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Herzog Franz II. von der Bretagne

Herzog Franz II. von der Bretagne

männlich 1435 - 1488  (53 Jahre)

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  • Name Franz II. von der Bretagne 
    Titel Herzog 
    Geburt 23 Jun 1435  Étampes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Graf von Étampes, Herzog der Bretagne 
    Tod 9 Sep 1488  Couëron bei Nantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Karmeliterkirche von Nantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9297  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Richard d’Étampes (von der Bretagne),   geb. 1395   gest. 1438 (Alter 43 Jahre) 
    Mutter Marguerite von Orléans (Valois) 
    Familien-Kennung F4545  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Margarete von Foix,   geb. nach 1458   gest. 15 Mai 1486 (Alter 28 Jahre) 
    Eheschließung 27 Jun 1471  Clisson Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
    +1. Herzogin Anne von der Bretagne,   geb. 25 Jan 1477, Nantes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 9 Jan 1514, Blois Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 36 Jahre)
    Familien-Kennung F4543  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsEheschließung - 27 Jun 1471 - Clisson Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 9 Sep 1488 - Couëron bei Nantes Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Franz II. von Bretagne - Wappen
    Franz-II-Bretagne-Wappen-Étampes
    Franz' Wappen als Graf von Étampes
    Bretagne Herzöge - Wappen
    Bretagne Herzöge - Wappen
    Seit Herzog Johann III. wird nur noch das Hermelin im Wappen verwendet. Es entspricht heute dem Wappen der Region Bretagne.

    Bild: Wikipedia; Syryatsu - Diese Datei enthält Elemente von
    © Gemeinfrei - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Blason_region_fr_Bretagne.svg?uselang=de#Lizenz

    Gräber, Denkmäler
    Franz-II-Bretagne-Grab
    Franz-II-Bretagne-Grab
    Grabmal in Nantes

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_II._(Bretagne)

      Franz von Étampes (* 23. Juni 1435 in Étampes; † 9. September 1488 in Couëron bei Nantes) war Graf von Étampes und als Franz II. Herzog der Bretagne. Er war der Sohn von Richard d’Étampes und Marguerite d'Orléans.

      Leben
      Beim Tod seines Vaters 1438 wurde er dessen Nachfolger als Graf von Étampes. Als im Jahre 1458 sein Onkel Arthur III. starb und keinen Sohn hinterließ, wurde Franz als dessen Erbe auch Herzog der Bretagne. Da König Ludwig XI. seine Selbständigkekeit schmälern wollte, schloss er mit mehreren französischen Großen die Ligue du Bien public. Ludwig verlor die Schlacht bei Montlhéry und musste sich zu dem Frieden von Saint-Maur am 29. Oktober 1465 verstehen, worin er dem Herzog Franz alle von diesem beanspruchten Rechte zugestand. Bald darauf geriet Franz wegen der Normandie, die Ludwig dem Herzog von Berry abgenommen hatte, von neuem mit dem König in Fehde, die durch den Frieden vom 10. September 1472 nur zeitweilig beigelegt wurde; denn Ludwig fiel 1473 an der Spitze von 50.000 Mann in die Bretagne ein und nahm Ancenis und einige andere feste Plätze.
      Erst 1475, als sich Karl der Kühne von Burgund, der Verbündete des Herzogs Franz, mit Ludwig XI. verständigte, um freie Hand gegen Lothringen und die Schweizer zu bekommen, wurde ein dauernder Friede geschlossen, in welchem Franz dem König Gehorsam und Lehnspflicht gelobte. Sein Lehen über die Grafschaft Étampes war spätestens 1477 eingezogen worden, dieses wurde 1478 Franz’ Schwager Johann de Foix erteilt. Nach Ludwigs Tod 1483 wurde der Hof des Herzogs aufs Neue der Sammelplatz der unzufriedenen französischen Großen, des Herzogs von Orléans, Grafen Dunois und anderer, welche den Feudalismus vor der Unterdrückung durch die königliche Gewalt zu retten suchten. Allein der Krieg hatte einen für die Verschworenen ungünstigen Ausgang (siehe Guerre folle).
      Im Burgundischen Erbfolgekrieg (1477–1493) ging Franz II. am 15. März 1486 ein Bündnis mit Maximilian von Habsburg ein und griff die Franzosen im Rücken an.[1][2] Mit seiner Niederlage in der Schlacht bei St.-Aubin (27. Juli 1488) endete jedoch das Bündnis und die Bretagne verlor für immer ihre Unabhängigkeit.[1] Im Vertrag von Sablé (20. August 1488) musste sich der bretonische Herzog von allen Verbindungen mit den Feinden des französischen Königs lossagen und diesem versprechen, seine erbberechtigten Töchtern nicht ohne dessen Einwilligung zu vermählen. Als Franz II. wenige Wochen später am 9. September 1488 starb, hatte der französische König Karl VIII. den Rücken wieder frei und eroberte zusammen mit Philipp von Kleve-Ravenstein in kurzer Zeit fast ganz Flandern.[1]
      Franz II. wurde in der Karmeliterkirche von Nantes beigesetzt. Sein Grabmal wurde später in die Kathedrale von Nantes verlegt.

