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Françoise Marie von Bourbon

Françoise Marie von Bourbon

weiblich 1677 - 1749  (71 Jahre)

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  • Name Françoise Marie von Bourbon 
    Geburt 4 Mai 1677  Schloss Maintenon Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht weiblich 
    Titel (genauer) Herzogin von Chartres (1692), Herzogin von Orléans (1701) durch Heirat 
    Tod 1 Feb 1749  Paris, France Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9479  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 19 Sep 2017 

    Vater Titel Ludwig XIV. von Frankreich (von Navarra) (von Bourbon), der Sonnenkönig,   geb. 5 Sep 1638, Saint-Germain-en-Laye Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 1 Sep 1715, Versailles Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 76 Jahre) 
    Mutter Françoise de Rochechouart de Mortemart, 'Madame de Montespan',   geb. 5 Okt 1640, Lussac Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 27 Mai 1707, Bourbon-l'Archambault Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 66 Jahre) 
    Familien-Kennung F4655  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Titel Philippe II. von Bourbon (von Orléans),   geb. 2 Aug 1674, Saint-Cloud bei Paris Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 2 Dez 1723, Versailles Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 49 Jahre) 
    Eheschließung 1692 
    Familien-Kennung F4656  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
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  • Fotos Mittelalter
    Françoise-Marie-Bourbon-1
    Françoise-Marie-Bourbon-1
    Porträt Françoise Marie de Bourbons von Pierre Gobert
    Françoise-Marie-Bourbon-2
    Françoise-Marie-Bourbon-2
    Françoise Marie de Bourbon als Herzogin von Chartres

  • Notizen 
    • Marie und Philippe II. hatten acht Kinder, sieben Töchter und eine Sohn.
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Françoise_Marie_de_Bourbon

      Françoise Marie de Bourbon (* 4. Mai 1677 auf Schloss Maintenon;[1][2] † 1. Februar 1749 in Paris), auch Mademoiselle de Blois genannt, war eine natürliche Tochter des französischen Königs Ludwig XIV. und wurde durch ihre Ehe mit Philippe II. d’Orléans 1692 Herzogin von Chartres und 1701 Herzogin von Orléans.

      Leben
      Françoise Marie de Bourbon wurde als fünftes Kind und dritte Tochter von König Ludwig XIV. von Frankreich und seiner Mätresse Madame de Montespan geboren. Die Kinder aus dieser Verbindung wurden vom König ab dem Jahr 1673 legitimiert, Françoise Marie, mit dem Titel Mademoiselle de Blois, jedoch erst im November 1681.[3] Die Erziehung der illegitimen Kinder des Königs oblag Madame de Maintenon, die nach der Verbannung Madame de Montespans die Mutterrolle bei den Kindern einnahm.
      Françoise Marie de Bourbon wird als Verkörperung von Hochmut und Faulheit beschrieben.[4] Ihr Mann nannte sie Madame Lucifer. René Louis d’Argenson konnte zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen Françoise Marie und ihrer Mutter erkennen, aber sie besaß auch den Ordnungs- und Gerechtigkeitssinn sowie das Durchsetzungsvermögen ihres Vaters.[4]
      Im Jahr 1692 fasste der Sonnenkönig den Entschluss, seine nun 14-jährige Tochter mit ihrem 17-jährigen Cousin Philippe II. d’Orléans, dem zukünftigen Regenten Frankreichs, zu verheiraten. Obwohl sie illegitim geboren war, betrachtete sich Françoise Marie als „Tochter Frankreichs“ und ihren Cousin und zukünftigen Gemahl nur als „Enkel Frankreichs“, weshalb sie glaubte, ihn durch ihr Einverständnis zur Hochzeit zu ehren.[4] Die Hochzeit fand am 18. Februar 1692 in der damaligen Kapelle ddes Schlosses Versailles statt.[5] Die heutige Kapelle wurde erst im Jahr 1710 fertiggestellt und in Betrieb genommen. Der Brautvater organisierte eine aufwändige und kostspielige Hochzeit und beschenkte das junge Brautpaar mit Schmuck und einem beträchtlichen Vermögen. Françoise war schön und witzig, verbrachte jedoch laut ihrer Schwiegermutter Liselotte von der Pfalz den ganzen Tag nur auf dem Sofa liegend.[6] Sie naschte dort häufig Süßigkeiten oder betrank sich oft drei- bis viermal in der Woche.[7] Obwohl sie in den ersten Jahren ihrem Ehemann Mätressen erlaubte, war sie zu faul, um sich einen eigenen Liebhaber zu nehmen. Dies bewahrte sie jedoch davor, zum Zielobjekt des üblichen bösen Geredes zu werden. Später entfremdete sie sich ihrem Ehemann, dessen häufig wechselnde Mätressen, die oft Schauspielerinnen oder Prostituierte waren, ihren Stolz verletzten.
      Das Verhältnis zwischen Françoise Marie und ihrer älteren Schwester, Louise Françoise, war von Eifersuchtsszenen überschattet.[8] Beide Schwestern wollten ihre Töchter mit dem jüngsten Sohn des Grand Dauphin Louis, Charles de Bourbon, duc de Berry, verheiraten. Françoise Marie konnte schließlich Maria Adelaide von Savoyen und Madame de Maintenon auf ihre Seite ziehen, und so heiratete Herzog Charles de Bourbon im Jahr 1710 ihre Tochter Marie Louise Elisabeth d’Orléans.
      Als der Sonnenkönig 1715 starb, wurde Françoise Maries Ehemann Regent für Ludwig XV., den minderjährigen Urenkel Ludwigs XIV., und im Jahr 1722 heiratete ihre Tochter Louise Elisabeth den spanischen Infanten Ludwig.
      Françoise Marie musste den Tod fast aller ihrer Kinder betrauern. Nur ihr Sohn Louis und ihre Tochter Charlotte Aglaé, die Herzogin von Modena, lebten länger als die Mutter. Bis zu ihrem Tod 1749 im Alter von 71  Jahren residierte Françoise Marie im Palais Royal, das ihre Familie anlässlich ihrer Hochzeit vom König geschenkt bekommen hatte.[9]

