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Titel Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher)

Titel Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher)

männlich 1528 - 1579  (51 Jahre)

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  • Name Albrecht V. von Bayern (Wittelsbacher) 
    • Das Haus Wittelsbach ist eines der ältesten deutschen Hochadelsgeschlechter. Aus ihm gingen jahrhundertelang die Pfalzgrafen, die späteren Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern (1180–1918) hervor, ebenso wie die Pfalzgrafen bei Rhein (1214–1803 und 1816–1918), die als Herrscher der Kurpfalz bereits Kurfürsten des Heiligen Römischen Reichs waren.
      Zwei Wittelsbacher wurden zu Römisch-deutschen Kaisern (1328 und 1742) und einer zum Römisch-deutschen König (1400) gewählt. Weitere Territorien des Heiligen Römischen Reichs, die zeitweilig von Mitgliedern des Hauses regiert wurden, waren das Kurfürstentum Köln (1583–1761), das Herzogtum Jülich-Berg (1614–1794/1806), das Fürstbistum Lüttich, die Mark Brandenburg (1323–1373), die Grafschaften Tirol (1342–1363/1369) sowie Holland, Hennegau und Seeland (1345–1432) sowie das Herzogtum Bremen-Verden (1654–1719). Zweimal, 1619 und 1742, waren Wittelsbacher Gegenkönige in Böhmen.
      Als eine der bedeutendsten Dynastien Europas stellten sie zeitweilig auch die Könige von Ungarn (1305), Schweden (1441–1448 und 1654–1720), Dänemark und Norwegen (1440) sowie von Griechenland (1832–1862).
      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wittelsbach
    Titel Herzog 
    Geburt 29 Feb 1528  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) ab 1550  Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Herzog von Bayern 
    Tod 25 Okt 1579  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9490  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 21 Mai 2020 

    Vater Titel Wilhelm IV. von Bayern (Wittelsbacher),   geb. 13 Nov 1493, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Mrz 1550, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 56 Jahre) 
    Mutter Maria Jakobäa von Baden,   geb. 25 Jun 1507   gest. 16 Nov 1580, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre) 
    Eheschließung 5 Okt 1522  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F4664  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Titel Anna von Österreich,   geb. 7 Jul 1528, Prag, Tschechien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 16 Okt 1590, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 62 Jahre) 
    Eheschließung 4 Jul 1546  Regensburg, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
     1. Titel Wilhelm V. von Bayern (Wittelsbacher), der Fromme,   geb. 29 Sep 1548, Landshut, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Feb 1626, Schleissheim, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 77 Jahre)
     2. Titel Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher),   geb. 21 Mrz 1551, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Apr 1608, Graz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 57 Jahre)
    Familien-Kennung F4663  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsGeburt - 29 Feb 1528 - München, Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTitel (genauer) - Herzog von Bayern - ab 1550 - Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsEheschließung - 4 Jul 1546 - Regensburg, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsTod - 25 Okt 1579 - München, Bayern, DE Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Albrecht-V-Bayern
    Albrecht-V-Bayern
    Albrecht V. in späteren Jahren
    Albrecht-V-Bayern-Familie
    Albrecht-V-Bayern-Familie
    Herzog Albrecht V. mit Familie unter dem Schutz Mariens, Gemälde von Hans Mielich am Hochaltar der Frauenkirche Ingolstadt, 1572
    Albrecht-V-Bayern-Jugendbild
    Albrecht-V-Bayern-Jugendbild
    Albrecht V. Jugendbildnis von Hans Mielich, 1545 (Alte Pinakothek, München).

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Albrecht_V._(Bayern)

      Albrecht V. (der Großmütige) (* 29. Februar 1528 in München; † 24. Oktober 1579 ebenda) war ab 1550 Herzog von Bayern.

