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Graf Egilmar I. von Oldenburg

Graf Egilmar I. von Oldenburg

männlich 1040 - vor 1112  (72 Jahre)

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  • Name Egilmar I. von Oldenburg 
    Titel Graf 
    Geburt cir 1040 
    Geschlecht männlich 
    Tod vor 1112 
    Personen-Kennung I9604  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 26 Apr 2018 

    Familie Richenza von Elsdorf 
    Kinder 
    +1. Graf Egilmar II. von Oldenburg   gest. zw 1142 und 1153
    Familien-Kennung F4728  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 29 Jun 2021 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Oldenburg - Stammwappen
    Oldenburg - Stammwappen
    Ursprüngliches Wappen der Grafen von Oldenburg (Stammwappen des Hauses Oldenburg):
    - Graf Dietrich (1303 bis 1440)
    - Graf Christian I. (1440 bis 1448)

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Egilmar_I._(Oldenburg)

      Graf Egilmar I. (* um 1040; † vor 1112), auch Egelmar, Engilmar oder Eilmar, ist der erste gesicherte Ahnherr des heute noch existierenden Hauses Oldenburg, zu dessen Nachkommen das dänische Königshaus und der Prince of Wales gehören. Er und sein gleichnamiger Sohn werden in der Literatur als die Egilmare bezeichnet.

      Ersterwähnung
      Erstmals wird Graf Egilmar I. als Zeuge in einer Urkunde des Erzbischofs Liemar von Hamburg-Bremen erwähnt, welche auf 1091 datiert ist. Da Erzbischof Liemar sich 1091 vermutlich in Italien aufhielt, von einem anderen Zeugen als „damals noch heranwachsend“ bezeichnet wird und die Urkunde mehrere Vorgänge zusammenfasst, wird die Gerichtsverhandlung, an der Graf Egilmar I. teilnahm, einige Jahre früher stattgefunden haben.

      Oldenburg
      1108 ließ Graf Egilmar I. sich gegen eine Rente in die Gebetsbrüderschaft des Klosters Iburg aufnehmen. Abzuholen war diese Rente (90 Bund Aale) "apud Aldenburch". Dies ist die erste Erwähnung von Oldenburg, dem späteren Stammsitz des Geschlechts. Egilmar I. wird in dieser Urkunde, die vermutlich sein eigener Bruder verfasste, als "comes in confinio Saxonie et Frisie potens et manens" tituliert, also als an der Grenze zwischen Sachsen und Friesland wohnender mächtiger Graf. Es ist nicht belegt, dass Egilmar I. schon eine Burg in Oldenburg besaß. Siehe auch Burg Elmendorf.

      Familie
      Aus der Urkunde von 1108 ergeben sich zahlreiche Familienangehörige des Grafen Egilmars I. Zugegen waren seine Ehefrau Riche(n)za, seine Söhne Christian und Egilmar, seine Tochter Gertrud sowie sein Bruder, der Kleriker Giselbert.
      Als weltlicher Zeuge ist der Edelherr Giselbert genannt. Wegen der Namensgleichheit ist zu vermuten, dass es sich bei ihm ebenfalls um einen Verwandten handelt. Da - soweit bekannt - der Name Giselbert bei den möglichen Verwandten der Richenza nicht vorkommt, müsste er zur Sippe Egilmars gehören. Vielleicht war er ein Onkel des Grafen.
      Bei seiner Frau Richenza ist gesichert, dass deren Mutter Ida von Elsdorf war. Nach Albert von Stade war Ida von Elsdorf die Nichte eines Kaisers und eines Papstes. Die genaue Zuordnung stellt jedoch ein Rätsel dar, welches seit mehr als 100 Jahahren die Genealogen beschäftigt. Gleiches gilt für den Vater der Richenza, da ihre Mutter dreimal verheiratet war. Wahrscheinlich war ihr Vater Dedi oder Dedo nicht Graf von Dithmarschen, sondern der sächsische Pfalzgraf Dedi von Goseck, welcher 1056 ermordet wurde. Richenza wäre dann eine Nichte seines Bruders Erzb. Adalbert von Bremen (1043–1072) gewesen, was den Aufstieg ihres Mannes und ihrer Nachkommen begünstigte.
      Die weiteren Nachrichten der Rasteder Chronik sprechen dafür, dass nach dem Tode Egilmars I. seine beiden Söhne Egilmar II. und Christian von den Friesen aus Jadelehe vergedrängt wurden und sich auf zwei Burgen am Zwischenahner Meer in Zwischenanahn und Elmendorf zurückziehen mussten. Um 1134 erschlug ein Bruder den anderen, nach derzeitigem Forschungsstand Christian den Egilmar II. Falls es nicht ein gleichnamiger Sohn oder Neffe war, fiel Graf Christian 1153 in Östringsfelde gegen die Friesen.

