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Herzog Philipp II. von Burgund (Valois), der Kühne

Herzog Philipp II. von Burgund (Valois), der Kühne

männlich 1342 - 1404  (62 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Philipp II. von Burgund (Valois) 
    Titel Herzog 
    Suffix der Kühne 
    Geburt 15 Jan 1342  Pontoise Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Burgund (ab1364) 
    Tod 27 Apr 1404  Halle im Hennegau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Palais des Ducs de Bourgogne, Dijon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9056  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater König Johann II. von Frankreich (von Valois) (Kapetinger), der Gute,   geb. 16 Apr 1319, Schloss Gué de Maulny, Le Mans Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 8 Apr 1364, London, England Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre) 
    Mutter Jutta (Bonne) von Luxemburg,   geb. 20 Mai 1315   gest. 11 Sep 1349, Maubuisson, Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 34 Jahre) 
    Eheschließung 23 Jul 1332 
    Familien-Kennung F4223  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Gräfin Margarete III. von Flandern,   geb. 13 Apr 1350, Male Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 16 Mrz 1405, Arras, Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre) 
    Eheschließung 1369 
    Kinder 
     1. Herzog Johann von Burgund (Valois), Ohnefurcht,   geb. 28 Mai 1371, Dijon, Frankreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Sep 1419, Montereau-Fault-Yonne Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 48 Jahre)
    +2. Maria von Burgund,   geb. 1380   gest. 1422 (Alter 42 Jahre)
    Familien-Kennung F4397  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
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  • Fotos Mittelalter
    Philipp-II-Burgund-Valois
    Philipp-II-Burgund-Valois
    Philipp der Kühne

    Wappen, Siegel, Münzen
    Burgund - Wappen ab dem 12. Jahrhundert
    Burgund - Wappen ab dem 12. Jahrhundert
    Blason Ducs Bourgogne (ancien)

    Bild: Wikipedia
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/
    Valois - Stammwappen
    Valois - Stammwappen
    Blason dit "de France Ancienne" : d'azur semé de fleurs de lys d'or

    Bild: Wikipedia
    © Gemeinfrei

    Karten
    Burgund - Karte - Philipp II. von Burgund-Valois
    Philipp-II-Burgund-Valois-Karte
    Karte des Herrschaftsgebiets des Hauses Burgund unter Philipp II.

    Gräber, Denkmäler
    Philipp-II-Burgund-Valois-Grab
    Philipp-II-Burgund-Valois-Grab
    Grabmal Philipps II. des Kühnen, Palais des Ducs de Bourgogne (Dijon)

  • Notizen 
    • Begründer der Dynastie der Burgunderherzöge aus dem Hause Valois, die 1477 beim Tod seines Urenkels Karls des Kühnen erlosch.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_II._(Burgund)

      Philipp II. der Kühne (frz. Philippe le Hardi) (* 15. Januar 1342 in Pontoise; † 27. April 1404 in Halle im Hennegau) war vierter Sohn des französischen Königs Johann des Guten aus dem Haus Valois und Guthas von Luxemburg. Als Herzog von Burgund wurde er Begründer des jüngeren Hauses Burgund als Seitenzweig der Valois.

