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Markgraf Hermann V von Baden

Markgraf Hermann V von Baden

männlich - 1243

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  • Name Hermann V von Baden 
    Titel Markgraf 
    Geschlecht männlich 
    Titel (genauer) Titular-Markgraf von Verona, Markgraf von Baden (1190 bis 1243) 
    Tod 16 Jan 1243 
    Beerdigung Augustiner-Chorherrenstift Backnang, dann 1248 Kloster Lichtenthal Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Personen-Kennung I9863  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 19 Mai 2020 

    Vater Markgraf Hermann IV von Baden,   geb. cir 1135   gest. 13 Sep 1190, bei Antiochia am Orontes Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort (Alter 55 Jahre) 
    Mutter Markgräfin Bertha von Tübingen   gest. 24 Feb 1169 
    Eheschließung cir 1162 
    Familien-Kennung F4886  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Pfalzgräfin Irmengard bei Rhein (von Braunschweig),   geb. cir 1200   gest. 24 Feb 1260 (Alter 60 Jahre) 
    Eheschließung cir 1217 
    Notizen 
    • Hermann V. und Irmengard hatten 4 Kinder, 2 Söhne und 2 Töchter.
      • Hermann, (* um 1225; † 4. Oktober 1250); später Herzog von Österreich
      • Rudolf, (* um 1230; † 19. November 1288); später regierender Markgraf
      • Mechthild, († um 1258) ∞ 4. April 1251 Graf Ulrich I. von Württemberg (* um 1222; † 25. Februar 1265), genannt der Stifter.
      • Elisabeth, 1∞ Graf Eberhard V. von Eberstein, Sohn von Eberhard IV. von Eberstein, 2∞ Ludwig II. von Lichtenberg.
    Kinder 
     1. Markgraf Hermann VI von Baden,   geb. cir 1225   gest. 4 Okt 1250 (Alter 25 Jahre)
    +2. Markgraf Rudolf I von Baden,   geb. cir 1230   gest. 19 Nov 1288 (Alter 58 Jahre)
    +3. Gräfin Mechthild von Baden,   geb. nach 1225   gest. nach 1258 (Alter 33 Jahre)
    +4. Elisabeth von Baden
    Familien-Kennung F4885  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 4 Jun 2018 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Baden - Wappen
    Baden - Wappen
    Wappen der Markgrafen von Baden (Baden) in der Zürcher Wappenrolle.
    Der Sohn Hermanns, Hermann II., bezeichnete sich erstmals als Markgraf von Baden. Die älteste bekannte Wappendarstellung der Markgrafen von Baden findet sich auf einem Siegel Hermanns V., also vor 1243. Es wird allerdings allgemein angenommen, dass der Schrägbalken bereits von Hermann II. verwendet wurde. Die Farbgebung gold und rot wird auf das Wappen der Zähringer zurückgeführt, die einen roten Adler auf Gold führten (teilweise wird auch die umgekehrte Farbreihenfolge genannt).[1] Die Bedeutung des Schrägbalkens ist nicht geklärt, wenngleich beispielsweise Ströhl unter Berufung auf andere Wappen mit Schrägbalken spekuliert, dass der Schrägbalken das Geleitrecht der Markgrafen von Verona über den Gotthardpass symbolisiere.

    Bild: Wikipedia; unbekannt/unknown - Züricher Wappenrolle, vereinzelt aus der Faksimile-Publikation der Antiquarischen Gesellschaft Zürich von 1860 - © Gemeinfrei -)
    Baden - Grafen Wappen
    Baden - Grafen Wappen
    Alle Linien der Markgrafen von Baden haben das Stammwappen des Hauses unverändert geführt. Es zeigt in Gold einen roten Schrägbalken. Auf dem gekrönten Helm wachsen zwei Bockshörner in Gold und Rot. Die Helmdecke ist rot und golden.

    (Bild: Förderkreis Heimatkunde Tettnang - http://www.foerderkreis-heimatkunde.de/geschichte/wappen-in-tettnang/wappen-der-grafen-von-baden-hachberg-sausenberg.php -)
    Hermann V. von Baden - Siegel
    Hermann-V-Baden
    Siegel des Markgrafen Hermann V.

  • Notizen 
    • Markgraf Hermann V. von Baden († 16. Januar 1243) war Titular-Markgraf von Verona und 1190 bis 1243 regierender Markgraf von Baden. Mit dem Zugewinn der Städte Pforzheim, Durlach und Ettlingen gelang ihm der Aufbau eines soliden Grundstocks für eine Territorialherrschaft.

