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Prinzessin Elisabeth von Pommern-Wolgast

Prinzessin Elisabeth von Pommern-Wolgast

weiblich

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Generation: 1

  1. 1.  Prinzessin Elisabeth von Pommern-WolgastPrinzessin Elisabeth von Pommern-Wolgast

    Elisabeth heiratete Herzog Magnus I. von Mecklenburg in Datum unbekannt. Magnus (Sohn von Herzog Albrecht II. von Mecklenburg und Herzogin Eufemia (Euphemia) Eriksdotter) wurde geboren in cir 1345; gestorben am 1 Sep 1384. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 2. Herzog Johann IV. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in cir 1378; gestorben am 16 Okt 1422 in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, DE.


Generation: 2

  1. 2.  Herzog Johann IV. von MecklenburgHerzog Johann IV. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (1.Elisabeth1) wurde geboren in cir 1378; gestorben am 16 Okt 1422 in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern, DE.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1384 bis 1422, Herrschaft Mecklenburg; Herzog zu Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_IV._(Mecklenburg) (Jun 2021)

    Johann IV., Herzog zu Mecklenburg (* ca. 1378; † 16. Oktober 1422 in Schwerin) war von 1384 bis 1422 Herzog zu Mecklenburg. Bis zum Jahr 1395 stand er unter Vormundschaft und von 1396 bis 1422 war er Mitregent seines Onkels Albrecht III., sowie seines Cousins Albrecht V.

    Biografie
    Johann IV. war der einzige Sohn des mecklenburgischen Herzogs Magnus I. und dessen Frau Elisabeth, geb. Prinzessin von Pommern-Wolgast.[1]

    Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1384 stand er zunächst unter Vormundschaft seines Cousins Albrecht IV. und seines Onkels Albrecht III., infolge deren Todes bzw. Gefangenschaft übernahmen aus der Linie Mecklenburg-Stargard Johann I. und dessen Sohn Johann II. zusammen mit etlichen Vertretern der mecklenburgischen Ritterschaft die Vormundschaftsgeschäfte bis zur Freilassung Albrechts III. Ab dem Jahr 1396 regierte Johann mit Albrecht III. bzw. Albrecht V., gemeinsam das Land.

    Da Herzog Erich I. im Jahr 1397 auf Gotland an der Pest verstorben war, entsandte Albrecht III. seinen jungen Neffen Johann dorthin, um die mecklenburgischen Herrschaftsansprüche auf die Insel zu wahren. Allerdings erwies sich Johann IV. als zu schwach, um sich gegen die Anführer der Vitalienbrüder durchzusetzen.

    „Die Deutschen hatten 900 Schützen; der Anführer hieß Enis, ein Deutscher, Verwandter Albrechts; ein anderer hieß 'Maekingborg', ebenfalls ein Verwandter Albrechts.[2]“
    Sehr wahrscheinlich handelte es sich bei „Enis“ um Johann IV.,[3] während sich hinter "Maekingborg" möglicherweise sein Cousin Herzog Erich verbirgt. Da sich die Vitalienbrüder jeglicher Kontrolle durch Johann IV. entzogen, sah sich schließlich der Deutsche Orden gezwungen, dem Seeräuberunwesen ein Ende zu bereiten und die Insel einzunehmen.

    Nach erfolgter Rückkehr nach Mecklenburg, regierte Johann IV. das Land an der Seite seines Onkels, ohne dabei eigene Impulse zu setzen. Auch nach Albrechts III. Tod gewann die Regierung Johanns IV. nicht an Kontur. Er war eine ausgesprochen schwache Herrscherpersönlichkeit, die mit den Folgen der gescheiterten nordischen Politik überfordert war. Ebenso wenig vermochte Johann IV. führende Mitglieder der mecklenburgischen Ritterschaft landespolitisch einzubinden. Da diesen aber weite Teile des Landes verpfändet waren, beschränkte sich die Regierungsgewalt Johanns faktisch auf einen engen Umkreis um die Residenz Schwerin herum. Der Landfriede konnte so nicht länger aufrechterhalten werden. Das Raub- und Fehdewesen des mecklenburgischen Niederadels nahm in diesen Jahren überhand. Aufgrund der spätmittelalterlichen Agrarkrise und damit verbundenen Einnahmerückgängen war Johann auch nicht imstande, verpfändete Vogteien rasch einzulösen und so die Kontrolle über das gesamte Herzogtum zurückzugewinnen und den Missständen grundlegend abzuhelfen.[4]

    Sein bedeutendstes Vermächtnis war ein anderes: Am 13. Februar 1419 gründete er zusammen mit Albrecht V. von Mecklenburg und dem Rat der Hansestadt Rostock die Universität Rostock als erste Universität in Norddeutschland und dem gesamten Ostseeraum.

    Titel (genauer):
    Bis zum Jahr 1395 stand er unter Vormundschaft und von 1396 bis 1422 war er Mitregent seines Onkels Albrecht III., sowie seines Cousins Albrecht V.

