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König Kasimir III. von Polen (Piasten)

König Kasimir III. von Polen (Piasten)

männlich 1310 - 1370  (60 Jahre)

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  • Name Kasimir III. von Polen (Piasten) 
    • Mit Kasimir III. starben die Piasten in königlicher Linie aus.
    Titel König 
    Geburt 30 Apr 1310  Kowal Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) König von Polen als Kasimir I. (ab 1333) 
    Tod 5 Nov 1370  Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9713  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

    Vater König Władysław I. von Polen (Piasten), Ellenlang ,   geb. 1260   gest. 2 Mrz 1333, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre) 
    Mutter Herzogin Hedwig von Kalisch,   geb. cir 1266   gest. 10 Dez 1339, Stary Sącz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 73 Jahre) 
    Eheschließung 6 Jan 1293 
    Familien-Kennung F4040  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie 1 Prinzessin Anna (Aldona) von Litauen,   geb. 1309   gest. 26 Mai 1339, Krakau, Polen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 30 Jahre) 
    Eheschließung 16 Okt 1325 
    • Kasimir war in erster Ehe (1325–1339) mit Anna von Litauen verheiratet, Tochter des Großfürsten Gediminas von Litauen.
    Notizen 
    • Kasimir III. und Anna hetten 2 Töchter.
      - Elisabeth (ca. 1326/1361), polnische Prinzessin, verheiratet 1343 mit Herzog Bogislaw V. von Pommern-Wolgast-Stolp
      - Kunigunde (ca. 1328/1357), polnische Prinzessin, verheiratet 1352 mit Herzog Ludwig VI. von Oberbayern, einem Sohn des römisch-deutschen Kaisers Ludwig IV.
    Kinder 
    +1. Prinzessin Elisabeth von Polen,   geb. cir 1326   gest. 1361 (Alter 35 Jahre)
    Familien-Kennung F4797  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

    Familie 2 Prinzessin Adelheid von Hessen,   geb. 1324   gest. 1371, Hessen, DE Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 47 Jahre) 
    Eheschließung 1341 
    • In zweiter Ehe ab 1341 bis zur Ungültigkeitserklärung 1368 war Kasimir verheiratet mit Adelheid, Tochter von Landgraf Heinrich II. von Hessen.
    Annullierung 1368 
    Notizen 
    • Aus der Ehe des Kasimir III. mit Adelheid (27 Jahre) gingen keine Kinder hervor.
    Familien-Kennung F4798  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

    Familie 3 Prinzessin Hedwig von Sagan (von Glogau),   geb. 1340/1350   gest. 27 Mrz 1390, Liegnitz Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 40 Jahre) 
    Eheschließung 1368 
    • In dritter Ehe zwei Jahre von 1368 bis 1370 war Kasimir verheiratet mit Hedwig von Sagan, Tochter von Herzog Heinrich V. von Sagan.
    • Alle Ehen blieben ohne männliche Nachkommen.
    Notizen 
    • Aus der Ehe des Kasimir III. mit Hedwig gingen 3 Töchter hervor:
      - Anna von Polen (Teck) (1366–1425), polnische Prinzessin, verheiratet mit Graf Wilhelm von Cilli (slowen. Celje), deren einzige Tochter war Anna von Cilli, die spätere Gemahlin des polnischen Königs Władysław II. Jagiełło
      - Kunigunde (1367–1370), polnische Prinzessin
      - Hedwig (1368–1407), polnische Prinzessin
    Kinder 
     1. Anna von Polen (Piasten),   geb. 1366   gest. 1425 (Alter 59 Jahre)
    Familien-Kennung F4795  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

    Familie 4 Esther 
    Notizen 
    • Aus einem illegitimen Verhältnis mit der Jüdin Esther stammen zwei Söhne und mehrere Töchter..
    Familien-Kennung F21280  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

  • Ereignis-Karte
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    Pin-Bedeutungen  : Adresse       : Ortsteil       : Ort       : Region       : (Bundes-)Staat/-Land       : Land       : Nicht festgelegt

