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Herzog Ernst von Bayern (Wittelsbacher)

Herzog Ernst von Bayern (Wittelsbacher)

männlich 1373 - 1438  (65 Jahre)

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  • Name Ernst von Bayern (Wittelsbacher) 
    Titel Herzog 
    Geburt 1373 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Bayern-München 
    Tod 2 Jul 1438  München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Frauenkirche, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9501  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Vater Herzog Johann II. von Bayern (Wittelsbacher),   geb. cir 1341   gest. zw 14 Jun und 01 Jul 1397 (Alter 56 Jahre) 
    Mutter Katharina von Görz   gest. 1391 
    Eheschließung 1372 
    Familien-Kennung F4670  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Elisabetta Visconti,   geb. 1374   gest. 2 Feb 1432 (Alter 58 Jahre) 
    Eheschließung 24 Feb 1396  Pfaffenhofen an der Ilm Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Kinder 
    +1. Herzog Albrecht III. von Bayern (Wittelsbacher),   geb. 27 Mrz 1401, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Feb 1460, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 59 Jahre)
    Familien-Kennung F4669  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
    Link zu Google MapsTod - 2 Jul 1438 - München, Bayern, DE Link zu Google Earth
    Link zu Google MapsBeerdigung - - Frauenkirche, München, Bayern, DE Link zu Google Earth
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Ernst-Bayern-Räte
    Ernst-Bayern-Räte
    Herzog Ernst im Kreis seiner Räte (Zeichnung von R. A. Jaumann, entstanden 1899)

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_(Bayern)

      Ernst von Bayern-München (* 1373; † 2. Juli 1438 in München) aus dem Haus Wittelsbach war der älteste Sohn von Herzog Johann II., genannt der Gottselige, und dessen zweiter Frau Katharina von Görz, der Tochter von Graf Meinhard VI., Ernst war somit ein Urenkel Kaiser Ludwigs des Bayern. Er regierte von 1397 bis 1438 zunächst gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm III. und seinem Onkel Stephan III. von Bayern-Ingolstadt, nach dem Verzicht der Linie Bayern-Ingolstadt 1402 nur noch mit seinem Bruder und nach dessen Tod 1435 allein im Herzogtum Bayern-München.

      Leben
      Schon zu Anfang der gemeinsamen Regierungszeit mit seinem Bruder musste Ernst sich gegen den Führungsanspruch seines Onkels Stephan III. aus der Linie Bayern-Ingolstadt zur Wehr setzen. Dieser hatte beim Aufstand der Münchner Zünfte 1396 gegen ihn Partei genommen. Er führte daher einen Erbkrieg gegen die Stadt München und die Ingolstädter Linie und erzwang 1402 deren Verzicht auf alle Ansprüche in München, das unterworfen wurde. Der sechs Jahre dauernde Konflikt endete mit der Auflösung der kurzen Wiedervereinigung Oberbayerns und der Kapitulation der Münchner Zünfte, die 1410 noch einmal gemeinsame Sache mit Stephan dem Kneißel machten bei dessen Versuch der Rückgewinnung Tirols durch Unterstützung der dortigen Adelsopposition.
      Im Jahr 1400 wandte Ernst sich auch gegen seinen kurpfälzischen Vetter König Ruprecht, er hielt beim Konflikt um den Thron des Heiligen Römischen Reiches zu seinem abgesetzten Schwager Wenzel und war 1411 dessen Gesandter in Frankfurt am Main, wo er die Wahl von dessen Bruder Sigismund von Ungarn zum Rex Romanorum mitentschied. Er unterstützte Sigismund auch im Kampf gegen die Hussiten, infolge dieses Konfliktes kam es bis 1434 auch in Bayern, vor allem nördlich der Donau, zu Verwüstungen durch marodierende Kampfverbände.
      Ernst und Wilhelm III. traten auf Initiative Herzog Heinrichs XVI. von Bayern-Landshut dessen Bündnissen gegen Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt bei, 1414 der Kelheimer Sittichgesellschaft und 1415 der auf dem Konzil von Konstanz geschmiedeten Konstanzer Liga. Ernst unterstützte Landshut auch im Bürgerkrieg gegen Ingolstadt, seine wiederholten Vermittlungsversuche scheiterten aber.
      Der Bayerische Krieg von 1420 wurde durch den Sieg Ernsts über Ludwig bei Alling im Jahr 1422 beendet. Nach dem Erlöschen der wittelsbachischen Linie Bayern-Straubing führte er erneut einen Erbkrieg und erhielt durch den Preßburger Schiedsspruch von 1429 mit seinem Bruder den größten Teil des bereits zuvor okkupierten Straubinger Erbes zugesprochen; zu den gewonnenen Gebieten gehörten neben Straubing auch Bogen, Mitterfels und andere Orte.
      Der von Ernst im Auftrag Sigismunds 1430 zum Zwecke der Inauguration des litauischen Herzogs Vytautas begonnene Feldzug wurde durch Polen vereitelt.
      1435 ließ Ernst Agnes Bernauer, die nichtadlige Geliebte seines Sohnes Albrecht, bei Straubing in der Donau ertränken. Gemeinsam mit Ludwig VII. von Bayern-Ingolstadt plante Albrecht daraufhin militärische Schritte gegen seinen Vater. Nach der Aussöhnung mit seinem Vater heiratete Albrecht allerdings 1436 Herzogin Anna von Braunschweig-Grubenhagen, mit der er zehn Kinder hatte.
      Zwei Jahre später starb Ernst in München, sein Grab befindet sich mit dem seiner Gattin in der Münchner Frauenkirche.

