls II. von Navarra. Sie war die Witwe von Johann V. von der Bretagne, dem sie vier Töchter und vier Söhne geboren hatte, aber sie und Heinrich bekamen keine Kinder.


      Rezeption
      Heinrich IV. ist die titelgebende Hauptfigur von William Shakespeares zweiteiligem Drama Heinrich IV.
      Literatur
      • A. L. Brown, Henry Summerson: Henry IV (1367–1413). In: Oxford Dictionary of National Biography. Oxford University Press, Oxford 2004 (ergänzter Onlineartikel mit umfassenden Literaturangaben).
      • Gwilym Dodd, Douglas Biggs (Hrsg.): The Reign of Henry IV: Rebellion and Survival, 1403–1413. Woodbridge 2008.
      • Chris Given-Wilson: Henry IV. Yale University Press, New Haven/London 2016. (aktuelle Biographie)
      Weblinks
       Commons: Heinrich IV. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
       Wikiquote: Heinrich IV. von England – Zitate
      • Henry IV, King of England auf thepeerage.com, abgerufen am 27. August 2015 (englisch)
      • Henry IV. in Royal Genealogical Data
      • Rebecca Gable: Kurzbiographie Heinrichs IV.
      • Walther Holtzmann: Die englische Heirat Pfalzgraf Ludwigs III. In: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins. NF 43 (1930), 1-22.
      Anmerkungen
      1 http://www.npg.org.uk/collections/search/portrait.php?search=ap&npgno=4980%289%29&eDate&lDate#sitter
      2 Siehe: thePeerage.com und Royal Genealogical Data; für eine genauere Auseinandersetzung mit der Problematik siehe George Edward Cokayne: The Complete Peerage of England, Scotland, Ireland, Great Britain and the United Kingdom – extant, extint or dormant. Reprint der Ausgabe London, St. Catherine Press: 1910–1959, Sutton, Stroud u.a. 2000, ISBN 0-904387-82-8, S. 412.
      3 Werner Paravicini: Die Preußenreisen des europäischen Adels. Teil 1 (= Beihefte der Francia. Band 17/1). Thorbecke, Sigmaringen 1989, ISBN 3-7995-7317-8, S. 149 (Digitalisat)