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Ferdinando I. von Medici

Ferdinando I. von Medici

männlich 1549 - 1609  (59 Jahre)

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  • Name Ferdinando I. von Medici 
    Geburt 30 Jul 1549  Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Kardinal (ab 1562), Großherzog der Toskana (ab 1587) 
    Tod 7 Feb 1609  Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9514  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 20 Sep 2017 

    Vater Cosimo I. von Medici,   geb. 12 Jun 1519, Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 21 Apr 1574, Villa Medici von Castello in Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 54 Jahre) 
    Mutter Eleonora von Toledo,   geb. 1522, Toledo, Spanien Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 17 Dez 1562, Pisa Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre) 
    Eheschließung 1539 
    Familien-Kennung F4272  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Christine von Lothringen,   geb. 16 Aug 1565, Bar-le-Duc Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 19 Dez 1636, Villa Medici in Castello, Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 71 Jahre) 
    Eheschließung 1589 
    Kinder 
     1. Claudia von Medici,   geb. 4 Jun 1604, Florenz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ortgest. 25 Dez 1648, Innsbruck, Österreich Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 44 Jahre)
    Familien-Kennung F4677  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 26 Okt 2017 

  • Ereignis-Karte
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    Link zu Google MapsTod - 7 Feb 1609 - Florenz Link zu Google Earth
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  • Fotos Mittelalter
    Ferdinando-I-Medici
    Ferdinando-I-Medici
    Ferdinand I.
    Ferdinando-I-Medici-Grossherzog
    Ferdinando-I-Medici-Grossherzog
    Ferdinand I. de Medici als Großherzog
    Ferdinando-I-Medici-Kardinal
    Ferdinando-I-Medici-Kardinal
    Ferdinand I. de Medici als Kardinal

    Wappen, Siegel, Münzen
    Vollständiges Stammwappen der Medici
    Vollständiges Stammwappen der Medici
    The heraldic achievement of the House of de' Medici.

    Bild: Wikipedia; Hugo Gerard Ströhl - Oesterreichisch-Ungarische Wappenrolle - https://de.wikipedia.org/wiki/Hugo_Gerard_Ströhl
    © Gemeinfrei

    Gräber, Denkmäler
    Ferdinando-I-Medici-Statue
    Ferdinando-I-Medici-Statue
    Reiterdenkmal von Ferdinand I. auf der „Piazza Santissima Annunziata“, Entwurf Giambologna und ausgeführt durch Pietro Tacca

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Ferdinando_I._de’_Medici

      Ferdinand I. (* 30. Juli 1549 in Florenz; † 7. Februar 1609 in Florenz) aus dem Haus Medici war ab 1562 Kardinal und ab 1587 Großherzog der Toskana. Er war der vierte Sohn Cosimos I.