    Johann heiratete Jutta von Hoya in Datum unbekannt. Jutta gestorben in 1415. [Familienblatt] [Familientafel]

    Johann heiratete Katharina von Sachsen-Lauenburg (Askanier) in 1416. Katharina (Tochter von Herzog Erich IV. von Sachsen-Lauenburg (Askanier) und Sophie von Braunschweig-Lüneburg) wurde geboren in cir 1400; gestorben am 22 Sep 1450. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 3. Herzog Heinrich IV. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1417; gestorben am 9 rz 1477; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .


Generation: 3

  1. 3.  Herzog Heinrich IV. von MecklenburgHerzog Heinrich IV. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (2.Johann2, 1.Elisabeth1) wurde geboren in 1417; gestorben am 9 rz 1477; wurde beigesetzt in Münster, Doberan .

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1422 bis 1477, Herrschaft Mecklenburg; Herzog zu Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_IV._(Mecklenburg)

    Heinrich IV., Herzog zu Mecklenburg (* 1417; † 9. März 1477) war von 1422 bis 1477 Herzog zu Mecklenburg.

    Leben
    Heinrich IV. zu Mecklenburg, wegen seiner verschwenderischen Lebensweise und der entsprechenden Fettleibigkeit auch Heinrich der Dicke genannt, wurde als Sohn des Herzogs Johann IV. zu Mecklenburg und der Katharina von Sachsen-Lauenburg geboren.

    Er regierte nach dem Tod des Vaters und Albrechts V., bis 1436 unter Regentschaft seiner Mutter Katharina, zusammen mit seinem Bruder Johann V. († 1442).

    Er heiratete im Mai 1432 Dorothea, die Tochter des Kurfürsten Friedrich I. von Brandenburg.

    Durch den Tod Wilhelms, Fürst zu Werle im Jahr 1436, mit dem die Linie Werle im Mannesstamm ausstarb, fiel das Fürstentum an das Herzogtum Mecklenburg. Nachdem auch Ulrich II. von Mecklenburg [-Stargard] 1471 starb, war Mecklenburg wieder unter einem Herrscher vereinigt.

    Durch Vermittlung Heinrichs endete Ende im Mai 1472 der Stettiner Erbfolgekrieg zwischen den pommerschen Herzögen und dem brandenburgischen Kurfürsten.

    Zum Ende seines Lebens übergab er mehr und mehr seinen Söhnen Albrecht VI., Johann VI., und Magnus II. die Regierungsgeschäfte. Letztgenannter übernahm nach dem Tode Heinrichs und dem Tod seiner beiden älteren Brüder Johann (1474) und Albrecht (1483), die alleinige Nachfolge. Magnus noch lebender jüngerer Bruder Balthasar kümmerte sich kaum um die Regierungsgeschäfte.

    Nach seinem Tod wurde Heinrich in Doberan beerdigt.

    Heinrich heiratete Dorothea von Brandenburg in Mai 1432. Dorothea (Sohn von Kurfürst Friedrich I. (VI.) von Brandenburg (von Nürnberg) (Hohenzollern) und Elisabeth von Bayern-Landshut (Wittelsbacher), die Schöne Else ) wurde geboren in 1420; gestorben in 1491. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 4. Herzog Magnus II. von Mecklenburg  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren in 1441; gestorben am 20 Nov 1503 in Wismar.


Generation: 4

  1. 4.  Herzog Magnus II. von MecklenburgHerzog Magnus II. von Mecklenburg Graphische Anzeige der Nachkommen (3.Heinrich3, 2.Johann2, 1.Elisabeth1) wurde geboren in 1441; gestorben am 20 Nov 1503 in Wismar.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): 1477 bis 1503, Herrschaft Mecklenburg; Herzog zu Mecklenburg

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Magnus_II._(Mecklenburg)

    Magnus II., Herzog zu Mecklenburg (* 1441; † 20. November 1503 in Wismar) war von 1477 bis 1503 regierender Herzog zu Mecklenburg.

    Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
    Magnus war ein energischer, tatkräftiger Fürst, hatte schon zu Lebzeiten seines Vaters Heinrich IV., der sich mehr und mehr einem genusssüchtigen Wohlleben ergab, mit seinen älteren Brüdern Albrecht und Johann den tätigsten Anteil an den Regierungsgeschäften übernommen und gelangte bald nach des Vaters Tode (1477) durch den frühen Tod der beiden älteren genannten Brüder im Jahr 1483 tatsächlich zur Alleinregierung, da sein nunmehr einziger jüngerer Bruder Balthasar sich fast gar nicht um Regierungssachen kümmerte. Johann war schon 1474 vor dem Vater gestorben und hatte die Herzogin Sophie von Pommern als trauernde Braut hinterlassen, welche später Herzog Magnus selbst heimführte.

    Magnus war von vornherein bestrebt, die Schulden, welche durch die verschwenderische Hofhaltung seines Vaters übermäßig angewachsen waren, zu verringern. Er schränkte seine eigene Hofhaltung in jeder Weise ein, löste verpfändete Güter und Regalien aus und suchte durch außerordentliche Beden (vom niederdt. Beden = bei einem Fronhof abzugebende Naturalien) den zerrütteten Finanzen wieder aufzuhelfen. Hierüber aber geriet er mit den beiden dem Hansebund angehörenden Städten Rostock und Wismar, welche als solche den Herzögen gegenüber stets eine selbstständigere Stellung geltend machten, in Streitigkeiten.

