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Titel Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten)

Titel Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten)

männlich 1225 - 1281  (56 Jahre)

Angaben zur Person    |    Medien    |    Notizen    |    Alles

  • Name Wladislaus I. (Władysław) von Oppeln (von Ratibor) (Piasten) 
    Titel Herzog 
    Geburt cir 1225 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Oppeln-Ratibor, Oberschlesien (1246 bis 1281) 
    Tod 14 Mai 1281 
    Personen-Kennung I9752  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

    Vater Titel Kasimir I. von Oppeln (von Ratibor) (Piasten),   geb. 1178/1179   gest. 13 Mai 1230 (Alter 51 Jahre) 
    Mutter Viola von Bulgarien   gest. 1251 
    Eheschließung nach 1212 
    Familien-Kennung F4820  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Euphemia Odon,   geb. vor 1239   gest. 1287 (Alter 48 Jahre) 
    Eheschließung 1251 
    Notizen 
    • Euphemia und Wladislaus I. hatten fünf Kinder, vier Söhne und eine Tochter:
      • Mieszko I. (* 1252/1256; † 27. Juni 1315)
      • Kasimir II. (* 1253/1257; † 10. März 1312)
      • Bolko I. († 1313)
      • Primislaus/Przemko (* 1268; † 7. Mai 1306)
      • sowie die Tochter N. N. (1265–1287/88), die seit 1277 mit dem Breslauer Herzog Heinrich IV. verheiratet war, von dem sie um 1286 verstoßen wurde.
    Kinder 
    +1. Titel Mesko I. (Miezko) von Teschen,   geb. zw 1252 und 1256   gest. vor 27 Aug 1315 (Alter 59 Jahre)
     2. Titel Kasimir II. von Oppeln-Beuthen (von Cosel) (Piasten),   geb. 1256/1257   gest. 10 Mrz1312 (Alter 55 Jahre)
     3. Titel Bolko I. (Boleslaw) von Oppeln,   geb. ca 1254/1258   gest. 14 Mai 1313 (Alter 55 Jahre)
     4. Titel Primislaus (Przemko) von Ratibor (von Oppeln) (Piasten),   geb. 1258   gest. 7 Mai 1306 (Alter 48 Jahre)
    Familien-Kennung F4818  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Władysław I. von Oppeln-Ratibor - Siegel
    Władysław-I-Oppeln-Ratibor
    Siegel Herzogs Wladislaus I.
    Wappen von Oppeln (Opole)
    Wappen von Oppeln (Opole)
    Das Wappen der Stadt Opole: In Blau rechts ein halber, goldener Adler und links in Blau ein halbes goldenes Kleeblattkreuz gegengelehnt. Der Schild ist mit einer Mauerkrone mit fünf Zinnen bekrönt. Diese heraldischen Farben sind zugleich die Stadtfarben und finden sich in der Flagge der Stadt Opole wieder. Diese besteht aus zwei Querstreifen mit der Farbe Gold oben und der Farbe Blau unten.
    Ein Siegel aus dem 13. Jahrhundert enthält die älteste bekannte Darstellung des Oppelner Stadtwappens. Es entstand als Verbindung des Wappens der Oppelner Piasten und der Reliquie des Heiligen Kreuzes, nach der die Domkirche zum Heiligen Kreuz benannt ist. Die Position des halben Adlers und Kreuzes wechselte im Laufe der Jahrhunderte mehrfach; so existieren auch Abbildungen des Wappens, auf denen der halbe Adler links bzw. das halbe Kleeblattkreuz rechts steht. Heute wird das traditionelle Wappen der Oppelner Piasten in moderner Gestaltung als Wappen der Woiwodschaft Opole verwendet.

    Bild: Wikipedia; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:POL_Opole_COA.svg
    © CC BY-SA 3.0 - https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/

    Gräber, Denkmäler
    Władysław-I-Oppeln-Ratibor-Grab
    Władysław-I-Oppeln-Ratibor-Grab
    Epitaph von Herzog Władysław Opolski

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wladislaus_I._(Oppeln-Ratibor) (Feb 2022)

      Wladislaus I. von Oppeln (auch Ladislaus I. von Oppeln, Wladislaw I. von Oppeln, Władysław I. von Oppeln; polnisch Władysław opolski; tschechisch Vladislav I. Opolsko-Ratibořský; * um 1225; † 14. Mai 1281) war 1246 bis 1281 Herzog des oberschlesischen Herzogtums Oppeln-Ratibor.

      Herkunft und Ehe
      Wladislaus entstammte der schlesischen Piastenlinie. Seine Eltern waren Kasimir I. von Oppeln-Ratibor und die bulgarische Herzogstochter Viola.