      Leben
      Ferdinando Medici war achtunddreißig, als er seinem Bruder Francesco de’ Medici auf den Thron nachfolgte. Zuvor war das Verhältnis zwischen beiden nicht sonderlich gut gewesen und es herrschte zeitweise offene Feindschaft, insbesondere zu Bianca Cappello, Maitresse und spätere Ehefrau Francescos. Kurz vor dem Tod von Francesco kam es aber scheinbar zu einer Versöhnung und Ferdinando lebte in der Residenz von Francesco. Francesco starb völlig unerwartet nach elftägiger Krankheit und kukurz darauf starb auch Bianca. Die Obduktion ergab offiziell Malaria als Todesursache, es blieben jedoch Zweifel. 2006 kam es zu einem Streit, als Wissenschaftler um Francesco Mari und Donatella Lippi (Universität Florenz) Arsen in den Überresten von Francesco und Bianca gefunden haben wollten[1], was vom Leiter des Medici-Projekts der systematischen Untersuchung der Medici-Gräber Gino Fornaciari heftig krisiert wurde. Fornaciari veröffentlichte 2010 seine eigenen Untersuchungen, die im Skelett von Francesco die DNA von Plasmodium falciparum, dem Erreger der besonders tödlichen Malaria tropica, nachgewiesen hatten.[2][3][4] Donatella Lippi hielt aber auch danach daran fest, dass ein Mord durch Arsen vorlag und der Nachweis vovon DNA von Malariaerregern in den Knochen nichts über die Todesursache aussage, da Malaria dort damals endemisch war. Sie stützte das durch neue Funde in den Archiven des Vatikan (ein Bericht von Ferdinando an den Papst über den Tod, in denen er Symptome der Erkrankten schildert, die mit einer Arsenvergiftung einhergehen).[5]
      Ferdinando war zwar 1562 im Alter von vierzehn Kardinal geworden, hatte aber nie das Sakrament der Priesterweihe empfangen. In Rom erwarb er sich durch seine Verwaltung der Kirchenangelegenheiten einen Ruf. Er gründete die Villa Medici in Rom und erwarb viele Kunstwerke wie z. B. die Gruppe der Niobiden, die er nachher mit nach Florenz brachte. Im Auftrag Papst Gregors XIII. gründete er in Rom die Typographia Medicea, die erste auf Bücher in den Sprachen und Schriften des Orients spezialisierte Druckerei, die die Missionierung fördern sollte, aber auch die Voraussetzungen für orientalistische Studien im Westen wesentlich verbesserte.
      Nach seiner Thronbesteigung behielt er bis zu seiner Heirat die Kardinalswürde. In vielerlei Hinsicht war er das Gegenteil seines Bruders. Umgänglich in seinem Auftreten und großzügig mit seiner Geldbörse, wählte er sich ein Wappen, das der Mildde der Herrschaft entsprach, die er sich vornahm: ein Bienenschwarm mit dem Motto Majestate tantum. Er stellte die Justizverwaltung wieder her und sorgte sich gewissenhaft um die Staatsgeschäfte und das Wohlergehen seiner Untertanen. Entsprechend lebte die Toskana unter seiner Regierung wieder auf und errang wieder die Unabhängigkeit, die sein Bruder aufgegeben hatte.
      Er belebte den Handel und erwarb sich auch selbst große Reichtümer dadurch und durch die Banca dei Medici in vielen europäischen Städten. Mit einem Edikt zur Tolerierung von Juden und Häretikern sorgte er für ein Erblühen von Livorno, wo sich viele Fremde, darunter spanische und portugiesische Juden, niederließen. Er verbesserte den von Cosimo gegründeten Hafen und förderte den Verkehr mit Pisa mittels des Naviglio, eines Kanals, dem ein Teil des Wassers des Arno zugeführt wurde. Er ließ das Entwässerungsprojekt im Val di Chiana ausführen, die Ebenen um Pisa, Fucecchio und im Val di Nievole kultivieren.
      In der Außenpolitik versuchte er sich von der spanischen Herrschaft zu emanzipieren. Nach der Ermordung Heinrichs III. von Frankreich 1589 unterstützte Ferdinando den Anspruch des Königs von Navarra, unbeirrt von der Opposition durch Spanien und die Katholische Liga, die von der Aussicht auf einen Hugenotten auf dem französischen Thron bestürzt waren. Er lieh Heinrich IV. Geld und drängte ihn, zum Katholizismus zu konvertieren. Er half auch dabei, den Papst zu überzeugen, Heinrichs Entsagung zu akzeptieren.
      Heinrich IV. zeigte sich wenig dankbar für die ihm entgegengebrachte Unterstützung, woraufhin Ferdinando die Beziehungen mit Frankreich erlahmen ließ und zeigte, dass er seine Unabhängigkeit mit anderen Verbündeten schützen konnte. Er gewährte PPhilipp III. freigiebig Unterstützung bei dessen Algerienfeldzug und dem Kaiser bei dessen Krieg mit dem Osmanischen Reich. Auf diese Weise war er allerdings auch gezwungen, sein Volk mit erheblichen Steuern zu belasten. Schließlich erreichte er auch die formale Investitur Sienas, das bis dahin von Spanien als eigenes Lehen betrachtet wurde.
      Während der Herrschaft des Großherzogs wurde die toskanische Flotte verstärkt. Die Galeeren des Ritterordens Santo Stefano wurden 1607 an die Berberküste geschickt, um Bona einzunehmen, das Hauptquartier der Korsaren. Im folgenden Jahr errangen dieselben Schiffe einen brillanten Sieg gegen eine stärkere Flotte der Osmanen.

      Nachkommen
      Ferdinando heiratete 1589 Christine von Lothringen. Die Kinder aus dieser Verbindung waren:[6]
      • Cosimo II. (1590–1621), Großherzog der Toskana, ∞ 1608 Maria Magdalena von Österreich
      • Eleonora (1591–1617)
      • Caterina (1593–1629), ∞ 1617 Ferdinando Gonzaga, Herzog von Mantua
      • Francesco (1594–1614)
      • Carlo (1596–1666), Kardinal
      • Filippo (1598–1602)
      • Lorenzo (1599–1648)
      • Maria Maddalena (1600–1633)
      • Claudia (1604–1648), ∞ 1. 1621 Federico Ubaldo della Rovere, Fürst von Urbino, 2. 1626 Leopold V., Erzherzog von Österreich



      Weblinks
       Commons: Ferdinando I. de’ Medici – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Medici, Ferdinando de’. In: Salvador Miranda: The Cardinals of the Holy Roman Church. fiu.edu, Website der Florida International University; abgerufen am 26. Oktober 2016.
      Einzelnachweise
      1 F. Mari, A. Polettini, D. Lippi, E. Bertol, The mysterious death of Francesco I de Medicia and Bianca Cappello, an arsenic murder ?, British Medical Journal, Band 333, 2006, S. 1299-1301
      2 G. Fornaciari, V. Giuffra, E. Ferroglio, R. Bianucci, Malaria was „the killer“ of Francesco I. de Medici (1531-1587), American J. Medicine, 2010, Nr. 1232, S. 568-569
      3 Medici Family Cold Finally Solved : Discovery News. News.discovery.com. 14. Juli 2010. Abgerufen am 18. März 2012.
      4 Hubert Filser, Es war Arsen, Süddeutsche Zeitung, 19. Mai 2010
      5 Donatella Lippi, Still about Francesco de Medici´s poisening (1587), American J. Medicine, Band 128, Oktober 2015, S. e61, Abstract
      6 Eintrag Ferdinandos I. im Medici Archive Project, Zugriff am 23. August 2011.