Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Inês de Castro

Inês de Castro

weiblich 1325 - 1355  (30 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Inês de Castro 
    Geburt 1320/1325  Galizien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Tod 7 Jan 1355  Coimbra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Kloster von Alcobaça Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9001  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 19 Aug 2023 

    Vater Herr Pedro Fernandes de Castro 
    Mutter Aldonça Lourenço de Valadares 
    Eheschließung Datum unbekannt 
    Familien-Kennung F21249  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie König Peter I. von Portugal,   geb. 8 Apr 1320, Coimbra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 18 Jan 1367, Estremoz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 46 Jahre) 
    Eheschließung 1354 
    • In dritter (heimlicher) Ehe heiratete Peter I. angeblich Inês de Castro, Tochter von Pedro Fernandes de Castro, Herr von Lemos und Aldonça Lourenço de Valadares.
    Notizen 
    • Inês hatte mit Peter I. von Portugal drei Kinder die später vom König als rechtmäßige Thronfolger anerkannt wurden und deshalb alle den Titel eines Infanten bzw. einer Infantin von Portugal trugen:
      • Afonso, starb im Kindesalter
      • Beatriz (um 1347 - 1381), ∞ 1373 Sancho Alfonso von Kastilien, Herr von Alburquerque.
      • Johann (João) (1349 - 1397), Herzog von Valencia de Campos.
      • Dionysius (Dinis) (1354 - 1397), ∞ 1372 Johanna von Kastilien, Herrin von Cifuentes.
    Kinder 
     1. Beatriz von Portugal,   geb. um 1347, Coimbra Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 5 Jul 1381, Ledesma Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre)
    Familien-Kennung F4363  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 19 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 1320/1325 - Galizien Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 7 Jan 1355 - Coimbra Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Kloster von Alcobaça Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Inês-Castro
    Inês-Castro
    Inês de Castro
    Inês-Castro-Ermordung
    Inês-Castro-Ermordung
    Der Mord an Inês de Castro

    Wappen & Siegel
    Wappen von Monforte de Lemos
    Wappen von Monforte de Lemos

    Bild: Wikipedia; Obra do próprio
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

    Grabsteine
    Inês-Castro-Grab
    Inês-Castro-Grab
    Grabmal von Inês de Castro im Kloster Alcobaça

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Inês_de_Castro (Sep 2017)

      Inês de Castro (* 1320 in Galicien; † 7. Januar 1355 in Coimbra) war eine kastilische Adlige und Ehefrau des späteren portugiesischen Königs Peter I. Auf Befehl ihres Schwiegervaters, König Alfons IV. wurde sie als Hochverräterin verurteilt und hingerichtet. Ihr tragisches Leben gab die Vorlage für eine Reihe literarischer Adaptationen ab.

      Leben
      Inês de Castro wurde als Tochter des galicischen Adeligen Peter Fernandes de Castro, Herr von Lemos und der Aldonça Lourenço de Valadares geboren. Sie kam 1340 im Gefolge der kastilischen Prinzessin Constança Manuel nach Portugal. Constança Manuel, eine Urenkeltochter König Ferdinand III. von Kastilien, hatte aus politischen Gründen den portugiesischen Thronfolger Peter heiraten müssen, Inês diente ihr als Hofdame. Peter verliebte sich jedoch nicht in seine wenig ältere Frau, sondern in Inês. Alfons IV. missbilligte diesen Umstand und zwang Inês 1344, das Land zu verlassen. 1345 verstarb Constança Manuel im Kindbett nach Geburt des Thronerben. Gegen den ausdrücklichen Befehl seines Vaters ließ Peter Inês zurückkommen und verbbrachte mit ihr vier glückliche Jahre in Coimbra, in denen ihm Inês drei Kinder schenkte. Peter hatte nun sowohl mit seiner verstorbenen Ehefrau als auch mit Inês de Castro potentielle Erben in die Welt gesetzt. In Portugal wurde befürchtet, dasss Inês de Castro versuchen könnte, den legitimen Thronerben zugunsten ihrer Kinder aus der Thronfolge zu verdrängen. Die Familie de Castro war in Kastilien mächtig und einflussreich, und somit hätte der kastilische Adel durch eine Thronfolge der Abkömmlinge Inês' in Portugal erheblich an Macht gewinnen und unter Umständen Portugals Unabhängigkeit beeinträchtigen können. Hinzu kam, dass Alfons XI. von Kastilien sich selbst erheblichen Problemen mit unehelichen Abkömmlingen seines Vaters gegenübersah, was Peter veranlasste, sich in die kastilische Politik einzumischen, zumal Inês' Brüder Hoffnungen auf den kastilischen Thron in ihm weckten.
      Diesem Konfrontationskurs mit dem Königreich Kastilien sahen sowohl Alfons IV. als auch der portugiesische Adel besorgt entgegen, umso mehr, als Peter 1354 angeblich - was historisch nicht restlos gesichert ist - Inês heimlich heiratete.
      Alfons IV. rief schließlich einen Kronrat ein, auf welchem er Inês des Hochverrats anklagte und selbst das Urteil gegen sie sprach. Sie wurde am 7. Januar 1355 hingerichtet. Kronprinz Peter soll gerade auf der Jagd gewesen sein, als auf Befehl des Königs drei gedungene Mörder in das Landhaus bei Coimbra eingedrungen seien, in dem Inês lebte, und sollen sie dort enthauptet haben. Peter soll nach seiner Rückkehr von der Jagd den abgetrennten Kopf seiner Geliebten gefunden haben.
      Peter entfesselte einen Rachefeldzug gegen seinen Vater. Das Land wurde durch einen Bürgerkrieg zerrissen, wobei Peter jedoch bald einsehen musste, dass er seinen Vater aus eigener Kraft nicht gewaltsam stürzen konnte. Aus diesem Grunde schlossen beide durch Vermittlung der Königin eine Vereinbarung, wonach sich Peter seinem Vater unterwarf und beide feierlich gelobten, das Geschehene zu vergessen und auf sich beruhen zu lassen. Die Höflinge, welche Alfons zum Tod der Inês geraten hatte, flohen gleichwohl nach Kastilien.