      Nachkommen
      Am 24. Februar 1396 heiratete Herzog Ernst in Pfaffenhofen an der Ilm Elisabetta Visconti (1374–1432).
      Aus dieser Ehe gingen folgende Kinder hervor:
      • Albrecht III. der Fromme (1401–1460)
      1 ∞ (?) Agnes Bernauer (um 1410–1435),
      2 ∞ 1437 Anna von Braunschweig-Grubenhagen (1420–1474);
      • Beatrix (1403–1447)
      1 ∞ 1424 Graf Hermann III. von Cilli (1380–1426),
      2 ∞ 1426 Pfalzgraf Johann von Pfalz-Neumarkt (1383–1443);
      • Elisabeth (1406–1468)
      1 ∞ 1430 Graf Adolf von Jülich-Berg († 1437),
      2 ∞ 1440 Graf Hesso von Leiningen († 1467);
      • Amalie (1408–1432), Nonne in München.



      Literatur
      • Klaus von Andrian-Werburg: Urkundenwesen, Kanzlei, Rat und Regierungssystem der Herzoge Johann II., Ernst und Wilhelm III. von Bayern-München (1392–1438) (= Münchener historische Studien. Abteilung Geschichtliche Hilfswissenschaften. Band 10. Lassleben, Kallmünz 1971, ISBN 3-7847-4410-9 (zugleich Dissertation, München 1961).
      • Helga Czerny: Der Tod der bayerischen Herzöge im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit 1347–1579. Vorbereitungen – Sterben – Trauerfeierlichkeiten – Grablegen – Memoria (= Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte. Band 146). C. H.eck, München 2005, ISBN 3-406-10742-7, S. 191–198 (zugleich Dissertation, Universität München 2004).
      • Sigmund Ritter von Riezler: Ernst, Herzog von Baiern-München. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 6, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 246–249.
      • Fridolin Solleder: Ernst, Herzog von Bayern-München. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 4, Duncker & Humblot, Berlin 1959, ISBN 3-428-00185-0, S. 607 f. (Digitalisat).
      • Theodor Straub: Bayern im Zeichen der Teilungen und Teilherzogtümer. In: Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Geschichte. 2. Auflage. Band 2. C. H. Beck, München 1988, ISBN 3-406-32320-0, S. 196–287, insbesondere S. 28.
      Weblinks
      • Bayern-München nach dem Straubinger Erbfall
      • Ernst von Bayern-München im Personenregister der Germania Sacra online