    So kam es in Rostock in den Jahren 1487 bis 1491 zur „Rostocker Domfehde“. Der Anlass war die Einrichtung eines gemeinhin als „Dom“ bezeichneten Kollegiatstiftes an der Jakobikirche, mit der Herzog Magnus II. die Finanzierung der Universität und seine Machtposition innerhalb der Stadt sichern wollte. Am Tag der Weihe des Stifts, dem 12. Januar 1487, wurde der eben eingesetzte Stiftspropst Thomas Rode auf offener Straße brutal umgebracht, die anwesenden Fürsten mussten aus der Stadt fliehen. Dabei geriet Magnus während eines Streifzuges der Rostocker in äußerste Lebensgefahr und wurde nur durch die Entschlossenheit seiner nächsten Begleitung, welche sich im dichtesten Handgemenge bedeckend über ihn warf, mit knapper Not gerettet. Erst 1491 endete der von Handwerkern getragene Aufstand mit der Hinrichtung des Anführers Hans Runge und drei weiterer Aufständischer. Rostock musste das Domstift anerkennen, eine erhebliche Geldbuße leisten und alle Privilegien bestätigen. Dafür wurde die Lösung von Bann und Interdikt erreicht, welche die Herzöge Magnus und Balthasar vom Kaiser und vom Papst erwirkt hatten.

    Außer diesen Fehden im eigenen Lande nahm Magnus nach der Weise der damaligen Zeit, wo Fehden wegen Erb-, Lehn- und Grenzstreitigkeiten der Fürsten untereinander oder mit ihren Vasallen an der Tagesordnung waren, auch an den Streitigkeiten benachbarter Fürsten wiederholt den tätigsten Anteil, sei es durch Kampf oder durch Vermittelung zwischen den streitenden Parteien. Manche andere Unternehmungen zum Wohl seines Landes, wie die beabsichtigte Kanalverbindung der Ostsee mit der Elbe und Nordsee durch den Schweriner See, sowie auch die Verbesserung des Gehaltes der mecklenburgischen Landesmünze musste der Herzog wegen Mangels der nötigen Mittel anstehen lassen.

    1492 bestätigte Magnus II. das im Sternberger Hostienschänderprozess nach kanonischem Recht gefällte Urteil gegen 27 Juden, denen Hostienfrevel unterstellt worden war. Die Juden wurden am 24. Oktober 1492 vor den Toren der Stadt Sternberg in seiner Gegenwart und der seines Bruders auf dem Scheiterhaufen hingerichtet. Alle übrigen Juden wurden des Landes verwiesen.[2] Das Angebot von Magnus II. an die Juden durch Taufe dem Feuertod zu entgehen, wurde von diesen ausgeschlagen.[3] Wie Friedrich Lisch schrieb, gingen alle „mit festem Muthe, ohne Widerstreben und Thränen zum Tode und hauchten mit alten, heiligen Gesängen ihr Leben aus.“[4]

    Doch hatte er in seinem häuslichen Leben die Genugtuung, noch bei seinen Lebzeiten zwei seiner Töchter mit angesehenen deutschen Fürsten zu vermählen, wodurch seine Tochter Anna die Stammmutter der hessischen und Sophie, die der Ernestinischen regierenden Linie wurde, während, freilich erst nach seinem Ableben, seine jüngste Tochter Katharina als Mutter des berühmten Herzogs Moritz von Sachsen selber zu Ruhm gelangte. Magnus starb 1503 in Wismar und wurde später feierlich im Doberaner Münster beigesetzt.

    Magnus heiratete Prinzessin Sophie von Pommern am 29 Mai 1478. Sophie (Tochter von Herzog Erich II. von Pommern und Sophia von Pommern-Stolp) gestorben am 26 Apr 1504. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 5. Herzogin Anna von Mecklenburg (-Schwerin)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 14 Sep 1485 in Plau; gestorben am 12 Mai 1525 in Rödelheim; wurde beigesetzt in Marienstiftskirche, Lich.


Generation: 5

  1. 5.  Herzogin Anna von Mecklenburg (-Schwerin)Herzogin Anna von Mecklenburg (-Schwerin) Graphische Anzeige der Nachkommen (4.Magnus4, 3.Heinrich3, 2.Johann2, 1.Elisabeth1) wurde geboren am 14 Sep 1485 in Plau; gestorben am 12 Mai 1525 in Rödelheim; wurde beigesetzt in Marienstiftskirche, Lich.

    Anderer Ereignisse und Attribute:

    • Titel (genauer): Grafschaft Solms-Laubach; Gräfin von Solms-Laubach

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Mecklenburg (Aug 2023)

    Anna, Herzogin zu Mecklenburg [-Schwerin], in der Literatur auch häufig als Anna von Mecklenburg (* 14. September 1485 in Plau[1]; † 12. Mai 1525[2] in Rödelheim) war durch Heiraten Landgräfin von Hessen und danach Gräfin von Solms-Lich.

    Anna war eine Tochter des Herzogs Magnus II. von Mecklenburg-Schwerin (1441–1503) und dessen Ehefrau Sophie von Pommern-Wolgast (um 1460–1504). Sie zählt zur 13. Generation des mecklenburgischen Fürstenhauses. Über ihre frühe Kindheit und Jugend ist nur Spärliches bekannt.

