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Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg

Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg

männlich 1586 - 1632  (45 Jahre)

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  • Name Leopold V. von Österreich (von Tirol) von Habsburg 
    Geburt 9 OKT 1586  Graz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Bischof von Passau und Straßburg (bis 1625), Regent von Tirol, Abt von Kloster Murbach (1614 bis 1625) 
    Tod 13 Sep 1632  Schwaz, Tirol Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Beerdigung Jesuitenkirche, Innsbruck Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9511  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2017 

    Vater Erzherzog Karl II. von Österreich (von Habsburg),   geb. 3 Jun 1540, Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 10 Jul 1590, Graz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 50 Jahre) 
    Mutter Prinzessin Maria Anna von Bayern (Wittelsbacher),   geb. 21 MÄR 1551, München, Bayern, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 29 Apr 1608, Graz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 57 Jahre) 
    Eheschließung 26 Aug 1571 
    Familien-Kennung F4662  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Claudia von Medici,   geb. 4 Jun 1604, Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 25 DEZ 1648, Innsbruck, Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre) 
    Eheschließung 1626 
    Kinder 
     1. Erzherzogin Maria Leopoldine von Österreich (von Tirol) von Habsburg,   geb. 6 Apr 1632, Innsbruck, Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 7 Aug 1649, Wien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 17 Jahre)
    Familien-Kennung F4675  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Fotos Mittelalter
    Leopold-V-Österreich
    Leopold-V-Österreich
    Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol 1604
    Leopold-V-Österreich-Grab
    Leopold-V-Österreich-Grab
    Grabstätte von Leopold V.

    Wappen & Siegel
    Leopold-V-Österreich-Wappen
    Leopold-V-Österreich-Wappen
    Wappen von Leopold V. in der Jesuitenkirche Molsheim

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Leopold_V._(Österreich-Tirol)

      Erzherzog Leopold V. (* 9. Oktober 1586 in Graz; † 13. September 1632 in Schwaz, Tirol) aus dem Haus Habsburg war der Sohn von Erzherzog Karl II., Bruder von Kaiser Ferdinand II., Vater von Ferdinand Karl von Tirol, Bischof von Passau und Straßburg (bis 1625), Regent von Tirol. Er war von 1614 bis 1625 Abt von Kloster Murbach.

      Leben
      Nach seiner Ausbildung in Graz wurde er schon als Kind 1597 Koadjutor und schließlich 1598 in der Nachfolge von Urban von Trennbach Bischof von Passau, obwohl er keine höheren Weihen hatte. Deswegen erfolgte die Inbesitznahme des Bistums erst sieben Jahre später. 1600 wurde er zusätzlich Koadjutor und 1607 Bischof von Straßburg. Leopold residierte am Hofe von Kaiser Rudolf II., dessen Zuneigung er mehr und mehr gewann. Dies ging sogar so weit, dass der Kaiser sich ernsthaft mit dem Gedanken beschäftigt haben soll, Leopold zur böhmischen und dann zur deutschen Königskrone zu verhelfen. 1609 nahm Erzherzog Leopold zusammen mit den Brüdern Hartger Henot und Seraphin Henot die Festung Jülich ein und griff damit in kaiserlichem Auftrag in den Jülich-Klevischen Erbfolgestreit ein.[1] In den Hochstiften Passau und Straßburg zog er Truppen zusammen. Die Straßburger Truppen wurden in Scharmützel mit den Truppen der Protestantischen Union verwickelt und zur Niederlegung der Waffen gezwungen. In Passau sammelte er das Passauer Kriegsvolk, das unter dem Befehl Laurenz de Ramées im Winter 1610 über Oberösterreich nach Böhmen zog und die Städte Budweis und Krummau besetzte.[2] Schließlich griff das Heer Mitte Februar 1611 Prag an und besetzte die Kleinseite und den Hradschin. Die Besetzung der ganzen Stadt scheiterte am Widerstand der Böhmischen Stände, angeführt wurde die Opposition u.a. durch Heinrich Matthias von Thurn. Der Angriff trug letztlich zur Entmachtung von Kaiser Rudolf II. bei. Erzherzog Leopold, der damit wohl einen Anspruch auf die böhmische Krone hatte anmelden wollen, musste sich ohne Erfolg aus Prag zurückziehen.[3] Das Heer von König Matthias, dem Bruder Kaiser Rudolf II. zog in Prag ein und sukzessive wurde Matthias am 24. Mai zum Böhmischen König gewählt.
      1611 berief Erzherzog Leopold die Jesuiten nach Passau, die hier ein Jesuitenkolleg gründeten. Diese Tat gilt als "Wiedergutmachung" für den Kriegszug nach Böhmen. 1612 gründete er ein Gymnasium in Passau, dem 1622 eine Hochschule angegliedert wurde. 1614 finanzierte er den Bau der Kirche des Jesuitenkollegiums von Molsheim.
      Als sein Vetter, Erzherzog Maximilian, 1618 starb, wurde er 1619 Statthalter von Tirol und Vorderösterreich, wo er 1623–1630 die Stellung eines Landesfürsten erreichte. Im Jahr 1619 berief ihn außerdem sein Bruder, der nunmehrige Kaiser Ferdinand II., als Statthalter nach Wien. Er ließ in Innsbruck die Dogana und die Jesuitenkirche errichten. 1618–1639 kämpfte er in den Bündner Wirren gemeinsam mit Spanien um Kontrolle der Bündner Pässe, die Etablierung einer habsburgischen Landesherrschaft im Unterengadin und im Prättigau sowie die Rekatholisierung Graubündens. 1632 verteidigte er Tirol gegen die Schweden.
      1626 begab sich Fürstbischof Leopold nach Rom, wo er zu Gunsten seines Vetters Leopold Wilhelm sowohl auf das Bistum Passau als auch auf das Bistum Straßburg verzichtete und sich fortan nur mehr seiner Aufgabe als Tiroler Landesherr widmete. Nach diesem Verzicht vermählte er sich am 19. April 1626 mit der verwitweten Claudia de Medici, mit welcher er eine Nebenlinie der Habsburger begründete, die bis 1665 bestand. Das Beilager, das er kurz darauf in Innsbruck hielt, gehörte zu den prächtigsten Festen seiner Zeit.
      Leopold V. wurde in der Innsbrucker Jesuitenkirche beigesetzt.