      Leben
      Den Beinamen des Kühnen erwarb er sich 1356 als knapp 15-Jähriger in der englisch-französischen Schlacht bei Maupertuis (südlich von Poitiers). Allerdings wurde er dort gemeinsam mit seinem Vater Johann von den siegreichen Engländern gefangengenenommen und nach London gebracht. Nach einer anderen Darstellung gelangte er zu seinem Beinamen aber im Verlaufe der Gefangenschaft und eines Banketts mit Eduard III., wo er einem englischen Mundschenk, der Eduard die Speisen reichte, ins Gesicht schlug und ihn anherrschte: „Wer hat dir beigebracht, den englischen König vor dem französischen zu bedienen?“ Darauf sagte Eduard zu Philipp: „Wahrlich, Cousin, ihr seid Philipp der Kühne!“
      Nach dem Freikauf und der Heimkehr König Johanns und seines Sohnes 1360 wurde Philipp von Johann 1363 mit dem Herzogtum Burgund belehnt, dessen letzter Herzog aus dem Haus der Kapetinger, Philipp I. (auch Philipp von Rouvres genannt), 1361 bei einer Wiederkehr der Pest jung gestorben war, bevor er mit seiner jungen Frau, Margarete von Flandern, die Ehe hatte vollziehen können.
      1369 heiratete Philipp seinerseits Margarete, was ihm 1384, beim Tod seines Schwiegervaters, Graf Ludwigs II. von Flandern, dessen große Besitzungen einbrachte, zu denen seit 1361 auch die zum Deutschen Reich gehörende Freigrafschaft Burgund zählte.
      1385 gelang es Philipp, in Flandern mit den von England unterstützten aufständischen Städten, vor allem Gent, Brügge und Ypern Frieden zu schließen, nachdem diese am 27. November 1382 in der Schlacht bei Roosebeke entscheidend geschwächt worden waren.
      Ebenfalls 1385 gelang es ihm in der Doppelhochzeit von Cambrai, seinen ältesten Sohn Johann mit Margarete, der Tochter von Herzog Albrecht I. von Straubing-Holland, zu verheiraten und seine eigene Tochter Margarete mit dessen Sohn und Erben, dem späteren Wilhelm II.
      Inzwischen (1380) hatte er nach dem Tod seines ältesten Bruders, Königs Karl V. von Frankreich zusammen mit seinen beiden anderen Brüdern, den Herzögen von Anjou und Berry die Regentschaft (Regierung der Herzöge) für seinen noch unmündigen Neffen Karl VI. übernommen. Nachdem dieser 1388 selbst die Herrschaft angetreten und sich mit tüchtigen Ministern aus dem einstigen Stab seines Vaters umgeben hatte, wurden Philipp und seine beiden Brüder weitgehend entmachtet. Sie, und zwar vor allem der energische Philipp, kehrten jedoch an die Schalthebel zurück, als 1392 Karl VI. unter geistigen Störungen zu leiden begann. Allerdings fand Philipp bei seinem Bestreben, die Ressourcen der französischen Krone für seine eigenen, oft verschwenderischen Zwecke auszubeuten, nun einen Rivalen in Gestalt von Karls ehrgeizigem, ebenfalls prunksüchtigen jüngeren Bruder, Herzog Ludwig von Orléans, der von der Königin und offiziellen Regentin, Isabeau, gestützt wurde.
      Die Rivalität zwischen Philipp und Ludwig am Hof führte zu Machtkämpfen, die sich ins Land hinein verlängerten. Sie gingen nach dem Tod Philipps unter seinem Sohn und Nachfolger Johann Ohnefurcht weiter, um nach der Ermordung Ludwigs (1407) in bürgerkriegsartige Auseinandersetzungen einzumünden.
      Philipp hatte sich zeit seines Lebens mehr als Mitglied der französischen Königsfamilie und als Fürst in Frankreich gefühlt denn als Herrscher über ein relativ großes und fast selbständiges Territorium zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich. Er starb jedoch 1404 symbolträchtig im Hennegau, das heißt auf dem Boden des Reiches, in das hinein seine Nachfolger Johann († 1419), Philipp († 1467) und Karl († 1477) vor allem zu expandieren versuchten, wobei sie ihr Territorium praktisch zu einem eigenen Staat ausbauten.
      Siehe auch: Stundenbuch von Philipp dem Kühnen, Herzog von Burgund

      Wappen
      Seit seiner Erhebung zum Herzog von Burgund führte Philipp ein Wappen, das aus der Kombination des alten Wappens des Herzogtums Burgunds und seines Wappens als Graf von Tours bestand. Die Grafschaft Tours hatte er 1360 als Apanage erhalten, alleerdings nach der Belehnung mit Burgund 1364 wieder an die Krone zurückgegeben. Die Lilien mit der rot-weißen Einfassung kennzeichneten Philipp als jüngeren Bruder des Kronprinzen. Während dieser wie der König selbst drei Lilien führte, vermehrten die nachgeborenen Söhne die Zahl der Lilien und fügten eine rot-weiße Einfassung dazu.[1]