    Am 20. Oktober 1500 wurde sie die zweite Ehefrau des Landgrafen Wilhelm II. von Hessen (1469–1509). Wegen des frühen Todes des kinderlos gebliebenen oberhessischen Regenten Wilhelm III. (1471–1500) und einer Geisteskrankheit des Regenten von Niederhessen, Wilhelm I. (1466–1515), war im selben Jahr die Herrschaft über ganz Hessen einschließlich der Grafschaft Katzenelnbogen an Wilhelm II. gefallen. Doch Wilhelm II. erkrankte 1504 – wahrscheinlich an Syphilis – und wurde in den folgenden Jahren regierungsunfähig. Daher setzte er 1506 testamentarisch ein fünfköpfiges Ratskollegium mit einem Hofmeister an der Spitze zur Wahrnehmung der Regierungsgeschäfte ein. Zugleich übertrug er ihnen die Vormundschaft über seine Kinder Elisabeth und Philipp (1504–1567), über seinen älteren Bruder, Wilhelm I., und dessen Gemahlin Anna von Braunschweig sowie über seine eigene Gemahlin. Allerdings gelang es Anna, ihrem Mann klarzumachen, dass der Hofmeister seine Günstlinge bevorzugte und seine Befugnisse überschritt. Daraufhin änderte Wilhelm sein Testament und bestimmte nunmehr (am 19. Januar 1508) Anna zum obersten Vormund der Kinder (neben seinem Oheim, dem Erzbischof Hermann von Köln, der allerdings schon im September 1508 starb) und gab ihr zwei Ratgeber an die Seite. Dem Testament gemäß wurde der Hofmeister abgesetzt, und Anna selbst führte seit Anfang 1508 – dem Vernehmen nach erfolgreich – die Regierungsgeschäfte, was in der damaligen Zeit als gänzlich unüblich galt und noch zu Wilhelms Lebzeiten heftigen Unmut beim Adel und den Ständen hervorrief.

    Nach Wilhelms Tod berief Anna im Juli 1509 einen Landtag an den Spieß bei Spieskappel, den traditionellen Versammlungsort der hessischen Stände, doch dabei kam es zum Eklat: Unter der Leitung des einflussreichen Ludwig I. von Boyneburg verweigerte die hessische Ritterschaft der vierundzwanzigjährigen Landgräfin die Gefolgschaft. Ihr testamentarisch verbriefter Anspruch auf die Regentschaft wurde weder von den hessischen Landständen noch von den seit 1373 durch Erbverbrüderung erbberechtigten Herzögen von Sachsen anerkannt, da sie es für grundsätzlich unwürdig erachteten, eine Frau als Herrscherin zu haben. Am 3. Oktober 1509 setzten die Stände, die sich bereits vor Wilhelms Tod heimlich untereinander verständigt hatten, eine eigene Vormundschaftsregierung ein, die auf einem Schiedstag in Mühlhausen am 3. November desselben Jahres bestätigt wurde. Dieses Vormundschaftsgremium bestand aus je zwei Vertretern der Ernestiner und Albertiner Linie der sächsischen Wettiner, die bei einem eventuellen Tod Philipps erbberechtigt gewesen wären. Ludwig I. indes wurde Landhofmeister. Nach seinem Tode ging Anna 1511 nach Felsberg, um ihren beiden in Kassel lebenden Kindern näher zu sein.

    Die beiden Kinder Elisabeth und Philipp waren bereits im Kleinkindalter mit Kindern des albertinischen Herzogs Georg dem Bärtigen verlobt worden. Der bemühte sich seinerseits, Anna zu unterstützen, die weiterhin alles daransetzte, zumindest ihre Kinder selbst erziehen zu dürfen, wenn ihr schon die Landesherrschaft nicht zugestanden wurde. Zur Begründung führte sie immer wieder die mütterliche Liebe an, verbunden mit der Befürchtung, dass Philipp in der Obhut Ludwigs I. vernachlässigt würde und gesundheitlichen Schaden nähme.

    In der Folge gestalteten sich indes die Regierungsgeschäfte aufgrund der langen Entscheidungswege zur ständigen Abstimmung mit den wettinischen Obervormündern schwierig, was wiederum zu Unmut unter den Ständen führte. Überdies hatte sich das Regentenkollegium zerstritten. In dieser Situation bot Anna den Ständen bei einem Landtag am 9. Januar 1514 die Versöhnung an unter der Bedingung, dass sie das Testament Wilhelms II. anerkennen würden. Bei einer von ihr einberufenen – und eigentlich vom Obervormund Kurfürst Friedrich I. von Sachsen verbotenen – Versammlung in Felsberg im Februar 1514 einigten sich zahlreiche Vertreter der Stände und der Städte darauf, auf den Sturz Ludwigs I. von Boyneburg hinzuwirken. Trotz des Widerstands aus Sachsen wurde Ludwig I. dann am 28. März 1514 abgesetzt und Anna knapp einen Monat später, am 25. April 1514, zur obersten Regentin gewählt. Auch die Erziehung ihrer beiden Kinder oblag ihr nunmehr selbst.

