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Freiherr Walter III. von Vaz

Freiherr Walter III. von Vaz

männlich - 1254

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  • Name Walter III. von Vaz 
    • Konflikt: Im Bericht bei Wikipedia ist dieser Walter der Sohn des Walter I.
      Bei Rübel-Blass jedoch der Sohn des Rudolf I.
      (Aufgrund der Lebensdaten entscheide ich mich hier für die Version Rübel-Blass. ms)
    Titel Freiherr 
    Geschlecht männlich 
    Tod 26 Nov 1254 
    Personen-Kennung I9978  Reise in die Geschichte / Journey into the history / Voyage dans l'histoire
    Zuletzt bearbeitet am 25 Aug 2018 

    Vater Rudolf I. von Vaz   gest. vor 1200 
    Mutter Willibirg von Veringen,   geb. Veringen Suche alle Personen mit Ereignissen an diesem Ort 
    Familien-Kennung F6096  Familienblatt  |  Familientafel

    Familie Adelheid von Rapperswil 
    Notizen 
    • Walter III. und Adelheid hatten mindestens zwei Söhne.

      - Rudolf III., † 27. Juli 1262 als Rudolf IV. von Rapperswil, Graf von Rapperswil
      - Walter lV. von Vaz, verheiratet mit Adelheid von Montfort; † vor 25. April 1255
    Kinder 
    +1. Graf Rudolf III. von Vaz (IV. von Rapperswil),   geb. cir 1230   gest. 1262 (Alter 32 Jahre)
    +2. Walter IV. von Vaz
    Familien-Kennung F4960  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 25 Aug 2018 

  • Wappen, Siegel, Münzen
    Vaz - Wappen
    Vaz - Wappen
    Wappen der Vaz (Vatz) in der Zürcher Wappenrolle (ca. 1340)

    Bild: Wikipedia; Autor unbekannt - Zürcher Wappenrolle, vereinzelt aus der Faksimile-Publikation der Antiquarischen Gesellschaft Zürich von 1860 - Digitalisat
    © Gemeinfrei

  • Notizen 
    • https://de.wikipedia.org/wiki/Freiherren_von_Vaz

      Die Freiherren von Vaz oder Vatz waren im Hochmittelalter eines der mächtigsten Adelsgeschlechter im Alpenraum. Urkundlich nachgewiesen sind sie ca. von 1135 bis 1338. Die heutige Gemeinde Vaz/Obervaz ist ein Teil ihres Nachlasses. Der Hauptsitz derer von Vaz war die Burg Nivagl südlich von Zorten, später die Burg Belfort. Nivagl stammt aus dem 10. oder frühen 11. Jahrhundert und gehört somit zu den ältesten Burgenanlagen Oberrätiens.

      Familie
      Der Herrschaftskern derer von Vaz ist schon im Churrätischen Reichsguturbar erfasst. Von Nivagl griff das Geschlecht im Laufe der Zeit über grosse Teile Oberrätiens über und entwickelte sich dort neben dem Bistum Chur zur bedeutendsten politischen Macht. Die Freiherren von Vaz waren bis 1299 Pfandinhaber der Reichsvogtei über das Hochstift Chur, später der sogenannten Grafschaft Laax, einem Lehen des Reichs an Österreich. Ihre Rechte an umfangreichen Ländereien im Linzgau nördlich des Bodensees basierten mehrheitlich auf Eigentumsrechten an der Pfarrkirche Seefelden und wurden im 13. Jahrhundert abgestossen.

      Die Freiherren von Vaz besassen in Graubünden Rechte an gut 25 Burgen; von Neu-Aspermont in der Bündner Herrschaft bis Jörgenberg in der Surselva, von Ortenstein im Süden des Domleschgs bis nach Splügen im Rheinwald.

      Grablege der Vazer war das Prämonstratenserstift Churwalden, dessen Gründer ein Vazer gewesen sein könnte. Walter, 1135 als Schuldner der Gemeinde Plurs im Veltlin urkundlich festgehalten, war 1158 als Walter de Sevelt Vogt der Kirche Seefelden. Seine Söhne waren Walter und Rudolf, der mit Willibirg, Tochter des Grafen Manegold II. von Veringen verheiratet war und 1192 am Hof König Heinrichs VI. in Hagenau im Elsass nachgewiesen ist.