      Nachkommen
      ∞ Claudia de’ Medici
      • Maria Eleonora (1627–1629)
      • Ferdinand Karl (1628–1662), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Anna de’ Medici[4] (1616–1676)
      • Isabella Clara[5], Erzherzogin von Österreich (1629–1685), verheiratet mit Carlo III. Gonzaga, Herzog von Mantua (1629–1665)
      • Sigismund Franz (1630–1665), Erzherzog von Österreich und Herzog von Tirol, verheiratet mit Hedwig von Pfalz-Sulzbach (1650–1681)
      • Maria Leopoldine, Erzherzogin von Österreich (1632–1649), verheiratet mit Kaiser Ferdinand III. (1608–1657)



      Literatur
      • Constantin von Wurzbach: Habsburg, Leopold V.. Nr. 169. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 6. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1860, S. 416–418 (Digitalisat).
      • Franz Krones: Leopold V. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 18, Duncker & Humblot, Leipzig 1883, S. 398–402.
      • Hugo Altmann: Leopold V. Ferdinand. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, ISBN 3-428-00195-8, S. 290–293 (Digitalisat).
      • Harald Huber (Hrsg.): Wappen. Ein Spiegel von Geschichte und Politik, gesehen im Wappen eines vorderösterreichischen Regenten, Badenia, Karlsruhe 1990, ISBN 3-7617-0278-7 (= Leopolds).
      Einzelnachweise
      1 Alison Deborah Anderson: On the verge of war. International relations and the Jülich-Kleve succession crises (1609-1614). Boston 1999, ISBN 978-0-391-04092-2, S. 74–109.
      2 James R. Palmitessa: The Prague Uprising of 1611: Property, Politics, and Catholic Renewal in the Early Years of Habsburg Rule. In: Central European History. Band 31, Nr. 4, 1998, S. 299–328.
      3 Carolin Pecho: Fürstbischof - Putschist - Landesherr. LIT Verlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-643-13682-4, S. 241 ff.
      4 Wurzbach: Anna von Florenz. Nr. 30. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 153 (Digitalisat).
      5 Wurzbach: Elisabeth auch Isabella Clara von Oesterreich. Nr. 77. In: Biographisches Lexikon. 6. Theil. Wien 1860, S. 178 (Digitalisat).
      Weblinks
       Commons: Erzherzog Leopold V. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Illustration von 1627: Leopoldus Aust. Episc. Argent. (Digitalisat)