    Tatsächlich hielt sich Anna nicht an alle Konzessionen, die sie 1513/14 gemacht hatte. Jedoch war ihre Regentschaft – im Gegensatz zu der ihrer Vorgänger – wirtschaftlich erfolgreich, was zur Befriedung der Situation beitrug. Allerdings klagten die sächsischen Herzöge gegen sie bei Kaiser Maximilian I., der seinerzeit die Vormundschaftsregierung bestätigt hatte. Die Verhandlungen zogen sich hin und endeten mit einem Schiedsspruch des Kaisers, demzufolge Philipp mit Vollendung des 14. Lebensjahres für volljährig erklärt und offiziell als Herrscher eingesetzt wurde. Laut Wilhelms II. Testament wäre dies erst vier Jahre später der Fall gewesen. Jedoch blieb Anna zunächst – ebenfalls durch kaiserlichen Spruch – weiterhin in die Regierungsgeschäfte eingebunden.

    Die letzte Zeit ihrer Regentschaft war dadurch getrübt, dass sich ein großer Teil des Adels dem aufständischen Franz von Sickingen (1481–1523) anschloss und gegen sie protestierte. Ihr beharrliches Festhalten am katholischen Glauben führte später auch zu einem Zerwürfnis mit ihrem Sohn Philipp, der zu einem der politischen Protagonisten der lutherischen Reformation wurde.

    Am 7. April 1519 schließlich, etwa ein Jahr nach seiner Volljährigkeitserklärung, stellte Philipp seiner Mutter ein sogenanntes Entlastungsschreiben aus, worin er ihr ausdrücklich bescheinigte, sowohl für ihn als Person eine fürstliche, ehrliche und gute Erzieherin gewesen zu sein als auch für Land und Leute „mütterlich, freundlich, getreulich und fleißig“ gesorgt zu haben.

    Über die letzten Jahre ihres Lebens ist ebenso wie über ihre ersten recht wenig bekannt: 1519, mit 34 Jahren, heiratete sie ein zweites Mal, und zwar den erst 23-jährigen Grafen Otto von Solms-Lich, was als nicht standesgemäß galt. Über die Verbindung war ihr Sohn Philipp zunächst sehr empört. Mit Otto bekam Anna innerhalb von drei Jahren drei weitere Kinder, von denen die beiden letzten das Kleinkindalter überlebten. Otto erlag allerdings bereits wenige Jahre nach der Eheschließung einem Kehlkopfleiden. Für den Sohn Friedrich Magnus übernahm Anna die Vormundschaft.

    Auch aus anderen Gründen kam es in Annas letzten Lebensabschnitt zu Zwistigkeiten mit ihrem Sohn Philipp. Zeitweilig eskalierten die Auseinandersetzungen sogar in Gerichtsverfahren, wobei es um Kleinodien und Gelder ging. Schließlich versöhnten sich aber beide, was nicht zuletzt auf den ausgleichenden Einfluss von Annas erster, kinderlos gebliebener Tochter Elisabeth zurückzuführen war, mit dem Anna immer ein sehr gutes Verhältnis hatte. Jedoch bekam Anna erst 28 Jahre nach ihrem Ableben – nach Philipps Freilassung aus der Gefangenschaft – von ihm eine würdige Grabplatte samt Denkmal gestiftet.

    Historische Bedeutung
    „Der Historiker hat der Landgräfin in der hessischen Geschichte einen hervorragenden Platz einzuräumen“ – so urteilte Hans Glagau 1899 über Landgräfin Anna von Hessen; die geborene Herzogin zu Mecklenburg sei einer historisch-kritischen Biographie würdig.

    Kirchengeschichtlich ist Anna von Hessen interessant, da sie die Zeit unmittelbar vor Einführung der Reformation durch Philipp 1527 prägte. Ihr Mann hatte in seinem Testament die Reform aller Klöster in Hessen angeordnet. Anna bemühte sich an einigen Stellen um die Reformierung von Klöstern, aber erst Philipp setzte die Verfügung seines Vaters um, wenn auch auf seine eigene Art.[5] Insofern erscheint es kirchenhistorisch äußerst wichtig, zu untersuchen, welches Gepräge Anna der Kirchenpolitik und der Kirche in Hessen gab – unter Berücksichtigung der konfessionsbezogenen Folgen über Hessen hinaus. Sie selber setzte sich sehr für die Klöster und den Katholizismus ein, weswegen es, wie berichtet, auch zum Zerwürfnis mit ihrem Sohn kam.

    Aus übergeordneter Perspektive ist das Thema von Bedeutung, weil es einen in der Geschichte Hessens bisher nur bedingt erforschten Zeitraum, das Spätmittelalter kurz vor der Reformation, anhand einer herausragenden Frauengestalt, der Regentin, in den Blick nimmt. Die chaotischen Zustände in Hessen während der Jahre 1509–1514 hatten ihre Ursache darin, dass die Stände die Macht an sich rissen und die eigentliche Regentin auf ihr Wittum nach Felsberg verbannten.

