Teilen Drucken Lesezeichen hinzufügen
Guido von Lusignan

Guido von Lusignan

männlich - 1194

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Alles

  • Name Guido von Lusignan 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) König von Jerusalem durch Heirat, König von Zypern durch Heirat 
    Tod 1194 
    Personen-Kennung I9189  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 13 Sep 2017 

    Vater Herr Hugo VIII. von Lusignan, der Alte ,   geb. cir 1106   gest. 1173, Aleppo Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 67 Jahre) 
    Mutter Bourgogne von Rancon 
    Eheschließung cir 1140 
    Familien-Kennung F4477  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Sibylle von Anjou-Château-Landon (Jerusalem),   geb. cir 1160   gest. 25 Jul 1190, Schlachtfeld vor Akkon, Israel Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 30 Jahre) 
    Eheschließung 1180 
    Notizen 
    • Sibylle und Guido hattenr zwei Töchter, Alice und Marie, die aber schon jung starben.
    Familien-Kennung F4476  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 25 Sep 2023 

  • Fotos Mittelalter
    Guido-Lusignan
    Guido-Lusignan
    Guido von Lusignan, historisierendes Porträt von François-Édouard Picot (Salles des Croisades, Versailles, um 1843)

    Schlachten
    Hattin - Schlacht - Guido von Lusignan
    Guido-Lusignan-Schlacht-Hattin
    Die Schlacht von Hattin. Saladin entreißt dem fliehenden König Guido das heilige Kreuz. Mittelalterliche Darstellung aus der Chronica majora de Matthäus Paris, 13. Jahrhundert.

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Guido_von_Lusignan

      Guido von Lusignan (frz.: Guy de Lusignan; † 1194) war ein westfranzösischer Adliger aus dem Haus Lusignan. Im Heiligen Land wurde er durch Ehe König von Jerusalem und später König von Zypern.
      Als König von Jerusalem führte er das Reich in die Niederlage bei Hattin, durch die 1187 Jerusalem an Sultan Saladin verloren ging.

      Leben
      Guido war ein jüngerer Sohn des Kreuzfahrers Hugo VIII. von Lusignan und dessen Frau Bourgogne, einer Tochter des Gottfried I. von Rancon. Seine Brüder waren Hugo, Gottfried und Amalrich, die ebenfalls historisch prominente Vertreter der Familie sind.

      Karriere im Heiligen Land
      Guido erreichte den Nahen Osten in den 1170er Jahren. 1180 arrangierte der von der Lepra gezeichnete König Balduin IV. die Heirat seiner Schwester Sibylle mit Guido und machte ihn zum Grafen von Jaffa und Askalon und Bailli von Jerusalem. Guido begann bald damit, sich mit seiner Frau Sibylle gegen Balduin und dessen Regenten Raimund III. Graf von Tripolis zu verbünden. 1182 brachte er Balduin IV. dazu, ihn zum Regenten zu ernennen und 1183 zugunsten von Sibylles kleinem Sohn Balduin V. zurückzutreten. Raimund III. war anfangs Regent für Balduin V., aber Guido war in der Lage, diese Position selbst zu übernehmen. Als Balduin V. 1186 starb, forderte Guido den Thron (begründet durch das Erbrecht seiner Ehefrau Sibylle) für sich. Mit Sibylle hatte er zwei Töchter, Alice und Marie, die aber schon jung starben.

      König von Jerusalem
      Guido kam an die Macht, als der Ayyubiden-Sultan Saladin seine erfolgreichen Angriffe auf das Königreich begann. Viele der Nachkommen der ersten Kreuzfahrer, die im Königreich aufgewachsen waren, wollten Frieden mit Saladin schließen, aber die NNeuankömmlinge wie Guido und Rainald von Chatillon suchten den Kampf. Rainald provozierte Saladin mit Überfällen auf Handelskarawanen, selbst als Frieden zwischen dem Königreich und dem Sultan herrschte. 1186 reagierte Saladin mit einer Invasion und dem Ziel, Jerusalem von den Christen zurückzuerobern. 1187 versuchte Guido entgegen Raimunds Rat, Saladins Belagerung von Tiberias aufzuheben; Guidos Armee wurde dabei eingekesselt und vom Wasser abgeschnitten. Am 4. Juli 1187 wurde die Armee des Königreichs in der Schlacht bei Hattin vollständig aufgerieben; Guido wurde gefangengenommen.
      In der Folge fielen Jerusalem und der größte Teil des Königreichs an Saladin. Ausnahmen waren unter anderem Tyrus, das von einem anderen Neuankömmling, nämlich Konrad von Montferrat, verteidigt wurde. 1187 wurde Guido im Austausch für die kampflose Übergabe der Festungsstadt Askalon an Saladin freigelassen. Als Sibylle 1190 starb, verlor Guido seinen Anspruch auf den Thron. Konrad, der Sibylles jüngere Schwester Isabella heiratete, beanspruchte nun seinen Platz. Guido hielt seinen Anspruch auf den Thron jedoch aufrecht, worin er vom englischen König Richard Löwenherz, der sich mit dem Dritten Kreuzzug im Land aufhielt, bestärkt wurde. Die französischen und deutschen Kreuzzugsteilnehmer sowie der lokale Adel unterstützten hingegen Konrad. Schließlich, im April 1192, wurde Konrad von den Baronen und Prälaten des Königreichs Jerusalem an Stelle Guidos zum König gewählt.

      Herr von Zypern
      Richard, der auf dem Weg ins Heilige Land die Insel Zypern erobert hatte, verkaufte diese im Mai 1192 an Guido, um ihn aus den internen Streitigkeiten in Palästina herauszubringen. Guido gab daraufhin seinen Anspruch auf den Thron von Jerusalem auf und wurde der erste Herrscher des Königreichs Zypern. Er starb 1194 und wurde in der Templer-Kirche von Nikosia begraben. Nach seinem Tod folgte ihm sein Bruder Amalrich als Herrscher Zyperns, der 1197 auch die Krone Jerusalems wiedererlangte. Dessen Nachkommen regierten die Insel bis zum Jahr 1474, als der letzte männliche Nachkomme der Familie, Jakob III., minderjährig verstarb.


      Literatur
      • Hans Eberhard Mayer: Geschichte der Kreuzzüge. (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 86). 10., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-018679-5.
      • Hannes Möhring: Saladin. Der Sultan und seine Zeit, 1138–1193. Beck, München 2005, ISBN 3-406-50886-3.
      • Peter W. Edbury (Hrsg.): The Conquest of Jerusalem and the Third Crusade. Sources in Translation (= Crusade Texts in Translation. 1). Reprinted edition. Ashgate, Aldershot u. a. 2004, ISBN 1-84014-676-1.
      • Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch-Verlag, München 2003, ISBN 3-423-30175-9.
      • Peter W. Edbury: The Kingdom of Cyprus and the Crusaders, 1191–1374. Reprinted edition. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2000, ISBN 0-521-26876-1.
      • Bernard Hamilton: The Leper King and his heirs. Baldwin IV and the crusader kingdom of Jerusalem. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2000, ISBN 0-521-64187-X.
      • Adolf Waas: Geschichte der Kreuzzüge. Band 2. Herder, Freiburg (Breisgau) 1956.
      • René Grousset: Das Heldenlied der Kreuzzüge. Klipper, Stuttgart 1951.
      Weblinks
       Commons: Guido von Lusignan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Guy de Lusignan bei fmg.ac (englisch)