Notizen |
- Kunigunde und Albrecht IV. hatten acht Kinder, fünf Töchter und drei Söhne.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Kunigunde_von_Österreich
Kunigunde von Österreich (* 16. März 1465 in Wiener Neustadt; † 6. August 1520 in München) war die Frau des bayerischen Herzogs Albrecht IV.
Leben
Kunigunde wurde als Tochter von Friedrich III. und seiner portugiesischen Frau Eleonore Helena geboren. Sie war das vierte von fünf Kindern, von denen aber außer ihr nur ihr Bruder Maximilian die frühe Kindheit überlebte.
Sie wuchs in Wiener Neustadt und Graz auf, in einer ungezwungenen und freien Atmosphäre, noch ohne steifes Hofzeremoniell. Ihr Vater suchte ihr höchstpersönlich die Lehrer und den Hofstaat aus. Entgegen den damaligen Gepflogenheiten lernte sie nicht nur zu lesen, schreiben, häkeln und sticken, sondern erhielt auch Unterricht im Reiten und Jagen sowie Astronomie und Mathematik.[1]
Wie die meisten Töchter aus Herrscherfamilien war auch Kunigunde Spielball der machtpolitischen Intrigen ihres Vaters. 1470 warb Matthias Corvinus um die Hand Kunigundes, wurde aber von Friedrich abgewiesen. Im Alter von 15 Jahren hatte sie an der Seite ihres Vaters ihr erstes größeres Auftreten in Wien, wohin der Kaiser den Bayernherzog Georg geladen hatte, um ihm das Lehen und die Regalien Niederbayerns zu verleihen.[2] Nach den Feierlichkeiten in Wien wurde Kunigunde zu ihrer Sicherheit an die Grazer Burg geschickt, die unter dem Befehl des Grazer Burggrafen Ulrich III. von Graben stand. Allerdings schwebte sie hier in großer Gefahr – in letzter Minute wurde durch Von Graben ein räuberischer Komplott aufgedeckt und die Verschwörer hingerichtet. Friedrich übersiedelte nun nach Linz und schickte Kunigunde nach Innsbruck zu seinem ehemaligen Mündel, Herzog Siegmund (der Münzreiche).
In Innsbruck lernte sie 1485 am Hof ihres Onkels den bayerischen Herzog Albrecht IV. kennen. Der charmante 18 Jahre ältere Albrecht erhoffte sich durch die Heirat mit der Kaisertochter einen Machtgewinn. Er hatte sich nach dem Tod seines Freundes Niklas von Abensberg dessen Erbe, welches ein Reichslehen war, widerrechtlich angeeignet. Friedrich III., der ständig unter Geldmangel litt, war einverstanden, dass das Abensberg-Erbe als Kunigundes Mitgift in den Besitz des Herzogs überging.
Noch während der Hochzeitsverhandlungen besetzte Albrecht jedoch die Reichsstadt Regensburg. Daraufhin zog der Kaiser seine Einwilligung zur Hochzeit zurück. Albrecht legte Kunigunde mit Hilfe von Siegmund eine gefälschte Einwilligung des Kaisers vor, und so fand am 2. Jänner 1487 in der Innsbrucker Schlosskapelle die Hochzeit statt. Die Ehe wurde unmittelbar danach vollzogen.
Nur durch Vermittlung ihres Bruders Maximilian konnte Kunigunde eine drohende Reichsacht abwenden. Bei ihrem Vater war nicht nur ihr Ehemann, sondern auch sie in Ungnade gefallen. Doch der Betrug belastete die ersten Jahre der Ehe. Dazu kam noch, dass die ersten drei Kinder Mädchen waren, was Albrechts Ambitionen beeinträchtigte, Bayern zu einer Großmacht zu machen. Nach der Aussöhnung mit Friedrich III. im Jahre 1492, die ebenfalls von Maximilian vermittelt worden war und zu der Kunigunde mit ihren drei Töchtern angereist war, besserte sich das Verhältnis der Ehegatten. Schließlich schenkte Kunigunde auch noch drei Söhnen das Leben.
Nach dem Tod ihres Mannes 1508 zog Kunigunde sich in das Püttrichkloster zurück, wo sie bis zu ihrem Tod im Jahre 1520 lebte. Sie erkämpfte für ihre beiden älteren Söhne entgegen dem geltenden Primogenitur eine gleichberechtigte Erbschaft.
Nachkommen
• Sidonie von Bayern (1488–1505)
• Sibille von Bayern (1489–1519); ∞ 1511 Ludwig V., Kurfürst von der Pfalz
• Sabine von Bayern (1492–1564); ∞ 1511 Ulrich, Herzog von Württemberg, von diesem jedoch nach 1515 getrennt
• Wilhelm IV. (1493–1550), Herzog von Bayern
• Ludwig X. (1495–1545), Herzog von Bayern
• Susanne (1499–1500)
• Ernst von Bayern (1500–1560), Erzbischof von Salzburg
• Susanna von Bayern (1502–1543); ∞ 1518 Kasimir, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach, ∞ 1529 Pfalzgraf Ottheinrich
Literatur
• Karina Graf: Kunigunde, Erzherzogin von Österreich und Herzogin von Bayern-München (1465–1520). Eine Biographie. Dissertation, Universität Mannheim 2000
Lexika-Artikel[
• Constantin von Wurzbach: Habsburg, Kunigunde von Oesterreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 404–406 (Digitalisat).
• Karl Möckl: Kunigunde, Herzogin von Bayern. In: Brigitte Hamann (Hrsg.): Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Ueberreuter, Wien 1988, ISBN 3-8000-3247-3, S. 238–240.
Populärwissenschaftlich
• Thea Leitner: Blutige Mitgift. Kunigunde 1465–1520. In: Habsburgs verkaufte Töchter. Piper, München und Zürich 1994, ISBN 3-492-11827-5, S. 9–56
• Sigrid-Maria Größing: Um Krone und Liebe. Amalthea Verlag
Weblinks
Commons: Kunigunde of Austria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
1 Sigrid-Maria Größing: Um Krone und Liebe. Amalthea Verlag
2 Constantin von Wurzbach: Habsburg, Kunigunde von Oesterreich. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 404 (Digitalisat).
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