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Herzog Heinrich VI. von Breslau (von Schlesien) (Piasten)

männlich 1294 - 1335  (41 Jahre)


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  • Name Heinrich VI. von Breslau (von Schlesien) (Piasten) 
    Titel Herzog 
    Spitzname der Gute 
    Geburt 18 Mrz 1294 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Herzog von Breslau (ab 1311 bis zu seinem Tode 1335) 
    Tod 24 Nov 1335 
    • Heinrich starb als letzter piastischer Herzog von Breslau.
    Beerdigung Klarissenkloster, Breslau Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9762  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

    Vater Herzog Heinrich V. von Schlesien (Piasten),   geb. cir 1248   gest. 22 Feb 1296 (Alter 48 Jahre) 
    Mutter Elisabeth von Kalisch   gest. 1304 
    Eheschließung 1277 
    Familien-Kennung F4006  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Anna von Habsburg,   geb. 1275/80   gest. 1326, 1327 oder 1328 (Alter 48 Jahre) 
    Eheschließung 1310 
    • Heinrich vermählte sich mit Anna, Tochter des deutschen Königs Albrecht I., Witwe des 1308 verstorbenen Markgrafen Hermann von Brandenburg.
    Notizen 
    • Der Ehe mit Heinrich entstammten drei Töchter:
      • Elisabeth († 1328), heiratete 1322 Herzog Konrad I. von Oels († 1366)
      • Euphemia († nach 1383), heiratete vor 1325 Herzog Boleslaw I. von Falkenberg († ~ 1361–1365)
      • Margarethe († vermutlich 1379), Äbtissin des Breslauer Klarissenklosters
    Kinder 
     1. Elisabeth von Breslau (von Schlesien) (Piasten)   gest. 1328
     2. Euphemia von Breslau
    Familien-Kennung F3895  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 22 Aug 2023 

  • Fotos Mittelalter
    Heinrich-VI-Breslau-Schlesien
    Heinrich-VI-Breslau-Schlesien
    Farbrekonstruktion des Hochgrabs Heinrichs VI. nach Albrecht Bräuer

    Wappen, Siegel, Münzen
    Heinrich-VI-Breslau-Schlesien-Siegel
    Heinrich-VI-Breslau-Schlesien-Siegel
    Siegel Heinrichs VI.
    Wappen des Herzogs von Breslau
    Wappen des Herzogs von Breslau
    Zürcher Wappenrolle, ca. 1340
    https://de.wikipedia.org/wiki/Zürcher_Wappenrolle

    Bild: Wikipedia; Autor/-in unbekannt - Zürcher Wappenrolle, vereinzelt aus der Faksimile-Publikation der Antiquarischen Gesellschaft Zürich von 1860 - Digitalisat
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_VI._(Schlesien) (Okt 2017)

      Heinrich VI. (auch: Heinrich der Gute; * 18. März 1294; † 24. November 1335) war ab 1311 bis zu seinem Tode Herzog von Breslau.

      Familie
      Heinrich entstammte dem schlesischen Geschlecht der Schlesischen Piasten. Seine Eltern waren Herzog Heinrich V. († 1296) von Liegnitz und Breslau sowie Elisabeth († 1304), Tochter des Herzogs Boleslaw von Kalisch. Heinrich hatte folgende Geschwister:
      • Boleslaw III. († 1352), Herzog von Liegnitz und Brieg
      • Wladislaus († 1352), zunächst Domherr in Breslau; verheiratete sich später mit einer Tochter des Herzogs Boleslaw II. von Masowien
      • Hedwig, verheiratet mit Otto, Sohn des Markgrafen Otto V. von Brandenburg
      • Eufemia, verheiratet mit Otto von Kärnten

