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Herzog Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher)

Herzog Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher)

männlich 1319 - 1375  (56 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Ereignis-Karte    |    Alles

  • Name Stephan II. von Bayern (Wittelsbacher) 
    Titel Herzog 
    Spitzname mit der Hafte 
    Geburt 1319 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Bayern (1347 bis zu seinem Tod1375) 
    Tod 5 Mai 1375  Landshut oder München Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Frauenkirche, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9441  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Mai 2020 

    Vater Kaiser Ludwig IV. von Bayern (Wittelsbacher), der Bayer ,   geb. 1282 oder 1286, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 11 Okt 1347, Puch bei Fürstenfeldbruck Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 61 Jahre) 
    Mutter Beatrix von Schlesien-Schweidnitz,   geb. cir 1290   gest. 24 Aug 1322, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 32 Jahre) 
    Eheschließung cir 1308 
    Familien-Kennung F3828  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Prinzessin Elisabeth (Isabel) von Sizilien (von Aragôn),   geb. cir 1310   gest. 21 Mrz 1349, Landshut, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 39 Jahre) 
    Eheschließung 27 Jun 1328  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Notizen 
    • Kinder:
      • Stephan III. (1337–1413, Linie Bayern-Ingolstadt); 1∞ 1367 Taddea Visconti (1350–1381), Tochter Bernabò Viscontis; 2∞ 1401 in Köln Elisabeth von Kleve, Witwe von Reinold von Valkenburg
      • Agnes (* 1338) ∞ 1356 König Jakob I. von Zypern, Jerusalem und Armenien (1334–1398)
      • Friedrich (1339–1393, Linie Bayern-Landshut); 1 ⚭ 1360 in Reichenhall Gräfin Anna von Neuffen (1327–1380); 2 ∞ 1381 in Landshut Maddalena Visconti (1366–1404), Tochter Bernabò Viscontis
      • Johann II. (1341–1397, Linie Bayern-München); 1 ∞ 1372 in Treviso Prinzessin Katharina von Görz und Tirol
    Kinder 
     1. Herzog Stephan III. von Bayern (Wittelsbacher), der Prächtige ,   geb. cir 1337   gest. 25 Sep 1413, Kloster Niederschönenfeld Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 76 Jahre)
    +2. Herzog Friedrich von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), der Weise ,   geb. cir 1339   gest. 4 Dez 1393, Budweis, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre)
    +3. Herzog Johann II. von Bayern (Wittelsbacher),   geb. cir 1341   gest. zw 14 Jun und 01 Jul 1397 (Alter 56 Jahre)
    Familien-Kennung F4631  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 21 Mai 2020 

    Familie 2 Margarete von Nürnberg 
    Eheschließung 14 Feb1359  Landshut, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Notizen 
    • Margarete und Stephan II. hatten keine Kinder.
    Familien-Kennung F4632  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 20 Mai 2020 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsEheschließung - 27 Jun 1328 - München, Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Frauenkirche, München, Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 14 Feb1359 - Landshut, Bayern, DE Link zu Google Earth
     = Link zu Google Earth 
    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Stephan II. von Bayern - Siegel
    Stephan-II-Bayern-Siegel
    Siegel Stephans II.

    Karten
    Römisches Reich - Karte - Stephan II. von Bayern
    Stephan-II-Bayern-Karte-1
    Das Heilige Römische Reich in der Mitte des 14. Jahrhunderts. 1363/1369 fiel Tirol an die Habsburger, 1373 ging auch Brandenburg den Wittelsbachern wieder verloren. Die niederländischen Grafschaften brachte 1433 Burgund an sich.
    Bayern - Karte - Stephan II. von Bayern
    Stephan-II-Bayern-Karte-2
    Stephans Herrschaftsgebiet bei seinem Tod 1375

  • Notizen 
    • Stephan mit der Hafte (* 1319; † Mai 1375 in Landshut oder München) war von 1347 bis zu seinem Tod Herzog von Bayern. Er war der zweite Sohn Kaiser Ludwigs des Bayern aus dessen erster Ehe mit Beatrix von Schlesien-Schweidnitz.