      Wichtigste Vertreter
      Walter I. von Vaz, urkundlich erwähnt von 1135 bis 1160; † vor 10. März 1169
      Walter II., Sohn von Walter I., erwähnt 1160
      Rudolf l. von Vaz, Sohn von Walter I., Vogt der Kirche Seefelden † vor 1200, verheiratet mit Gräfin Willibirg von Veringen
      Walther von Vatz († 18. Januar 1213) war Bischof von Gurk.
      Rudolf II. Sohn von Walter I., † vor 1227
      Walter III. von Vaz, † 26. November 1254; Sohn von Walter I., verheiratet mit Adelheid von Rapperswil
      Rudolf III., Sohn von Walter III., † 27. Juli 1262 als Rudolf IV. von Rapperswil, Graf von Rapperswil
      Walter lV. von Vaz, Sohn von Walter III. verheiratet mit Adelheid von Montfort; † vor 25. April 1255
      Walter V., Sohn von Walter IV., † 4. November 1284, verheiratet mit Liukarda von Kirchberg, † 24. Mai 1326
      Donat, Sohn von Walter V., † 23. April 1337/38 in Churwalden, verheiratet mit Guota von Ochsenstein
      Margarethe, Tochter von Walter V., verheiratet 1. mit Ulrich II. von Matsch, † 1309, 2. mit Ulrich von Aspermont, † 1333
      N, Tochter von Walter V., verheiratet mit Walter IV. von Eschenbach
      Kunigunde, Tochter des Donat, † 5./6. Februar 1364, verheiratet mit Friedrich V. von Toggenburg
      Ursula, Tochter des Donat, † 4. April 1367, verheiratet mit Rudolf IV., Graf von Werdenberg-Sargans, † 27. Dezember 1361; ermordet bei Chiavenna
      Weitere Angaben
      Am 4. März 1213 wird beurkundet, dass Adelheid von Montfort den vom Gemahl Walter von Vaz als Morgengabe erhaltenen Teil ihrer Güter in Seefelden, Maurach und Tüfingen dem Kloster Salem übertragen und als Ersatz ein Gut in Obervaz und Abgaben aus der Alp Sanapans (Lenzerheide) und aus Davos erhalten habe.

      Im Jahre 1275 erhielt Walter IV. vom Bischof von Chur einige Besitzungen im Domleschg als erbliche Lehen, unter anderem auch Tomils mit dem Schloss Ortenstein. Da sie bereits die Burgen Neu-Süns und Alt-Süns bei Paspels und die Burg Heinzenberg besassen, bekamen die Vazer im Domleschg eine überragende Stellung.

      Donat von Vaz galt als Befreier und Volksheld Graubündens. Er war von 1295 bis 1298 Rechtsstudent an der Universität Bologna und wurde anschliessend Domherr in Chur. 1300, nach dem Tod seines Bruders Johannes, übernahm er die Herrschaft Vaz. Er lehnte sich politisch an Österreich an und pflegte Beziehungen zu Zürich. Für Wandmalereien in Kirchen erteilte er Aufträge an den Waltensburger Meister. Oft war er in heftige Kampfe gegen den Bischof von Chur verwickelt und wurde deshalb von der liberalen Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts sowie in Erzählungen und Volksdramen als Demokrat und Befreier Graubündens gefeiert. Donats Erbe ging über an die Töchter Kunigunde und Ursula, an die Gräfinnen von Toggenburg bzw. von Werdenberg-Sargans. Die Burg Belfort von Lenzerheide wurde an Schwester Kunigunde vererbt und ging damit in den Besitz der Grafen von Toggenburg über.

      Der Bischof von Chur, das Schams und Obervaz kauften 1456 das Erbe der Ursula von den verarmten Grafen von Werdenberg-Sargans für 3600 Gulden ab. Obervaz bezahlte für sein Gebiet 600 Gulden, ungefähr 11000 Franken. Im gleichen Jahre konnte sich Vaz/Obervaz loskaufen und wurde eine selbständige Gemeinde.

      Literatur
      Otto P. Clavedetscher, Werner Meyer: Das Burgenbuch von Graubünden. Zürich/Schwäbisch Hall, 1984
      Jahresbericht Archäologischer Dienst Graubünden 2007; S. 75ff
      Florian Hitz: Dynastenpolitik und Burgenbau – Die Freiherren von Vaz in ihrem Beziehungsnetz, in: Bündner Monatsblatt 2/2009, S. 117ff
      Weblinks
      Jürg Leonhard Muraro: Vaz, von. In: Historisches Lexikon der Schweiz.