      Legenden
      1357 verstarb Alfons IV. und Peter bestieg selbst den Thron. Zunächst kam es nicht zu dem befürchteten Rachefeldzug, der Thronfolger schien sich an seinen Eid zu halten. Peter I. knüpfte enge Beziehungen zu Kastilien und erreichte die Auslieferung von zwei der drei Mörder (der dritte hatte sich rechtzeitig nach England abgesetzt). Beide Delinquenten ließ er unter ausgesuchten Martern töten, weshalb er in der portugiesischen Geschichte den Beinamen "der Grausame" (o cruel) führt. U.a. wird berichtet, dass die Delinquenten sich vor Beginn der Tortur aussuchen mussten, ob sie am Ende das Herz lieber von vorne oder von hinten bei lebendigem Leibe ausgerissen bekommen wollten.
      Der Legende nach soll er den Auftrag erteilt haben, den Körper der Inês aus dem Kloster Santa Clara, in dem sie bereits fünf Jahre ruhte, in die Kathedrale von Coimbra zu überführen, um sie feierlich krönen zu lassen. Hier wurden zwei Thronsessel aufgestellt, auf den einen setzte man die Tote, auf dem anderen nahm Peter Platz. Die Tote war mit den Krönungsgewändern bekleidet, mit Juwelen übersät, auf dem Kopf trug sie die Königskrone. Der gesamte Hof, der von der Verschwörung und dem Todesurteil gegen Inês gewusst haben musste, musste ihr huldigen und ihre Hand küssen. Danach wurde der Leichnam im Kloster von Alcobaça beigesetzt.
      Historisch beweisen lässt sich diese gespenstische Szene nicht. Nachgewiesen ist jedoch, dass Peter I. nach seiner Thronbesteigung behauptete, er habe während der Regierungszeit seines Vaters Inês de Castro heimlich geheiratet und dass er die Kinder aus dieser Beziehung als ehelich anerkannte. Auf Peters Befehl wurden für ihn und Inês zwei Prunksärge errichtet und im Querschiff der Klosterkirche von Alcobaça aufgestellt. Dabei wurden sie so gegeneinander angeordnet, dass - so der überllieferte Wunsch von Peter - sich die beiden Liebenden bei der Auferstehung am jüngsten Tag direkt in die Augen sehen können. Wie Untersuchungen im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts gezeigt haben, ruhen die Körper noch heute in dieser Stellung. Die Sarkophage gelten als die herausragendsten Beispiele der gotischen Bildhauerkunst in Europa. Sie wurden infolge den Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel durch französische Soldaten, die mit Gewehrkolben auf die feinen Steinarbeiten eingeschlagen haben sollen, 1810 erheblich beschädigt. Etwas außerhalb des heutigen Coimbra liegt in einem alten Gartengrundstück ein Brunnen, der "Quelle der Tränen" genannt wird. Hier soll das Drama stattgefunden haben. Von dem ehemaligen herrschaftlichen Gebäude steht nur noch ein kleiner Mauerrest mit einem gotischen Fensterbogen. Dieser historische und gleichzeitig romantische Ort ist bis heute ein beliebter Treffpunkt für verliebte Paare, die sich hier ewige Liebe schwören, wie auch viele frisch verheiratete Paare noch am Tage ihrer Hochzeit vor die Gräber im Kloster von Alcobaça treten, um ihr Treueversprechen zu wiederholen.

      Literarische Bearbeitungen und Vertonungen
      • Camões gab dem Stoff der Legende im dritten Gesang der Lusiaden eine lyrische Fassung.
      • Ezra Pound verarbeitete die Legende um Inês de Castro unter anderem im XXX. Gesang seiner Cantos.
      • Die englische Schriftstellerin Anna Eliza Bray verfasste 1830 einen historischen Schauerroman zur Thematik unter dem Titel The Talba or Moor of Portugal.
      • 29 Opern wurden über das Leben Inês de Castro geschrieben, auf 21 verschiedene Textbücher. Am bekanntesten wurde Giuseppe Persianis Oper Ines de Castro nach einem Textbuch von Salvatore Cammarano, uraufgeführt 1835 in Neapel. In heutiger Zet komponierte der junge Schweizer Komponist Andrea Lorenzo Scartazzini eine Oper über dieses Thema, die unter dem Titel Wut am Theater Erfurt (9. September 2006) uraufgeführt wurde.
      • Hugo Loetscher bearbeitete den Stoff zu einem Theaterstück. Es erschien in portugiesischer Fassung unter dem Titel O amor assassinado (2001).