      Leben
      Regierungsbeginn
      Unter seinem Vater war Stephan Inhaber der Reichslandvogtei in Schwaben und im Elsass. Im Verlauf des Italienzuges Kaiser Ludwigs hatte Stephan am 27. Juni 1328 Elisabeth von Sizilien geheiratet, eine Tochter König Friedrichs II. von Sizilien, um den Bund seines Vaters mit Sizilien zu stärken.
      1347 folgte Stephan seinem verstorbenen Vater mit seinen fünf Brüdern als Herzog des seit Dezember 1340 wiedervereinigten Bayerns nach. Daneben hielten die Brüder die Markgrafschaft Brandenburg, die Grafschaft Tirol sowie die niederländischen Grrafschaften Holland, Zeeland und Hennegau. Zwei Jahre nach dem Tode Ludwigs des Bayern wurden dann die wittelsbachischen Länder im Landsberger Vertrag unter seinen Söhnen aufgeteilt. Stephan II. regierte zunächst 1349 bis 1353 zusammen mit seinen beiden Halbbrüdern Wilhelm I. und Albrecht I. in Straubing-Holland und Niederbayern-Landshut, seit dem Regensburger Vertrag 1353 nur noch in Niederbayern-Landshut.
      Nach der vorübergehenden Aussöhnung mit Kaiser Karl IV., der den Wittelsbachern alle Reichslehen bestätigt hatte, nahm Stephan 1354 am Italienzug Karls teil, zerstritt sich mit ihm aber wieder, als 1356 mit der Goldene Bulle Bayerns Rechte auf die Kur übergangen wurden. Die Goldene Bulle ignorierte die hausinternen Regelungen der Wittelsbacher zur Teilnahme an der Königswahl. Der Pfalzgraf bei Rhein aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher erlangte die Kurstimme und das Amt des Erztruchsess, auch weil dessen Territorium im alten fränkischen Siedlungsgebiet lag. Daneben erhielt Stephans jüngerer Halbbruder Ludwig VI. die brandenburgische Kurwürde. Stephan II. und sein älterer Bruder Ludwig V. waren dagegen den Nürnberger Hoftagen ferngeblieben, auf denen die Goldene Bulle beraten und verkündet wurde. 1362 wurde Stephan als letzter der Söhne Ludwig des Bayern von der Exkommunikation befreit.

      Kampf um Tirol
      Als 1363 sein Neffe Meinhard starb, der Sohn seines Bruders Ludwig V., folgte Stephan auch in Oberbayern nach, verbündete sich mit seinem Bruder Albrecht von Bayern-Holland, mit König Ludwig von Ungarn und dem Mailänder Stadtherren Bernabò Visconti und marschierte in Tirol ein. Meinhards Mutter Margarete von Tirol übertrug jedoch Tirol dem Habsburger Rudolf IV. von Österreich, dem Bruder ihrer Schwiegertochter. Die Habsburger standen im Bunde mit Salzburg und führten im Verlaufe des Krieges mehrere Raubzüge im Inntal durch. In der Gegend von Altötting kam es am 23. November 1363 zu einem weiteren Gefecht zwischen den Bayern und Österreichern, dabei wurden 70 adelige Österreicher gefangen genommen, ohne dass es zu einer Entscheidung kam.
      Rudolf IV. wurde am 10. Februar 1364 in Brünn trotz der Erbansprüche der Wittelsbacher durch Kaiser Karl IV. mit Tirol belehnt. Doch im Mai des Jahres 1364 begannen die Kämpfe erneut. Stephan gab Tirol erst 1369 im Frieden von Schärding den Habsburgern gegen eine hohe Entschädigung preis. Die Gerichte Kufstein, Kitzbühel und Rattenberg, die Ludwig V. einst anlässlich seiner Hochzeit mit Margarete an Tirol abgetreten hatte, fielen nun jedoch wieder an Bayern zurück.