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Kasimir-III-Polen-Siegel
    Kasimir-III-Polen-Siegel
    Das königliche Siegel von König Kasimir dem Großen
    Wappen des Herzogtums Großpolen (Königreich Polen)
    Wappen des Herzogtums Großpolen (Königreich Polen)

    Bild: Wikipedia; Bastian (vector version) - Diese W3C-unbestimmte Vektorgrafik wurde mit Inkscape erstellt . - https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Bastianow
    © Gemeinfrei

    Karten
    Polen - Karte - Kasimir III. von Polen
    Kasimir-III-Polen-Karte
    Königreich Polen 1333–1370

    Gräber, Denkmäler
    Kasimir-III-Polen
    Kasimir-III-Polen
    König Kasimir der Große, Stifterfigur von 1464 an der Basilika zu Wiślica

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Kasimir_III._(Polen) (Jun 2018)

      Kasimir der Große (polnisch Kazimierz III Wielki, lateinisch Kazimirus; * 30. April 1310 in Kowal; † 5. November 1370 in Krakau, Polen) war der jüngste Sohn von König Władysław I. Ellenlang aus seiner Ehe mit Hedwig von Kalisch, Tochter von Herzog Bolesław dem Frommen von Großpolen. Er entstammte der Dynastie der kujawischen Piasten und war ab 1333 als Kasimir I., König von Polen (als Herzog von Polen – dux Regni Poloniae – der III.). Er legte ererbte Konflikte mit den deutschen Nachbarn bei, indem er Gebietsansprüche vor allem auf Schlesien fallen ließ, und konzentrierte sich auf die Expansion des Königreichs Polen nach Osten.[1] Mit ihm starben die Piasten in königlicher Linie aus.