      Nachkommen
      Philipp II. und seine Gemahlin Margarete hatten elf, sieben ins Erwachsenenalter gelangte Kinder:
      • Johann Ohnefurcht (1371–1419), Herzog von Burgund ∞ Margarete von Bayern (1363–1423)
      • Karl (* März 1372; † 13. Juli 1373)
      • Margarete (* Oktober 1374; † 8. März 1441) ∞ Wilhelm II. (1365–1417), Graf von Holland
      • Ludwig (* Mai 1377; † 10. Januar 1378)
      • Katharina (1378–1425) ∞ Leopold IV. (1371–1411), Herzog von Österreich
      • Bonne (* 1379; † 10. September 1399)
      • Maria (* August 1380; † 3. Oktober 1422) ∞ Amadeus VIII. (1383–1451), Graf von Savoyen
      • Anton (1384–1415), Herzog von Brabant und Limburg ∞ I: Johanna von Luxemburg (1380/85–1407); ∞ II: Elisabeth von Görlitz (1390–1451)
      • Philipp (1389–1415), Graf von Nevers ∞ I: Isabel de Coucy (–1411); ∞ II: Bonne d’Artois (1396–1425)



      Literatur
      • Richard Vaughan: Philip the Bold. The Formation of the Burgundian State. Longmans, London 1962; mehrfach wiederaufgelegt, zuletzt Boydell, Woodbridge 2005 (The Dukes of Burgundy), ISBN 0-85115-915-X.
      • Patrick Marc de Winter: The Patronage of Philippe le Hardi, Duke of Burgundy (1364–1404). 2 Bde., unveröffentlichte Dissertation, New York University, 1976.
      • Patrick Marc de Winter: La bibliothèque de Philippe le Hardi, Duc de Bourgogne. Etude sur les manuscrits à peintures d’une collection princière à l’époque du „Style Gothique International“. Centre National de la Recherche Scientifique, Paris985 (Documents, études et répertoires), ISBN 2-222-02717-9.
      • Andrée van Nieuwenhuysen: Les Finances du Duc de Bourgogne Philippe le Hardi (1384–1404). Economie et politique. Ed. de l’Université de Bruxelles, Brüssel 1984 (Université libre de Bruxelles. Faculté de philosophie et lettres, Bd. 90), ISBN 28004-0838-3 (Rezensionen in Francia 1986 und Annales 1987)
      • Andrée van Nieuwenhuysen: Les finances du duc de Bourgogne Philippe le Hardi (1384–1404). Le montant des ressources. Palais des Académies, Brüssel 1990 (Mémoires. Académie royale de Belgique: Classe des lettres, Collection in 8, Sér. 2,68,3, teilweise zugleich Dissertation, Universität Brüssel 1983, ISBN 2-8031-0078-9 (Rezension)
      • Jean Rauzier: Finances et gestion d’une principauté. Le duché de Bourgogne de Philippe le Hardi 1364–1384. Ministère de l’Economie et des Finances. Comité pour l’histoire économique et financière de la France, Paris 1996 (Histoire économiquet financière de la France. Etudes générales), zugleich Dissertation, Universität Paris 1994, ISBN 2-11-088973-X.
      • Carol M. Chattaway: The Order of the Golden Tree. The Gift-Giving Objectives of Duke Philip the Bold of Burgundy. Brepols, Turnhout 2006 (Burgundica, Bd. 12), ISBN 2-503-52297-1.
      Weblinks
      • Literatur über Philipp den Kühnen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
      • Adelsdatenbank der Uni-Erlangen
      • Livre de prières de Philippe Le Bon, Duc de Bourgogne BSB Cod.gall. 40
      Anmerkungen
      1 Susan Marti u.a. (Hrsg.): Karl der Kühne. Brüssel 2008, S. 274.