      Spätere Regierungsjahre
      Der Streit mit seinem Halbbruder Ludwig VI. um das bayerische Erbe Meinhards, das Stephan entgegen dem Landsberger Vertrag an sich gerissen hatte, führte schließlich auch zum Verlust der Mark Brandenburg für die Wittelsbacher im Jahre 1373, da Ludwig VI. daraufhin seine Brüder enterbte und eine Erbverbrüderung mit Karl IV. schloss. Dennoch erkannte Stephan später den aus Brandenburg heimgekehrten Bruder Otto V. als Mitregenten in Bayern an. Otto war in Besitz der Kurwürde bis an sein Lebensende und war mit nordgauischen Besitzungen durch Karl IV. entschädigt worden, diese brachte er nun in die gemeinsame Regierung mit ein. Stephan selbst erhielt für seinen Verzicht auf Brandenburg unter anderem Donauwörth, Nördlingen und Dinkelsbühl verpfändet.
      1368 regelte Stephan das für Bayern bedeutsame Salzwesen in Reichenhall. Zur Sicherung auf den Straßen und im Land erließ Stefan II. 1374 den Großen Brandbrief und verpflichtete darauf Ritter und Städte, die er mehrmals befehdete.
      Seine Söhne Stephan III. und Friedrich sowie sein Enkel Ernst vermählten sich mit Töchtern des Mailänder Stadtherrn Bernabò Visconti, mit dem sich Stephan bereits im Streit um Tirol verbündet hatte. Im Zuge der späteren Aussöhnung zwischen dem Haus Luxemburg und den Wittelsbachern ernannte Karl IV. die beiden älteren Söhne Stephans, Stephan III. und Friedrich, 1374 zu Reichslandvögten in Oberschwaben und im Elsass, das Reichsamt das ihr Vater in seiner Jugend selbst innegehabt hatte.
      Stephan starb Mitte Mai 1375 und wurde Johannes Aventinus zufolge in der Frauenkirche in München beigesetzt.[1] Nach seinem Tod regierten seine Söhne Stephan, Friedrich und Johann zunächst gemeinsam, teilten jedoch später das Herrschaftsgebiet ihres Vaters in die Linien Bayern-München, Bayern-Landshut und Bayern-Ingolstadt. Ihre späteren Versuche, Tirol für die Wittelsbacher zurückzugewinnen, scheiterten.

      Ehen und Nachkommen

      Herzog Stephan II. heiratete am 27. Juni 1328 in München Elisabeth von Sizilien (um 1310–1349), eine Tochter König Friedrichs II. von Sizilien. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:
      • Stephan III. (1337–1413, Linie Bayern-Ingolstadt)
      1 ∞ 1367 Taddea Visconti (1350–1381), Tochter Bernabò Viscontis
      2 ∞ 1401 in Köln Elisabeth von Kleve, Witwe von Reinold von Valkenburg
      • Agnes (* 1338) ∞ 1356 König Jakob I. von Zypern, Jerusalem und Armenien (1334–1398)
      • Friedrich (1339–1393, Linie Bayern-Landshut)
      1 ∞ 1360 in Reichenhall Gräfin Anna von Neuffen (1327–1380)
      2 ∞ 1381 in Landshut Maddalena Visconti (1366–1404), Tochter Bernabò Viscontis
      • Johann II. (1341–1397, Linie Bayern-München)
      1 ∞ 1372 in Treviso Prinzessin Katharina von Görz und Tirol

      In zweiter Ehe heiratete er am 14. Februar 1359 in Landshut die Burggräfin Margarete (1333–1377), Tochter des Burggrafen Johann II. von Nürnberg. Die Ehe blieb kinderlos.


      Literatur
      • Sigmund Ritter von Riezler: Stephan II., Herzog von Baiern. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 64–68.
      • Wilhelm Volkert: Kanzlei und Rat in Bayern unter Herzog Stephan II. 1331–1375. Dissertation, Universität München 1952.
      • Gerhard Schwertl: Stephan II.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 25, Duncker & Humblot, Berlin 2013, ISBN 978-3-428-11206-7, S. 256 f. (Digitalisat).
      Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      • Werke von und über Stephan II. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
      Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
      1 Hochspringen 
↑ Aventin, Bayerische Chronik 514. Diskussion zu Sterbedatum und Grablege bei Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeitn – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H. Beck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 94–95 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Stephan_II._(Bayern)