      Leben
      Hermann V. war der Sohn von Hermann IV. von Baden und der Bertha von Tübingen. Nach dem Tod seines Vaters (1190) wurde er - wohl noch minderjährig - zusammen mit seinem Bruder Friedrich († 1217) Markgraf über die badischen Gebiete im Ufgau und Pfinzgau, der Herrschaft Yburg (Yburg, Steinbach, Sinzheim). Sein zweiter Bruder Heinrich begründete etwa um 1212 die Seitenlinie der Markgrafen von Baden-Hachberg und führte damit eine Teilung der Markgrafschaft Baden herbei.
      Während der Herrschaft von Hermann V. erfolgte der Ausbau von Backnang und Besigheim zur Stadt[1]. 1219 erhob Hermann Stuttgart (damals in badischem Besitz) zur Stadt.
      Um 1219 kam Pforzheim als Mitgift seiner Frau Irmengard bei Rhein an Hermann und damit die Markgrafschaft Baden. Überdies erhielt er Ettlingen als Lehen. Als 1227 sein Schwiegervater, Heinrich I. bei Rhein, verstarb, erbte Hermann zusammen mit sseinem Schwager, Otto von Bayern, Braunschweig. Hermann tauschte seinen Anteil mit dem Kaiser gegen die Stadt Durlach und die Pfandherrschaft über Lauffen am Neckar, Sinsheim und Eppingen. Als 1218 mit Berthold V. der Zähringer Hauptstamm in der männlichen Linie erlosch, erhob Hermann keine Erbansprüche und die Schwäger Bertholds erbten den Zähringer Allodialbesitz. Die Reichslehen zog Kaiser Friedrich II. ein. Hermanns Bruder Heinrich erhielt aus dem Nachlass der Zähringer die Landgrafschaft im Breisgau. Mit dem Tod der Nichte Gertrud von Dagsburg 1225 fiel deren Erbe nach einem Gerichtsentscheid 1226 an Hermann und seinen Bruder Heinrich. Um Erbstreitigkeiten mit den Grafen von Leiningen aus dem Wege zu gehen, verkaufen die Brüder das Erbe an den Bischof von Straßburg, Berthold I. von Teck. Hermann konnte damit wohl die Pfandsumme für Lauffen, Sinsheim und Eppingen aufbringen.[2]

      In den politischen Wirren
      Im deutschen Thronkrieg von 1198 stand Hermann V. auf Seiten von König Philipp und nach dessen Tod (1208) auf Seiten des Kaisers Otto IV. Nach Ottos Machtverlust (1212) wurde er ein Vertrauter von Kaiser Friedrich II. Im Gefolge Friedrich II. war er in ganz Deutschland und Italien unterwegs.
      Er war auch Rat am Hofe König Heinrich VII., bis er sich mit ihm 1234 wegen dessen despotischem Auftreten überwarf und auch in militärische Auseinandersetzungen mit dessen Anhänger Gottfried von Neifen und seiner Familie geriet.[3] Im Zuge dieser Kämpfe wurde auch das Stift Backnang verbrannt, dessen Schirmherr Hermann war.[4] 1235 war Hermann Teilnehmer am Mainzer Hoftag auf dem Friedrich II. seinen Sohn Heinrich als deutschen König absetzte. Bis 1238 blieb Hermann im engsten kaiserlichen Gefolge.

      Missglückte Kriegszüge
      Im Jahre 1221 nahm er mit Herzog Ludwig von Bayern am Fünften Kreuzzug nach Ägypten teil, wo die Kreuzfahrer im Nildelta bei al-Mansura geschlagen wurden. Die 1219 von Kreuzfahrern eroberte Hafenstadt Damiette musste aufgegeben werden und Hermann kehrte heim. Sein Bruder und Mitregent Friedrich hatte ebenfalls am Kreuzzug teilgenommen und war vor Damiette getötet worden, so dass Hermann in seinem Territorium als alleiniger Regent verblieb.
      1241 folgte er König Wenzel von Böhmen der Herzog Heinrich von Schlesien gegen die eingefallenen Mongolen zu Hilfe eilte. Diese Hilfstruppen kamen aber zu spät um Heinrichs Niederlage und Tod in der Abwehrschlacht von Liegnitz zu verhindern.

      Förderer der Klöster
      Hermann gilt als Förderer der Klöster Maulbronn, Tennenbach, Herrenalb, Selz, Salem und Backnang. Seine Frau Irmengard bei Rhein gilt 1245 als Gründerin des Klosters Lichtenthal in Baden-Baden, der späteren Grablege der badischen Markgrafen.[5]

      Unruhige letzte Ruhe
      Markgraf Hermann V. wurde im Augustiner-Chorherrenstift Backnang beigesetzt, bis seine Witwe im Jahre 1248 seinen Leichnam ins Kloster Lichtenthal überführen ließ.

      Siehe auch
      • Stammliste von Baden
      Literatur
      • Johann Christian Sachs: Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggrävlichen altfürstlichen Hauses Baden, Frankfurt und Leipzig 1764, Erster Theil, S. 329–364 in der Google-Buchsuche
      • Joseph Bader: Markgraf Hermann der Fünfte von Baden, Karlsruhe 1851 online in der Google Buchsuche
      • Regesta Imperii 1197, Nummer 604 (Online)
      • Regesten der Markgrafen von Baden und Hachberg 1050 - 1515, herausgegeben von der Badischen Historischen Commission, bearbeitet von Richard Fester, Erster Band, Innsbruck 1900, S. 13–31 online im internet archive
      • Hansmartin Schwarzmaier: Baden. In: Meinrad Schwab, Hansmartin Schwarzmaier (Hrsg.): Handbuch der baden-württembergischen Geschichte. Band 2: Die Territorien im alten Reich. Im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Wüttemberg herausgegeben. Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 3-608-91371-8, S. 178–182
      Weblinks
      •  Commons: Herman V of Baden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
      • Eintrag in der baden-württembergischen Personendatenbank auf Landeskunde entdecken online (leobw) mit einer Lithographie
      Einzelnachweise / Anmerkungen
      1 s. Homepage der Stadt Backnang
      2 s. Bader S. 48
      3 s. Bader S. 35f.
      4 s. auch K. Weller: Zur Kriegsgeschichte der Empörung des Königs Heinrich gegen Friedrich II.; In: Württembergische Vierteljahreshefte, 1895, S. 178 (Online; PDF; 18,1 MB)
      5 s. Homepage der Abtei Lichtenthal
      6 Bader s. S. 22 geht davon aus, dass Otto IV. mit der Verheiratung seiner Nichte den schwäbischen Adel auf seine Seite ziehen wollte.

      Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_V._(Baden)