      Leben
      Nach dem Tod des Vaters Kasimir I. 1230 übernahm zunächst Herzog Heinrich I. die Vormundschaft über dessen unmündige Söhne Mieszko II. und Wladislaus. Dadurch konnte Heinrich seine Macht wieder auf ganz Schlesien ausdehnen. Vermutlich für geleistete Waffenhilfe in Heinrichs Kämpfen um die Vorherrschaft in Großpolen mit dem Herzog Władysław Odon übertrug Heinrich 1233 Kasimirs Witwe Viola und ihrem jüngeren Sohn Wladislaus die Gebiete Ruda und Kalisch. Da Kalisch schon 1244 vom großpolnischen Herzog Przemysław I. zurückerobert wurde, erhielt Herzogin Viola von ihrem älteren Sohn Mieszko die Burgen Teschen und Ratibor als Witwensitz.
      Nach dem Tod des älteren Bruders Mieszko übernahm Wladislaw 1246 die Regierung über Oppeln-Ratibor. 1249 musste er dem Herzog Przemysław I. auch das Rudaer Gebiet abtreten. Im Kampf zwischen dem böhmischen König Ottokar II. Přemysl und dem ungarischen König Béla IV. um das österreichische Erbe 1253 stand Wladislaus auf ungarischer Seite und beteiligte sich an den Einfällen in das Troppauer Land. Einige Zeit später gehörte er zu den Anhängern des böhmischen Königs und kämpfte 1260 zusammen mit dem Breslauer Herzog Heinrich III. siegreich gegen Bela IV. bei der Schlacht bei Kressenbrunn. Vermutlich deshalb wurde nach dem anschließenden Friedensvertrag die Grenze zwischen dem damals zu Mähren gehörenden Troppauer Land und dem Herzogtum Oppeln zu Gunsten Wladislaus verschoben. Sie verlief nun vom Dorf Lindewiese im Altvatergebirge bis Oderberg und jenseits der Oder über Hruschau an der Ostrawitza entlang bis zur ungarischen Grenze.
      Während der 1271 folgenden Kämpfe zwischen Ungarn und Böhmen verhielt sich Wladislaus, im Gegensatz zu allen anderen schlesischen Herzögen, die auf böhmischer Seite standen, neutral. Seine neutrale Haltung war dadurch begründet, dass ihm die Krarakauer Ritterschaft, die vom Krakauer Bischof Paul angeführt wurde und die in Opposition gegen den regierenden Herzog Bolesław V. stand, Aussichten auf das Krakauer Gebiet eröffnete. Nachdem die Adelspartei, die auch vom böhmischen König Ottokar II. unterstützt wurde, 1273 durch polnische Truppen bei Boguczyn eine Niederlage erlitt und die Gebiete um Ratibor, Cosel und Oppeln durch polnische Kämpfer verwüstet wurden, kam es zu einer Aussöhnung zwischen Ottokar II. und Bolesław V. Vermutlich deshalb erhielt Wladislaus 1274 vom Krakauer Herzog bedeutende Gebietsabtretungen in Kleinpolen, wodurch die Grenze des Herzogtums Oppeln bis nach Tyniec bei Krakau vorgeschoben wurde.
      1277 war Wladislaus in Breslau zugegen, als der Böhmenkönig Ottokar und sein diplomatischer Berater Bruno von Schauenburg mit weiteren Herzögen einen Vertrag aushandelten, der zur Freilassung des Breslauer Herzogs Heinrichs IV. führte, der im selben Jahr Wladislaus Tochter heiratete.
      Nach der Steirischen Reimchronik des Ottokar aus der Gaal sollen Wladislaus u. a. schlesische Herzöge 1279 im Entscheidungskampf zwischen Rudolf von Habsburg und Ottokar II. in der Schlacht auf dem Marchfeld an der Seite König Ottokars gekämpft haben, der bei der Schlacht den Tod fand. Anschließend versuchte Wladislaus sich das Troppauer Gebiet anzueignen, wohin Ottokars Witwe Kunigunde mit ihrem heimlichen Geliebten, dem Führer der böhmischen Adelspartei, Zawisch von Falkenstein, gegeflüchtet war. Den dadurch entstandenen Streit schlichtete Wladislaus Schwiegersohn Heinrich IV. Unter der Voraussetzung, dass seine Tochter mitgekrönt werden würde, soll Wladislaus Heinrichs Bestrebungen zur Erlangung der polnischen Königskrone unterstützt haben.
      Wladislaus von Oppeln starb nach einer 35-jährigen erfolgreichen Regierungstätigkeit. Bereits 1252 war von ihm das Kloster Rauden gegründet worden, das er reich ausstattete. In dessen Klosterkirche wurde er nach seinem Tod beigesetzt.
      Sein Herzogtum wurde unter seine vier Söhne geteilt. Oppeln erhielt Bolko, Beuthen mit Cosel, Gleiwitz, Tost und Sewerien ging an Kasimir. Mieszko und Primislaus hielten zunächst gemeinsam Ratibor, aus dem sie 1290 für Herzog Mieszko Teschen ausgliederten.

      Städtegründungen
      Durch die Siedlungsaktivitäten des Olmützer Bischofs Bruno von Schauenburg, der weite Teile Nordmährens kolonisierte, erfolgte auch im Herzogtum Oppeln unter Wladislaus I. eine Gegensiedlung, vor allem von der Linie Ratibor–Sohrau–Auschwitz südwwärts bis südlich von Teschen und Bielitz. Sie begann 1253 mit der deutschrechtlichen Gründung von Beuthen, durch die auch der Bergbau gefördert werden sollte. Bereits 1247 erhielt Alt Repten das Recht, Deutsche anzusiedeln, denen die Privilegien des Bergbaus auf Blei sowie die Zollfreiheit gewährt wurden. Um 1250 wurde Slawentzitz gegründet und 1257 gestattete Wladislaus dem Kloster Miechów in Kleinpolen die Umsetzung des gleichnamigen Dorfes zu deutschem Recht. 1260 erteilte er dem Dorf Lendzin die Genehmigung zur Umsetzung nach flämischem Recht. Zu den weiteren Ortsgründungen Wladislaus nach deutschem Recht gehörten u. a. vor 1263 Teschen, 1265 Pschow und 1272 Sohrau. 1276 wurde von Wladislaus neben einer altslawischen Sieedlung die deutschrechtliche Stadt Gleiwitz gegründet. Das von ihm ebenfalls gegründete Loslau wurde vermutlich nach ihm als Wladislavia bzw. W(ł)odzisław benannt. Gleich nach seinem Regierungsantritt erbaute Wladislaus seine Residenzstadt Oppeln neu, die vermutlich während des Mongolensturms weitgehend zerstört worden war.