      Rastede
      Egilmar I. ist vielleicht seinerseits ein Verwandter des Grafen Huno gewesen, welcher 1059 mit seiner Frau Willa in der Nähe von Oldenburg in Rastede eine Kirche gründete und ihr zunächst ein Doppelkloster angliederte. Nach der Klosterchronik soll Egilmar I. wegen dieser Verwandtschaft von dem Stifter Huno als Vogt für Rastede vorgesehen gewesen sein; die Vogtei erhielt aber erst sein Sohn Egilmar II. Diese Nachricht wird durch Eintragungen in dem bis heute erhaltenen Buch des Lebens des Klosters Rastedes bestätigt, die auf um 1165 datiert werden. Dort wird bei den gräflichen Stiftern und Gönnern des Klosters nur einmal ein EGelmarus mit seiner Gattin Elika genannt.

      Jadele
      Eine nur verstümmelt überlieferte Nachricht in der Chronik des Oldenburger Hausklosters Rastede und deren Ausschmückung durch den Chronisten Wolters, der zeitweilig Pfarrherr in Oldenburg war, lassen vermuten, dass Egilmar I. Burggraf in Jadele(e(he) (heutzutage nur noch eine Sandbank im Jadebusen) war und ihm die Verwaltung der friesischen Gebiete oblag, die zur Erzdiözese Bremen gehörten. Zur Burg gehörte ein dem St. Vitus geweihtes Kloster. Vielleicht war auch die Burg, die gegen didie Friesen nicht mehr gehalten werden konnte, von seinen beiden Söhnen in ein Kloster umgewandelt worden, wie dies zur Rettung der zur Burg gehörenden Einkünfte über die Klostervogtei üblich war. Höchstwahrscheinlich hatten im Kloster Egilmar I. und seine Frau Richenza ihre Grablege, da nach der Rasteder Chronik auch ihr Sohn Egilmar II. in Jadele beigesetzt war.

      Herkunft und Besitz
      Die genaue Herkunft der Egilmare ist ungeklärt. Sie könnten nach den Besitzverhältnissen der Grafen von Oldenburg aus dem Osnabrücker Nordland stammen. Vielleicht kam Egilmar I. im Gefolge des Grafen Friedrich von Werl-Arnsberg († 1124), der sehr wahrscheinlich nach Graf Huno Vogt von Rastede war, bzw. dessen Vater in den Oldenburger Raum. In der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts ist ein Engilmar Zeuge unmittelbar nach vier Grafen von Werl. Egilmars I. Nachkommen hatten Güter und Rechte im Lerigau (Raum Wildeshausen) und im Hasegau. Inwieweit hierüber schon Egilmar I. verfügte, kann in Ermanglung von Quellen nur vermutet werden. Egilmar I. besaß die Vogtei für das Alexanderstift zu Wildeshausen. Es scheint sich für ihn und seine Nachkommen zunächst nur um eine Untervogtei gehandelt zu haben, die er der Herkunft seiner Frau Richenza verdankte. Deren mutmaßlicher Onkel Erzb. Adalbert von Bremen hatte das Rektorat über Wildeshausen.


      Literatur
      • Geschichte der Stadt Oldenburg. Bd. 1, S. 16–18 (Isensee-Verlag, ISBN 3-89598-400-0)
      • Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. S. 166, S. 338 Isensee-Verlag, ISBN 3-89442-135-5
      • Bernd Ulrich Hucker: Brudermord im Hause Oldenburg - Kampf um Herrschaft und Macht im 12. Jahrhundert, In: Die frühen Oldenburger Grafen, Isensee-Verlag, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-89995-534-7, S. 47–64 mit umfassenden Nachweisen der ältereniteratur S. 64-68
      • Dieter Riemer: Graf Huno auf der Spur. In: Die frühen Oldenburger Grafen. Isensee-Verlag, Oldenburg 2008, ISBN 978-3-89995-534-7, S. 6–46
      • Dieter Riemer: Grafen und Herren im Erzstift Bremen im Spiegel der Geschichte Lehes. Diss. phil. Oldenburg, W. Mauke Söhne, Hamburg-Bremerhaven 1995, ISBN 3-923-725-89-2
      Siehe auch
      • Liste der Grafen von Oldenburg
      Weblinks
      http://www.neundorfer-ulf.de/stedingen/oldenburger-grafen.html