      Ehen und Nachkommen
      In erster Ehe heiratete er im November 1455 in Vannes seine Cousine Margarete von Bretagne († 25. September 1469), Tochter des Herzogs Franz I. und dessen zweiter Frau Isabella von Schottland. Mit ihr hatte er einen Sohn:
      • Franz (* 29. Juni 1463; † 25. August 1463), Graf von Montfort
      In zweiter Ehe heiratete er am 27. Juni 1471 in Clisson Margarete von Foix (* nach 1458; † 15. Mai 1486), Tochter des Grafen Gaston IV. von Foix und Bigorre und der Infantin Eleonore von Navarra (siehe auch → Stundenbuch der Margarete de Foix, Herzogin der Bretagne). Mit ihr hatte er zwei Töchter:
      • Anne de Bretagne (* 25. Januar 1477; † 9. Januar 1514), Herzogin der Bretagne (siehe auch → Stundenbuch der Anne de Bretagne)
      • ∞ I) König Karl VIII. von Frankreich († 1498)
      • ∞ II) König Ludwig XII. von Frankreich († 1515)
      • Isabella (* 1481; † 24. August 1490)
      Am 6. Dezember 1491 wurde im Schloss Langeais an der Loire die Ehe der Erbtochter von Franz II. Anne de Bretagne mit dem französischen König Karl VIII. „nicht nur geschlossen, sondern auch vollzogen“.[3] Eine bereits im Jahr zuvor durch Trauung per Stellvertreter mit dem Maximilian von Habsburg geschlossene Ehe konnte nicht vollzogen werden und wurde noch vor der Hochzeit Karls mit Anne durch einen Dispens des französischen Hofklerus annulliert.[4] Anne de Bretagne wurde am 27. Februar 1492 in Saint-Denis zur Königin von Frankreich gekrönt.[4] Die „französisch–bretonische Heirat“ aber sicherte Frankreich die Herrschaft über die Bretagne für ewige Zeiten.[4]
      Nach dem Tod Karls VIII. (1498) heiratete Anne dessen Nachfolger auf dem französischen Thron Ludwig XII. (1499), später deren Tochter Claudia den französischen König Franz I.

      Illegitime Kinder
      Aus der Verbindung mit Antoinette de Maignelais hatte er vier Kinder:[5]
      • François dʼAvaugour genannt von Bretagne (* wahrscheinlich um 1463), Graf von Vertus und Goello, ∞ 1492 Madeleine de Brosse, Tochter des Jean de Brosse, Graf von Penthievre
      • Antoine (* vermutlich nach 1465; † vermutlich 1483[6])
      • Françoise (* vermutlich nach 1465)
      • eine Tochter[7]
      Von einer weiteren Mätresse hatte er noch ein weiteres uneheliches Kind:[8]
      • ein Sohn (* 1466; † jung)



      Weblinks
       Commons: Franz II. der Bretagne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Franz II. bei genealogie-mittelalter.de
      • Informationen zu Franz II. auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy (englisch)
      Fußnoten
      1 Manfred Hollegger: Behauptung des burgundischen Erbes. In: Manfred Hollegger: Maximilian I. (1459–1519). Herrscher und Mensch einer Zeitenwende (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. 442). Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-015557-1, S. 57 ff.
      2 Manfred Hollegger: Hoffnung auf Reichsreform. In: Manfred Hollegger: Maximilian I. (1459–1519). Herrscher und Mensch einer Zeitenwende (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. 442). Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-015557-1, S. 65.
      3 Hermann Schreiber: Ritter, Tod und Teufel. Kaiser Maximilian I. und seine Zeit. Lizenzausgabe. Weltbild, Augsburg 2008, ISBN 978-3-8289-0894-9, S. 78.
      4 Manfred Hollegger: Der Bretonische Krieg 1492/93. In: Manfred Hollegger: Maximilian I. (1459–1519). Herrscher und Mensch einer Zeitenwende (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. 442). Kohlhammer, Stuttgart 2005, ISBN 3-17-015557-1, S. 75 ff.
      5 Angaben, sofern nicht anders angegeben, nach Christine Juliane Henzler: Die Frauen Karls VII. und Ludwigs XI. Rolle und Position der Königinnen und Mätressen am französischen Hof (1422–1483) (= Beihefte zum Archiv für Kulturgeschichte. H. 71. Böhlau, Köln u. a. 2012, ISBN 978-3-412-20879-0, S. 68, (Zugleich: Marburg, Universität, Dissertation, 2010).
      6 Georges Durville: Une demi-sœur inconnue dʼAnne de Bretagne. In: Bulletin de la Société archéologique de Nantes et du département de la Loire-Inférieure. Jg. 57, Nr. 1, 1917, ISSN 2420-1626, S. 30–31, (Digitalisat).
      7 Diese Tochter ist jedoch urkundlich nicht belegt.
      8 Angaben zu illegitimen Kindern Franz II. von der Bretagne auf der Website der Foundation for Medieval Genealogy, Zugriff am 21. Februar 2016.