      Leben
      Albrechts Eltern waren Herzog Wilhelm IV. und Maria Jakobäa von Baden. 1546 heiratete er Anna, eine Tochter des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Ferdinand. Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1550 dessen Nachfolger als Herzog von Bayern. Albrecht war der erste bayerische Herrscher, bei dem die bereits 1506 erlassene Primogeniturordnung umgesetzt wurde.[1] Zu seinem Herrschaftsbereich gehörten die bayerischen Teilherzogtümer Niederbayern und Oberbayern – deren Territorien nnicht mit den heute existierenden gleichnamigen Regierungsbezirken verwechselt werden dürfen. Nach dem Tod seines Onkels Ernst von Bayern erbte er die Pfandschaft über die böhmische Grafschaft Glatz, die er 1567 an den Landesherrn Maximilian II. verkaufte.
      Albrecht war ein leidenschaftlicher Sammler und Kunstfreund und gilt als Begründer der Entwicklung Münchens zu einer Stadt der Künste. Der Aufbau der Hofbibliothek, aus der sich die heutige Bayerische Staatsbibliothek entwickelte, begann 1558 miit dem Kauf der mehr als 800 Bände umfassenden Bibliothek aus dem Nachlass des Humanisten Johann Albrecht Widmannstetter. Dieser Bestand wurde 1560 durch den Nachlass von Albrechts Onkel Ernst und 1571 durch den Kauf der Bibliothek von Hans Jakob Fugger bedeutend erweitert.[2] Zwischen 1558 und 1570 ließ Albrecht einen Bußpsalmencodex anfertigen, der heute zu den Prachthandschriften der Bayerischen Staatsbibliothek gehört. Er wurde von Hans Mielich, seinem Hofmaler, illustriert; die Kompositionen zu den Bußpsalmen schuf Orlando di Lasso.[3], der für die Münchner Hofkapelle tätig war.
      In den Jahren 1563 bis 1567 ließ Albrecht ein neues Marstallgebäude errichten, die heutige Alte Münze, in deren oberen Stockwerken die herzogliche Kunstkammer mit mehr als 6000 Exponaten eingerichtet wurde. Das museale Konzept entwickelte der flämische Arzt und Kunstberater Samuel Quiccheberg.[4]
      1566 erwarb Albrecht von Hans Jakob Fugger eine Sammlung antiker Skulpturen aus einer Erbschaft. Sie bildete den Grundstock für die Antikensammlung. Durch den Kunstspezialisten und kaiserlichen Antiquar Jacopo Strada ließ Albrecht noch im selbeen Jahr in Rom mehr als 50 weitere antike Skulpturen und in Venedig zahlreiche römische Büsten kaufen. Zwei Jahre später gelang Strada nach langwierigen Verhandlungen der Ankauf der Antikensammlung des venezianischen Patriziers Andrea Loredan für den bayerischen Hof.[5] Für die solcherart auf mehr als 600 Exponate angewachsene Sammlung ließ Albrecht 1568–1571 das Antiquarium erbauen, das aus Gründen des Brandschutzes als freistehendes Gebäude außerhalb der Neuveste errichtet wurde.
      Seine bedeutende Münzsammlung bildete den Grundstock für die Staatliche Münzsammlung. Er holte bekannte Maler und Kupferstecher sowie den Komponisten Orlando di Lasso an seinen Hof. In seiner Hofhaltung legte er Wert auf Pracht und Luxus, belastete die Untertanen schwer mit Abgaben und türmte dennoch ungeheuere Schulden (½ Mill. fl.) auf.
      Albrecht wurde katholisch erzogen und stand unter dem Einfluss der Jesuiten, die sein Vater ins Land geholt hatte und die seit 1549 in Ingolstadt an der Theologischen Fakultät unterrichteten. Die Ingolstädter Universität ging während Albrechts Regierung vollständig an sie über. Das Luthertum wurde in Albrechts Herrschaftsbereich verfolgt. Allerdings berief er 1550 Pankraz von Freyberg an seinen Hof; Pankraz neigte dem Protestantismus zu und konnte dem Herzog später Zugeständnisse an diie Religionsfreiheit abringen. Zu Albrechts wichtigsten Beratern zählte Wiguleus Hund. Albrecht gehörte zu den Mitbegründern des Landsberger Bundes. 1557 schuf er einen Religionsrat, um die konfessionelle Einheit des Landes zu kontrollieren. 1559 gründete er in München ein Jesuitenkolleg, das heutige Wilhelmsgymnasium. Die Juden hatte er bereits am 23. Dezember 1551 ausgewiesen, indem er ihnen untersagte, im Herzogtum zu wohnen. Für Reisen durch sein Land brauchten sie einen Passierschein und durften dabei an keinem Ort öfter als einmal übernachten. Albrecht unternahm starke Anstrengungen seinem jüngeren Sohn Ernst die Herrschaft über Kurköln zu ermöglichen. Bereits 1577 sollte Ernst unterstützt von Kaiser und Papst Nachfolger des Kölner Erzbischofs Salentin von Isenburg werden, doch verlor er diese Wahl noch gegen Gebhard I. von Waldburg.
      Albrecht war der Vormund von Philipp II. von Baden, dem späteren Markgrafen von Baden, sowie von dessen Schwester Jakobe von Baden, der späteren Herzogin von Jülich-Kleve-Berg.