    Nicht zuletzt ist in diesem Rahmen auch die politische Brisanz der Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Interessengruppen (die Stände, Anna/Philipp, die verordneten Räte, der Kaiser, die sächsischen Fürsten und andere) betrachtenswert.

    Rezeption
    In der Beurteilung ihrer Zeitgenossen und auch ihrer Nachwelt ist Anna von Mecklenburg lange Zeit eine umstrittene Persönlichkeit gewesen; über sie waren eine ganze Reihe Vorurteile und unbewiesener Behauptungen in Umlauf. Bereits zu ihren Lebzeiten war der Umstand, dass sie als Frau ein Land regierte, für viele ein Stein des Anstoßes.

    Anna, die laut den zeitgenössischen Quellen eine ausnehmend schöne Frau war, wurde von ihren Widersachern immer wieder sittlicher Verfehlungen bezichtigt, womit auch ihre angebliche Unfähigkeit, ihren Kindern eine gute Mutter sein zu können, begründet werden sollte. So wurde sie vom sächsischen Rat als „Frau Venus“ bezeichnet, was keineswegs nur als Anerkennung ihrer Schönheit, sondern auch als Hinweis auf einen moralisch fragwürdigen Lebenswandel gemeint war und mit entsprechenden Skandalgerüchten „untermauert“ wurde. Die Beurteilung, sie habe einen in sittlicher Beziehung anstößigen Lebensstil gepflegt, zieht sich durch bis in die jüngere Rezeptionsgeschichte. Wie viel Substanz die zweifellos auch politisch motivierten Vorwürfe wirklich beinhalteten, lässt sich naturgemäß heute kaum noch nachprüfen.

    Ähnliches gilt für die Einschätzungen Hermann Stuttes, des Begründers der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Anna als egozentrisch-machtgierig und „wohl auch gefühlsarm“ beschrieb, was bei ihrem Sohn Philipp frühkindliche Frustrationen ausgelöst und zu seelischen Fehlentwicklungen Anlass gegeben habe. Die verfügbaren Quellen belegen diese Beurteilung nicht.

    Die 1968 geborene hessische Autorin Anja Zimmer veröffentlichte 2007 einen biographischen Roman über die Landgräfin unter dem Titel: Mitternachtsblüten: Das Leben der Anna von Hessen.[6]

    Am 7. Juli 2021 wurde eine Skulptur der New Yorker Künstlerin Linda Cunningham in Kassel auf dem Platz der 11 Frauen eingeweiht, die auch Anna von Mecklenburg ehrt.

    Geburt:
    Die Stadt hieß um 1235 wie das Gebiet Plawe. Der Name hielt sich bis ins 16. Jahrhundert und wurde dann entsprechend seiner Lautform Plau geschrieben. Plawe ist der polabische Flurname für den Ort, wo Flößerei betrieben wurde.[5] Am 11. Januar 1994 wurde der Name der Stadt Plau durch den Zusatz am See ergänzt, um Verwechslungen mit Plaue, Plauen und Plaue (Brandenburg an der Havel) zu vermeiden.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Plau_am_See

    Name:
    Durch Heiraten Landgräfin von Hessen und danach Gräfin von Solms-Lich.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_von_Mecklenburg

    Titel (genauer):
    Sie soll laut dem Bericht über sie Gräfin von Solms-Lich gewesen sein..?

    Die Grafschaft Solms-Lich hat jedoch der ältere Bruder ihres Gatten Otto, Reinhard geerbt.

    Ihr Mann Otto erbte Laubach und begründete die Grafschaft Solms-Laubach.

    Anna war demnach eher Gräfin von Solms-Laubach..?

    Gestorben:
    Anna von Mecklenburg starb vermutlich an einer Lungenentzündung.

    Am 21. September 788 wurde Rödelheim als Radilenheim im Lorscher Codex erstmals urkundlich erwähnt. Zur Gründungsgeschichte Rödelheims gibt es die Erzählung vom Bauern Radilo, der dort angeblich als Erster Waldflächen rodete und urbar machte. Eine der Hauptstraßen Rödelheims ist nach ihm benannt worden, die Radilostraße.
    Im 12. Jahrhundert wurde die Rödelheimer Wasserburg errichtet, aus der das spätere Schloss hervorging. Ins 14. Jahrhundert fällt der Bau der Cyriakuskirche.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Frankfurt-Rödelheim

    Begraben:
    Die evangelisch-lutherische Marienstiftskirche ist eine dreischiffige Hallenkirche in der Stadt Lich in Mittelhessen. Sie wurde zwischen 1510 und 1537 als letzte spätgotische Hallenkirche Hessens errichtet.
    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Marienstiftskirche_(Lich)#Grabdenkmäler (Aug 2023)

    Anna heiratete Landgraf Ludwig II. von Hessen am 20 Okt 1500. Ludwig (Sohn von Ludwig I von Hessen und Prinzessin Anna von Sachsen) wurde geboren am 7 Sep 1438; gestorben am 8 Nov 1471 in Burg Reichenbach, Nordhessen, DE. [Familienblatt] [Familientafel]

    Kinder:
    1. 6. Prinzessin Elisabeth von Hessen (von Rochlitz)  Graphische Anzeige der Nachkommen wurde geboren am 4 Mrz 1502 in Marburg an der Lahn, Hessen; gestorben am 6 Dez 1657 in Schmalkalden; wurde beigesetzt in Elisabethkirche, Marburg.