      Nachkommen
      Aus der Ehe mit Philippe gingen acht Kinder hervor, von denen sieben das Erwachsenenalter erreichten.[10]
      • Tochter (* 17. Dezember 1693; † 17. Oktober 1694)
      • Marie Louise Élisabeth (* 20. August 1695; † 21. Juli 1719), ∞ 1) 1710 Herzog Charles de Bourbon, duc de Berry (1686–1714), ∞ 2) 1716 Armand d’Aydic, Graf von Rion
      • Louise Adélaïde (* 13. August 1698; † 19. Februar 1743), Äbtissin von Chelles
      • Charlotte Aglaé (* 22. Oktober 1700; † 19. Januar 1761), ∞ 1720 Francesco III. d’Este, Herzog von Modena
      • Louis (* 4. August 1703; † 4. Februar 1752), Herzog von Orléans ∞ 1724 Auguste von Baden-Baden
      • Louise Élisabeth (* 11. Dezember 1709; † 16. Juni 1742), ∞ 1722 König Ludwig I. von Spanien
      • Philippine Élisabeth (* 18. Dezember 1714; † 21. Mai 1734)
      • Louise Diane (* 27. Juni 1716; † 26. September 1736), ∞ 1732 Louis François I. de Bourbon, Fürst von Conti



      Literatur
      • Édouard de Barthélemy: Les filles du régent. La duchesse de Berry, l’abbesse de Chelles, la Princesse de Modène, la Reine d’Espagne, la Princesse de Conti, Mademoiselle de Beaujolais. Firmin-Didot, Paris 1874, S. 5–28 (online).
      • Ève de Castro: Les Bâtards du Soleil. Presses pocket, Paris 1989, ISBN 2-266-02815-4.
      • Guy Raoul Jean Eugène Charles Emmanuel de Savoie-Carignan: Six great princesses. Holden & Hardingham, London 1913, S. 15–30 (online).
      • Dirk Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck. Lieselotte von der Pfalz – eine deutsche Prinzessin am Hof des Sonnenkönigs. Piper, München 1995, ISBN 3-492-12141-1, S. 385–388.
      • Hugh Noel Williams: Unruly Daughters. A Romance of the House of Orléans. G. P. Putnam's sons, New York 1913, S. 19–28 (online).
      Weblinks
       Commons: Françoise Marie de Bourbon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Françoise Marie de Bourbon auf genealogics.org
      • Kurzbiografie Françoise Marie de Bourbons
      Einzelnachweise und Anmerkungen
      1 Hugh Montgomery-Massingberd (Hrsg.): Burke's Royal Families of the World. Band 1. Burke's Peerage, London 1977, S. 85.
      2 Einige Publikationen nennen den 9. Februar und den 25. Mai als Geburtsdatum.
      3 Simone Bertière: Les Reines de France au temps des Bourbons. Band 2: Les Femmes du Roi-Soleil. Édition de Fallois, Paris 1998, ISBN 978-2-253-14712-1, S. 240.
      4 Françoise Marie de Bourbon auf genealogics.org, Zugriff am 24. August 2011.
      5 Eine sehr ausführliche Darstellung der Feierlichkeiten findet sich in Alexandre Maral: La chapelle royale de Versailles sous Louis XIV. Cérémonial, liturgie et musique. Mardaga, Wavre 2010, ISBN 978-2-8047-0055-3 (Mémoires et documents de l’Éole des chartes. Band 67), S. 345-349 (auszugsweise online).
      6 Wilhelm Ludwig Holland (Hrsg.): Briefe der Herzogin Elisabeth Charlotte von Orléans aus den Jahren 1716 bis 1718. Literarischer Verein Stuttgart, Tübingen 1874, S. 238 (online)
      7 Abraham Auguste Rolland: Lettres inédites de la Princesse Palatine. Hetzel, Paris 1863, S. 157 (online).
      8 H. N. Williams: Unruly Daughters. A Romance of the House of Orléans, S. 23.
      9 D. Van der Cruysse: Madame sein ist ein ellendes Handwerck, S. 387.
      10 Françoise Marie de Bourbon auf thepeerage.com, abgerufen am 26. Juli 2015 (englisch)