      Leben
      Nach dem frühen Tod seines Vaters 1296 wurde dessen Bruder Bolko I. zum Vormund über Heinrich und seine minderjährigen Geschwister bestellt. Da Bolko I. bereits 1301 verstarb, übernahm die Vormundschaft der böhmische König Wenzel II., dem damit ein weiterer Einfluss in Schlesien gelang.
      Nach König Wenzels Tod 1305 übernahm Heinrichs älterer Bruder Boleslaw unter der Vormundschaft des Breslauer Bischofs Heinrich von Würben die Regierung seines Herzogtums zugleich für seine jüngeren Brüder. 1311 wurde das väterliche Erbe geteilt. Heinrich wurde Breslau zugewiesen, das nur noch aus den Kreisen Breslau und Neumarkt bestand. Boleslaw erhielt das Herzogtum Brieg-Grottkau, der jüngere Wladislaus erhielt Liegnitz. Da Breslau höher bewertet wurde, musste Heinrich zum Ausgleicich an beide eine Geldsumme bezahlen. Schon bald gerieten Heinrich und Wladislaus in Streitigkeiten mit Boleslaw, der ständig versuchte, seine Macht auszudehnen und das Erbe seiner Brüder zu schmälern. Wladislaus musste ihm Liegnitz abtreten, und von Heinrich verlangte er einen Ländertausch, was dieser jedoch ablehnte.

      Als treuer Anhänger der Habsburger unternahm Heinrich 1314 einen Feldzug bis an den Rhein, um den Thronanspruch seines Schwagers Friedrichs des Schönen zu verteidigen. Bei den Auseinandersetzungen um das Erbe des 1321 verstorbenen Oelser Herzogs Boleslaw von Glogau einigte sich Heinrich mit dessen Bruder Konrad I., mit dem er seine Tochter Elisabeth verheiratete. Mit dem Versprechen des Heimfalls an Konrad erhielt Heinrich Oels als Pfand sowie eine lebenslange Nutznießung für Prausnitz und Trachenberg. Wegen der Streitereien mit seinem Bruder Boleslaw hielt Heinrich dieses Versprechen jedoch nicht ein. Am 20. April 1324 übergab er sein Land als Lehen an den deutschen König Ludwig den Bayern, mit dem er sich kurz vorher versöhnte. Ludwig versprach ihm zwar die weibliche Erbfolge für Heinrichs Töchter und deren Mutter, schützte ihn jedoch nicht gegenüber den Ansprüchen von Heinrichs Bruder Boleslaw. Deshalb schloss Heinrich 1326 ein Bündnis mit dem Deutschen Ritterorden, das vor allem gegen den polnischen König Władysław I. Ellenlang gerichtet war. Auf Drängen der Stadt Breslau wandte er sich kurz danach jedoch an den böhmischen König Johann von Luxemburg, dem er am 6. April 1327 sein Herzogtum als Lehen übübertrug. Gleichzeitig räumte er diesem das Erbrecht für den Fall ein, dass er (Heinrich) ohne männliche Leibeserben sterben sollte. König Johann reichte Heinrich sein Herzogtum unverzüglich zum lebenslangen Nießbrauch zurück und gewährte ihm aus Dankbarkeit zudem die lebenslange Nutznießung des Glatzer Landes.
      Da sich Heinrich wie die meisten schlesischen Herzöge gegen die Erhebung des Peterspfennigs als Pro-Kopf-Steuer wandte, war er 1319–1321 exkommuniziert und sein Land mit dem Interdikt belegt.

      Heinrich wurde während seiner Herrschaft großzügig von der Stadt Breslau unterstützt, der er eine Reihe von Privilegien gewährte. Drei Monate vor seinem Tod wurde der Vertrag von Trentschin abgeschlossen, mit dem der polnische König feierlich auf jeden Anspruch Polens auf Schlesien verzichtete. Demzufolge ging Heinrichs Herzogtum ohne jeden Widerspruch in den Besitz der Krone Böhmen über. Heinrich starb als letzter piastischer Herzog von Breslau. Sein Leichnam wurde im dortigen Klarissenkloster bestattet.