    Anna heiratete Graf Otto von Solms-Lich am 7 Sep 1519. Otto wurde geboren in 1496; gestorben in 1522. [Familienblatt] [Familientafel]



Generation: 6

  1. 6.  Prinzessin Elisabeth von Hessen (von Rochlitz)Prinzessin Elisabeth von Hessen (von Rochlitz) Graphische Anzeige der Nachkommen (5.Anna5, 4.Magnus4, 3.Heinrich3, 2.Johann2, 1.Elisabeth1) wurde geboren am 4 Mrz 1502 in Marburg an der Lahn, Hessen; gestorben am 6 Dez 1657 in Schmalkalden; wurde beigesetzt in Elisabethkirche, Marburg.

    Notizen:

    Zitat aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabeth_von_Hessen_(1502–1557)

    Elisabeth von Hessen (* 4. März 1502 in Marburg; † 6. Dezember 1557 in Schmalkalden) war eine hessische Prinzessin und durch Heirat Erbprinzessin von Sachsen. Nach dem Tode ihres Gemahls, des Erbprinzen Johann von Sachsen, verwaltete sie ihr Wittum, die sächsischen Ämter Rochlitz und Kriebstein sowie weitere Besitzungen, selbstständig, was ihr den Beinamen „Elisabeth von Rochlitz“ einbrachte.

    Kindheit und Jugend
    Ihre Kindheit war geprägt von den Auseinandersetzungen ihrer Mutter Anna von Mecklenburg mit den hessischen Landständen, die nach dem Tode ihres Vaters Wilhelm II. im Jahr 1509, unter Missachtung seiner testamentarischen Anweisungen, einen fünfköpfigen Rat unter Vorsitz des Landhofmeisters Ludwig von Boyneburg zu Lengsfeld bildeten. Dieser Rat übernahm die Regierung für den noch minderjährigen Landgrafen, Elisabeths Bruder Philipp I., und nahm Anna und ihre Kinder unter Vormundschaft.

    Elisabeth lebte seit dieser Zeit bei ihrer Mutter, die auf ihr Wittum in Gießen verwiesen wurde, während ihr Bruder in Kassel unter Aufsicht von Ludwig von Boyneburg verblieb.

    Elisabeth und ihre Mutter waren finanziell vom Rat abhängig und wurden nicht üppig bedacht. Dies wird unter anderem an einem Vorfall im Jahr 1512 deutlich. In diesem Jahr heiratete Annas Schwester Katharina den Herzog Heinrich von Sachsen. Zu diesem Anlass wollte Anna wohl ihre Tochter Elisabeth am sächsischen Hof einführen, da sie schon sehr früh dem ältesten Sohn Georgs des Bärtigen, Erbprinz Johann, versprochen worden war. Der dafür beim Rat angeforderte Damast kam aber nicht. Elisabeths Mutter nahm daher ihre Tochter wegen „ärmlicher Kleidung“ nicht mit nach Dresden. Elisabeth wuchs daher wohl sehr bodenständig und in Kontakt zu gewöhnlichen Bürgerlichen auf.

    Erst 1514 gelang es ihrer Mutter, die Ratsvormundschaft über sich und ihre Kinder zu lösen. Elisabeth, ihr Bruder und ihre Mutter lebten seit dieser Zeit wieder zusammen in Kassel. Anna erhielt die Vormundschaft für ihre Kinder zurück, blieb aber bei der Regierung des Landes von einem Beirat abhängig.

    Am Hof in Dresden
    Am 8. März 1515 fand die Verlobung zwischen Elisabeth und Johann statt, nachdem der Papst seinen Dispens erteilte (beide waren im vierten Grad verwandt). Elisabeth lebte aber weiterhin bei ihrer Mutter in Kassel. Am 27. August 1515 wurde in Marburg die Ehe geschlossen – ein kirchlicher Akt, dem ein Urkundenaustausch, die „freuntlich eynug“ folgte. Das Beilager, der Vollzug der Ehe, fand am 20. Mai 1516 in Marburg statt. Erst ab Januar 1519 hielt sich Elisabeth dauerhaft am Hof in Dresden auf.

    In Dresden hatte sie, wie schon ihre Mutter, ständig für ihre Selbständigkeit gegen Herzog Georg den Bärtigen und die Hofbeamten zu kämpfen. Auch der ständig kränkliche Johann konnte sich bei seinem übermächtigen Vater nicht durchsetzen. Das Paar blieb kinderlos, und der Druck am Hof führte bei Elisabeth zu chronischer Schlaflosigkeit. Sie bewies aber schon in dieser Zeit ihr ausgleichendes Wesen und ihr diplomatisches Geschick. So sorgte sie für den Familienfrieden zwischen ihrem Bruder und ihrer Mutter, als ihre Mutter das zweite Mal heiraten wollte (Philipp I. war dagegen). Elisabeth vermittelte zwischen den beiden auch, als es zu Spannungen wegen der Reformation in Hessen kam (ihre Mutter hielt am katholischen Glauben fest). Mit großer Fürsorge umgab die kinderlose Elisabeth den Neffen Herzog Georgs, Moritz von Sachsen.[1]