      Nachkommen
      Herzog Albrecht V. heiratete am 4. Juli 1546 in Regensburg Erzherzogin Anna von Österreich, eine Tochter von Kaiser Ferdinand I. und dessen Gattin Prinzessin Anna von Böhmen und Ungarn. Gemeinsam hatten sie 7 Kinder:
      • Karl (*/† 1547)
      • Wilhelm V. der Fromme (1548–1626), ∞ 1568 Prinzessin Renata von Lothringen
      • Ferdinand (1550–1608), ∞ (morg.) 1588 Maria Pettembeck (1573–1619); Nachkommen: Franz Wilhelm von Wartenberg, Grafen von Wartenberg (bis 1736)
      • Maria Anna (1551–1608), ∞ 1571 Erzherzog Karl II. von Innerösterreich
      • Maximiliana Maria (1552–1614)
      • Friedrich (1553–1554)
      • Ernst (1554–1612), Erzbischof von Köln, Bischof von Lüttich



      Literatur
      • Friedrich Wilhelm Bautz: Albrecht V., Herzog von Bayern. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 1, Bautz, Hamm 1975. 2., unveränderte Auflage Hamm 1990, ISBN 3-88309-013-1, Sp. 90–91.
      • Dietmar Heil: Die Reichspolitik Bayerns unter der Regierung Herzog Albrechts V. (1550–1579). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-36054-1 (Digitalisat)
      • Sigmund von Riezler: Albrecht V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 234–237.
      • Walter Goetz: Albrecht V.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 158–160 (Digitalisat).
      Weblinks
       Commons: Albrecht V. (Bayern) – Sammlung von Bildern
      Porträtgalerie Bayern des Haus der Bayerischen Geschichte:
      • Werke von und über Albrecht V. in der Deutschen Digitalen Bibliothek
      • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Maler: Hans Mielich (Muelich). Datiert: 1545. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
      • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern. Maler: Hans Mielich (Muelich). Datiert: 1555. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
      • Bildnis des Herzogs Albrecht V. von Bayern auf dem Totenbett. Maler: unbekannt. Datiert: 1579. In: Geschichte Bayerns. Ausstellung Bayern Bilder. Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 12. März 2013.
      Einzelnachweise
      1 Reinhold Baumstark: Albrecht V. In: Alois Schmid und Katharina Weigand (Hrsg.): Die Herrscher Bayerns. 25 historische Portraits von Tassilo III. bis Ludwig III. Beck, München 2001, ISBN 3-406-48230-9, S. 175 (eingeschränkte Vorschau in der Gogle-Buchsuche).
      2 Otto Hartig: Die Gründung der Münchener Hofbibliothek durch Albrecht V. und Johann Jakob Fugger. In: Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. XXVIII/3. Franz, München 1917, S. 9 ff. (Digitalisat [abgerufen am 24. Oktober 2013).
      3 [1] sowie Veranstaltungsfleyer der Bayerischen Akademie der Wissenschaften:
      4 Baumstark: Albrecht V. München 2001, S. 182.
      5 Baumstark: Albrecht V. München 2001, S. 183.