      Außenpolitik
      Vom politischen Erbe seines Vaters übernahm Kasimir das Bündnis mit Ungarn, verstärkt durch die Heirat seiner Schwester Elisabeth mit Karl Robert von Anjou, König von Ungarn, die Konflikte mit dem Deutschen Orden um Pommerellen, mit den Luxemburgern Johann und Karl IV. um die Oberherrschaft in Schlesien, sowie mit Johann, der als König von Böhmen auch auf die polnische Königskrone Anspruch erhob. Während sein Vater militärische Entscheidungen gesucht hatte, strebte Kasimir eher nach friedlichen und diplomatischen Lösungen.
      1335 verzichtete König Johann für 20.000 Schock (1,2 Millionen) Prager Groschen auf die polnische Krone, gleichzeitig ließ Kasimir, um die Allianz zwischen den Luxemburgern und dem Deutschen Orden zu entkräften, im Vertrag von Trentschin „für alle Zeiten“ seine dynastischen Ansprüche auf Schlesien fallen. Nach ergebnislosen Verhandlungen mit dem Deutschen Orden um Pommerellen und das Kulmer Land strengte er einen Prozess vor der päpstlichen Kurie an. Die Verhandlung fand in Warschau statt, das damals ein unbedeutender Handelsplatz war.[2] Da das für Polen günstige Urteil des Warschauer Prozesses von 1339 vom Papst nicht bestätigt wurde, verzichtete Kasimir im Frieden von Kalisch 1343 gegen Herausgabe des 1332 vom Orden besetzten Herzogtums Kujawien und Dobrins auf die Rückgabe von Pommerellen und des Kulmer Landes, ohne jedoch die Rechtstitel preiszugeben.
      Ab 1341 besetzte er einige schlesische Städte an der Grenze (1341–1356 Namslau, Pitschen, Kreuzburg und Fraustadt). 1345 kam es zu erneuten Auseinandersetzungen mit den Luxemburgern um Schlesien, an deren Ende Kasimir 1348 im Vertrag von Namslau endgültig auf seine Rechte auf Schlesien verzichten musste. Seit 1343 suchte er seinen Einfluss in Pommern zu festigen (Bündnis mit den Greifen der Stettiner sowie Wolgaster Linie), was 1365 zur Besetzung einiger Netze- und Neumarkdistrikte mit Zantoch, Driesen und Landsberg an der Warthe (bis 1372), sowie der Region um Deutsch-Krone und Tempelburg 1368 führte.
      Kasimirs Hauptinteresse lag jedoch im ruthenischen Fürstentum Halytsch-Wolhynien in Rotrussland, das er mit Unterstützung Ungarns nach dem Tod des Piasten Boleslaw-Trojdenowicz (als russischer Fürst Georg II. bzw. Jurii II. genannt) ab 1340, teieils direkt, teils als Lehen bis 1366 seinem Reich fast vollständig einverleibte: Darunter waren die Städte Halitsch, Lemberg, Chelm, Belz, Wolodymyr-Wolynskyj, sowie die Regionen Podolien und das Sanoker Land. 1351 unterwarf er die seit etlichen Jahren säkular verselbständigten masowischen Herzogtümer teils als Lehen (Herzogtum Warschau-Rawa-Czersk), teils direkt (Herzogtum Plock) seiner Suzeränität. Diese Expansionspolitik verhalf Polen zu einer machtvollen Stellung in Mitteleuropa.
      Dies zeigt auch der „Kongress“ der im September 1364 aus Anlass des Besuches von Peter I. von Lusignan, König von Zypern (1359–1369) in Krakau stattfand, da dieser sich als Titularkönig von Jerusalem seit 1363 um das Zustandekommen eines Kreuzzuuges gegen die Mamluken Ägyptens bemühte. An dem Treffen nahmen neben König Kasimir von Polen und König Peter I. von Zypern u. a. Kaiser Karl IV. , König Ludwig von Ungarn, Herzog Siemovit III. von Masovien, Otto V. Herzog von Bayern und Markgraaf von Brandenburg und mehrere schlesische Herzöge teil. Zum Abschluss gab es zwar wenige Zusagen aber ein ritterliches Turnier, bei dem man den König von Zypern zum Sieger erklärte.[3] Dieser Kreuzzug gegen Alexandria fand 1365 - allerdings ohne polnische Beteiligung – statt.

      Innenpolitik
      Gleichermaßen erfolgreich verliefen die Reformen im Innern, die in wirtschaftlicher Hinsicht die Besiedlung von Wüstungen, die Übertragung von Magdeburger und Kulmer Recht auf Städte und Dörfer, eine königliche Zoll- und Steuerpolitik und die ErErschließung und Sicherung von Handelswegen. 1334 bestätigte und erweiterte König Kasimir die Charta namens Statut von Kalisch seines Großvaters Bolesław dem Frommen mit dem Statut von Wiślica und dehnte ihre Gültigkeit auf das gesamte Königreicich Polen aus. Kasimirs Schutzpolitik galt besonders den Juden und dem Bauernstand. Seine Regierungszeit gilt als eine Ära des großen Wohlstands für die polnischen Juden. Seine Zeitgenossen nannten ihn daher auch „König der Bauern und Juden“. Daas Statut von Wiślica gilt als erste Verfassung Kleinpolens, mit der Einführung der Generalstarosteien mit administrativen und gerichtlichen Befugnissen, Staatsrat und Kanzleiführung. Kasimir sicherte die Grenzen seines Reiches mit 50 befestigteen Burgen, gründete 1364 die Universität Krakau, eröffnete Salinen, schuf für das Magdeburger Recht eigene Appellationsgerichtshöfe und verbot die Appellation nach Magdeburg. Bereits 1339 schloss er mit seinem Schwager, dem ungarischen König Karl von Anjou, einen Nachfolgevertrag, den er 1355 zugunsten seines Neffen Ludwig des Großen erneuerte und der nach seinem Tod realisiert wurde. Er ist der einzige der polnischen Könige, welcher als „der Große“ bezeichnet wird.