    Rochlitz und Schmalkalden
    Nachdem Johann am 11. Januar 1537 gestorben war, zog Elisabeth als 35-jährige Witwe nach Rochlitz, das sie bei ihrer Heirat als Wittum zugesprochen bekommen hatte. Der sächsische Hof wollte ihr aber keinen eigenen Haushalt überlassen, womit sie in der gleichen Situation gewesen wäre wie ihre Mutter in Gießen. Dies konnte sie aber mit Hilfe ihres Bruders verhindern. Sie erhielt das Amt Rochlitz (mit der Stadt und dem Schloss Rochlitz, Mittweida und Geithain) und das Amt Kriebstein (mit Waldheim und Hartha). Daher wird sie in der Literatur häufig mit dem Beinamen „von Rochlitz“ erwähnt.[2]

    In ihrem Gebiet gestattete Elisabeth ab 1537 die lutherische Lehre, als ihr Schwiegervater im übrigen Sachsen noch streng am Katholizismus festhielt. Ihr Bruder schickte ihr noch im gleichen Jahr den evangelischen Prediger Johann Schütz. Philipp unterstützte auch die Aufnahme Elisabeths in den Schmalkaldischen Bund, das Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten. Als einzige Frau in diesem Bündnis zählt sie André Thieme zu den „wirkmächtigsten Frauen des Reformationszeitalters“.[1] 1537 übernahm Anton Musa die Stelle des Pfarrers und Superintendenten in der gesamten Herrschaft Rochlitz.[3] In dieser Zeit war Elisabeth auch Ratgeberin von Herzog Moritz von Sachsen, als dieser die Nachfolge seines Vaters übernahm. Elisabeth erzog in Rochlitz die Tochter ihres Bruders, Barbara, spätere Herzogin von Württemberg-Mömpelgard.

    Im Schmalkaldischen Krieg (1546–1547) kämpfte Moritz von Sachsen, den sie als Kind betreut hatte, auf der Seite Kaiser Karls V. gegen den Schmalkaldischen Bund. Elisabeth versorgte von Rochlitz aus insbesondere den Schmalkaldischen Bund mit Informationen. Aufgrund ihres ausgezeichneten Informationsnetzes waren diese wesentlich für den Kriegsverlauf. Sie schrieb die Briefe teilweise in einer selbst entwickelten Geheimschrift.[4]

    Nach der Niederlage des Schmalkaldischen Bundes warf Moritz von Sachsen ihr aufgrund der Briefe Hochverrat vor; sie musste ihren Alterssitz in Rochlitz verlassen. Ihr Bruder wies ihr den hessischen Teil von Schmalkalden als Witwensitz zu. Hier lebte sie ab 1547 im Hessischen Hof. Ihr Bruder geriet in kaiserliche Gefangenschaft, und seine Frau, Christine von Sachsen, unternahm Schritte, ihn wieder frei zu bekommen. In dieser Zeit hielt Elisabeth sich oft in Kassel auf, um sich um die Erziehung von Philipps Kindern zu kümmern. 1556 erkrankte Elisabeth schwer, woraufhin ihr Bruder in Schmalkalden die erste Apotheke in der Stadt einrichten ließ. Sie starb am 6. Dezember 1557 in Schmalkalden und wurde in der Marburger Elisabethkirche beigesetzt. Es war eine der letzten landgräflichen Beisetzungen in der Elisabethkirche.

    Name:
    Nach dem Tode ihres Gemahls, des Erbprinzen Johann von Sachsen, verwaltete sie ihr Wittum, die sächsischen Ämter Rochlitz und Kriebstein sowie weitere Besitzungen, selbstständig, was ihr den Beinamen „Elisabeth von Rochlitz“ einbrachte.

    Begraben:
    Die Elisabethkirche ist eine Kirche in Marburg im hessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die dreischiffige Hallenkirche mit Drei-Konchen-Chor und westlicher Zwei-Turm-Anlage gilt als die älteste rein gotische Kirche in Deutschland.
    Sie wurde ab 1235 am Fuß des Marburger Schlossberges errichtet und 1283 geweiht. Der Deutsche Orden baute sie unter maßgeblicher Förderung der Landgrafen von Thüringen zu Ehren der heiligen Elisabeth von Thüringen. Sie wurde über Elisabeths Grabmal errichtet, was die Kirche im späten Mittelalter zu einem der bedeutendsten Wallfahrtsorte des Abendlandes machte. Die Elisabethkirche fand Vorbilder im französischen Kathedralbau und diente ihrerseits als Modell für einige Kirchen im In- und Ausland. Ihre Ausstattung ist von überregionaler Bedeutung.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Elisabethkirche_(Marburg)

    Elisabeth heiratete Erbprinz Johann (Hans) von Sachsen am 20 Mai 1516 in Kassel, DE. Johann (Sohn von Georg von Sachsen, der Bärtige und Prinzessin Barbara von Polen) wurde geboren am 24 ug 1498 in Dresden, DE; gestorben am 11 Jan 1537 in Dresden, DE; wurde beigesetzt in Dom, Meissen, Sachsen. [Familienblatt] [Familientafel]